Forschungsmethoden der Psychologie: Chancen und Risiken, Fehler und Fallen

Methoden sind in der Psychologie traditionell ein zentraler Bestandteil des Grundstudiums, zudem sind sie für verschiedene Nachbardisziplinen (Medizin, Sozialwissenschaften) interessant. Einen Überblick über Chancen und Risiken, Fehler und Fallen bietet das Lehrbuch „Forschungsmethoden der Psychologie“; es sensibilisiert für Probleme, die bei ihrer Verwendung häufig auftreten.

Die Autoren Prof. Dr. Hans-Werner Bierhoff (Ruhr-Universität Bochum) und Prof. Dr. Franz Petermann (Universität Bremen) geben damit wertvolle Tipps für die Forschungspraxis. Sie stellen die wissenschafts- und erkenntnistheoretischen Grundlagen verständlich dar, um zu zeigen, wie Hypothesen entstehen, wie man sie empirisch überprüfen kann und wie der Forschungsprozess im Detail verläuft. Außerdem geht es um die Befragung und die Beobachtung, biologische Methoden und Verfahren zur Untersuchung von Einstellungen, um Versuchspläne zur Hypothesenprüfung sowie Methoden zur Veränderungsmessung und Längsschnittforschung. Nicht zuletzt steht die onlinegestützte Befragung im Mittelpunkt. Alle Inhalte werden anhand zahlreicher Beispiele veranschaulicht. Eine Besonderheit des Buchs sind Interviews mit herausragenden Expertinnen und Experten, die einen Einblick in ihre aktuelle Forschungspraxis liefern.

Weitere Informationen
Prof. Dr. Hans-Werner Bierhoff und Prof. Dr. Franz Petermann: „Forschungsmethoden der Psychologie“. Hogrefe Verlag, Göttingen 2014, 406 Seiten, 36,95 Euro, ISBN 978-3-8017-2183-1

Generation „Gefällt mir“

Dem Reiz der sozialen Netzwerke für Jugendliche sind hr-iNFO und der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der TU Darmstadt auf der Spur. Foto: hr/Kathrin Duckert
Dem Reiz der sozialen Netzwerke für Jugendliche sind hr-iNFO und der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der TU Darmstadt auf der Spur.
Foto: hr/Kathrin Duckert

Sie sind ständig „drin“, posten, liken und chatten grenzenlos. Das Bild von den Jugendlichen, die sich ohne Pause in sozialen Netzwerken tummeln, ist allgegenwärtig. Stimmt das? Wie Schüler soziale Netzwerke wirklich nutzen, das will hr-iNFO zusammen mit den Wirtschaftsinformatikern der Technischen Universität (TU) Darmstadt herausfinden. Das Informationsradio des Hessischen Rundfunks (hr) geht außerdem der Frage nach, was und wie viel Eltern über die Netzaktivitäten ihrer Kinder wissen.

Dazu startet hr-iNFO am Montag, 24. Februar, gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik von Professor Peter Buxmann eine Online-Umfrage: Wie viel Einblick haben Eltern? Welche und wie viele „Freunde“ haben ihre Kinder? In welchen sozialen Medien und Netzwerken sind Schüler unterwegs? Welche Regeln gelten zu Hause für den virtuellen Konsum? Bis Sonntag, 9. März, bittet hr-iNFO hessische Eltern mit Unterstützung des Landeselternbeirats, diese und weitere Fragen zur Rolle von sozialen Netzwerken im Familienalltag zu beantworten.

Die Umfrage ist Teil der neuen hr-iNFO-Reihe „Generation ‚Gefällt mir‘ – Wie die Jugend klickt“. Sie baut auf einer aktuellen Studie der Darmstädter Wirtschaftsinformatiker auf, für die mehrere Hundert Schüler eine Woche lang ein „Facebook-Tagebuch“ geführt haben. Besonders wichtig war den Forschern herauszufinden, wie wichtig den Befragten der Schutz ihrer persönlichen Daten und der Privatsphäre im größten sozialen Netzwerk ist. Weitere aufschlussreiche Antworten gab es auf die Fragen: Wie oft bin ich online? Was poste ich? Was mag ich, und was geht gar nicht? hr-iNFO stellt die Perspektiven der Schüler und Eltern gegenüber und lässt Pädagogen, Internetfachleute sowie Politiker zu Wort kommen.

Dabei wird es auch um die Frage gehen, welche Rolle „Social Media“ in den Klassenzimmern spielen darf und soll. Zusätzlich hoffen die TU-Wissenschaftler, mit Hilfe der Angaben von Schülern und Eltern einen Blick auf die Facebook-Zukunft werfen zu können: Wird es das aktuell größte soziale Netzwerk auch in zehn Jahren noch geben?

Mit „Generation ‚Gefällt mir‘“ setzen hr-iNFO und der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der TU Darmstadt die erfolgreiche Zusammenarbeit fort. Sie startete vor zwei Jahren vielbeachtet unter dem Titel „Der Preis des Kostenlosen“ und geht in diesem Frühjahr in die zweite Runde. Zahlreiche Beiträge, Gespräche und Reportagen rund um das Verhalten der Schüler in den sozialen Medien begleiten die Kooperation im Radio. Eine Podiumsdiskussion mit Eltern, Schülern und Experten im Hessischen Rundfunk am Donnerstag, 8. April, rundet den gemeinsamen Auftritt ab.

Alle Informationen zum Thema und zum Fragebogen unter www.hr-inforadio.de.

„Transparenztraum: Literatur, Politik, Medien und das Unmögliche“

Der Germanist Prof. Manfred Schneider (Ruhr-Universität Bochum) geht in seinem neuen Buch „Transparenztraum“ der Unmöglichkeit von Transparenz nach: Seit der Antike hadern Priester, Richter, Philosophen, Künstler und Politiker mit der Unzugänglichkeit von Herzen, Seelen oder Gehirnen. Nur zu gerne hätten sie das Geheimnis aus der Welt geschafft.

Schneider erzählt die Geschichte des Traums und Albtraums von der Transparenz in zehn Kapiteln: von Descartes’ Philosophentraum über die Französische Revolution, die Sozialutopien des 19. Jahrhunderts, die moderne Glasarchitektur, den Surrealismus, die russische Revolution bis zu Walter Benjamin und vielen prominenten Autoren des 20. Jahrhunderts. Schneider erreicht schließlich die intellektuellen und wissenschaftlichen Absurditäten unserer Tage, allen voran die Hirnforschung und ihr Versprechen, dem Gehirn beim Denken zuzuschauen; beleuchtet werden hier aber auch WikiLeaks und die Piratenpartei.

Weitere Informationen
Manfred Schneider: „Transparenztraum. Literatur, Politik, Medien und das Unmögliche“, Verlag Matthes & Seitz, Berlin 2013, 344 Seiten, 19,90 Euro, ISBN 978-3-88221-082-8

Einführung in die Erwachsenenbildung

Mit seiner „Einführung in die Erwachsenenbildung“ hat der Erziehungswissenschaftler Jürgen Wittpoth (Ruhr-Universität Bochum / Lehrstuhl für Erwachsenenbildung) ein Standardwerk geschrieben. Mittlerweile liegt die 4. Auflage vor. Wittpoth verfolgt vorrangig zwei Ziele: Zum einen soll verständlich werden, was Erwachsenenbildung überhaupt ist.

Dazu werden die Themen, Institutionen und Handlungsfelder, auf die sich die Erwachsenenbildung bezieht, komprimiert beschrieben. Zum anderen soll nachvollziehbar werden, wie unterschiedlich Erwachsenenbildung verstanden wird. Wittpoth stellt verschiedene Perspektiven auf den jeweiligen Gegenstand vor und diskutiert ihre besonderen Leistungsmöglichkeiten und Grenzen.

Weitere Informationen
Jürgen Wittpoth: „Einführung in die Erwachsenenbildung“, 4. Auflage, Verlag Barbara Budrich, Leverkusen 2013, ISBN 978-3-8252-8529-6

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