Ein weiterer Unterschied zwischen den Geschlechtern

Wenn Biologen die beiden Geschlechter einer Art vergleichen, dann geschieht dies meist auf der Grundlage von Mittelwerten. Eine ebenso wichtige, aber deutlich seltener untersuchte Frage ist, ob sich das Maß für die Größe der Unterschiede – also die Variabilität – zwischen den Geschlechtern unterscheidet. Vor wenigen Jahren hat eine Diskussion darüber, ob sich Frauen und Männer bezüglich ihrer Intelligenz unterscheiden, zu einem großen Medienecho und dem Rücktritt des damaligen Präsidenten der US-amerikanischen Eliteuniversität Harvard geführt.

Er hatte sich auf eine Hypothese bezogen, nach der die Geschlechter beim Menschen eine unterschiedliche Variabilität aufweisen und es deshalb mehr hochbegabte Männer gäbe, da Frauen zwei X-Chromosomen besitzen die ihre Merkmalsvariation mitbestimmen und Männer nur eines. Anders gesagt: Da sich die Erbanlagen auf den beiden X-Chromosomen bei Frauen gegenseitig ausgleichen können und dies bei Männern nicht möglich ist, hat er postuliert, dass Frauen seltener die Spitze der Intelligenz erreichen als Männer.

Die beiden Bielefelder Biologen Professor Dr. Klaus Reinhold und Dr. Leif Engqvist haben die Variabilität nicht anhand des Merkmals Intelligenz untersucht – für ihre Studie haben sie das Merkmal Körpergröße in den Blick genommen. Aus publizierten Daten haben sie Werte für die Variabilität der Körpergröße von Männchen und Weibchen von einigen hundert Arten gewonnen und untersucht, ob dasjenige Geschlecht, das zwei gleichartige Geschlechtschromosomen aufweist, weniger extrem vom Mittelwert abweicht als das andere Geschlecht. Dabei war von Vorteil, dass bei Schmetterlingen und Vögeln die Männchen und bei Säugetieren und vielen Insektengruppen die Weibchen zwei gleichartige Geschlechtschromosomen aufweisen. Auf diese Weise konnten Reinhold und Engqvist die Frage nach der Variabilität unabhängig vom Geschlecht, aber abhängig von der Art der Geschlechtschromosomen untersuchen.

Die Analyse der Daten, die seit wenigen Tagen in der Fachzeitschrift Evolution unter dem Titel „The variability is in the sex chromosomes“ (Die Variabilität steckt in den Geschlechts-Chromosomen) veröffentlicht ist, ergab für alle vier Tiergruppen einen signifikanten Unterschied zwischen den Geschlechtern. In allen Fällen war das Geschlecht mit zwei gleichartigen Geschlechtschromosomen weniger variabel. Diese Ergebnisse werten die Bielefelder Evolutionsbiologen als eindeutige Belege für die Hypothese, dass die beiden Geschlechter sich in der Variabilität aufgrund ihrer Geschlechtschromosomen unterscheiden. Die Grundannahme, dass Männchen und Weibchen einer Art in ihrer Variabilität identisch sind, ist damit zumindest für die Körpergröße klar widerlegt.

Originalveröffentlichung:
Reinhold, k. & Engqvist L. (2013) The variability is in the sex chromosomes. Evolution 67, 3662–3668
DOI: 10.1111/evo.12224

Witze über Männer, Saufen und unerwünschte Telefonanrufe

Zwei Kumpel treffen sich nach langer Zeit wieder und machen so richtig einen drauf. Als sie schon ziemlich wackelig auf den Beinen sind, sagt der eine zum anderen: „Komm, lass uns zu mir nach Hause gehen. Ich zeig Dir mal, wie ich wohne.“

Als sie die Wohnung betreten, beginnt der stolze Mieter den Rundgang: „Das hier ist meine Küche und das mein Wohnzimmer.“ Der Freund ist beeindruckt von der Wohnung. Leicht schwankend setzen die beiden Zecher die Besichtigung fort. „Das ist mein Bad und hier mein Schlafzimmer. Die da im Bett ist meine Frau, und der daneben – das bin ich…“

Unerwünschter Telefonanruf

In der Kaserne läutet das Telefon. Der Soldat geht dran: „Welcher Idiot ruft jetzt in der Pause an?“ Der Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung ist wütend: „Wissen Sie überhaupt mit wem sie reden?“ „Nein.“ „Hier ist Oberst…..!“ „Herr Oberst, wissen Sie eigentlich mit wem sie reden?“ „Nein!“ „Dann hab ich ja Glück gehabt!“ Und legt auf.

Internetnutzung: „Webaktive“ gegen Gesetze, „Normalnutzer“ fordern mehr Regulierung und Schutz

Rund 50 Millionen Menschen nutzen in Deutschland das Internet, aber nur ein kleiner Teil davon prägt als eine Art digitale Avantgarde unsere gesellschaftliche Wirklichkeit. Dies ist eine Erkenntnis der Studie „Digitale Mentalität II“ des Instituts für Strategieentwicklung (IFSE). Die Studie vergleicht die Einstellungen und Verhaltensmuster besonders aktiver Internetnutzer, der Webaktiven, mit denen der mehr als 50 Millionen Internetnutzer der Bundesrepublik. Während die Mehrheit der Onliner das Internet als technisches Verbreitungsmedium nutzt, hat die avantgardistische Minderheit das Internet privat und beruflich so in ihr Leben integriert, dass die Grenzen zwischen online und offline fließend verlaufen.

Hergen Wöbken, Geschäftsführer des IFSE und Autor der Studie (Foto:Pola Sieverding)
Hergen Wöbken, Geschäftsführer des IFSE und Autor der Studie (Foto:Pola Sieverding)

Die Webaktiven unterscheiden sich dabei zum Teil erheblich von den anderen Internetnutzern. So fordert eine große Mehrheit der durchschnittlichen Internetnutzer mehr Gesetze und Regulierungen rund um das Internet. Dieses Bedürfnis folgt einer Angst, Opfer von Betrug oder Missbrauch eigener Daten zu werden. Die Webaktiven dagegen setzen weniger auf Gesetze als vielmehr auf die Vorgabe eines Rahmens.

„Wer die gegenwärtigen und zukünftigen Veränderungen durch die Digitalisierung verstehen möchte, muss sich mit der Mentalität der digitalen Avantgarde auseinandersetzen“ sagt Hergen Wöbken, Geschäftsführer des IFSE und Autor der Studie. Dies sei allein schon deshalb notwendig, weil die Einstellungen und Verhaltensmuster der Webaktiven schnell von der Mehrheit der Internetnutzer übernommen werden.

Angeführt von den Webaktiven, ist die Mehrheit der Internetnutzer der Studie zufolge nicht bereit, für herkömmliche digitale Inhalte zu zahlen. „Und man wird sie auch nicht umerziehen können“, sagt Wöbken. Die Studienergebnisse zeigen: Eine Finanzierung durch Werbung kann nicht die einzige Alternative sein. Zum einen wird sich Werbung im Vergleich zu anderen Marketingmaßnahmen zunehmend als weniger wirkungsvoll erweisen. Zum anderen setzen alle Internetnutzer vermehrt Werbeblocker ein. Es gilt, mit aller Kraft und viel Experimentierfreude alternative Erlösmodelle zu entwickeln. Abwehr, Erziehung sowie Abschreckung sind keine Erfolg versprechenden Strategien.

Website zur Studie mit weiteren Ergebnissen sowie Bestellmöglichkeit: http://digitale-mentalitaet.de/

Hergen Wöbken ist Alumnus der Universität Witten/Herdecke. Zusammen mit anderen gründete er 2003 das Institut für Strategieentwicklung (IFSE). Unter dem Titel ‘Digitale Mentalität’ erforscht er mit dem IFSE seit 2004 Fragen zu Recht und Eigentum im Netz, den Umgang mit digitalen Inhalten sowie Strategien und Wettbewerb im Internet.

Website: www.ifse.de

Der demographische Wandel – eine Chance für die Industrieländer?

19 Wirtschaftsstudenten der Universität Witten/Herdecke diskutieren Anfang Dezember mit Top-Managern von Bertelsmann über Zukunftsmärkte: Bis 2050 werden neun Milliarden Menschen die Erde bevölkern. Ein schöner Wachstumsmarkt für die Unternehmen, aber nicht in den traditionellen Industrieländern, sondern in den Entwicklungsländern und den aufstrebenden Schwellenländern. Welche Konsequenzen hat dies für die Absatzchancen und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen hierzulande? Welchen Chancen und welche Risiken sind damit verbunden?

Die Teilnehmer des Seminars mit Liz Mohn und Hon.-Prof. Dr. Gunter Thielen (Foto: Krinke)
Die Teilnehmer des Seminars mit Liz Mohn und Hon.-Prof. Dr. Gunter Thielen
(Foto: Krinke)

Zu diesen Fragen rund um das Thema „Wachsende Weltbevölkerung – Wachsende Märkte“ hatten Hon.-Prof. Dr. Gunter Thielen, langjähriger Vorstand bzw. Aufsichtsrat der Bertelsmann SE & Co. KGaA und später der Bertelsmann Stiftung, die Wittener Studierenden nach Gütersloh eingeladen. In der Firmenzentrale hatten die angehenden Wirtschaftswissenschaftler Gelegenheit, das Thema mit Topmanagern des Medienunternehmens und auch Liz Mohn zu erörtern. Federführend für diesen intensiven Austausch mit ranghohen Führungspersönlichkeiten ist das Wittener Reinhard-Mohn-Instituts für Unternehmensführung und Corporate Governance.

So stellte Gunter Thielen zum Beispiel dar, welche Konsequenzen die Schrumpfung und Alterung der Bevölkerung in Deutschland für die sozialen Sicherungssysteme und öffentlichen Finanzen mit sich bringt – und welche Handlungsoptionen etwa für die Gestaltung des Renteneintrittsalters und Anforderungen an die Migration in Frage kommen. Inhaltlich erweitert und auf Bertelsmann bezogen wurde das Thema vor allem durch die anschließende Fallstudie mit dem Titel „Following the digital customer“, in die Nazim Cetin von der Zentralen Unternehmensentwicklung bei Bertelsmann und sein Arvato-Kollege Oliver Kanders einführten.

Bertelsmann ist seit langem Partner und Förderer der Universität Witten/Herdecke und seit 2010 auch Förderer des Reinhard-Mohn-Instituts für Unternehmensführung und Corporate Governance.

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