Lebensmittelampel verstärkt Selbstkontrolle

Untersuchten den Einfluss von Ampelkennzeichnungen für Lebensmittelverpackungen auf das Kaufverhalten von Probanden: Prof. Dr. Bernd Weber und Laura Enax vom Center for Economics and Neuroscience (CENs) der Universität Bonn werten Hirnscannerdaten aus. (c) Foto: Uni Bonn
Untersuchten den Einfluss von Ampelkennzeichnungen für Lebensmittelverpackungen auf das Kaufverhalten von Probanden: Prof. Dr. Bernd Weber und Laura Enax vom Center for Economics and Neuroscience (CENs) der Universität Bonn werten Hirnscannerdaten aus. (c) Foto: Uni Bonn

Sollen Lebensmittel mit Ampelsymbolen zur verständlicheren Information über gesundheitsrelevante Inhaltsstoffe ausgezeichnet werden? Diese Frage ist nach wie vor umstritten. Forscher der Universität Bonn kommen nun zu dem Schluss, dass die Ampelauszeichnung besser hilft, hochkalorischen Lebensmitteln zu widerstehen als eine reine informationsbasierte Auszeichnung. Die Wissenschaftler haben Probanden im Hirnscanner bei ihren Kaufentscheidungen beobachtet. Die Studie ist nun im Fachmagazin „Obesity“ erschienen.

Rot, gelb, grün: Leicht verständlich soll die Ampelkennzeichnung auf den Packungen signalisieren, wie bedenklich der Konsum eines Lebensmittels ist. „Rot“ symbolisiert zum Beispiel einen hohen Anteil an Fetten, Zucker oder Salz, „Grün“ dagegen einen geringen. Gelb nimmt wie an der Verkehrsampel eine Mittelposition ein. „Bislang ist noch kaum wissenschaftlich untersucht, welche Wirkung diese Ampelsignale auf die Bewertungsprozesse bei Kaufentscheidung im Gehirn von Konsumenten haben“, sagt Prof. Dr. Bernd Weber vom Center for Economics and Neuroscience (CENs) der Universität Bonn. Hilft die „Ampel“ Verbrauchern dabei, sich beim Einkauf für eine gesündere Ernährungsweise zu entscheiden? Dieser Frage gingen Wissenschaftler des CENs in einer aktuellen Studie nach.

100 Produkte – von der Schokolade bis zum Fertiggericht

Insgesamt 35 erwachsene Probanden, davon 19 Frauen, nahmen an der Untersuchung am Life&Brain Center in Bonn teil. Im Hirnscanner wurden die Nährstoffangaben zu 100 Produkten eingeblendet – von der Schokolade über Joghurt bis hin zu Fertiggerichten. Die Teilnehmer bekamen diese Informationen entweder über herkömmliche Nährwertkennzeichnungen mit Gramm- und Prozentzahlen pro Portion, oder über die Ampelkennzeichnung zu sehen. Anschließend mussten sie angeben, wie viel sie für das jeweilige Produkt zu zahlen bereit sind.

Die Teilnehmer boten deutlich mehr Geld für das gleiche Produkt, wenn die Ampelauszeichnung „grün“ war, als wenn die herkömmliche Darstellung der Nährstoffwerte aufschien. Sprang die Ampel dagegen auf „Rot“, sank die Kaufbereitschaft stärker als bei den konventionellen Angaben. „Die Ampelauszeichnung wirkt also wie ein Verstärker: Die Gesundheitsrelevanz der Inhaltsstoffe wird stärker bei der Kaufentscheidung berücksichtigt als bei reinen Auflistungen“, sagt Erstautorin Laura Enax vom CENs.

Zwei Gehirnregionen wirken auf das Belohnungssystem ein

Während die Probanden überlegten, welchen Preis sie für das jeweilige Produkt zahlen wollten, registrierten die Wissenschaftler mit Hilfe funktioneller Magnetresonanztomographie die Aktivität verschiedener Hirnregionen. Eine rote Ampelauszeichnung aktivierte eine Struktur in der linken unteren Stirnwindung, der Funktionen der Selbstkontrolle zugeschrieben werden. Diese Aktivität beeinflusste den ventromedialen präfrontalen Cortex, der die Kaufbereitschaft über das Belohnungssystem anspricht und dafür sorgte, dass die Probanden weniger bezahlen wollten.

„Die Ampelauszeichnung scheint die Untersuchungsteilnehmer dazu zu befähigen, ungesunden Lebensmitteln besser zu widerstehen im Vergleich zu den herkömmlichen Angaben über Gramm- und Prozentwerte der jeweiligen Inhaltsstoffe. Wahrscheinlich sorgt sie dafür, implizit stärker die Gesundheitsaspekte in seiner Entscheidung zu berücksichtigen“, fasst Prof. Weber das Ergebnis zusammen. Die Wissenschaftler der Universität Bonn wollen nun noch genauer untersuchen, wie verschiedene Arten von Lebensmittelauszeichnungen dazu dienen können, Verbraucher in ihren Entscheidungen zu unterstützen.

Publikation: Nutrition labels influence value computation of food products in the ventromedial prefrontal cortex, „Obesity“, DOI: 10.1002/oby.21027

Gesundheit braucht Artenvielfalt

(aid) – Auch wenn es nicht auf den ersten Blick eingängig ist: Unsere Gesundheit ist auch davon abhängig, inwieweit wir Menschen es schaffen, die vorhandenen Tier-, Pflanzen- und Mikrobenarten auf der Erde vor dem Verschwinden zu schützen. Ein Thema, das angesichts der weltpolitischen Lage zu Unrecht in letzter Zeit etwas in den Hintergrund getreten ist. Studien über die sogenannte „Biodiversität“ sind aber keine unnützen Papiere idealistischer Blümchenfreunde, sondern sie dienen der Erhaltung dessen, was sonst unwiederbringlich verloren ginge: der Artenvielfalt.

Dass die „Biodiversität“ unmittelbar unsere Gesundheit angeht, und zwar in vielfältiger Hinsicht, zeigt eine Studie unter Beteiligung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Convention on Biological Diversity (CBD), die im Rahmen des 14. Public Health-Kongresses im indischen Kalkutta vorgestellt wurde. Dieser Report hilft zunächst, von der abstrakten wissenschaftlichen Betrachtung einen Bogen in die Praxis zu schlagen, indem sie aufzeigt, wie genau Artenvielfalt zu unserer Gesundheit beiträgt.

Besonders naheliegend ist, dass die Verwendung von pflanzlichen, tierischen oder mikrobiellen Arzneimitteln uns helfen kann, Krankheiten zu überwinden. Die Tatsache, dass viele Arzneipflanzen vor hundert oder tausend Jahren nicht für ihre Heilwirkung bekannt waren, lässt die Vermutung zu, dass in hundert oder tausend Jahren Inhaltsstoffe wichtig sind, die wir heute für im Sinne der zukünftigen Generationen nicht dem Artenschwund „opfern“ sollten. Das Gleiche gilt für Nahrungsmittel, die in ihrer Vielfalt der Ernährung von Menschen in ganz unterschiedlichen Regionen und Klimazonen dienen.

Je größer die Vielfalt, desto einfacher die Anpassung an veränderte Anbaubedingungen – womit auch das Thema „Klimawandel“ einzubeziehen wäre. Nicht nur für die Anpassung an Veränderungen werden die speziellen Eigenschaften ganz verschiedener Arten benötigt, sondern auch zur Abmilderung von Klimaveränderungen – beispielsweise durch die Substitution von Fleisch durch pflanzliche oder andere tierische Eiweißlieferanten.

Die neue Studie macht vor allem eines deutlich: die Vernetzung der Disziplinen ist unverzichtbar, um konkrete Empfehlungen für die politischen Entscheidungsträger geben zu können. An die „öffentliche Gesundheit“ soll mitgedacht werden, wann immer Entscheidungen auf politischer Ebene in Sachen Biodiversität getroffen werden – auch wenn es ein Zukunftsthema ist, das die Entscheidungsträger von heute kaum unmittelbar persönlich betreffen wird. Doch Politik ist der Nachhaltigkeit verpflichtet…
Friederike Heidenhof, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.aid.de/landwirtschaft/umwelt_und_landschaft.php

Schlemmer-Lachs „Gourmet“

Schlemmer-Lachs "Gourmet" Foto: Wirths PR
Schlemmer-Lachs „Gourmet“
Foto: Wirths PR

Schlemmer-Lachs „Gourmet“
(für 4 Personen)

600 g Lachs
1 EL Zitronensaft
Salz
Pfeffer
2 EL Olivenöl
1 Mangoldstaude
300 g Bandnudeln
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
20 g Butter
100 ml Brühe
100 ml Weißwein
150 g Crème fraîche

Lachsfilet waschen, trocken tupfen, in vier Portionsstücke teilen. Mit Zitronensaft beträufeln, salzen, pfeffern und im erhitzten Olivenöl ganz kurz anbraten. Mangold putzen, waschen, trocken tupfen, Stiele in feine Scheibchen, die Blätter nicht zu klein schneiden und in wenig Salzwasser kurz blanchieren. Mangold heraus nehmen, abtropfen lassen und in eine leicht gebutterte feuerfeste Form geben, Lachsstücke darauf setzen und im vorgeheizten Backofen bei 175 °C (Gas Stufe 2) ca. 20 Minuten garen.

Inzwischen die Bandnudeln nach Packungsaufschrift in Salzwasser kochen. Zwiebel und Knoblauchzehe abziehen, ebenfalls fein würfeln und in heißer Butter dünsten. Brühe und Weißwein angießen. Crème fraîche unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Nudeln abgießen, abtropfen lassen. Auf vier Tellern anrichten, Mangold und Lachs darauf setzen und mit der Weißweinsauce servieren.

Pro Person: 799 kcal (3345 kJ), 42,4 g Eiweiß, 42,0 g Fett, 58,9 g Kohlenhydrate

Artischocken-Presssaft für die Verdauung

Bei reichlichem Essen, insbesondere fetthaltigem, ist Artischocke ideal. Die Wirkstoffe der Artischocke regen den Gallenfluss an und unterstützen so die Entgiftungstätigkeit der Leber. Sie fördern zudem die Fettverdauung und ver-hindern Völlegefühl und Blähungen. Da Artischocken-Presssaft etwas bitter schmeckt, am besten mit Wasser oder Gemüsesäften mixen. Den gesunden Saft gibt es in Apotheken und Reformhäusern, z. B. von Schoenenberger.

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