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Zugausfall: Rückerstattung für Bahnkunden

VZ/NRW Orkan „Niklas“ legt in Nordrhein-Westfalen akut den Verkehr der Deutschen Bahn lahm. Betroffen sind der komplette Regionalverkehr und ein Teil der Fernzüge. „Pendler und Reisende, die jetzt unterwegs stranden oder ihre Ziele verspätet erreichen, können ein Teil ihres Ticketpreises zurückfordern“, erklärt die Verbraucherzentrale NRW. Dies gilt für den Nah- und Fernverkehr der Deutschen Bahn, aber auch für Privat- und S-Bahnen. Bahngesellschaften können Ansprüche von Kunden nicht mit dem Verweis auf schlechte Witterungsverhältnisse komplett abweisen. Dies hat der Europäische Gerichtshof im Jahr 2013 entschieden.

Verspätet sich der Zug von 60 bis 119 Minuten, können Reisende 25 Prozent des Ticketpreises einer einfachen Fahrt zurückverlangen oder komplett auf die Beförderung verzichten und den gesamten Ticketpreis zurückfordern. Verspätet sich der Zug um mehr als 120 Minuten, haben Reisende das Recht, auf die Rückgabe von 50 Prozent des Tickets einer einfachen Fahrt zu pochen. Sie können aber auch in diesem Fall auf die Bahnfahrt verzichten und stattdessen den kompletten Ticketpreis zurückfordern. Ab mehr als einer Stunde Verspätung ist es auch möglich, dass Fahrgäste ihre Reise an einer Zwischenstation abbrechen, sich kostenlos zum Startpunkt bringen lassen und die Erstattung des Fahrtpreises für die nicht genutzte Strecke vom Bahnunternehmen verlangen.

Zeitkarteninhaber haben hingegen eher schlechte Karten, da die Erstattung pauschal geregelt ist: Wer zum Beispiel das Ticket-Abo, 2. Klasse, eines Verkehrsverbundes für den Nahverkehr nutzt, dem steht bei Zugverspätung oder –ausfall ab 60 Minuten eine Entschädigung in Höhe von 1,50 Euro zu. Um das Geld zu erhalten, müssen Zeitkarteninhaber weitere Verspätungsansprüche über einen längeren Zeitraum sammeln, da Erstattungsansprüche erst ab mindestens 4 Euro ausgezahlt werden. Auch wer aufs Taxi umsteigt, muss die Kosten dafür meist selbst tragen. Taxikosten werden nur zurückgezahlt, wenn die letzte fahrplanmäßige Verbindung den Zielbahnhof nicht bis 24 Uhr erreicht hat oder wenn sich die Ankunft am Zielort zwischen 0 Uhr und 5 Uhr um mehr als 60 Minuten verspätet.

Bahnkunden, die Probleme haben, ihre Ansprüche durchzusetzen, können sich an die Schlichtungsstelle Nahverkehr der Verbraucherzentrale NRW wenden – erreichbar per E-Mail unter info@schlichtungsstelle-nahverkehr.de.

Dattelner Kirche St. Amandus – Denkmal des Monats

Ausschnitt des Sakramentenhauses vor der Reinigung (l.), hier sind Untersuchungsschnitte der 1980er-Jahre und Reinigungs-proben von 2014 zu erkennen, und nach der Restaurierung. Foto: LWL/Nieland
Ausschnitt des Sakramentenhauses vor der Reinigung (l.), hier sind Untersuchungsschnitte der 1980er-Jahre und Reinigungs-proben von 2014 zu erkennen, und nach der Restaurierung.
Foto: LWL/Nieland

Datteln (lwl). Das Erscheinungsbild des um 1520 entstandenen Sakramentenhaus in der Dattelner Kirche St. Amandus war nach starken Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg, dem Wiederaufbau in den 1960er Jahren und einer Restaurierung 1989 sehr uneinheitlich. Die Kirchengemeinde hat jetzt mit einer Restaurierung dieses Problem und weitere Schä-den behoben. Deshalb hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das Sakramentshaus jetzt als Denkmal des Monats ausgezeichnet.

„Die Restaurierung ist sehr gelungen. Weil ockerfarbene und bräunlichen Anstriche, die im Laufe der Zeit hinzugekommen sind, abgenommen wurden, zeigt das Sakramentshaus jetzt ein harmonischeres Erscheinungsbild. Außerdem sind die bildhauerisch hochwertigen Ausarbeitungen der vielen Details und Figuren besser zu erkennen“, lobt LWL-Restauratorin Maria Giese.

Das Sakramentshaus vor der Restaurierung 1989 (l.) und nach der Überarbeitung, bei der neuere Farbschichten entfernt wurden. Foto: LWL/Nieland
Das Sakramentshaus vor der Restaurierung 1989 (l.) und nach der Überarbeitung, bei der neuere Farbschichten entfernt wurden.
Foto: LWL/Nieland

Als das Sakramentshaus in der Zeit von 1963 bis 1966 wieder aufgebaut wurde, konnte ein Großteil der unteren Elemente und der Figuren wieder verwendet werden. Der stark zerstörte Baldachin wurde überwiegend durch Repliken aus Baumberger Kalksandstein ersetzt. Bereits damals waren die originalen Elemente zum Teil mit einem rötlich-braunen und einem ockerfarbenen neueren Anstrich versehen. Da beide Anstriche dick aufgetragen waren, kam die hochwertige Ausarbeitung des Sakramentshauses nicht mehr zur Geltung. „Da die neuen Teilstücke aus Naturstein farblich nicht angeglichen wurden, wirkte das Gesamterscheinungsbild stark gestört“, so Giese.

Eine Restaurierung Ende der 1980er-Jahre sollte diesen Zustand verbessern. Bei einer Untersuchung wurden unter dem rötlich-braunen und dem ockerfarbenen Anstrich mehrere ältere Farbschichten entdeckt. Da sie jedoch nicht in allen Bereichen ermittelt werden konnten, entschied man sich für die kostengünstigere Angleichung farbig unpassender Partien in einer rot-braunen Farbe.

Bei der umfassenden Innenraumsanierung der Kirche in den Jahren 2012/13 nahm die Kirchengemeinde den immer noch unbefriedigenden Zustand des Sakramentshauses erneut in den Blick. Staub- und Rußablagerungen verstärkten diesen uneinheitlichen Eindruck. Da sich einige Teile gelockert hatten und einige Fugen geschädigt oder unpassend ausgeführt waren, entschied die Gemeinde sich für eine erneute Restaurierung. Auf Basis der 1988 ermittelten Ergebnisse wurde die Untersuchung weitergeführt. Dabei stellte sich heraus, dass in einigen Bereichen des Gehäuses, der Figuren, des Sockels und des Baldachins noch ältere Farbschichten vorhanden waren. Eine Probe zeigte, dass die neueren Anstriche teilweise wasserlöslich waren und abgenommen werden konnten, ohne die älteren Farbschichten zu schädigen. In anderen Partien sind unterhalb der neueren Anstriche keine weiteren Farbschichten mehr erhalten, hier legten die Restauratoren den Sandstein frei. Außerdem wurden einige der neueren, farbig unpassenden Teilstücke mit einer Lasur im Baumberger-Kalksandstein-Ton versehen.

Das Sakramentshaus

Das reich verzierte Sakramentshaus wird der münsterschen Steinmetzfamilie Buneckeman zugeordnet. Es besitzt eine beeindruckende Höhe von etwa zehn Metern und befindet sich im ehemaligen Chor des ursprünglich spätgotischen Kirchenbaus. Hier steht es auf einem vierseitigen Sockel und ist mit zwölf Figuren und Baldachinen ausgestattet. Dargestellt sind die Verkündigungsszene an der Vorderseite und Heiligenfiguren an den Seiten. Feingliedrige Fialen und Strebewerk überragen das Gehäuse baldachinartig. Das Sakramentshaus ist aus Baumberger Kalksandstein gefertigt und weist Reste älterer Farbschichten auf.

LWL-Einrichtung:
LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen

Theologie und Kunstgeschichte im Dialog“

Derick Baegert, Kreuzigung, Wesel, um 1480/90. Foto: LWL
Derick Baegert, Kreuzigung, Wesel, um 1480/90.
Foto: LWL

Münster (lwl). Rund um den höchsten Feiertag der christlichen Kirche, das Osterfest, bietet das das LWL-Museum für Kunst und Kultur eine neue kulturgeschichtliche Führungsreihe an. Das Format „Kunst-Gläubig? Theologie und Kunstgeschichte im Dialog“ nimmt Hauptwerke der Mittelalter-Sammlung unter die Lupe. Damit widmet sich das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) neben Kunst- explizit auch der Kulturgeschichte. Der zweite Termin mit dem Thema „Vom Gekreuzigten zum Gärtner – Christusdarstellung in der Passions- und Osterzeit“ findet am Dienstag (31.3.) um 16 Uhr statt.

Bei den 90-minütigen Rundgängen befassen sich Dr. Petra Marx, Kuratorin der Mittelaltersammlung des Museums, und der katholische Theologe Dr. Markus Büning mit unterschiedlichen Aspekten der Kunstwerke. So geht es nicht nur um Fragen des Künstlers, des Stils oder der Datierung, sondern um einen erweiterten Blick auf die hinter den Gemälden und Skulpturen stehenden theologischen Vorstellungen. Die Führungen sind kostenfrei. Es gilt der übliche Museumseintritt. Der letzte Termin in der Reihe findet am 21. Mai um 16 Uhr statt.

Weitere Informationen unter: http://www.lwl-museum-kunst-kultur.de

 

Flugzeugabsturz: Hilfe für Hinterbliebene der Opfer

Münster (lwl). Therapeutische Hilfe finden Betroffene in Trauma- und Opferambulanzen in ganz Nordrhein-Westfalen. Anlaufstellen in Westfalen-Lippe stehen unter http://bit.ly/1EIDcWL

Trauma- und Opfertherapeuten halten sich auch in allen erwachsenen- sowie kinder- und jugendpsychiatrischen LWL-Kliniken und deren Ambulanzen bereit. Mehr unter http://www.lwl.org/LWL/Gesundheit/psychiatrieverbund/traeger/Einrichtungen.

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