Lange Auslandsreise: Krankenversicherungen im Test

Ob zum Studieren nach Neuseeland oder zum Überwintern in den Süden, wer für eine längere Zeit ins Ausland geht, braucht einen speziellen Schutz für den Krankheitsfall. Die Stiftung Warentest hat für die September-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest 48 Angebote geprüft – die Ergebnisse reichen von „sehr gut“ bis „mangelhaft“.

Nicht nur die Urteile variieren stark, auch die Preise für einen „guten“ bis „sehr guten“ Versicherungsschutz gehen bis zu 700 Prozent auseinander. Wollen Senioren ab 75 Jahren beispielsweise ein Jahr in Florida leben, kostet sie der Schutz im Krankheitsfall zwischen 846 und 6023 Euro. Aber auch bei einem 55-Jährigen, der ein Jahr in die USA will, sind die Preisunterschiede noch sehr groß: Unter den Top-Angeboten kann er 1205 Euro, aber mit 423 Euro auch nur rund ein Drittel davon bezahlen.

Wer unter den besten Angeboten, die mit ihren Bedingungen, Gesundheitsleistungen und Krankenrücktransport punkten, auch preislich attraktive Angebote haben will, muss genau hinsehen. Denn der Preis einer Reisekrankenversicherung hängt stark von Dauer und Ziel der Reise sowie vom Alter des Reisenden ab.

Finanztest-Tipp: Da es keine allgemein gültigen Altersklassen gibt, sondern jede Versicherung ihre eigenen Altersgrenzen festlegt, bei denen sie den Schutz teurer macht, lohnt sich der Tarif-Vergleich besonders. „Sehr guten“ weltweiten Schutz gibt es beispielsweise bei der Würzburger (Travel-Secure AR-365) für Menschen bis 64 Jahren für 1205 Euro. Viel günstigeren und gerade noch „sehr guten“ Schutz finden Menschen bis 59 Jahre bei der LVM (ARJ + ART) – hier zahlen sie nur 496 Euro.

Der ausführliche Test „Auslandsreise-Krankenversicherung für lange Reisen“ ist unter www.test.de/reisekrankenversicherung-lang abrufbar.

UV-Schutz ohne Sonnenbrille: Augenringe schützen Fleckvieh vor Krebs

Mit seinem weißen Kopf und gescheckten Fell ist das Fleckvieh vor allem auf bayerischen Wiesen zu sehen. Wegen seiner guten Fleischqualität und Milchleistung wird die Rasse in Afrika und Südamerika besonders geschätzt und gilt als bayerischer Exportschlager. Allerdings kann die dort vorherrschende intensive Sonneneinstrahlung die Tiere massiv gefährden: Das weiße Kopffell bietet kaum Schutz vor UV-Strahlen. Deshalb erkrankt fast jedes zweite Tier an bösartigen Augentumoren. Bei einem kleinen Teil der Fleckvieh-Rinder dagegen treten braune Fellflecken um die Augen auf. Diese schützen die Tiere nachweislich vor der Sonneneinstrahlung.

Diesen natürlichen Schutzmechanismus haben sich Wissenschaftler der Technischen Universität (TU) München zunutze gemacht, um eine Möglichkeit zu finden, dieses Krankheitsrisiko mittels moderner Nutztiergenetik deutlich zu reduzieren. Viele, möglicherweise sogar mehrere tausend DNA-Abschnitte bestimmen fast ausschließlich das Pigmentierungsmuster, also Größe und Farbe der Augenflecken. Die Genforscher konnten zwölf DNA-Abschnitte im Vererbungsmuster der Augenflecken identifizieren, die bis zu 57 Prozent der Erblichkeit erklären.

„Schon bei der Geburt eines Kalbes lässt sich so genauer als bisher vorhersagen, ob seine Nachkommen die schützenden Augenringe tragen“, so Professor Ruedi Fries von der TU. Besonders für Züchter in sonnenreichen Ländern könnten diese Erkenntnisse hilfreich sein. Da seit einigen Jahren für Zuchtbullen ohnehin standardmäßig „genetische Fingerabdrücke“ erstellt werden, könnten die Zuchttiere künftig zusätzlich auf das Vererbungsmuster der dunklen Augenflecken getestet werden, um so früher als bisher eine entsprechende Zuchtauswahl treffen zu können. „Die Zahl der von Augentumoren betroffenen Tiere kann so schnell reduziert werden“, ist sich Fries sicher. / Claudia Wester, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.tum.de/nc/print/die-tum/aktuelles
www.aid.de

 

Immobilienpreise: Kauf schlägt häufig Miete

Eine Immobilie zu kaufen ist manchmal billiger als eine zu mieten. Wo Käufer vom ersten Tag an Geld sparen, rechnete die Zeitschrift Finanztest in ihrer August-Ausgabe vor, für die sie die realen Kaufpreise für Häuser und Wohnungen des vergangenen Jahres sowie die Höhe der Neuvermietungen für 30 Städte und 20 Landkreise ausgewertet hat. Grundlage dafür war die Datenbank des Verbandes der Pfandbriefbanken (vdp), die rund 900.000 Immobilienkäufe aus den vergangenen zehn Jahren erfasst.

Um abzuschätzen, ob sich der Kauf einer Immobilie lohnt, gilt das Kaufpreis-Miete-Verhältnis als Maßstab. Es zeigt an, wie viele Jahresnettokaltmieten man aufwenden muss, um den Kaufpreis zu bezahlen. Dieses Kaufpreis-Miete-Verhältnis kann für einzelne Städte sehr unterschiedlich sein. Wer zum Beispiel in Frankfurt eine 80 Quadratmeter große Wohnung in guter Lage und mit guter Ausstattung kauft, spart von Anfang an 14,35 Euro im Monat, wenn er eine Eigentumswohnung kauft, statt neu in eine Mietwohnung zu ziehen. Der Münchener hingegen zahlt zunächst 300,47 Euro drauf, weil die Kaufpreise pro Quadratmeter weit mehr auseinanderklaffen als die Nettokaltmieten für Neuvermietungen.

Käufer müssen genau hinschauen, wo sie suchen. Auch der Blick über die Stadtgrenzen hinaus lohnt sich, zum Beispiel im Ruhrgebiet. In Essen liegen die Mieten ähnlich hoch wie in Dortmund. Da sich jedoch die Kaufpreise deutlich unterscheiden, kann statt einer Mietwohnung in Essen auch Eigentum in Dortmund infrage kommen. Generell gilt: Wen es aufs Land zieht, der kommt oft günstiger weg als in den Städten. Eine Vergleichsrechnung zwischen Kauf und Miete ermöglicht der Immobilienpreisrechner unter www.test.de/immorechner.

Der ausführliche Test Immobilienpreise ist unter www.test.de/immobilienpreise abrufbar.

 

Klimawandel: Grünflächen erhalten und weniger Flächen versiegeln

Die Auswirkungen von extremen Wetterereignissen im Frühsommer 2013 haben vor allem die Anrainer von Elbe, Donau und deren Seitenflüssen zu spüren bekommen. Auf diese Extreme mit ihren Folgen wie Hitzewellen und Überflutungen ist Deutschland nach Ansicht des Arbeitskreises „Klimawandel und Raumplanung“ der Akademie für Raumforschung und Landesplanung in Hannover nicht ausreichend vorbereitet.

Die Herausforderungen der Zukunft bestehen nach Ansicht des Arbeitskreises darin, die Raumplanung an dem sich wandelnden Klima und einer sich wandelnden Gesellschaft auszurichten. Dringend erforderlich sei es zum Beispiel, kühle Orte in urbanen Zentren zu schaffen und vorhandene Grünflächen in Innenstädten zu bewahren.

Eine zunehmende Bebauung mit Versiegelung von Flächen führe bei Hitzewellen zu zusätzlichem Temperaturanstieg im Vergleich zum Umland. Begrünte Räume und Wasserflächen könnten dem entgegenwirken. Die Erhaltung von Kaltluftschneisen sei ebenfalls eine wichtige Maßnahme.

Auch Veränderungen der Gesellschaft müssten mit berücksichtigt werden. Ältere Menschen bräuchten mehr Unterstützung bei der Bewältigung von Extremereignissen. Darauf müssten sich Städte und Regionen ebenfalls einstellen. Ziel der Raumplanung müsse es sein, sowohl den Erfordernissen des Klimaschutzes als auch den Anpassungen an dessen Folgen Rechnung zu tragen.

In Deutschland werden täglich fast 81 Hektar als Siedlungs- und Verkehrsflächen neu ausgewiesen, der Anteil der versiegelten Flächen beträgt dabei nach Angaben des Umweltbundesamtes ca. 46 Prozent. / Renate Kessen, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.arl-net.de
www.umweltbundesamt.de/rup/flaechen/index.htm

 

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