Manuka-Honig – bei Husten und Heiserkeit

Schon die alten Ägypter wussten um die Heilkraft des Honigs und bis heute hat sich dieses Wissen in unserer Hausapotheke gehalten. Wenn es im Hals kratzt oder die Stimme wegbleibt, wird gerne ein Löffel Honig gelutscht oder aufgelöst in warmem Tee oder Milch zur Linderung getrunken. Allerdings verliert Honig bei hohen Temperaturen einen Großteil seiner Heilkraft, da die Wirkstoffe nicht hitzestabil sind.

Ein schlagkräftiges Trio gegen Erkältungen. © neuseelandhaus.de / Wirths PR
Ein schlagkräftiges Trio gegen Erkältungen.
© neuseelandhaus.de / Wirths PR

Eine Sorte behält jedoch ihre heilsamen Eigenschaften: Manuka-Honig aus Neuseeland (erhältlich unter anderem auf www.neuseelandhaus.de). Er enthält hitzestabiles MGO (Methylglyoxal), das stark antibakteriell wirkt. Im Manuka-Honig ist dieser Wirkstoff in wesentlich höheren Konzentrationen als in anderen Honigsorten enthalten. Ab einer Konzentration von 100 mg MGO pro kg Honig gilt Manuka-Honig als „aktiv“. Je höher der MGO-Gehalt, desto stärker ist auch die Wirkung.

Aus Manuka-Honig mit hohem MGO-Gehalt werden auch weitere Produkte gewonnen. Bei Erkältungen helfen Manuka & Propolis Lutschbonbons und Rachensprays mit Manuka. Auch Sirup für Kinder und Erwachsene gibt es und in der kalten Jahreszeit schützt Lippenbalsam mit Manuka-Honig.

Weitere Infos unter: www.manuka-honig.org.

Viren in der Zange

Unser immunsensorisches System erkennt beispielsweise Grippe-Viren an spezifischen Merkmalen der viralen Ribonukleinsäure. Bislang war unklar, wie das Abwehrsystem verhindert, dass Viren nicht einfach eine molekulare Tarnkappe aufsetzen, um sich der Erkennung zu entziehen. Ein internationales Team aus Forschern des Universitätsklinikums Bonn und des London Research Institutes hat nun herausgefunden, dass unser immunsensorisches System Viren in eine molekulare Zange nimmt. Dadurch kann ein gesunder Organismus beispielsweise Rotaviren als Erreger für Durchfall-Epidemien in Schach halten. Die Ergebnisse werden im renommierten Fachjournal „Nature“ vorgestellt.

Messen im Labor die antivirale Immunantwort (von links): Marion Goldeck, Dr. Martin Schlee (sitzend), Dr. Winfried Barchet, Thomas Zillinger und Direktor Prof. Dr. Gunther Hartmann vom Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie des Universitätsklinikums Bonn. (c) Foto: Claudia Siebenhüner/UKB
Messen im Labor die antivirale Immunantwort (von links): Marion Goldeck, Dr. Martin Schlee (sitzend), Dr. Winfried Barchet, Thomas Zillinger und Direktor Prof. Dr. Gunther Hartmann vom Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie des Universitätsklinikums Bonn. (c) Foto: Claudia Siebenhüner/UKB

Das Immunsystem ist täglich mit einer Vielzahl von Viren konfrontiert. Permanent muss dieses Bollwerk zwischen „fremd“ und „eigen“ unterscheiden, damit nicht versehentlich die körpereigenen Zellen von den eigenen Abwehrtruppen angegriffen werden. Da Viren körpereigene Strukturen imitieren, stellt dies eine besondere Herausforderung für das Immunsystem dar. Es funktioniert dabei wie ein Sinnesorgan, das ständig Gefahren aufspürt und die passenden Abwehrmechanismen in Gang setzt. Dieses immunsensorische System fahndet nach Viren, indem es die körpereigenen Ribonukleinsäuren (RNA) nach RNA mit virustypischen Merkmalen durchforstet. Bei RNA-Viren ist die RNA Träger der genetischen Information des Virus. Zur Vermehrung müssen Viren ihre RNA vervielfältigen, und dabei entstehen molekulare Muster, die unser Abwehrsystem für die Detektion von Viren nutzt.

Seit längerem ist bekannt, dass RIG-I-like Rezeptoren (RLRs) bei der Detektion von RNA-Viren eine entscheidende Rolle spielen. Sie sind so etwas wie die Feuermelder des Immunsystems: Wenn RNA von Viren an diese Rezeptoren bindet, wird eine Signalkette in Gang gesetzt. Sie mündet in die Produktion von Substanzen, die die Viren schließlich bekämpfen. „Bei der Vervielfältigung von viraler RNA entsteht zwangsläufig eine aus drei Phosphaten bestehende, sogenannte Triphosphat-Gruppe an einem Ende der neu gebildeten RNA. „Vor wenigen Jahren konnten wir als erste zeigen, dass es diese Triphosphat-Gruppe ist, über die RIG-I neu-gebildete virale RNA erkennt. Bislang glaubte man, dass Viren sich dieser Erkennung über einfache molekulare Täuschungsmanöver entziehen können“, sagt Prof. Gunther Hartmann, Direktor des Instituts für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie des Universitätsklinikums Bonn.

RIG-I: Molekulare Zange gegen Viren

Gemeinsam mit Wissenschaftlern vom Immunbiologischen Labor des London Research Institutes in England untersuchten die Wissenschaftler um Dr. Martin Schlee und Prof. Dr. Gunther Hartmann am Bonner Universitätsklinikum die Immunerkennung von Reoviren. Zu dieser Familie gehören unter anderem Rotaviren, Verursacher von schweren Durchfallerkrankungen, an denen jährlich weltweit mehr als eine Million Kinder sterben. Die Immunerkennung von Reoviren war bislang unklar, da deren RNA über keine Triphosphatgruppe verfügt. Nun entdeckten die Forscher, dass überraschenderweise eine RNA-Struktur mit zwei Phosphaten am Ende des RNA-Doppelstrangs bei Reoviren ebenso den Alarmmechanismus des Abwehrsystems in Gang setzt.

„Dieser Befund hat eine weit über Reoviren hinausreichende Bedeutung für die Erkennung von RNA-Viren: Es ist für ein Virus vergleichsweise einfach, das Triphosphat nach seiner zwangsläufigen Entstehung molekular zu verändern“, sagt Dr. Schlee. Der erste Schritt ist dabei in der Regel die Abspaltung des äußersten Phosphats der Triphosphat-Gruppe, die zum Diphosphat führt. Erst dann können Viren eine molekulare Tarnkappe aufsetzen. Über die zusätzliche RIG-I-vermittelte hochspezialisierte Immunerkennung des Diphosphats ist dem Virus jede Form der molekularen Tarnung extrem erschwert. RIG-I nimmt Viren damit von zwei Seiten in eine molekulare Zange, und engt damit die Entstehung von weiteren krankmachenden Viren stark ein. „Ohne die Untersuchung von Reoviren wären wir nicht auf diesen allgemeingültigen Mechanismus der Viruserkennung gekommen“, sagt Prof. Hartmann. Die Vertreter der Familie der Reoviren tragen nämlich als Besonderheit eine solche Diphosphat-Gruppe in ihrer viralen RNA. Daher kann ein gesunder Organismus diese Viren auch erkennen und diese Erkrankungen innerhalb weniger Tage eindämmen. Mangelernährte Kinder können diese Reserven jedoch nicht aufbringen und sind lebensgefährlich bedroht.

Das Immunsystem: ein Sinnessystem der Gesundheit

Die Forscher sehen in der Entschlüsselung der Virus-Erkennung ein großes Anwendungspotenzial: „Wir entwickeln aktuell bereits künstlich hergestellte Imitate der Virus-RNA, um unser Immunsystem gezielt in Alarmbereitschaft gegen Viren zu versetzen“, sagt Prof. Hartmann, der auch als Projektleiter im Deutschen Zentrum für Intfektionsforschung (DZIF) im Schwerpunkt „Neuartige Antiinfektiva“ aktiv ist. Prof. Hartmann ist Sprecher des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit 28 Millionen Euro geförderten Exzellenzclusters ImmunoSensation. Es bündelt die Expertise verschiedener Disziplinen am Standort und knüpft diese an internationale Forschungsstrukturen.

Publikation:

Antiviral immunity via RIG-I-mediated recognition of RNA bearing 5’diphosphates, Fachjournal “Nature”, DOI: 10.1038/nature13590

Quelle/Text/Redaktion: Universität Bonn
Stand: 11.08.2014

Kinderlähmung: Mutiertes Virus durchbricht Impfschutz

Dank wirksamer Impfungen gilt die Kinderlähmung als nahezu ausgerottet. Jedes Jahr erkranken weltweit nur noch wenige hundert Menschen. Doch Wissenschaftler der Universität Bonn melden nun zusammen mit Kollegen aus Gabun einen alarmierenden Befund: Bei Opfern eines Ausbruchs im Kongo aus dem Jahr 2010 fanden sie ein mutiertes Virus, das den Impfschutz erheblich unterlaufen konnte. Auch in Deutschland hätte der Erreger vermutlich zahlreiche Menschen anstecken können. Die Ergebnisse erscheinen nun in der Zeitschrift PNAS.

Die Kinderlähmungs-Epidemie im Kongo im Jahr 2010 verlief besonders schwer. 445 Menschen wurden nachweislich infiziert, meist junge Erwachsene. Bei 209 von ihnen endete die Krankheit tödlich. Diese hohe Sterblichkeit ist überraschend. Dazu kommt, dass viele der Erkrankten offensichtlich geimpft worden waren: Bei Befragungen erinnerte sich knapp die Hälfte der Patienten, die vorgeschriebenen drei Impfdosen erhalten zu haben. Bislang galt die Impfung als hochwirksame Waffe, um den Erreger der Poliomyelitis (so die fachsprachliche Bezeichnung) in Schach zu halten.

„Wir haben Polio-Viren aus Verstorbenen isoliert und genauer untersucht“, erklärt Dr. Jan Felix Drexler, der inzwischen in den Niederlanden arbeitet. Er hat die Studie während seiner Tätigkeit am Institut für Virologie des Universitätsklinikums Bonn unter Leitung von Prof. Dr. Christian Drosten zusammen mit seinen Gabuner Kollegen Dr. Gilda Grard und Dr. Eric Leroy durchgeführt. „Der Erreger trägt eine Mutation, die seine Gestalt an einer entscheidenden Stelle verändert.“ Resultat: Die durch die Impfung induzierten Antikörper können das mutierte Virus kaum noch erkennen und außer Gefecht setzen.

Die Forscher haben untersucht, wie erfolgreich der neue Erreger dem Immunsystem entgeht. Dazu haben sie unter anderem Blutproben von 34 Medizinstudenten der Uni Bonn getestet. Alle waren in ihrer Kindheit mit den üblichen Methoden gegen Polio geimpft worden. Und zwar durchaus mit Erfolg, wie ein erster Test zeigte: Mit „normalen“ Kinderlähmungs-Viren wurden die Antikörper im Blut der Probanden problemlos fertig. Anders sah es beim mutierten Virus aus; hier war die Immunreaktion deutlich schwächer. „Wir schätzen, dass jeder Fünfte unserer Bonner Testpersonen von dem neuen Polio-Virus hätte infiziert werden können, vielleicht sogar jeder Dritte“, sagt Prof. Drosten.

Ausrottung möglich

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich vorgenommen, das Polio-Virus in den nächsten Jahren auszurotten. Vorbild sind die Pocken – dank einer konsequenten Impfstrategie gilt die Erde seit 1980 als pockenfrei. Im Prinzip stehen die Chancen gut, dass Ähnliches wieder klappen könnte: Auch das Kinderlähmungs-Virus kann nur von Mensch zu Mensch weiter gegeben werden. Es gibt also keine Erreger-Reservoirs in Tieren, von denen ausgehend sich die Krankheit immer wieder ausbreiten könnte. Ähnlich wie bei den Pocken bieten die Polio-Impfstoffe zudem einen ausgezeichneten Schutz. Das gilt allerdings nicht, wenn das Virus mutiert. „Wenn so ein veränderter Erreger auf eine Bevölkerung trifft, die nicht konsequent genug geimpft wurde, dann wird es gefährlich“, warnen die Wissenschaftler.

Die Polio-Epidemie im Kongo konnte durch ein massives Impfprogramm und Hygiene-Maßnahmen gestoppt werden. Selbst die aktuellen Impfstoffe scheinen also gut genug zu wirken, wenn sie zeitnah und konsequent verabreicht werden. Dennoch sei der neue Erreger ein Warnsignal: „Wir dürfen die Hände nicht in den Schoß legen“, mahnen die Wissenschaftler. „Wir müssen die Impfquote weiter erhöhen und neue, potentere Impfstoffe entwickeln. Nur so besteht die Chance, die Kinderlähmung dauerhaft zu besiegen.“

Publikation: Jan Felix Drexler, Gilda Grard, Alexander N. Lukashev, Liubov I. Kozlovskaya, Sindy Böttcher, Gokhan Uslu, Johan Reimerink, Anatoly P. Gmyl, Raphaël Taty-Taty, Sonia Etenna Lekana-Douki, Dieudonné Nkoghe, Anna Maria Eis-Hübinger, Sabine Diedrich, Marion Koopmans, Eric M. Leroy und Christian Drosten: Robustness against serum neutralization of a Poliovirus type 1 from a lethal epidemic of poliomyelitis in the Republic of Congo, 2010; PNAS; DOI: 10.1073/pnas.1323502111

Quelle/Text/Redaktion: Universität Bonn
Stand: 19.08.2014

Patientenrechte gegenüber Ärzten und Krankenkassen

Bietet ein Arzt bestimmte Leistungen nur gegen Bares an, sind Patienten oft ratlos: Welche Untersuchungen und Behandlungen sind sinnvoll, und in welchen Fällen muss dafür wirklich selbst gezahlt werden? Der Ratgeber „Ihr gutes Recht als Patient“ der Verbraucherzentrale NRW bietet Orientierung. Das Buch zeigt, worauf Patienten bei individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) achten müssen, also bei Therapien, Medikamenten und Hilfsmitteln, die Krankenkassen nicht bezahlen. Auch wie sich Ansprüche auf Behandlungen gegenüber Ärzten und Krankenversicherungen geltend machen lassen, wird erklärt.

Ihr_gutes_Recht_als_PatientWeitere Unterstützung erhalten Patienten bei der Durchsetzung ihrer Rechte nach Behandlungsfehlern, bei Problemen beim Umgang mit Krankenakten oder Verträgen und beim Streit mit der Krankenkasse. Das Buch zeigt zudem, welche Besonderheiten in der Pflege, bei psychotherapeutischen Behandlungen, bei Heilpraktikern oder in der Apotheke gelten.

Der Ratgeber kostet 9,90 Euro und ist in den örtlichen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW erhältlich. Für zuzüglich 2,50 Euro (Porto und Versand) wird er auch nach Hause geliefert.

Bestellmöglichkeiten:

Online-Shop: www.vz-ratgeber.de, Telefon: 0211/3809-555, E-Mail: ratgeber@vz-nrw.de, Fax: 0211/3809-235, Post: Versandservice der Verbraucherzentralen, Himmelgeister Straße 70, 40225 Düsseldorf.

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