Brände und Explosionen

Auch in der Malerei wurden die gefürchteten Methangas- und Kohlestaubexplosionen dargestellt. Foto: LWL
Auch in der Malerei wurden die gefürchteten Methangas- und Kohlestaubexplosionen dargestellt.
Foto: LWL

Methangas- und Kohlenstaub- explosionen, Brände und Stolleneinstürze – die Arbeit im Bergwerk ist voller Gefahren und birgt hohe Risiken. In der Vergangenheit haben viele Bergleute unter Tage ihr Leben verloren. Wie kam es zu den Unfällen und Katastrophen? Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um Explosionen zu verhindern? Wie haben sich die heutigen hohen Sicherheitsstandards entwickelt? Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt am Sonntag, 5. Januar, um 14 Uhr zu einer Themenführung in das LWL-Industriemuseum Zeche Zollern Dortmund ein, um diesen und anderen Fragen auf den Grund zu gehen.

Der Historiker Martin Lochert führt die Besucher in der Dauerausstellung durch die Bereiche „Explosionsgefahr“ und „Ich hatte einen Kameraden“ – tödliche Grubenunglücke und viele Gefahrenquellen werden hier thematisiert. Anhand von Fotos und Plänen erklärt der Experte, wie es zu den Explosionen kommen konnte. Er schildert auch die aufwendigen Vorkehrungen zur Gefahrenvorbeugung.

Teilnehmer zahlen nur den normalen Museumseintritt.

LWL-Einrichtung:
LWL-Industriemuseum Zeche Zollern
Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur
Grubenweg 5
44388 Dortmund
Karte und Routenplaner

Partnervermittlung: Auf Diskretion bei persönlichen Daten achten

Wem das Alleinsein zu Weihnachten arg zugesetzt hat und bei wem auch der Jahreswechsel trist verlaufen ist, dem stehen im neuen Jahr einige Wege offen, das Glück zu zweit zu finden.

Da sind zum einen die konservative Partnervermittlung und zum anderen die Partnersuche per Internet. Das Internet boomt auch bei der Partnervermittlung. Zu unterscheiden ist dabei zwischen Kontaktbörsen und Online-Partnerportalen.
Bei den Kontaktbörsen wird lediglich die technische Möglichkeit für eine Kontaktaufnahme, also eine Plattform angeboten, auf der Suchende ihre Profile einstellen und die Profile der anderen Nutzer einsehen können. Vorschläge oder Persönlichkeitstests werden dort nicht angeboten.

Die Online-Partnervermittlung unterstützt die Suche nach einem passenden Partner. In der Regel muss der Nutzer einen umfangreichen Fragebogen ausfüllen, aufgrund dessen die Partnervermittlung potenzielle Partner vorschlägt. Es wird also durch den Anbieter bereits eine über Wohnort und Alter hinausgehende Vorauswahl möglicher Partner getroffen.

„Im Internet sollte man seine Daten äußerst sparsam preisgeben“, informiert Marion Schmidt von der Verbraucherzentrale Sachsen. Außerdem ist es ratsam, vor einer Registrierung zu schauen, ob der Anbieter seinen Namen, Adresse, Rufnummer und einen Verantwortlichen benannt hat.

Der Vertrag mit einer Online-Partnervermittlung kann innerhalb der Widerrufsfrist (14 Tage ab Vertragsschluss bei ordnungsgemäßer Belehrung) widerrufen werden.
Damit alles nicht zu teuer wird, empfiehlt es sich, mehrere Online-Partnervermittlungen zu vergleichen.

Das Widerrufsrecht besteht auch bei der Partnervermittlung vor Ort, wenn der Vertrag als Haustürgeschäft abgeschlossen wurde. Darunter versteht man, dass der Vertreter nicht zum Vertragsabschluss oder zu Vertragsverhandlungen nach Hause bestellt wurde.
Auch sollte im Voraus möglichst kein Geld fließen, etwa schon beim Abschluss des Vertrages. Schwierigkeiten kann es nämlich dann geben, wenn der Vertrag vorzeitig beendet werden soll. Für unbrauchbare Partnervorschläge braucht nichts bezahlt werden. „Welche Partnervorschläge unbrauchbar sind, muss allerdings im Einzelfall geklärt werden“, meint Schmidt.

Beim ersten Date sollten keinesfalls alle persönlichen Angaben ausgeplaudert werden. „Lieber Zurückhaltung üben und belanglose Themen wie Kino, Urlaub oder Freizeitgewohnheiten ansprechen“, rät Schmidt.

www.verbraucherzentrale-sachsen.de

Führung Meteoreisen: Der Mittelpunkt der Erde

Die Künstlerin Angela B. Clement nimmt die Gäste des LWL-Industriemuseums Henrichshütte am Sonntag, 5. Januar, um 16.30 Uhr mit auf eine Reise zum eisernen Kern der Erde. Als „Anschauungsmaterial“ dient die Installation „Erddynamo“ der Künstlerin in der Möllerung des LWL-Industriemuseums Henrichshütte. Wer weiß schon, dass vor über 4 Mrd. Jahren der Erdkern in einer Art natürlichem Hochofenprozess entstand? Außerdem erzeugt das flüssige Eisen im äußeren Erdkern ein Magnetfeld, das als Magnetosphäre unseren Planeten vor bestimmten Strahlen aus dem Weltall schützt.

Das Kunstwerk "Erddynamo" im LWL-Industriemuseum Henrichshütte. Foto: LWL/Hudemann
Das Kunstwerk „Erddynamo“ im LWL-Industriemuseum Henrichshütte.
Foto: LWL/Hudemann

Als die Erde noch ein glühender Ball war, brachten Asteroiden- und Meteoriteinschläge große Mengen schweren Nickel-Eisens aus dem Weltraum mit. Dieses sammelte sich auf dem Boden des Magmaozeans und ließ den Erdkern über Jahrmillionen hin größer und schwerer werden. Heute schwimmt dieser innere Erdkern im flüssigen äußeren Erdkern. Die Künstlerin Angela Clement hat dazu eine Installation gemacht, die die Dimensionen zeitlich und räumlich erahnen lässt. Sie möchte dadurch einen ganz anderen Blick auf das häufigste Erdmetall, nämlich das Eisen eröffnen. Zur Erinnerung an diese ganz besondere Führung bekommen die Besucher zum Abschluss Proben von Eisenmeteoriten.

Besucher zahlen lediglich den Museumseintritt (Erw. 4 Euro, Kinder ab 6 J. 1,50 Euro), die Führung ist inklusive der Proben kostenlos und gut auch für Familien geeignet.

LWL-Einrichtung:
LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen
Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur
Werksstr. 31-33
45527 Hattingen
Karte und Routenplaner

Wandelkrippe der Paderborner Marktkirche ausgezeichnet

Der LWL hat die 90 Jahre alte Krippe der Paderborner Marktkirche als Denkmal des Monats Januar ausgezeichnet. Foto: LWL/B. Hippler
Der LWL hat die 90 Jahre alte Krippe der Paderborner Marktkirche als Denkmal des Monats Januar ausgezeichnet. Foto: LWL/B. Hippler

Die Krippe der Paderborner Marktkirche (ehemalige Jesuitenkirche) ist eine von nur zwei erhaltenen Kirchenkrippen, die die Krippenkünstlerin Johanna Lamers-Vordermayer in den 1920er Jahren schuf. Pünktlich zum Drei-Königstag am 6. Januar hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die 1927 entstandene Krippe deshalb als Denkmal des Monats Januar ausgezeichnet.

„Das Zusammenwirken des Ausdrucks der einzelnen Figuren und eine große Liebe zum Detail sowie die Komposition insgesamt, lassen die Kirchenbesucher noch heute staunen“, erklärt LWL-Denkmalpflegerin Dr. Bettina Heine-Hippler die besondere Wirkung der historischen Krippe.

Jede der 19 Krippenfiguren hat einen Paten, der 2011 die Restaurierung "seiner" Figur gezahlt hat. Diese Figur ist eine derjenigen mit erhaltenen feinen Gesichtszügen. Foto: LWL/B. Hippler
Jede der 19 Krippenfiguren hat einen Paten, der 2011 die Restaurierung „seiner“ Figur gezahlt hat. Diese Figur ist eine derjenigen mit erhaltenen feinen Gesichtszügen.
Foto: LWL/B. Hippler

Die als so genannte Wandelkrippe konzipierte Kirchenkrippe wird am 4. Advent aufgebaut und erzählt bis Mitte Januar in drei verschiedenen Bildern das vorweihnachtliche Geschehen. Dabei werden die Krippenfiguren zu unterschiedlichen Bildern passend zu den Texten der Bibel um- bzw. zusammengestellt. „So erzählt die fast 90 Jahre alte Krippe auf ihre ganz eigene Weise die Geschichte von der Menschwerdung Jesu“, sagt Heine-Hippler.

Zur Krippe gehören 19 bewegliche Gliederpuppen. Sie bestehen aus stoffumwickelten Drahtgestellen; die Arme, Hände, Füße und Köpfe sind aus Holz geschnitzt. In einer Zeit, in der Krippenfiguren aus Gips den Markt beherrschten, waren die Krippen von Lamers-Vordermayer etwas Besonderes. So sah schon 1914 der Krippensammler Max Schmederer in den Werken der Münchenerin „moderne Krippen, die die Krippe wieder aus der Tiefe ihrer Verunstaltung herauszieht und sie künstlerisch und religiös läutert.“

Eine Besonderheit der Krippe war lange rätselhaft: Während einige Figuren wie Maria oder der Verkündigungsengel fein geschnittene Gesichtszüge haben, sind andere Gesichter wie das von Josef oder eines der drei Könige viel gröber geschnitten. Hermann-Josef Bentler erinnerte sich an Erzählungen und Schwarz-Weiß-Fotos seines Großvaters, der Küster der Marktkirche war. Die Fotos, die vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden waren, zeigten noch Wandel: Im Juli 1945 wollten sowjetische Soldaten die Marktkirche plündern. Vergeblich versuchten sie Kunstgegenstände von großem Wert mitzunehmen. Es gelang ihnen aber, einige Kisten zu greifen. In diesen Kisten waren die Krippenfiguren der Marktkirche verstaut.

Die Gesichtszüge dieses Königs sind recht grob, er gehört zu den beschädigten Figuren. Foto: LWL/B. Hippler
Die Gesichtszüge dieses Königs sind recht grob, er gehört zu den beschädigten Figuren.
Foto: LWL/B. Hippler

Wenige Tage später fand der damalige Küster die Figuren zwischen den Trümmern. Die meisten von ihnen waren erhalten geblieben, einige waren aber stark beschädigt, ihnen fehlten die Köpfe oder einzelne Gliedmaßen. Wenige Figuren, wie das stehende Jesuskind, blieben ganz verschwunden. „Die fehlenden Teile müssen dann bald ergänzt worden sein. So erzählt die Krippe nicht nur die Weihnachtsgeschichte sondern an ihr ist auch ein wichtiges Kapitel der Paderborner Stadtgeschichte abzulesen“, erklärt Heine-Hippler.

2011 ließ die Kirchengemeinde alle Krippenfiguren von der Beckumer Restauratorin Brigitte Schröder restaurieren. Dabei hat sie die Verklebungen an den Gelenken abgenommen, fehlende Finger ergänzt und kleinere Fehlstellen retuschiert. Die Kosten hat die Kirchengemeinde getragen, indem sie für die einzelnen Figuren Paten suchte, die für „ihre Patenfigur“ die Restaurierungskosten übernommen haben.

Hintergrund
Anfang des 17. Jahrhunderts brachten die aus Süddeutschland nach Paderborn kommenden Jesuiten die Idee mit, zur Weihnachtszeit eine Krippe aufzustellen. Damit begründeten sie einen Brauch, der bis heute von nahezu allen christlichen Kirchengemeinden auch außerhalb des Kreises Paderborn praktiziert wird.
Die Paderborner Kirchenkrippe ist ein Werk der 1870 in München geborenen Krippenkünstlerin Johanna Lamers-Vordermayer. Sie stammte aus einer Künstlerfamilie. Ihr Vater Hans Vordermayer war Lehrer für Schnitzkunst in Oberammergau, ihr Bruder Rupert Maler und ihr Bruder Matthias Bildhauer in Berlin, wo er mit dem Figurenschmuck des von Paul Wallot errichteten Reichstagsgebäudes betraut war. 1895 heiratete sie den aus Kleve stammenden Kirchenmaler Heinrich Lamers.

Über ihn lernte sie den Münchener Kommerzienrat und Bankier Max Schmederer kennen, der Ende des 19. Jahrhunderts über eine große Sammlung neapolitanischer Krippen verfügte. Schmederer beauftragte Lamers-Vordermayer damit, Vorträge im Rahmen seiner umfangreichen Ausstellungstätigkeiten zu übernehmen; eine Aufgabe, die für ihren weiteren beruflichen Lebensweg von entscheidender Bedeutung sein sollte. Ausgehend von der Idee der neapolitanischen Krippenfiguren begann Lamers-Vordermayer mit der Gestaltung eigener, beweglicher Krippenfiguren.

LWL-Einrichtung:
LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Fürstenbergstr. 15
48147 Münster
Karte und Routenplaner

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