In der Adventszeit verfeinert Piment Bratapfel und Weihnachtsgebäck wie Printen, Lebkuchen und Spekulatius. Das aromatische Gewürz gibt aber auch pikanten Speisen wie Wild, Lamm, Hackfleischgerichten, mariniertem Fisch, Suppen und Kohleintöpfen eine besondere Note. Es wird für die Herstellung von Wurst und Pastete sowie in Kombination mit Lorbeer und Wacholder für Sauerbraten verwendet. Mit einer Prise Piment lässt sich Pflaumenkuchen und -kompott, Früchtebrot, Obstdessert und Glühwein aufpeppen. Dabei schmeckt das Gewürz wie eine Mischung aus Nelken, Muskat, Zimt und Pfeffer. Es ist reich an Aromen sowie ätherischen Ölen und wird daher auch „Allgewürz“ genannt. Zudem unterstützt Piment die Verdauung, hilft bei Blähungen und soll bei Stress und Nervosität beruhigend wirken.
Piment sind die Beeren des immergrünen Nelkenpfefferbaumes, der zu den Myrtengewächsen gehört. Der Baum kann über zehn Meter hoch werden und ist auf den Antillen in der Karibik heimisch. Das Hauptanbaugebiet ist Jamaika. Die Beeren sind runzelig, dunkelbraun und ähnlich groß wie Pfefferkörner. Das Wort Piment stammt auch vom spanischen Wort „pimienta“ für Pfeffer. Die Früchte werden grün und unreif geerntet, da sie bis zur Vollreife an Aroma verlieren. Im Handel sind sie getrocknet im Ganzen und gemahlen erhältlich. Am besten kaufen Sie ganze Beeren, die bei Bedarf frisch mit einem Mörser zerstoßen oder in einer Gewürzmühle gemahlen werden. Ganze Beeren sind – kühl, dunkel und luftdicht gelagert – mehrere Monate haltbar. Aus den Beeren wird auch ein Öl gewonnen, das Likören und Kräuterschnaps zugesetzt wird.
Heike Kreutz, www.aid.de
Weitere Informationen:
aid-Heft „Küchenkräuter und Gewürze“, Bestell-Nr. 1372, www.aid-medienshop.de
Teambüros und Gruppenbüros mit bis zu 25 Arbeitsplätzen oder auch das noch größere Großraumbüro sind in vielen Firmen inzwischen Standard. Laut Statistischem Bundesamt fühlt sich rund ein Drittel der Mitarbeiter in diesen Büros allerdings durch das Raumklima beeinträchtigt und empfindet die Geräuschkulisse als störend. Die Arbeitsstättenverordnung regelt, welches Raumklima in einem Büro herrschen sollte und wie laut es sein darf. Die Wohlfühltemperatur wird beispielsweise mit 20 bis 22 Grad Celsius angegeben. Der Lärmpegel sollte 55 Dezibel nicht überschreiten. Das entspricht der Lautstärke eines normalen Gesprächs.
Für konzentrierte geistige Arbeit ist eine ruhigere Umgebung mit einem Geräuschpegel von 35 bis 45 Dezibel förderlich. Diese Lautstärke erreicht das Ticken einer leisen Uhr oder ein nahes Flüstern. Dr. Karin Müller, Fachgebietsleiterin für betriebliches Gesundheitsmanagement bei TÜV Rheinland: „Was bei einer Tätigkeit als störend empfunden wird, ist individuell sehr unterschiedlich und auch von der zu bearbeitenden Aufgabe abhängig. Wichtige Voraussetzung dafür, dass sich alle Mitarbeiter in einem Büro wohlfühlen, ist eine funktionierende Kommunikation im Team.“
Absprachen reduzieren die Lärmbelastung
Büros mit mehreren Arbeitsplätzen bieten durchaus Vorteile, vor allem erleichtern sie die Zusammenarbeit in den Teams. Damit dieses Ziel erreicht wird, ist die Toleranz der Mitarbeiter gefordert. Sie müssen bei unterschiedlichen Bedürfnissen nach Licht, frischer Luft und Wärme ebenso Kompromisse finden wie bei den unvermeidbaren Arbeitsgeräuschen der Kollegen. Störgeräusche lassen sich durch technische Maßnahmen wie schallschluckende Bodenbeläge oder Trennwände zwischen den Arbeitsplätzen verringern. Auch sogenannte „Telefonboxen“ und Teamräume für Besprechungen tragen dazu bei, konzentriertes Arbeiten in gemeinsam genutzten Büros zu fördern.
Die Vereinbarung von Arbeitsphasen, in denen nicht telefoniert wird, und gegenseitige Rücksichtnahme sind weitere Möglichkeiten, Belastungen zu reduzieren. Voraussetzung für individuelle Absprachen zur Arbeitsgestaltung im Team ist eine offene Kommunikation über Faktoren, die als störend empfunden werden. Arbeitgeber und Führungskräfte tragen durch eine Unternehmenskultur, die Offenheit und Konfliktlösungsvermögen fördert, zum Wohlbefinden der Mitarbeiter und zu einer positiv empfundenen Arbeitssituation bei. Darüber hinaus unterstützen gezielte Teamentwicklungsmaßnahmen wie moderierte Gespräche die Kommunikation in der Gruppe.
Mit Entspannungstechniken Belastungen senken
Leiden Mitarbeiter unter der Arbeitssituation im Büro, kann dies zu gesundheitlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen und Verspannungen führen. Die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen zeigt, wo Verbesserungen notwendig sind. „Strategien zum persönlichen Stressmanagement haben sich bewährt, wenn Mitarbeiter die unvermeidbaren Störungen im Büro als zu belastend empfinden. Denn ob die Gespräche der Kollegen als Nebengeräusch oder unwillkommene Störung wahrgenommen werden, hängt auch davon ab, wie gestresst sich ein Mitarbeiter fühlt“, so Müller.
TÜV Rheinland bietet im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements verschiedene Seminare an, die Mitarbeitern helfen, mit möglichen Belastungen umzugehen. Die Auswahl reicht von Atemübungen und Augenentspannung über Workshops zum Stressmanagement, in denen der gezielte Wechsel zwischen Konzentration und Entspannung geübt wird, bis hin zu Bewegungsübungen am Arbeitsplatz. Diese individuellen Angebote sollten mit einer guten ergonomischen Gestaltung der Großraum- und Gruppenbüros verbunden werden. Auch hierbei kann TÜV Rheinland qualifiziert beraten.
Das Klima schlug auch
in der Vergangenheit Kapriolen
Wer in die Zukunft blicken will, muss über die Vergangenheit Bescheid wissen. Ein internationales Forscherkonsortium unter Federführung der Universität Bonn hat auf dem Grund des Van-Sees (Osttürkei) Ablagerungen erbohrt, die einzigartige Einblicke in die letzten 600.000 Jahre geben. Demzufolge schlug das Klima auch in der Vergangenheit Kapriolen. Darüber hinaus kam es zu zahlreichen Erdbeben und Vulkanausbrüchen.
Die Ergebnisse der Bohrungen liefern zudem die Grundlage für Risikoabschätzungen, wie groß die Naturgefahren für die heutige Bevölkerung sind. In einer Sonderausgabe der renommierten Zeitschrift „Quaternary Science Reviews“ stellen die Wissenschaftler nun ihre Resultate in mehreren Fachartikeln vor.
In den Sedimenten des Van-Sees lassen sich die helleren, kalkhaltigen Sommer- von den dunkleren, tonreichen Winterschichten – auch Warven genannt – deutlich voneinander unterscheiden. Ein internationales Forscherkonsortium hat im Jahr 2010 von einer schwimmenden Plattform aus bei einer Wassertiefe von 360 Metern ein 220 Meter mächtiges Sedimentprofil tief in den Seegrund hinein erbohrt und die Warven analysiert. Es handelt sich dabei um einen einzigartigen wissenschaftlichen Schatz: Denn an den Bohrkernen lassen sich die jeweiligen Klimabedingungen, Erdbeben und Vulkanausbrüche der vergangenen 600.000 Jahre in hervorragender Qualität ablesen.
Das Wissenschaftlerteam unter Federführung der Universität Bonn hat insgesamt rund 5.000 Proben analysiert. „Die Ergebnisse zeigen, dass das Klima in den vergangenen Hundertausenden Jahren Achterbahn gefahren ist. Innerhalb weniger Jahrzehnte konnte das Klima kippen und von Eiszeiten auf Warmzeiten und umgekehrt umschalten“, berichtet der Paläoökologe Prof. Dr. Thomas Litt vom Steinmann-Institut der Universität Bonn und Sprecher des internationalen Forscherkonsortiums PALEOVAN. Lückenlose kontinentale Klimaarchive aus dem Eiszeitalter, die mehrere Jahrhunderttausende umfassen, sind weltweit extrem selten. „Bislang gab es im gesamten Nahen Osten und in Zentralasien keine so weit in die Vergangenheit zurückreichende Kontinentalbohrung“, sagt Prof. Litt. Auf der Nordhalbkugel sind die Klimadaten aus Eisbohrkernen Grönlands maximal 120.000 Jahre alt. Das Van-See-Projekt schließt eine Lücke im wissenschaftlichen Klimaprotokoll.
Die Sedimente offenbaren sechs Zyklen aus Kalt- und Warmzeiten
Insgesamt sechs Zyklen aus warmen und kalten Perioden konnten die Wissenschaftler in den Ablagerungen des Van-Sees feststellen. Der Paläoökologe der Universität Bonn und seine Kollegen analysierten die in den Sedimenten konservierten Pollen. Mit einem Mikroskop lässt sich bestimmen, von welchen Pflanzen um den ostanatolischen See herum der Blütenstaub stammt. „Pollen sind erstaunlich widerstandsfähig und überdauern in den Sedimenten geschützt auch sehr lange Zeiträume“, erläutert Prof. Litt. Aufschluss über das Alter der einzelnen Schichten gaben radiometrische Altersbestimmungen, die den Zerfall radioaktiver Elemente als geologische Uhr nutzen. Aus der Art des Pollens und dem Alter schlossen die Wissenschaftler, wann für Warmzeiten typische Eichenwälder am Van-See wuchsen und wann sich eiszeitliche Kältesteppen aus Gräsern, Beifuß und Gänsefußgewächsen ausbreiteten.
Anhand der Pflanzenartenzusammensetzung und ihren jeweiligen Standortansprüchen können die Wissenschaftler recht genau die Temperatur und den Niederschlag für unterschiedliche Epochen rekonstruieren. Das Forscherteam liest in den Warven des Van-Sees deshalb wie in tausenden Seiten eines Archivs. Anhand dieser Daten wies das Team nach, dass die Klimaschwankungen vor allem auf periodische Schwankungen der Erdbahn und damit verbunden der Sonneneinstrahlung zurückzuführen sind. Aber auch der Einfluss von Nordatlantikströmungen machte sich bemerkbar. „Durch die Analysen der Van-See-Sedimente erhalten wir eine Vorstellung davon, wie ein Ökosystem auf abrupte Klimaschwankungen reagiert. Diese Grundlagen helfen, mögliche Szenarien zu künftigen Klimafolgewirkungen zu entwickeln“, führt der Paläoökologe der Universität Bonn aus.
Risiken für Erdbeben und Vulkanausbrüche in der Region Van
Solche Risikoabschätzungen lassen sich auch zu anderen Naturgewalten machen. „Vulkanaschenablagerungen von einer Mächtigkeit bis zu zehn Metern in den Van-See-Ablagerungen zeigen uns, dass es vor rund 270.000 Jahren ordentlich gerumst hat“, sagt der Paläoökologe der Universität Bonn. Auf rund 300 unterschiedliche vulkanische Tufflagen stieß das Team bei seinen Bohrungen. Das ergibt statistisch immerhin alle 2000 Jahre einen explosiven Vulkanausbrauch in der Region. Wie Deformationen in den Ablagerungsschichten zeigen, treten dort auch häufiger stärkere Erdbeben auf. „Die Gegend um den Van-See ist sehr dicht besiedelt. Die Daten aus den Bohrkernen zeigen, dass Vulkanaktivitäten und Erdbeben ein relativ großes Risiko für die Region bergen“, sagt Prof. Litt. Nach Medienberichten kamen in der Provinz Van im Oktober 2011 durch ein Beben der Stärke 7,2 mehr als 500 Menschen ums Leben, mehr als 2500 wurden verletzt.
Publikation: „Results from the PALEOVAN drilling project: A 600‘000 year long continental archive in the Near East, Quaternary Science Reviers, Volume 104, Publikation im Internet: http://dx.doi.org/10.1016/j.quascirev.2014.09.026
Am 23. Oktober eröffnete die Ausstellung „Freund und Kupferstecher“ der Kustodie der Universität Leipzig. Sie ist in Zusammenarbeit mit der Graphischen Sammlung des Fachs Kunstgeschichte der Universität Trier anlässlich des 200. Todestages von Johann Friedrich Bause (1738-1814) entstanden. Die Exposition wird bis zum 19. Dezember 2014 und danach noch einmal vom 5. bis 17. Januar 2015 in der Galerie im Neuen Augusteum am Augustusplatz 10 in Leipzig zu sehen sein.
Der aus Halle (Saale) stammende Johann Friedrich Bause galt als einer der besten Kupferstecher seiner Zeit. Während er zu Lebzeiten große Wertschätzung erfuhr und viele Ehrungen erhielt, ist er heute fast in Vergessenheit geraten. Nun soll anlässlich seines 200. Todestages eine erstmals diesem Künstler gewidmete Ausstellung sein Oeuvre wieder in Erinnerung rufen.
Die gemeinsam mit der Universität Trier erarbeitete Schau thematisiert Bauses Freundschaft mit dem berühmten Porträtmaler Anton Graff (1736-1813) und die äußerst produktive künstlerische Beziehung der beiden Männer. Nach Graffs Porträtgemälden reproduzierte Bause 45 Bildnisse bedeutender Persönlichkeiten des 18. Jahrhunderts – Dichter, Denker, Musiker und Staatsmänner, wie Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769), Moses Mendelssohn (1729-1786), Christian Felix Weiße (1726-1804) oder Christian Ludwig von Hagedorn (1712-1780).
Die Ausstellung beleuchtet die künstlerischen Vorbilder Bauses, seine Einbindung in den Kunst- und Kulturraum Leipzig durch seine Tätigkeit als Professor für Kupferstich an der Kunstakademie und die Rezeption seiner Kunst in späterer Zeit. Auch der Wandel der Porträtdarstellung in einer Epoche der gesellschaftlichen Umbrüche, dem beginnenden Zeitalter der Aufklärung, wird thematisiert.
Medieneinladung und Öffnungszeiten
Die Vernissage findet am 23. Oktober 2014 um 18:00 Uhr statt. Bereits am Vormittag um 11:00 Uhr sind Medienvertreter zu einem Pressegespräch in die Galerie im Neuen Augusteum eingeladen. Die Schau ist ab 24. Oktober dienstags bis freitags von 11:00 bis 18:00 Uhr, mittwochs bis 20:00 Uhr und samstags von 11:00 bis 14:00 Uhr geöffnet sowie montags, sonntags und an Feiertagen geschlossen.