Den Tätern im Lebensmittelhandwerk auf der Spur

(aid) – Das Pferdefleisch in der Lasagne hat 2012 mit der Gründung eines europäischen Food Fraud Networks neue Aktivitäten ausgelöst, wie Ende Februar die 7. Food Safety Konferenz in Berlin zeigte.

„Fraud“ als Betrug und Täuschung kann vielfältige Formen annehmen. Dazu gehören unwillentlich eingebrachte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe bei der Trocknung von Getreide über offenem Feuer bis Mengen- und Zutatentäuschungen. Olivenöl, Fisch und Bio-Produkte sind wegen hoher Gewinnspannen die am meisten verfälschten Lebensmittel, zeigte eine EU-Studie aus dem Jahr 2013, sagte Bernhard Kühnle, Abteilungsleiter für Lebensmittelsicherheit im Bundesernährungsministerium.

Nach seiner Einschätzung muss die Lebensmittelüberwachung für den Bereich der organisierten Kriminalität noch mitwachsen, um mit den internationalen Staatsanwaltschaften mithalten zu können. Das Food Fraud Network soll den Behörden dabei helfen.

Derzeit baut die Bundesregierung Strukturen auf, die von der Verbraucherschutzministerkonferenz 2013 eingefordert wurden. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ist als Kontaktstelle für Food Fraud bereits benannt und hält wie beim Thema Lebensmittelwarnungen Kontakt nach Brüssel und zu den 16 Bundesländern. Ähnlich dem europäischen Schnellwarnsystem RASFF soll eine europäische Datenbank für Lebensmitteltäuschungen aufgebaut werden. Noch in 2015 wird nach Angaben Kühnles im Ernährungsministerium ein „Sachverständigenrat für Lebensmittelbetrug“ einberufen.

Basis für deren Arbeit sind Auswertungen des BVL zusammen mit der Berliner Hochschule für Recht und Wirtschaft, die zurückliegende Fälle analysiert haben. Es zeigte sich, dass es kein übergreifendes Muster gibt; jeder Fall war einzigartig.

Doch bestimmte Parameter können Hinweise geben, wie eine aktuelle Arbeit zeigt:

Fruchtfliegen haben die Olivenernte in Italien und Spanien regional um bis zu 50 Prozent einbrechen lassen. Die Preise sind schon deutlich gestiegen und das BVL tagte bereits mit den italienischen Behörden, weil die Gefahr von „gepanschtem“ Speiseöl in diesem Jahr besonders groß ist. Unter Einbezug der spanischen Kollegen steht die Prüfung von Olivenöl in diesem Jahr oben auf der Prüfungsagenda.

Was in diesem Rahmen auf die Labore zukommt, benennt Professor Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) allgemein als „Lebensmittel-Integrität“. Die Zusammensetzung von Stabilisotopen wie Sauerstoff, Wasserstoff oder Kohlenstoff sind regional so eindeutig wie ein Fingerabdruck. Damit kann die genaue Herkunft eines Produktes ermittelt werden – eine Referenzdatenbank vorausgesetzt. In diese Richtung werde sich die Lebensmittelüberwachung mit europaweiten Referenzlaboren weiter entwickeln, prognostizierte Hensel.

Roland Krieg, www.aid.de

Wie die Dinosaurier zu Herrschern der Welt wurden

Der Tyrannosaurus rex ist der "König" unter den Dinosauriern - aber wie kam er zu seinem Ruhm? Foto: LWL/Steinweg
Der Tyrannosaurus rex ist der „König“ unter den Dinosauriern – aber wie kam er zu seinem Ruhm?
Foto: LWL/Steinweg

Münster (lwl). Dr. Oliver Rauhut aus München hält am Dienstag (10. 3.) um 19.30 Uhr einen Vortrag zum Thema „Dinosaurier“ im Planetarium des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster. Der Experte von der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie München spricht darüber, wie die Dinosaurier im Jura zu den Herrschern der Welt wurden.

Ein Vortrag zum Thema "Wie die Dinosaurier im Jura zu Herrschern der Welt wurden" hält Dr. O. Rauhut im Planetarium des LWL-Museums für Naturkunde. Foto: Rauhut
Ein Vortrag zum Thema „Wie die Dinosaurier im Jura zu Herrschern der Welt wurden“ hält Dr. O. Rauhut im Planetarium des LWL-Museums für Naturkunde.
Foto: Rauhut

Dinosaurier gab es im Erdmittelalter über einen Zeitraum, der mehr als doppelt so lang ist wie die gesamte Erdneuzeit, in der sich die modernen Säugetiere und damit der Mensch entwickelt haben. Während dieser langen Zeit begannen sie nicht als die beherrschende Tiergruppe, sondern erlangten diese Stellung erst im Laufe der Zeit. Die ersten Dinosaurier erscheinen in der ersten Zeitperiode des Erdmittelalters, der sogenannten Trias. Gegen Ende der darauf folgenden Periode, im Jura, erreichte diese Gruppe ihren Zenit als beherrschende Landwirbeltiergruppe. Dazwischen lag eine Entwicklungszeit der Dinos, die gewaltige Umwälzungen in der Geographie und auch in dem Klima der Erde mitmachte. Während nur wenige Gruppen von Dinosauriern am Beginn dieser Entwicklung vorhanden sind, entwickeln sich im Laufe des Jura praktisch alle wichtigen Großgruppen, darunter auch die Vögel, die artenreichste Gruppe der Landwirbeltiere heute.

Rauhut arbeitet seit zwanzig Jahren aktiv an der Frage, wie und warum es zu dieser gewaltigen Formenvielfalt im Laufe des Jura kam. Er hat über Dinosaurier aus Europa, Nordamerika, Afrika, Asien und vor allem Südamerika geforscht.

Karten zum Vortrag sind für 3,- Euro bzw. 5,50 Euro im LWL-Museum für Naturkunde, Sentruper Straße 285, 48161 Münster, erhältlich. Weitere Infos unter Telefon: 0251 591 6050 (Servicezeiten: Mo-Fr 8.30-12.30 Uhr, Mo-Do 14-15.30 Uhr).

LWL-Einrichtung:
LWL-Museum für Naturkunde

Frauen in der Kunst

Max Hermann Pechstein, Bildnis Frau Dr. Plietzsch, 1921. Foto: LWL/Ahlbrand Dornseif
Max Hermann Pechstein, Bildnis Frau Dr. Plietzsch, 1921.
Foto: LWL/Ahlbrand Dornseif

Münster (lwl). Den internationalen Frauentag nimmt das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zum Anlass, am Sonntag (8.3.) den Frauen in der Kunst besondere Themenführungen zu widmen.
Aus der Sammlung werden gezielt Werke von bedeutenden Künstlerinnen, wie beispielsweise von Rosemarie Trockel oder Pipilotti Rist, in den Fokus gestellt und beleuchtet, wie sich das Frauenbild in den verschiedenen Epochen – vom Mittelalter bis zur Gegenwart -verändert hat. Den Besucher erwarten zudem Hintergrundgeschichten und Anekdoten, denn viele Künstler ließen sich von Frauen inspirieren und zogen ihre künstlerische Kreativität aus der Zusammenarbeit mit ihrer Muse.

Die Themenführungen werden um 11 Uhr, 14 Uhr sowie 16 Uhr angeboten und sind kostenfrei. Es gilt der übliche Eintrittspreis.

Teilnehmerkarten können eine Stunde vor Beginn an der Kasse abgeholt werden. Eine vorherige Anmeldung ist leider nicht möglich.

Weitere Informationen unter: http://www.lwl-museum-kunst-kultur.de

Ein römischer Legionär

Er weiß so einiges zu berichten: der Legionär M. Crassus Fenestela Foto: LWL
Er weiß so einiges zu berichten: der Legionär M. Crassus Fenestela
Foto: LWL

Haltern (lwl). Er kann sich noch erinnern: Der römische Legionär M. Crassus Fenestela weiß genau, ob ein Leben als Legionär wirklich an die römischen Fleischtöpfe führte. Am Sonntag, 15.3., ist er im LWL-Römermuseum in Haltern am See zu Besuch. Und die Verpflegung in der Armee ist nur eines der Themen, zu denen der Legionär den Besuchern in voller Rüstung um 14 und 15 Uhr Rede und Antwort steht.

Der Angehörige der 19. Legion steht kurz vor seiner ehrenhaften Entlassung und plant seine Rückkehr ins Zivilleben. Er informiert aus erster Hand über die Vorzüge der römischen Armee, über Unterbringung und Besoldung der Legionäre, ihre Ausrüstung und Bewaffnung. Erwachsene und Kinder ab zehn Jahren erhalten einen Eindruck davon, wie vor 2000 Jahren der Alltag für Legionäre aussah, die in Haltern stationiert waren und von hier aus die Eroberung Germaniens betreiben sollten.

Die im Museum ausgestellten Funde erscheinen durch die Erzählungen und Erläuterungen des alten Haudegens in einem sehr persönlichen Licht und die mit ihnen verbundenen Menschen und deren Geschichten werden für einen Augenblick zum Leben erweckt.

Die Führung, die sich an Erwachsene und Kinder richtet, ist kostenlos. Es ist nur der reguläre Museumseintritt zu entrichten: 4 Euro für Erwachsene, 1,50 Euro für Kinder und Jugendliche (sechs bis 17 Jahre).

Termin:
M. Crassus Fenestela – Rundgang in römischer Begleitung
Sonntag, 15. März, 14 und 15 Uhr
Eintritt: Es ist der reguläre Museumseintritt zu entrichten: 4 Euro für Erwachsene, 1,50 Euro für Kinder und Jugendliche (sechs bis 17 Jahre)

Mehr Infos unter: http://www.lwl-roemermuseum-haltern.de

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