Schauspieler Otto Sander gewürdigt

Mit großer Betroffenheit hat Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen auf den Tod von Schauspiel-Legende Otto Sander reagiert. Dieser ist am Donnerstag, 12. September, im Alter von 72 Jahren in Berlin verstorben. Otto Sander, der in Kassel einen Teil seiner Jugend verbrachte und 1961 am Friedrichsgymnasium sein Abitur ablegte, sei einer der ganz großen deutschen Mimen gewesen, würdigte ihn Hilgen. „Mit seiner unverwechselbaren Stimme und der ihm eigenen eindringlichen und auch melancholischen Spielkunst hat er dem Publikum viele besondere Filmmomente geschenkt.“

Kassels Oberbürgermeister erinnerte an den Engel namens „Cassiel“, den Sander in Wim Wenders Film „Der Himmel über Berlin“ gespielt hatte, an den Kapitänleutnant Thomsen in Wolfgang Petersens „Das Boot“ und an den betrunkenen Trompeter in Volker Schlöndorffs „Die Blechtrommel“.

In Kassel, so hob Hilgen hervor, habe sich Otto Sander mit dem Thriller „Tödliches Vertrauen“ aus dem Jahr 2002 ein Denkmal gesetzt. Erst am Vorabend von Sanders Tod war der in Kassel gedrehte Film im Rahmen des Jubiläumsprojektes „Filme aus Kassel“ im Bali-Kino noch einmal auf großer Leinwand gezeigt worden. Otto Sander hatte in dem Film, neben Christian Redl und der bereits 2009 verstorbenen Barbara Rudnik – beide ebenfalls mit nordhessischen Wurzeln – eine der Hauptrollen gespielt.

„Teppich, Tüll und Tafeltuch“

Schatz aus der Musterbuch-Sammlung des LWL-Industriemuseums. Foto: LWL/Holtappels
Schatz aus der Musterbuch-Sammlung des LWL-Industriemuseums.
Foto: LWL/Holtappels

Kostbare Musterbücher

Mit der Sonderausstellung „Teppich, Tüll und Tafeltuch“ öffnet das LWL-TextilWerk Bocholt erstmals die Schatzkammer seiner Musterbücher. Am Sonntag, 15. September, um 16 Uhr lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) dazu ein, in einer öffentlichen Führung mehr als 100 dieser Schätze näher kennenzulernen.

Die kostbaren Musterbücher machen deutlich, welch unterschiedliche Gewebe in den letzten 150 Jahren aus Baumwolle hergestellt wurden. Aufwändige Entwürfe, Musterzeichnungen, Gewebeproben und Stoffmuster veranschaulichen die Fülle der Gestaltungsmöglichkeiten und Herstellungsweisen. Dabei zeigt sich neben dem Wunsch nach Behaglichkeit und Repräsentation auch die Suche nach neuen Raumgestaltungsmöglichkeiten mit Textilien. Die Spannweite reicht von Plüschen für den gemütlichen Wohnzimmersessel der Weberei Heinrich Besenbruch aus Haan über Teppichproben aus Kaschmir bis hin zum beliebten Paisleymotiv, das sowohl dem Hippie als auch dem Krawattenträger bekannt ist.

Ort: LWL-Industriemuseum Textilwerk Bocholt. Spinnerei, Industriestraße 5
Datum: Sonntag, 15. September 2013
Zeit: 16 Uhr
Museumseintritt: 3 Euro

Die Teilnahme an der Führung ist kostenlos.

LWL-Industriemuseum – TextilWerk Spinnerei
Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur
Industriestraße 5
46395 Bocholt
Karte und Routenplaner

 

Prostatakrebs – Frühe Diagnose erhöht Chance auf Heilung

Im Rahmen des neuen, regelmäßig stattfindenden Patientenkolloquiums „Uni-Medizin für Sie – Mitten im Leben“ lud das Universitätsklinikum Bonn im Sommer zu einem Informationsabend ein. Unter dem Motto „Prostata-Krebs: Bin ich gefährdet? Was man(n) wissen sollte“ gab es Vorträge über Diagnose, Prognose und Behandlung der häufigsten Krebserkrankung des Mannes.

In Deutschland ist der Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung beim Mann. Fast jeder Fünfte aller jährlich neu an Krebs erkrankten Männern leidet an diesem Karzinom. „Die Heilungschancen sind gut, wenn der Prostatakrebs früh erkannt wird. Aber nur jeder siebte Mann geht zur Früherkennung und noch immer kommen viele Männer zu spät“, sagt Prof. Dr. Stefan C. Müller, Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie des Universitätsklinikums Bonn. Wenn zum Zeitpunkt der Diagnose der Krebs schon andere Organe befallen hat, ist er nicht mehr heilbar.

Wichtig ist auch eine verbesserte Diagnostik, um die Prognose von Prostatakrebs besser beurteilen zu können. So ist Prof. Dr. Glen Kristiansen, Direktor des Instituts für Pathologie des Universitätsklinikums Bonn, auf der Suche nach Biomarkern, die die Aggressivität eines Tumors einschätzen helfen oder das Ansprechen auf ein Medikament vorhersagen: „Jeder Patient soll die Therapie bekommen, die ihm wirklich hilft.“ So stellt sich beispielsweise die Frage, ob es bei einem älteren Patienten sinnvoll ist, ein sehr langsam wachsendes Prostatakarzinom, das dessen Lebenszeit vermutlich nicht verkürzt, operativ zu entfernen. „Hier könnten die Nachteile durch die Operation durchaus überwiegen. Doch diese Patienten sind schwierig zu erkennen“, sind sich Prof. Kristiansen und Prof. Müller einig.

Beide Referenten gaben einen Überblick über Vorsorgeuntersuchungen, Diagnostik und Therapiemöglichkeiten von Prostatakrebs. Denn die Herausforderung ist, aggressiven Krebs nicht zu übersehen, und harmlosere Tumore nicht grundlos zu behandeln.

Link:
uni-bonn.de

 

Aktionstag gegen Fracking

Wenige Tage vor der Bundestagswahl ruft der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) zum weiteren Widerstand gegen Fracking auf. Der Verband fordert ein ausnahmsloses Fracking-Verbot. Die bundesweiten, dezentralen Aktionen gegen Fracking, die am 31. August durchgeführt wurden, wertet der BBU als deutliches Zeichen an die Politik. Bereits jetzt ruft der BBU dazu auf, den internationalen Anti-Fracking-Aktionstag am 19. Oktober in der Bundesrepublik mit vielfältigen Aktionen zu unterstützen.

In mindestens 50 Gemeinden haben am 31. August zahlreiche Aktionen gegen Fracking stattgefunden. Der BBU hatte, ebenso wie viele lokal und regional organisierte Bürgerinitiativen, zur Teilnahme an dem bundesweiten Aktionstag aufgerufen.

„Der BBU hat mit großem Interesse die lokalen Informationen über den bundesweiten Anti-Fracking-Tag ausgewertet. Der Aktionstag hat verdeutlicht, wie breit der Protest gegen Fracking im gesamten Bundesgebiet verankert ist“, so Udo Buchholz, der Pressereferent des BBU.

Nach Angaben des BBU ist es schwer, eine vollständige Übersicht über alle Anti-Fracking-Aktionen zu erstellen. In vielen Städten wurden Informationsstände durchgeführt, davon zwanzig in Nordhessen. Auch in anderen Bundesländern gab es viele Informationsstände und Diskussionsveranstaltungen, bei denen auch zahlreiche Unterschriften für die „Korbacher Resolution“ gegen Fracking gesammelt wurden. Bei manchen Informationsständen wie z. B. in Braunschweig wurden symbolische Bohrtürme aufgebaut, um auf die drohenden Fracking-Gefahren aufmerksam zu machen. In anderen Orten, wie z. B. in Witten, wurden Bundestagswahl-Direktkandidaten zu ihrer Position zum Thema Fracking befragt. Außerdem gab es in Städten wie Kassel und Hamburg, sowie im Bereich der Wesermarsch, Demonstrationen und Kundgebungen gegen Fracking. Der BBU wird Berichte über die phantasievollen und vielfältigen Aktionen in den nächsten Tagen auf seiner Homepage veröffentlichen.

Nach dem bunten Aktionstag am 31. August ruft der BBU zur Planung von Protesten am zweiten internationalen Anti-Fracking-Tag auf. Dieser „Global Frackdown Day 2“ findet am 19. Oktober statt. Erste geplante Aktionen in den USA sind bereits im Internet veröffentlicht. Siehe http://www.globalfrackdown.org/events. Auch die deutsche Anti-Fracking-Bewegung wird sich an diesem internationalen Aktionstag beteiligen.

Oliver Kalusch, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands erklärt hierzu: “ Der internationale Aktionstag bietet sich an, die dann neu gewählte Bundesregierung mit der Forderung nach einem Fracking-Verbot zu konfrontieren. Wir verlangen von der neuen Bundesregierung kein ‚Fracking mit Umweltverträglichkeitsprüfung‘, kein ‚Fracking ohne Chemie‘, kein ‚Verbot von Fracking in Wasserschutzgebieten‘ oder ein zeitlich begrenztes Moratorium. Wir fordern ein ausnahmsloses und endgültiges Verbot jeder Art von Fracking.“

Link: www.bbu-online.de

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