Lieder zwischen dir und mir

Bastian Kopp und Sanna Städler präsentieren Lieder zur "blauen Stunde" im Schiffshebewerk Henrichenburg. Foto: privat
Bastian Kopp und Sanna Städler präsentieren Lieder zur „blauen Stunde“ im Schiffshebewerk Henrichenburg.
Foto: privat

Waltrop (lwl). Die „blaue Stunde“ ist die Zeit zwischen Tag und Nacht. Bastian Kopp und Sanna Städler liefern mit Klavier und Gesang den Soundtrack zu diesem Augenblick. Im LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Samstag (28.3.) um 19.30 Uhr zu einem Konzert mit Liedern und Texten von Kästner bis Tucholsky, von Leonard Cohen bis Tom Waits, zwischen Chanson, Jazz und Popmusik . Das Motto: „Die blaue Stunde – Lieder zwischen dir und mir“.

Sanna Städler steht als Sängerin seit 20 Jahren mit Bastian Kopp auf der Bühne. Nach Instrumentalunterricht und Gesangsstudium folgten Auftritte mit diversen Big Bands, Jazz-Formationen und Rock-Bands sowie die Mitwirkung bei kleinen Musicalproduktionen.

Bastian Kopp lebt in Düsseldorf. Er arbeitet seit Jahren freischaffend als Pianist, Liedbegleiter, Komponist und Sänger. Vor allem als Georg-Kreisler-Interpret hat er sich einen Namen gemacht. Er ist auch Leiter des Georg-Kreisler-Forums im Internet.

Der Eintritt beträgt 12 Euro. Eine Reservierung ist erforderlich unter Tel. 02363 97070.

LWL-Einrichtung:
LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg

Werk von Otto Jägersberg

Münster (lwl). Die Literaturkommission für Westfalen beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) will dazu beitragen, dass Otto Jägersberg aus Münster wiederentdeckt wird. Deshalb widmet sie den Band 48 der „Kleinen Westfälischen Bibliothek“ als „Lesebuch Otto Jägersberg“ dem 1942 geborenen Autor und Filmemacher.

Die LWL-Literaturkommission für Westfalen hat jetzt das "Lesebuch Otto Jägersberg" herausgegeben. Foto: LWL
Die LWL-Literaturkommission für Westfalen hat jetzt das „Lesebuch Otto Jägersberg“ herausgegeben.
Foto: LWL

Jägersberg hat sich seit Jahren aus dem offiziellen Literaturbetrieb zurückgezogen, der ihn offensichtlich anödet. Nicht jedoch vom Schreiben, denn demnächst erscheint ein neuer Lyrikband des in Münster-Hiltrup geborenen Autors. Daneben ist Jägersberg auch als bildender Künstler aktiv. Im Herbst wird er einen Teil seiner stets verschmitzt-hintersinnigen Werke im Museum für Westfälische Literatur in Oelde-Stromberg (Kreis Warendorf) ausstellen.

Bekannt wurde Jägersberg durch seinen westfälischen Schelmenroman „Weihrauch und Pumpernickel“ (1964). Das „westpfählische Sittenbild“ nimmt den kleinstädtischen Mief der Gemeinde Angelmodde satirisch-frech aufs Korn. In 34 kurzen Kapiteln wird die Kindheit und Jugend des Georg Holtstiege skizziert – „mit einer eulenspiegelhaft-fragmentarischen Erzählweise, die vor Kalauern und schlichtem Blödsinn nicht zurückschreckte“, so Prof. Dr. Walter Gödden, Geschäftsführer der LWL-Literatur-kommission. Bis heute erzielte der Titel zahlreiche Auflagen. Das gilt auch für die Folgeromane des Autors, die im Diogenes-Verlag erschienen sind. Daneben entstanden antiautoritäre Kinderbücher, eine Komödie, Lyrikbände und vieles Weitere mehr.

Herausgegeben wird die „Kleine Westfälische Bibliothek“ von der LWL-Literatur-kommission in Verbindung mit der Kölner Nyland-Stiftung. Das 181 Seiten um-fassende Otto Jägersberg-Lesebuch wurde vom Autor selbst zusammen gestellt und ist im Bielefelder Aisthesis-Verlag zum Preis von 8,50 Euro erschienen (ISBN 978-3-8498-1101-3). „Eine Neuentdeckung, auch für die Lachmuskeln“, urteilt Gödden.

LWL-Einrichtung:
Literaturkommission für Westfalen

Bizarre Wesen der Dunkelheit

Ungewöhnliche Tiere wie der Bügeleisenfisch sind ab dem 22. Mai im LWL-Museum für Naturkunde zu sehen. Foto: LWL/Fialla
Ungewöhnliche Tiere wie der Bügeleisenfisch sind ab dem 22. Mai im LWL-Museum für Naturkunde zu sehen.
Foto: LWL/Fialla

Was machen Schwarzangler?

Münster (lwl). Was machen Fußballfisch, Beilbauch und Schwarzangler in Münster? Sie sind Teil der neuen Sonderausstellung „Leben in der Dunkelheit“, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ab dem 22. Mai in seinem LWL-Museum für Naturkunde in Münster zeigt. Auf 1.200 Quadratmetern erfahren Besucher Erstaunliches über die Vielfalt und die beeindruckenden Fähigkeiten von Lebewesen, die sich an ein Leben ohne Licht angepasst haben. Nun sind die ersten Leihgaben, bizarre Wesen der finsteren Tiefsee, in Münster eingetroffen.

Werner Beckmann, Leiter der zoologischen Präparation im LWL-Museum für Naturkunde, reiste nach Basel, um die ersten Leihgaben für die neue Sonderausstellung abzuholen. Elf Modelle stellt das Naturhistorische Museum Basel (Schweiz) dem LWL-Naturkundemuseum für die Dauer der Ausstellung zur Verfügung.

Zoologischer Chefpräparator Werner Beckmann (li.) öffnet mit den Ausstellungsmacherinnen, Dr. Katharina Freyth-Weber (M.) und Andrea Florez Jurado, eine der Kisten mit den Leihgaben aus der Schweiz. Foto: LWL/Steinweg
Zoologischer Chefpräparator Werner Beckmann (li.) öffnet mit den Ausstellungsmacherinnen, Dr. Katharina Freyth-Weber (M.) und Andrea Florez Jurado, eine der Kisten mit den Leihgaben aus der Schweiz.
Foto: LWL/Steinweg

Clevere Überlebensstrategien erfordern kreative Namen. Ob Fußballfisch, Beilbauch oder Schwarzangler, Seegurke, Bügeleisenfisch oder Borstenmunder- sie alle sind Lebewesen der völlig lichtlosen Bereiche des Meeres, der Tiefsee. „Manch ein Besucher wird sich über die Namen der Fische wundern“, sagt Präparator Beckmann. „Der Bügeleisenfisch etwa erinnert wohl eher an die Stapel noch ungebügelter Wäsche daheim denn an einen Tiefseefisch. Und auch der Name Fußballfisch irritiert . Tatsächlich aber weisen jedoch all diese Tiere Merkmale auf, die es ihnen ermöglichen, den extremen Lebensbedingungen in großer Meerestiefe standzuhalten“, erläutert Beckmann.

Werner Beckmann (li.) begutachtet den Fußballfisch, während die Biologin Dr. Katharina Freyth-Weber (M.) einen Borstenmunder betrachtet und Dipl. Biologin Andrea Florez Jurado den Drachenfisch auspackt. Foto: LWL/Steinweg
Werner Beckmann (li.) begutachtet den Fußballfisch, während die Biologin Dr. Katharina Freyth-Weber (M.) einen Borstenmunder betrachtet und Dipl. Biologin Andrea Florez Jurado den Drachenfisch auspackt.
Foto: LWL/Steinweg

Beckmann, seit 45 Jahren im LWL-Museum für Naturkunde, kennt sich aus: „Der Fußballfisch, der mit seinem aufgeblasenen Körper einem schwach aufgepumpten Fußball ähnelt, lockt mit einer Leuchtangel über der Stirn seine Beute an. Der Tiefseeteufel ist dank seines dehnbaren Magens in der Lage, Tiere zu fressen, die doppelt so groß sind wie er selbst. Und der Pelikan-Aal besitzt einen dehnbaren Kiefer mit einer elastischen Membran. Er stülpt sein riesiges Maul über seine Beute und kann so Krebse, Tintenfische und Fische verschlucken, die deutlich größer sind als er selbst.“ Einzig auf die Anpassungsfähigkeit der Meerestiere ist es zurückzuführen, dass auf dem Meeresboden ein großer Artenreichtum existiert. Anhand naturgetreu rekonstruierter Modelle wird den Besuchern der Ausstellung veranschaulicht, wie sich Tiere der Tiefsee in völliger Finsternis orientieren können und trotz geringen Nahrungsangebots zu überleben in der Lage sind.

Modelle von bizarren Wesen der Tiefsee sind für die neue Ausstellung im LWL-Museum für Naturkunde eingetroffen. Foto: LWL/Fialla
Modelle von bizarren Wesen der Tiefsee sind für die neue Ausstellung im LWL-Museum für Naturkunde eingetroffen.
Foto: LWL/Fialla

Hintergrund zur Ausstellung
Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster zeigt ab dem 22. Mai die neue, inklusive Sonderausstellung „Leben in der Dunkelheit“. Auf 1.200 Quadratmetern lernen Besucher die Vielfalt und die Fähigkeiten von Lebewesen kennen, die sich an ein Leben ohne Licht angepasst haben. Wichtigstes Thema der Ausstellung ist die Orientierung in und Anpassung an Dunkelheit und Lichtmangel. Die Ausstellung ist dank Brailleschrift, einem speziellem Audioguide und Tastmodellen für Menschen mit Sehbehinderung genauso geeignet wie für hörbehinderte Menschen, die an den Riech- und Mitmachstationen , den Boden, die Tiefsee und die Nacht erschließen können. Begleitend zur Ausstellung wird ein breites Spektrum an museumspädagogischen Programmen für Kinder und Jugendliche angeboten. Abgerundet wird das Angebot durch Führungen für Erwachsene oder Literarische Rundgänge durch die Ausstellung.

LWL-Museum für Naturkunde, Sentruper Str. 285, 48161 Münster. Weitere Infos unter Telefon: 0251 591 6050 (Servicezeiten: Mo-Fr 8.30-12.30 Uhr, Mo-Do 14-15.30 Uhr).

LWL-Einrichtung:
LWL-Museum für Naturkunde

„Unter Dampf“

Besucher können die historische Dampffördermaschine in Bewegung erleben. Foto: LWL/Appelhans.
Besucher können die historische Dampffördermaschine in Bewegung erleben.
Foto: LWL/Appelhans.

Witten (lwl). Die historische Fördermaschine im Maschinenhaus der Zeche Nachtigall ist ein technisches Meisterwerk des Industriezeitalters. Mit ihren gewaltigen Schwungrädern förderten Maschinen wie diese einst viele Tonnen Kohle aus den Tiefen der Schächte im Ruhrgebiet. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt am Sonntag (8. 3.) um 14.30 Uhr seine Besucher ein, das über 120 Jahre alte Juwel in Bewegung zu sehen. Im Rahmen der Vorführung erfahren die Besucher Wissenswertes über diesen „Dinosaurier der Technik“.

Die Dampffördermaschine wurde ursprünglich für eine Baumwollspinnerei in Gronau gebaut, wo sie 1887 in Betrieb ging. Nach über 20 Jahren Arbeit in der Textilindustrie erfolgte 1911 ein Umbau für den Einsatz als Abteuf-Fördermaschine auf der Zeche Jacobi in Oberhausen. Von 1921 bis 1973 tat die Dampfmaschine ihren Dienst auf der Zeche Franz-Haniel (später Prosper Haniel) in Bottrop. 1987 übernahm das LWL-Industriemuseum die Maschine für seinen Standort in Witten. Danach restaurierten Experten des LWL-Industriemuseums sie detailgetreu. Heute kann die Fördermaschine wieder mit Hilfe der originalen Bedienungshebel – allerdings elektrisch angetrieben – in Bewegung vorgeführt werden.

Die Vorführung der historischen Dampffördermaschine ist im Museumseintritt enthalten. (Erwachsene: 3 Euro, Kinder: 1,50 Euro, Familienkarte: 7,50 Euro).

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