Prostatakrebs – Frühe Diagnose erhöht Chance auf Heilung

Im Rahmen des neuen, regelmäßig stattfindenden Patientenkolloquiums „Uni-Medizin für Sie – Mitten im Leben“ lud das Universitätsklinikum Bonn im Sommer zu einem Informationsabend ein. Unter dem Motto „Prostata-Krebs: Bin ich gefährdet? Was man(n) wissen sollte“ gab es Vorträge über Diagnose, Prognose und Behandlung der häufigsten Krebserkrankung des Mannes.

In Deutschland ist der Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung beim Mann. Fast jeder Fünfte aller jährlich neu an Krebs erkrankten Männern leidet an diesem Karzinom. „Die Heilungschancen sind gut, wenn der Prostatakrebs früh erkannt wird. Aber nur jeder siebte Mann geht zur Früherkennung und noch immer kommen viele Männer zu spät“, sagt Prof. Dr. Stefan C. Müller, Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie des Universitätsklinikums Bonn. Wenn zum Zeitpunkt der Diagnose der Krebs schon andere Organe befallen hat, ist er nicht mehr heilbar.

Wichtig ist auch eine verbesserte Diagnostik, um die Prognose von Prostatakrebs besser beurteilen zu können. So ist Prof. Dr. Glen Kristiansen, Direktor des Instituts für Pathologie des Universitätsklinikums Bonn, auf der Suche nach Biomarkern, die die Aggressivität eines Tumors einschätzen helfen oder das Ansprechen auf ein Medikament vorhersagen: „Jeder Patient soll die Therapie bekommen, die ihm wirklich hilft.“ So stellt sich beispielsweise die Frage, ob es bei einem älteren Patienten sinnvoll ist, ein sehr langsam wachsendes Prostatakarzinom, das dessen Lebenszeit vermutlich nicht verkürzt, operativ zu entfernen. „Hier könnten die Nachteile durch die Operation durchaus überwiegen. Doch diese Patienten sind schwierig zu erkennen“, sind sich Prof. Kristiansen und Prof. Müller einig.

Beide Referenten gaben einen Überblick über Vorsorgeuntersuchungen, Diagnostik und Therapiemöglichkeiten von Prostatakrebs. Denn die Herausforderung ist, aggressiven Krebs nicht zu übersehen, und harmlosere Tumore nicht grundlos zu behandeln.

Link:
uni-bonn.de

 

Aktionstag gegen Fracking

Wenige Tage vor der Bundestagswahl ruft der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) zum weiteren Widerstand gegen Fracking auf. Der Verband fordert ein ausnahmsloses Fracking-Verbot. Die bundesweiten, dezentralen Aktionen gegen Fracking, die am 31. August durchgeführt wurden, wertet der BBU als deutliches Zeichen an die Politik. Bereits jetzt ruft der BBU dazu auf, den internationalen Anti-Fracking-Aktionstag am 19. Oktober in der Bundesrepublik mit vielfältigen Aktionen zu unterstützen.

In mindestens 50 Gemeinden haben am 31. August zahlreiche Aktionen gegen Fracking stattgefunden. Der BBU hatte, ebenso wie viele lokal und regional organisierte Bürgerinitiativen, zur Teilnahme an dem bundesweiten Aktionstag aufgerufen.

„Der BBU hat mit großem Interesse die lokalen Informationen über den bundesweiten Anti-Fracking-Tag ausgewertet. Der Aktionstag hat verdeutlicht, wie breit der Protest gegen Fracking im gesamten Bundesgebiet verankert ist“, so Udo Buchholz, der Pressereferent des BBU.

Nach Angaben des BBU ist es schwer, eine vollständige Übersicht über alle Anti-Fracking-Aktionen zu erstellen. In vielen Städten wurden Informationsstände durchgeführt, davon zwanzig in Nordhessen. Auch in anderen Bundesländern gab es viele Informationsstände und Diskussionsveranstaltungen, bei denen auch zahlreiche Unterschriften für die „Korbacher Resolution“ gegen Fracking gesammelt wurden. Bei manchen Informationsständen wie z. B. in Braunschweig wurden symbolische Bohrtürme aufgebaut, um auf die drohenden Fracking-Gefahren aufmerksam zu machen. In anderen Orten, wie z. B. in Witten, wurden Bundestagswahl-Direktkandidaten zu ihrer Position zum Thema Fracking befragt. Außerdem gab es in Städten wie Kassel und Hamburg, sowie im Bereich der Wesermarsch, Demonstrationen und Kundgebungen gegen Fracking. Der BBU wird Berichte über die phantasievollen und vielfältigen Aktionen in den nächsten Tagen auf seiner Homepage veröffentlichen.

Nach dem bunten Aktionstag am 31. August ruft der BBU zur Planung von Protesten am zweiten internationalen Anti-Fracking-Tag auf. Dieser „Global Frackdown Day 2“ findet am 19. Oktober statt. Erste geplante Aktionen in den USA sind bereits im Internet veröffentlicht. Siehe http://www.globalfrackdown.org/events. Auch die deutsche Anti-Fracking-Bewegung wird sich an diesem internationalen Aktionstag beteiligen.

Oliver Kalusch, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands erklärt hierzu: “ Der internationale Aktionstag bietet sich an, die dann neu gewählte Bundesregierung mit der Forderung nach einem Fracking-Verbot zu konfrontieren. Wir verlangen von der neuen Bundesregierung kein ‚Fracking mit Umweltverträglichkeitsprüfung‘, kein ‚Fracking ohne Chemie‘, kein ‚Verbot von Fracking in Wasserschutzgebieten‘ oder ein zeitlich begrenztes Moratorium. Wir fordern ein ausnahmsloses und endgültiges Verbot jeder Art von Fracking.“

Link: www.bbu-online.de

Rationale Entscheidung zugunsten von Biokraftstoffen treffen!

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) fordert die Abgeordneten des Europäischen Parlaments auf, sich bei der morgigen Abstimmung für die weitere Verwendung von Biokraftstoffen in Europa auszusprechen. Sie sollten sich dabei von rationalen Argumenten für den Einsatz von Biodiesel und Bioethanol leiten lassen und damit den emotional angelegten Kampagnen der Gegner eine Absage erteilen.

„Nachhaltige Biokraftstoffe verringern den Treibhausgasausstoß, ersetzen besonders umweltgefährdende, schmutzige Erdölanteile und stärken den ländlichen Raum in Europa. Zudem sind sie die einzige Alternative zu fossilem Diesel und Benzin, die bereits in größerem Umfang vorhanden ist. Das sind starke sachliche Argumente für die weitere Nutzung dieser bewährten Kraftstoffe“, erklärt Dietmar Schütz, Präsident des BEE. In Europa seien in der Biokraftstoffbranche zudem rund 220.000 Arbeitsplätze entstanden, alleine in Deutschland arbeiten 22.700 Menschen in diesem Sektor.

Die Diskussion über indirekte Landnutzungsänderungen (iLUC) durch Biokraftstoffe orientiere sich dagegen weniger an Fakten als vielmehr an gefühlten Wahrheiten. „Die Ergebnisse der bisher vorliegenden Studien weisen eine riesige Schwankungsbreite auf. Auf dieser Grundlage können die Abgeordneten des EP keine tragfähige Entscheidung fällen“, sagt Schütz. Danach könnten die iLUC-Werte für ein und denselben Biokraftstoff 200 Prozent unter oder 1700 Prozent über dem Vergleichswert für fossilen Kraftstoff liegen.

Auch die Diskussion um Energiepflanzen versus Nahrungsmittel müsse anhand von Fakten geführt werden. „Der maßgebliche Grund für Hunger sind Kriege, Bürgerkriege, Korruption, Armut und fehlende Investitionen in die Landwirtschaft, aber nicht die Nutzung von Biokraftstoffen. Viele Kritiker der Biokraftstoffe blenden diese Zusammenhänge aber aus und setzen stattdessen auf emotionale Kampagnen“, kritisiert BEE-Präsident Schütz. Hinzu komme, dass die Biokraftstoffproduktion strengen EU-Nachhaltigkeitskriterien genüge. Die Nahrungsmittelherstellung dagegen verweigere sich einer derart umfassenden Zertifizierung.

Um die Energiewende im Verkehrsbereich voranzubringen, gebe es ein Bündel von Maßnahmen. Hierzu zählen die bessere Vernetzung der Verkehrsmittel, effizientere Fahrzeuge und Motoren sowie alternative Antriebe. Schütz: „Biokraftstoffe gehören zwingend zu diesem Maßnahmenbündel. Denn insbesondere im Schwerlastverkehr werden wir sie dauerhaft brauchen. In Kombination mit Elektromobilität oder regenerativ erzeugtem Wasserstoff können sie immer mehr fossile Energie im Verkehrssektor ersetzen und so zu einer zukunftsweisenden Mobilität für alle beitragen.“

Link: www.bee-ev.de

Wasser ist ein Menschenrecht

Knapp 1,4 Millionen Unterschriften aus Deutschland für die Europäische Bürgerinitiative „Wasser ist ein Menschenrecht“: Morgen überreichen die Gewerkschaften und Vertreter ihrer zahlreichen Bündnispartner dem Präsidenten des Bundesverwaltungsamtes, Christoph Verenkotte, in Köln 80 Ordner mit über 166 000 Unterschriften auf Papier sowie eine DVD mit rund 1,2 Millionen Online-Unterschriften. In ganz Europa sind bis zum Ende der Sammelfrist am 9. September 2013 über 1,8 Millionen Unterschriften auf Papier und online zusammengekommen.

Dazu sagte Claus Matecki, DGB-Vorstandsmitglied, am Donnerstag in Berlin:
„Mit dieser ersten erfolgreichen Europäischen Bürgerinitiative fordern Millionen europäische Bürgerinnen und Bürger eindrucksvoll: Wasser darf keine Handelsware sein, die Wasserversorgung gehört in die öffentliche Hand, jeder muss Zugang zu sauberem Trinkwasser und zur sanitären Grundversorgung haben.

Mit der Unterschriftenübergabe ist die erste wichtige Etappe abgeschlossen. Nun kommt es darauf an, dass die Forderungen vom Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission in konkretes politisches Handeln umgesetzt werden.

Da ist es ein völlig fatales Signal, ausgerechnet den Ärmsten den Zugang zu kostenlosem Leitungswasser zu kappen, wie es ausgerechnet mitten im heißen Sommer in Ungarn geschehen ist. Zudem muss alles unterlassen werden, was die Liberalisierung des Lebensmittels Nr. 1 vorantreibt. Deshalb ist es so wichtig und auch ein Erfolg der Europäischen Bürgerinitiative, dass Wasser aus dem Anwendungsbereich der Dienstleistungskonzessionsrichtlinie herausgenommen wurde. Dieser Erfolg darf aber nicht wieder durch die Hintertür kassiert werden, indem die Wasserversorgung weiterhin Verhandlungsgegenstand des transatlantischen Freihandelsabkommens zwischen der EU und den USA bleibt.“

Hintergrund:

Am 1. April 2012 ist die neue Richtlinie für europäische Bürgerinitiativen (EBI) in Kraft getreten. Damit eine EBI erfolgreich ist, müssen innerhalb eines Zeitraums von 12 Monaten aus mindestens sieben EU-Mitgliedsstaaten mindestens eine Million Unterschriften gesammelt werden und bestimmte Quoren (750 mal der Zahl der EP-Abgeordneten aus den jeweiligen Ländern) eingehalten werden. In Deutschland müssen mindestens 74 250 Unterschriften erreicht werden.

Ziel eines europäischen Bürgerbegehrens ist es, die Europäische Kommission und das Europäische Parlament zum Handeln aufzufordern, woran sich allerdings keine zwingende Verpflichtung knüpft. Es ist aber ein demokratisches Instrument, mit dem europaweit für ein Thema sensibilisiert werden kann.

Anlass für diese europäische Bürgerinitiative: In Europa – im Bereich der europäischen Union – gibt es etwa zwei Millionen Menschen, die nicht mit Wasser- und Abwasserdienstleistungen versorgt sind. Das ist angesichts der Vorreiterrolle Europas in Bezug auf globale soziale Maßstäbe inakzeptabel. Ziel ist es, den Anspruch eines jeden Menschen auf Wasser als Grundrecht hervorzuheben und die Kommission aufzufordern, sich dafür unmissverständlich weltweit einzusetzen.

Die Versorgung der Menschen mit gesundem Wasser ist ein wesentlicher Baustein öffentlicher Daseinsvorsorge und kein privates Wirtschaftsgut zum Zwecke der Gewinnmaximierung. Eine Privatisierung der Wasserversorgung durch die Hintertür lehnen der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften ab.

Wie geht es konkret weiter?

Nachdem europaweit die Unterschriften auf Gültigkeit überprüft und gezählt worden sind, werden sie an die EU-Kommission weitergeleitet. Nach einer weiteren Frist muss die EU erklären, wie sie die erfolgreiche Initiative in politisches Handeln umzusetzen gedenkt. Dann wird sich zeigen, wie ernst die Parlamentarier das neue Instrument der Bürgerbeteiligung nehmen.

Link: www.dgb.de

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