Keine Düngung bei Dauerfrost und dicker Schneedecke

Seit dem 1. Februar dürfen stickstoffhaltige Düngemittel unter bestimmten Bedingungen wieder auf Felder und Wiesen ausgebracht werden. Die allgemeine Sperrfrist ist beendet, meldet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Im Frühjahr brauchen Ackerfrüchte wie Winterraps und Wintergetreide sowie intensiv genutztes Grünland mit steigenden Temperaturen ausreichend Nährstoffe für ein gutes Wachstum.

Stickstoff- und phosphathaltige Düngemittel sind unter anderem Gülle, Jauche, Gärreste und Mist. Wer Feld und Wiese düngen möchte, muss bestimmte Regeln beachten. Die Voraussetzung ist, dass der Boden für die Nährstoffe aufnahmefähig ist. Das bedeutet: Die Flächen dürfen nicht überschwemmt, wassergesättigt, gefroren oder durchgängig höher als fünf Zentimeter mit Schnee bedeckt sein. Jeder Landwirt hat die Pflicht, die Aufnahmefähigkeit der zu düngenden Flächen zu prüfen. Witterung und Bodenzustand müssen eingeschätzt werden, um mögliche Umweltbelastungen und Abschwemmungen zu verhindern. Zu Gewässern ist nach der Düngeverordnung ein ausreichender Sicherheitsabstand von mindestens drei Metern einzuhalten. Verstöße gegen die Regeln werden mit Bußgeldern geahndet.

Bei Dauerfrost ist das Ausbringen von Düngemitteln nicht zulässig. Wenn die Flächen jedoch im Tagesverlauf aufgrund höherer Temperaturen und Sonneneinstrahlung auftauen, kann die Gülle in den Boden einsickern, und eine Düngung ist erlaubt. Die Nährstoffe dürfen aber nicht abgeschwemmt werden, wie es etwa in Hanglage zu befürchten ist. Dann sollte der Landwirt abwarten, bis der Boden vollständig aufgetaut ist.

In den Wintermonaten können die Pflanzen keinen Stickstoff aufnehmen. Daher besteht eine Sperrfrist für stickstoffhaltige Düngemittel, die am 1. Februar endet. Beim Grünland ist eine Verschiebung bis zum 15. Februar möglich.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:

aid-Heft „Gute fachliche Praxis der Stickstoffdüngung“, Bestell-Nr. 1017, 4,50 Euro, www.aid-medienshop.de
Düngeverordnung: www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/d_v/gesamt.pdf

Laktoseintoleranz: Genießen ohne Milchzucker

Laktoseintoleranz steht kulinarischen Genüssen nicht im Weg. Ideal bei der Diagnose Milchzuckerunverträglichkeit ist jedoch eine langfristige Ernährungsumstellung. Leichter gesagt als getan: Laktose steckt nicht nur in Sahne, Kuhmilch & Co. Gerade viele Fertigprodukte, Getränke und Würzmittel sind regelrechte Laktosefallen. Gesund Essen bei Laktoseintoleranz erleichtert den Einkauf und macht das Studieren von Zutatenlisten überflüssig. Für ein Leben ohne Milchzucker – mit der Extraportion Genuss!

Pe 1a RZ Laktose 07_05_25_psAnhand von 95 alltagstauglichen Rezepten liefert die Autorin den eindrucksvollen Beweis, dass laktosefreie Ernährung richtig lecker sein kann. Von Vorspeisen und kleinen Gerichten wie Grießklöschensuppe, Krabbencocktail oder Satéspießchen mit Erdnusssauce, über Tortellini in Schinken-Sahnesauce und klassisches Hühnerfrikassée bis Sauce Hollandaise: alles garantiert laktosefrei! Schollenfilets mit Estragonsahne, Zander in Kräuterkruste, Tofu-Pilzragout mit Reis: Selbst der allerkritischste Gastesser wird nichts vermissen und bei leckerem Haselnuss-Soufflé oder Schoko-Brownies auch ein zweites Mal zugreifen.

Im Serviceteil erläutern die Autorinnen, was Laktoseintoleranz bedeutet und anhand welcher Symptome man sie erkennt. Ein Wochenplan für Einsteiger erleichtert die konsequente Ernährungsumstellung. Außerdem zeigt eine große Übersicht alle Lebensmittel, die Laktose enthalten oder enthalten können. Dazu die „Hitliste der 8 Besten“ – leckere Alternativen ohne Laktose. Zum Abschluss geben die Autorinnen hilfreiche Tipps für Restaurantbesuche und die Ernährung auf Reisen.

Simone Maus kocht, isst und genießt mit Leidenschaft. Das änderte sich auch nicht, als 1992 bei ihr Laktoseintoleranz festgestellt wurde. Sie trat die Flucht nach vorn an, stellte ihre gesamte Ernährung um und entwickelte viele neue Rezepte. Die besten hat sie für dieses Kochbuch zusammengestellt –aus der Praxis für die Praxis.

Britta-Marei Lanzenberger ist medizinisch geprüfte ganzheitliche Ernährungsberaterin. Selbst von einer Laktoseintoleranz betroffen, berät sie schwerpunktmäßig bei Verdauungsbeschwerden und Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten.

Simone Maus/ Britta-Marei Lanzenberger
Gesund essen bei Laktoseintoleranz
Genuss-Rezepte ohne Kuhmilch
128 Seiten, mit ca. 80 Farbfotos.
Format: 17 x 23,5 cm, Softcover mit Klappen.
Preis: 14,99 € (D)/ 15,50 € (A)/ 21,90 sFr
ISBN 978-3-7742-6649-0

Welternährung: Mehr Nachfrage, mehr Information, mehr Migration

Bis zum Jahr 2050 ist mit einem Anstieg der Weltbevölkerung von heute 7 auf rund 9 Milliarden Menschen zu rechnen. Nach Aussage von Professor Joachim von Braun, Direktor des Zentrums für Entwicklungsforschung der Universität Bonn, werden sie – verglichen mit dem heutigen Konsumniveau – jedoch so viel konsumieren wie 12 Milliarden Menschen. Ursache dafür sind insbesondere die steigenden Einkommen in den Schwellenländern.

Auf der Angebotsseite werden Innovationen weiterhin eine große Rolle spielen, den starken Anstieg der Nachfrage – in den vergangenen Jahrzehnten plus 20 Prozent pro Jahrzehnt – jedoch nicht kompensieren können. Vor diesem Hintergrund ist mit höheren Preisen und einem weiteren Anstieg der gehandelten Mengen auf den Weltagrarmärkten zu rechnen. In einem Diskussionsbeitrag auf der DLG-Wintertagung 2014 in München machte von Braun deutlich, dass vor allem in Afrika (Ausnahme Ostafrika) an vielen Orten der Handel innerhalb und zwischen den Staaten sehr schlecht funktioniere, die Informationsströme aber umso besser. Bereits in naher Zukunft werden nach seinen Angaben rund 80 Prozent der Menschen Zugang zum Internet haben.

Das würde dazu führen, dass sich die Migration verstärke. Auch die Tatsache, dass Afrika bei den vielen bilateralen Handelsvereinbarungen oft nicht mit am Tisch sitze und aufgrund fehlender wissenschaftlicher Ressourcen deren Folgen oft nicht abschätzen könne, trage zu dieser Entwicklung bei.

Dr. Martin Heil, www.aid.de

Lebensmitteleinkauf: Überfordert vor dem Supermarktregal

Ein Großteil der Verbraucher schätzt die hohe Qualität der Lebensmittel in Deutschland. Dennoch sind drei Viertel beim Einkauf verunsichert. Das hat eine repräsentative Befragung des Warenprüfkonzerns SGS (Société Générale de Surveillance) gezeigt, an der 1.548 Verbraucher ab 16 Jahren teilnahmen.

Viele Menschen haben ein generelles Misstrauen gegenüber Lebensmittelherstellern und zweifeln, ob in der Verpackung wirklich drin ist, was das Etikett verspricht. Das trifft auf 60 Prozent der Unentschlossenen zu. Während junge Menschen eher Probleme haben, den Geschmack der Ware zu beurteilen, kommen viele Ältere mit den Verpackungsangaben nicht zurecht. Auch die Berichterstattung zu vermeintlichen Skandalen und die große Produktauswahl werden als Gründe für die Verunsicherung angeführt.

Beim Einkauf von Lebensmitteln achten die Deutschen besonders auf Frische (88 %) und eine gute Qualität (66 %). Lediglich bei 55 Prozent der Konsumenten ist der Preis das Hauptkriterium. An vierter Stelle stehen regionale Produkte (54 %), gefolgt von Herkunftsnachweisen (51 %) und artgerechter Tierhaltung (48 %). Zudem ist überraschend vielen wichtig, dass die Lebensmittel ohne Gentechnik (49%) und ohne Zusatzstoffe (46 %) hergestellt werden. Frauen sind deutlich kritischer und anspruchsvoller beim Lebensmitteleinkauf als Männer. Sie achten häufiger auf die Zutatenliste und wählen beispielsweise gezielt Produkte ohne Farbstoffe und Geschmacksverstärker aus.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.sgsgroup.de/verbraucherstudie
Mehr Ergebnisse der SGS-Verbraucherstudie 2014 erfahren Sie im kommenden aid-Newsletter.

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...