„Transparenztraum: Literatur, Politik, Medien und das Unmögliche“

Der Germanist Prof. Manfred Schneider (Ruhr-Universität Bochum) geht in seinem neuen Buch „Transparenztraum“ der Unmöglichkeit von Transparenz nach: Seit der Antike hadern Priester, Richter, Philosophen, Künstler und Politiker mit der Unzugänglichkeit von Herzen, Seelen oder Gehirnen. Nur zu gerne hätten sie das Geheimnis aus der Welt geschafft.

Schneider erzählt die Geschichte des Traums und Albtraums von der Transparenz in zehn Kapiteln: von Descartes’ Philosophentraum über die Französische Revolution, die Sozialutopien des 19. Jahrhunderts, die moderne Glasarchitektur, den Surrealismus, die russische Revolution bis zu Walter Benjamin und vielen prominenten Autoren des 20. Jahrhunderts. Schneider erreicht schließlich die intellektuellen und wissenschaftlichen Absurditäten unserer Tage, allen voran die Hirnforschung und ihr Versprechen, dem Gehirn beim Denken zuzuschauen; beleuchtet werden hier aber auch WikiLeaks und die Piratenpartei.

Weitere Informationen
Manfred Schneider: „Transparenztraum. Literatur, Politik, Medien und das Unmögliche“, Verlag Matthes & Seitz, Berlin 2013, 344 Seiten, 19,90 Euro, ISBN 978-3-88221-082-8

Einführung in die Erwachsenenbildung

Mit seiner „Einführung in die Erwachsenenbildung“ hat der Erziehungswissenschaftler Jürgen Wittpoth (Ruhr-Universität Bochum / Lehrstuhl für Erwachsenenbildung) ein Standardwerk geschrieben. Mittlerweile liegt die 4. Auflage vor. Wittpoth verfolgt vorrangig zwei Ziele: Zum einen soll verständlich werden, was Erwachsenenbildung überhaupt ist.

Dazu werden die Themen, Institutionen und Handlungsfelder, auf die sich die Erwachsenenbildung bezieht, komprimiert beschrieben. Zum anderen soll nachvollziehbar werden, wie unterschiedlich Erwachsenenbildung verstanden wird. Wittpoth stellt verschiedene Perspektiven auf den jeweiligen Gegenstand vor und diskutiert ihre besonderen Leistungsmöglichkeiten und Grenzen.

Weitere Informationen
Jürgen Wittpoth: „Einführung in die Erwachsenenbildung“, 4. Auflage, Verlag Barbara Budrich, Leverkusen 2013, ISBN 978-3-8252-8529-6

Psoriasis: Neue Medikamente machen Salben nicht überflüssig

Neue Medikamente gegen die Schuppenflechte – das waren in den vergangenen Jahren fast ausschließlich Biologika. Das Spektrum der äußerlichen Therapie wurde zuletzt vor zwei Jahrzehnten mit künstlichen Abwandlungen von Vitamin D3 erweitert. Vielen Betroffenen erscheint diese Form der Behandlung als mühsam und zeitaufwändig. Ihr Erfolg ist auf die ins Auge fallenden Krankheitszeichen begrenzt. Forscher gehen davon aus, dass eine äußerliche Therapie bei einem Drittel der Menschen mit Psoriasis nicht genügt.

Wer seine Psoriasis jedoch mit einer Salbe oder Creme behandeln möchte oder keine schwere Form der Erkrankung hat, bekommt vom Hautarzt seit Jahren die gleichen Präparate, viele inzwischen als Generikum. Ein ganz praktischer Vorteil: Der Patient muss keine zusätzlichen Arztbesuche für Laborkontrollen oder Bestrahlungen einplanen. Und: Unerwünschte Effekte bleiben auf die Haut begrenzt – es sei denn, grobe Therapiefehler führen zur Aufnahme erhöhter Wirkstoffmengen in den Körper.

Quelle: www.psoaktuell.com
Stand 12/2013

Funny Games: Reale und virtuelle Gewalt

Die Diskussion zum Thema „mediale Gewalt“ bereichert der Bochumer Forscher Prof. Bert te Wildt mit seinem neuen Buch „Funny Games: Über das Wechselspiel von realer und virtueller Gewalt“. Mit dem Film „Funny Games“ gelang dem mittlerweile Oscar-prämierten Regisseur Michael Haneke 1997 der Durchbruch. Das verstörende Werk packt den Zuschauer bei seinen Thriller-Sehgewohnheiten, um ihm diese dann mit brachialer Wucht vorzuführen und gegen ihn zu wenden.

Das macht die Problematik der Konsumierbarkeit medialer Gewalt für den Zuschauer unmittelbar erfahrbar. Zu diesem Zweck setzt der Regisseur in erster Linie auf eine radikal realistische Darstellung von Angst und Schmerz, bei der die Darsteller der Opfer bis an die Grenzen des Spiel- und Ertragbaren gehen. Um über die persönliche Betroffenheit hinauszuweisen, entstand die Idee, mit den Akteuren darüber zu sprechen, was sie vor, nach und vor allem während der Dreharbeiten erlebt haben. Die in sich verschränkten Interviews von Prof. te Wildt mit dem Regisseur und den Darstellern des Films erzählen chronologisch von den verschiedenen Stadien seiner Produktion, von der Drehbuchentwicklung bis zur Rezeption.

Bert te Wildt ist Oberarzt und Leiter der Ambulanz der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des LWL-Universitätsklinikums der Ruhr-Universität Bochum.

Weitere Informationen
Bert te Wildt: „Funny Games: Über das Wechselspiel von realer und virtueller Gewalt“, Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg 2013, 160 Seiten, 24,80 Euro, ISBN 978-3-8260-5271-2

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