Kategorie-Archiv: Lebensmittel

Fleischstatistik: Erzeugung in Deutschland auf Höchststand

(aid) – Noch nie hat Deutschland so viel Fleisch produziert: Im Jahr 2014 wurden insgesamt 8,2 Millionen Tonnen in gewerblichen Schlachtunternehmen erzeugt – 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Das geht aus einer Erhebung des Statistischen Bundesamts hervor.

Vor allem die Erzeugung von Geflügelfleisch hat zugenommen. Im Jahr 2014 stieg die produzierte Menge um 4,8 Prozent auf 1,5 Millionen Tonnen. Regional gesehen konzentrierten sich die Geflügelschlachtungen auf Niedersachsen und Bayern. Der Anteil an der Gesamtfleischerzeugung lag bei 18,7 Prozent.

Auch die Rindfleischproduktion verzeichnet ein Plus, da das Angebot von heimischen Rindern gestiegen ist. Insgesamt wurden 3,6 Millionen Tiere gewerblich geschlachtet (plus 1,9 %) – in erster Linie in Bayern und Nordrhein-Westfalen. Der Anteil an der Gesamtfleischerzeugung in Deutschland hat sich auf 13,8 Prozent eingependelt.

Die Anzahl der geschlachteten Schweine stieg im Jahr 2014 lediglich um 0,2 Prozent auf 58,7 Millionen Tiere. Die erzeugte Fleischmenge lag bei 5,5 Millionen Tonnen (plus 0,3 %). Rund 67 Prozent der gesamten Fleischproduktion in Deutschland stammte im Jahr 2014 vom Schwein. Die gewerbliche Schaf- und Lammfleischerzeugung spielt dagegen mit 19.700 Tonnen eine untergeordnete Rolle.
Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:

www.was-wir-essen.de/abisz/fleisch.php

www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Wirtschaftsbereiche/LandForstwirtschaftFischerei/TiereundtierischeErzeugung/TiereundtierischeErzeugung.html

Künftig Salzgehalt statt Natriumwert

Wer vermeiden will, dass stark gesalzene Fertigsuppen oder Tiefkühlpizzen auf seinem Teller landen, suchte bislang auf der Verpackung nach dem Anteil der würzenden Zutat vergebens. Wenn überhaupt war der Salzgehalt bei den Nährwertangaben im Natriumwert versteckt. „Viele Hersteller machten sich bisher nicht die Mühe, neben dem Natrium auch den Anteil der weißen Streuwürze in ihren Fertiggerichten anzugeben. Doch Verbraucher brauchen verlässliche Angaben, denn zu viel Salz im Essen ist für den menschlichen Organismus schädlich“, kritisiert die Verbraucherzentrale NRW.

Jeder Deutsche nimmt täglich im Schnitt sieben bis neun Gramm Salz zu sich. Mehr als sechs Gramm pro Tag können Herz und Kreislauf auf Dauer nicht verkraften. Viele Menschen haben mit hohem Blutdruck und einem steigenden Schlaganfallrisiko zu kämpfen. Die Gefahr dieser Zivilisationskrankheiten kann durch weniger Salz in der eigenen Ernährung reduziert werden.“ Eine neue Kennzeichnungspflicht ab Ende des Jahres soll Konsumenten helfen, sich beim Lebensmitteleinkauf im Laden besser zu orientieren und ihnen ermöglichen, ihren Salzkonsum leichter zu regulieren:

  • Kennzeichnungsrevolution auf der Verpackung: Bislang war es Herstellern freigestellt, ob sie den Salzgehalt in ihren Fertig-Pizzen, Pasta-Gerichten und Co. auf den Verpackungen angeben. Wenn, mussten Hersteller dies zwingend in Form des Natriumwerts, einem Mineralstoff im Salz, tun, konnten die Salzmenge aber zusätzlich nennen. Ein Gramm Natrium entspricht rund 2,5 Prozent Gramm der weißen Würze. Kundige Verbraucher mussten also meistens rechnen, um den wahren Salzgehalt in der Suppe von der Verpackung ablesen zu können.Ab 13. Dezember kann der Rechner in der Tasche bleiben: Ab dann muss bei der freiwilligen Kennzeichnung der Salz- statt des Natriumanteils EU-weit auf der Verpackung angegeben werden. Aber erst ab Ende 2016 müssen sich sämtliche Hersteller an diese Vorgabe halten. Immer mehr Lebensmittelfirmen nehmen bereits im Vorfeld nicht nur die neue Regelung, sondern auch die damit beabsichtigte Gesundheitsförderung ernst: Sie stellen schon jetzt die Kennzeichnung auf ihren Lebensmittelverpackungen für Verbraucher nachvollziehbar um und reduzieren sogar in vielen Fällen den Salzanteil in ihren Gerichten.
  • Maximal sechs Gramm pro Tag: Gesundheitsbewusste Konsumenten sollten darauf achten, dass sie insgesamt nicht mehr als einen Teelöffel Salz pro Tag zu sich nehmen. Der größte Teil davon wird nicht beim Kochen ins Essen gestreut, sondern er steckt bereits verarbeitet in Wurst, Käse, Brot und Fertiggerichten.Die eindeutige Salzkennzeichnung auf den Produkten macht es Verbrauchern nun leichter, den Überblick über die Zufuhr zu behalten. Gering Gesalzenes enthält 0,3 Gramm Salz in hundert Gramm. Bei verarbeiteten Lebensmitteln mit der fünffachen Menge – 1,5 Gramm Salz – ist die Ausschau nach einer salzärmeren Variante empfehlenswert. Meistens gibt es auch weniger gewürzte Produkte – allerdings meist bei einem anderen Hersteller.

Wissenswertes rund um die neuen Kennzeichnungsregeln von Salz und Tipps zum Konsum finden Interessenten in einem Special der Verbraucherzentrale NRW im Internet unter www.vz-nrw.de/salz
42/2014

Lebensmittel aus der Region

Lebensmittel aus der Region liegen im Trend. Labels und Siegel zur regionalen Herkunft bieten beim Einkauf aber nur begrenzt Hilfe. So zumindest das Fazit einer Untersuchung der Zeitschrift Ökotest. Bundesweit hatten die Lebensmittelprüfer 106 Produkte eingekauft, die Labels wie das „Regionalfenster“, Länderzeichen wie „Geprüfte Qualität Hessen“, regionale Handelsmarken oder Label von Regionalinitiativen trugen.

Nur 26 von 106 Erzeugnissen waren nach der Bewertung von Ökotest wirklich regional. Das heißt, die Rohstoffe stammten zu 95 Prozent aus der angegebenen Region, sie wurden dort verarbeitet, verpackt und auch nur dort vertrieben. Als Region war beispielsweise auch ein Bundesland wie Bayern angemessen. Der Vertrieb über Ländergrenzen hinweg wurde dagegen, mit Ausnahme Berlin-Brandenburg, nicht akzeptiert. Damit legte Ökotest strengere Kriterien für „Regionalität“ vor als zum Beispiel das Regionalfenster, bei dem Rohstoffe aus der genannten Region 51 Prozentausmachen müssen, und andere Siegel.

Bei 24 Produkten bemängelten die Tester, dass nicht 95 Prozent der Zutaten aus der angegebenen Region stammten. Ein Natives Olivenöl mit dem Hinweis „Genuss aus der Spreewaldregion“ kam tatsächlich aus Andalusien. Bei vier Erzeugnissen mit dem Regionalfenster stammten die Zutaten zwar aus dem angegebenen Gebiet, doch dieses war nach Ansicht von Ökotest viel zu groß für eine Region. Ein Beispiel ist ein Delikatess Bauernschinken, bei dem das Schwein aus dem „Südwesten“ – nämlich Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland – bezogen wurde. Das ist nach den Kriterien des Regionalfensters erlaubt: Eine Region muss lediglich kleiner als die Bundesrepublik Deutschland sein. In manchen Supermärkten war auch die Kennzeichnung am Regal falsch. So stand in einem Regal mit dem Hinweis „aus unserer Region“ eine in Frankreich hergestellte Pfirsich-Konfitüre.

Die Gründe für einen regionalen Einkauf sind vielfältig: Die Verbraucher möchten die Wirtschaft in der eigenen Region unterstützen und durch die kurzen Transportwege einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Zudem kaufen viele Kunden lieber regionale Lebensmittel, weil sie in der Regel frisch, saisonal und ausgereift sind.

„Regionale Lebensmittel erhalten Sie meist direkt ab Hof oder auf dem Wochenmarkt“, rät Ernährungswissenschaftler Harald Seitz vom aid infodienst. Achten Sie bei verarbeiteten Produkten mit regionalen Labeln aus dem Supermarkt genau auf die Herkunft der Zutaten und wo sie hergestellt wurden. Auch bei regionalen Produkten ist saisonale Ware – vor allem bei Gemüse und Obst – die erste Wahl“, so Seitz.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.aid.de/verbraucher/trends_regional.php

aid-Heft „Achten Sie aufs Etikett! – Kennzeichnung von Lebensmitteln“
Bestell-Nr. 1140,
www.aid-medienshop.de

Parmesan und Grana Padano: Schadstoffe kein Problem

Bei einem Test von Grana Padano und Parmesankäse ermittelte die Stiftung Warentest überwiegend positive Ergebnisse. Die 20 Produkte, im Stück und fertig gerieben, aus Supermarkt, Discounter und Bioladen machen Appetit: 12 Käse sind „gut“, der Rest ist „befriedigend“.

Foto: test.de
Foto: test.de

Die Käse, die im Stück verkauft werden, schneiden im Schnitt besser ab als fertig geriebene Produkte. Zwei überraschten jedoch und können in Geruch und Geschmack mit der Stückware mithalten. Die Preise liegen insgesamt zwischen 1,13 Euro und 4,75 Euro pro 100 Gramm. Parmigiano Reggiano, so heißt Parmesan auf Italienisch, darf nur unter strengen Auflagen in einer bestimmten Region Italiens hergestellt werden. Für Grana Padano sind die Anforderungen nicht ganz so hoch, eine schlechtere Wahl ist er deshalb aber nicht.

Im Juni entdeckten Experten der italienischen Polizei krebserregende Aflatoxine in Parmesan. Ursache für diese Schimmelpilzgifte war wohl verschimmelter Mais, den die Kühe gefressen hatten. Die Tester prüften jeden Käse auf Aflatoxine und fanden keine Belastung. Auch für andere Schadstoffe wie Weichmacher oder verbotene Farb- und Konservierungsstoffe können sie Entwarnung geben.

Der Test ist unter www.test.de/parmesan abrufbar. Die Oktober-Ausgabe der Zeitschrift test erscheint am 26.09.2014 am Kiosk.

Quelle/Text/Redaktion: www.test.de

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