Ein Zeugnis von Mut, Liebe und Hingabe

Mit einer Multimedia-Lesung im Comoedienhaus Wilhelmsbad erinnert der Fachbereich Kultur der Stadt Hanau in diesem Jahr an die verheerende Zerstörung der Stadt durch den Bombenhagel im Zweiten Weltkrieg. „Als bliebe ich am Leben“ – Die letzten Tage des Helmuth James Graf von Moltke“ ist der Titel dieser Veranstaltung am Jahrestag der Zerstörung, dem 19. März. Ergreifende Texte werden dabei kunstvoll mit Originaltönen, Filmausschnitten und Livemusik untermalt. Das Publikum erwartet ein Abend, der die Menschen ansprechen und berühren, aber gleichzeitig auch zum Nachdenken über die Gegensätze in uns allen anregen will.

Basierend auf dem Buch „Abschiedsbriefe Gefängnis Tegel: September 1944 – Januar 1945“ erleben die Besucherinnen und Besucher an diesem Abend dank der eindrucksvollen Schilderungen und Vorträge von Stefan Zimmermann, Jenny-Joy Kreindl und Eugen Bazijan ein bewegendes Zeugnis von Mut, Liebe und Hingabe. Gefängnis Berlin Tegel, im Herbst 1944: Der Jurist und Freigeist Helmuth James von Moltke wartet auf seinen Prozess vor dem Volksgerichtshof – und auf seine Hinrichtung. Während sowjetische Truppen auf seine Heimat Kreisau in Schlesien vorrücken und Weggefährten gehenkt werden, wechselt er täglich Briefe mit seiner Frau Freya: Es geht um ihre Liebe und die Lage in Kreisau, die Situation im Gefängnis und die Vorbereitung auf den Tod, aber auch um den Widerstand und um Wege zur Rettung. „Ich habe keine Furcht vor dem Tod, und ich habe animalische Angst vor dem Sterben“, schreibt er. „Ich werde alt und anders werden, deshalb muss ich Dich in mir tragen und mit Dir leben“, antwortet sie.

Der Briefwechsel ist wie durch ein Wunder vollständig erhalten und wurde 2011, ein Jahr nach Freyas Tod, veröffentlicht. Ermöglicht hat ihn der evangelische Gefängnispfarrer Harald Poelchau. Er schleuste die Briefe täglich unter Lebensgefahr durch die Kerkermauern.

Die mit Multimedia-Elementen ergänzte Lesung, die um 19 Uhr beginnt, bindet mit Mitteln moderner Technik das persönliche Schicksal des Ehepaares Moltke in das Weltgeschehen während der zwölf dunklen Jahre des Dritten Reiches ein.
Karten gibt es im Vorverkauf bei Frankfurt-Ticket, Am Markt 14, 63450 Hanau, Telefon 069 -1340400, bei der Volksbühne Hanau, Nürnberger Straße 2, 63450 Hanau, Telefon 06181-20144 und beim Hanauer Anzeiger, Donaustraße 5, 63452 Hanau, Telefon 06181-2903545, sowie – soweit vorhanden – ab 18 Uhr an der Tageskasse des Comoedienhauses.

Kälberhaltung: Guter Haltungskomfort verringert Atemwegserkrankungen

In den ersten Lebenswochen eines Kalbes entscheidet sich, wie gut sich das Tier entwickelt. Die Lunge eines Rindes ist im Vergleich zu anderen Tierarten kleiner und schlechter mit Blutgefäßen versorgt. Damit ist auch die Abwehr von Infekten schwieriger. Die volle Entfaltung der Lunge und die Belüftung aller Alveolen beanspruchen einen Zeitraum von etwa zwei Wochen. In einem Beitrag der Tierärztlichen Umschau werden Ergebnisse verschiedener Studien vorgestellt, die den Einfluss von Haltung und Fütterung von Rindern in den ersten Lebenswochen auf die Entwicklung und Leistung zeigen.

Da aufgrund der kleineren Lunge Rinder bereits im Ruhezustand länger und tiefer einatmen müssen, sind sie auch einer größeren Keimbelastung ausgesetzt. Das heißt, hohe Keimbelastungen in den ersten Lebenstagen können zu Lungenschädigungen führen, die sich später in verringerten Tageszunahmen bemerkbar machen. Die Menge der Stroheinstreu, die Kälber bei niedrigen Temperaturen schützt, und das Ernährungsniveau beeinflussen das Risiko an einer Pneumonie zu erkranken. Der Keimeintrag in Einzelhaltung kann durch seitliche Trennwände, die auch Zugluft verhindern, verringert werden. Größere Temperaturschwankungen sind zu vermeiden, zum Beispiel durch Einrichten von Kleinklimazonen wie Einzeliglus oder Kälbernester.

Eine US-amerikanische Studie hat gezeigt, dass das Erkrankungsrisiko geringer war, wenn zwischen den Kälbern geschlossene Buchtenwände vorhanden waren. Dieser Punkt stehe jedoch im Widerspruch zur in der EU geltenden Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung, nach der Kälber in Einzelhaltung Sicht- und Berührungskontakt haben müssen, heißt es in dem Beitrag. Das gleiche gelte auch für die Übertragung von Durchfallerkrankungen. Hingewiesen wird auch darauf, dass das Hochhängen der Kälber nach der Geburt nicht mehr empfohlen wird. Bei der Flüssigkeit, die beim Hochhängen der Kälber abläuft handele es sich nicht um Flüssigkeit aus dem Lungenbereich, sondern aus dem Magentrakt. Diese solle aber nicht ablaufen.

Renate Kessen, www.aid.de

Weitere Informationen: www.dr-vet.net

Südkorea: Dach-Einsturz verschüttet hunderte Studenten

Hunderte Studenten erleben in Südkorea einen Albtraum. Bei einer Semesterparty in Kyongju stürzt das Dach der Konzerthalle ein. Mindestens zehn Menschen sterben.

Siegel für Lebensmittel: Viele von Vielzahl verwirrt

Knapp jeder vierte Verbraucher orientiert sich beim Einkauf von Lebensmitteln an Siegeln, Prüfzeichen und Gütezeichen – mit steigender Tendenz. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung des Warenprüfkonzerns SGS. Vermutlich hängt dieser Trend auch mit der großen Verunsicherung der Konsumenten zusammen.

Prüfsiegel bieten eine Orientierungshilfe, wenn man unentschlossen vor dem Supermarktregal steht. Rund 36 Prozent der Menschen, die beim Einkauf häufig verunsichert sind, richten sich vermehrt nach Qualitäts-Labeln.

Mit Güte- und Prüfzeichen werden Produkteigenschaften und Herstellungsverfahren unabhängig untersucht und bestätigt. Die verschiedenen Siegel unterscheiden sich in der Art und im Umfang der Kontrolle. Die Konsumenten wollen wissen, wer und was hinter der Auszeichnung eines Produkts steht. Sie ärgern sich über unbekannte Label auf der Verpackung, die sie nicht zuordnen können, so die Studienergebnisse.

Mindestens 400 Gütestempel, Prüfnachweise, Regionalmarken, Testlabels, Umweltzeichen und Siegel sind auf dem Markt. Fast vierzig Prozent der Deutschen sind bei dieser Vielzahl zumindest teilweise überfordert. Sie fragen sich, welches Label wirklich Qualität auszeichnet und welches nur ein Marketinginstrument ist. Sie haben Zweifel bei Kriterien wie artgerechter Tierhaltung, Bio-Ware, Fair Trade, Regionalität, dem Verzicht auf Gentechnik, vor allem aber auch bei der Qualität und den Inhaltsstoffen der Lebensmittel.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.sgsgroup.de/verbraucherstudie

 

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