In Nordrhein-Westfalen wird es bis zum Jahr 2025 voraussichtlich einen Bevölkerungsanstieg von jetzt 17,572 Millionen auf rund 17,737 Millionen geben (+1,0 Prozent). Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt mitteilt, wird sich die Einwohnerzahl aber langfristig bis zum Jahr 2060 um rund eine Million verringern. Das geht aus der aktuellen Vorausberechnung zur Bevölkerungsentwicklung hervor, die die Statistiker jetzt vorgelegt haben.
Von allen kreisfreien Städten und Kreisen des Landes werden 24 Regionaleinheiten entsprechend dem Landestrend bis 2025 Bevölkerungszuwächse verzeichnen. Bis zum Jahr 2040 reduziert sich diese Zahl auf 18 – alle übrigen Verwaltungsbezirke müssen Bevölkerungsrückgänge hinnehmen. Die höchsten Bevölkerungszunahmen bis 2040 erwarten die Statistiker für die Städte Köln (+19,3 Prozent), Münster (+16,6 Prozent), Düsseldorf (+13,1 Prozent) und Bonn (+12,1 Prozent). Die stärksten Rückgänge bis 2040 ergeben sich für den Märkischen Kreis (−19,0 Prozent), den Kreis Höxter (−16,0 Prozent) und den Hochsauerlandkreis (−16,0 Prozent).
Die aktuelle Vorausberechnung weist auch auf eine weitere Verschiebung der Altersstruktur der Bevölkerung hin: Mit rund 3,1 Millionen wiesen die unter 19-Jährigen 2014 noch einen Anteil von 17,7 Prozent an der Bevölkerung Nordrhein-Westfalens auf; 2040 werden es 16,1 Prozent sein. Die über 65-Jährigen stellten 2014 mit rund 3,6 Millionen 20,5 Prozent der Bevölkerung – bis 2040 wird ihr Anteil laut dieser neuen Studie auf 28,9 Prozent steigen.
Detaillierte Ergebnisse der „Vorausberechnung der Bevölkerung in den kreisfreien Städten und Kreisen Nordrhein-Westfalens 2014 bis 2040/2060” stehen im Internet zum kostenlosen Download bereit. IT.NRW erstellt in seiner Funktion als statistisches Landesamt alle drei Jahre im Auftrag der Landesregierung eine Bevölkerungsvorausberechnung für Nordrhein-Westfalen. Ausgangsbasis für die vorliegende Berechnung war der Bevölkerungsstand zum 1. Januar 2014. (IT.NRW)
Virologen und Zellbiologen aus Lübeck, Heidelberg und den USA klären Mechanismen der Infektion mit dem Hepatitis C Virus genauer auf Hepatitis C Virus (HCV) ist das wichtigste ätiologische Agens von sporadischen und transfusionsassoziierten non-A, non-B-Hepatitis. Ungefähr die Hälfte aller Infektionen führen zu einer chronischen Form der Lebererkrankung mit verschiedenen klinischen Manifestationen von einem asymptomatischen Trägerstatus bis hin zu chronisch aktiver Hepatitis, Leberzirrhose und Leberzellkarzinom.
Das Hepatitis C Virus wird hauptsächlich über die parenterale Route oder durch die Verwendung von kontaminierten Blutprodukten (vor 1991) übertragen. Durch die Durchführung von diagnostischen Tests auf HCV kontaminierte Blutprodukte konnte die Häufigkeit von neuen HCV-Infektionen in den letzten Jahren drastisch gesenkt werden. HCV ist trotzdem weiterhin ein ernstes medizinisches Problem, da über 170 Millionen Menschen dauerhaft mit diesem Virus infiziert sind und ein hohes Risiko für schwere chronische Lebererkrankung wie Leberzirrhose und
Leberzellkarzinom haben.
Wie bei vielen anderen Positivstrang-RNA Viren sind im viralen Lebenszyklus von Hepatitis C während der Assemblierung der viralen Viruspartikel neben den Strukturproteinen auch die Nichtstrukturproteine (NS) sowie verschiedene zelluläre Komponenten involviert. Die Nichtstrukturproteine sind auch essentiell am Prozess der Reifung von viralen Replikationskomplexen beteiligt. Dieser Prozess muss exakt gesteuert werden, um einen funktionellen Zusammenbau viraler Replikationskomplexe zu gewährleisten. Bei diesem Vorgang spielt die zeitliche Regulierung der viralen Polyprotein-Prozessierung oft eine entscheidende Rolle. Die große Bedeutung dieser Regulation ist besonders gut an der zwingenden Notwendigkeit einer effizienten NS2-NS3-Spaltung für eine erfolgreiche HCV Genomreplikation zu beobachten.
Die genauere Charakterisierung der molekularen Mechanismen dieser NS2-NS3 Spaltungsregulation waren Gegenstand der Arbeit von Forschern um Prof. Norbert Tautz (Institut für Virologie und Zellbiologie der Universität zu Lübeck) aus Lübeck, Heidelberg und New Heaven, USA. In dieser Studie wurden neue detaillierte Erkenntnisse darüber gewonnen, wie die Regulation der NS2-NS3 Spaltung auf molekularer Ebene stattfindet und warum eine vollständige Spaltung eine zwingende Voraussetzung für den viralen Lebenszyklus von HCV ist. Sie berichten über ihre Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe von PLoS Pathogens.
„Wir zeigen in dieser Arbeit, dass drei konservierte Aminosäuren eines hydrophoben NS3-Oberflächenareals eine wichtige Schalterfunktion im viralen Lebenszyklus besitzen“, sagt Prof. Tautz. „Auf der einen Seite sind diese Aminosäuren wichtig für die Aktivierung der NS2 Protease durch NS3, welche zur effizienten NS2-NS3-Spaltung führt. Gleichzeitig ist eine dieser drei Aminosäuren ein kritischer Faktor für die HCV-Genomreplikation, wie eine detaillierte Charakterisierung der beteiligten NS3 Oberflächenreste bezüglich ihrer Rolle in der viralen RNA Replikation zeigte.“
Überraschenderweise ergaben weitere Experimente, dass die NS2-NS3-Spaltung eine zwingende Voraussetzung für die NS5A Hyperphosphorylierung. Diese NS5A Hyperphosphorylierung ist ein Hinweis auf den erfolgreichen Zusammenbau der viralen Replikationskomplexe.
„Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass im Zuge des schrittweisen Aufbaues von funktionellen viralen Replikationskomplexen eine geordnete Kaskade von molekularen Ereignissen stattfinden muss“, erläutert der Lübecker Virologe. „In ungespaltenem NS2-NS3 fördert das hydrophobe NS3 Oberflächenareal die NS2 Protease Stimulation und damit die NS2-NS3-Spaltung. Nach erfolgreicher NS2-NS3-Spaltung wird dieser NS3 Oberflächenbereich für den nächsten Schritt, dem Zusammenbau der funktionellen Replikase zugänglich. Im Zuge dieser Assemblierung kann das nun freigesetzte NS3 Oberflächeareal durch Protein-Protein Interaktionen, die derzeit in unserer Gruppe genauer untersucht werden, die NS5A Hyperphosphorylierung und damit die Vermehrung des viralen RNA Genoms effektiv fördern.“
Titel der Publikation:
„A Conserved NS3 Surface Patch Orchestrates NS2 Protease Stimulation, NS5AHyperphosphorylation and HCV Genome Replication.“ PLoS Pathogens 10.1371/journal.ppat.1004736
Olaf Isken1, Ulrike Langerwisch1, Vlastimil Jirasko2, Dirk Rehders3, Lars Redecke3, Harish Ramanathan4, Brett D. Lindenbach4, Ralf Bartenschlager2, Norbert Tautz1
1 Institute of Virology and Cell Biology, University of Lübeck, Germany,
2 Department of Molecular Virology, University of Heidelberg, Heidelberg, Germany,
3 Joint Laboratory for Structural Biology of Infection and Inflammation of the University of Hamburg and the University of Lübeck, DESY, Hamburg, Germany,
4 Department of Microbial Pathogenesis, Yale University, New Haven, Connecticut, United States of America.
Die Arbeit wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG, TA 218 2-1) und Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF, Grants 01KX0806 und 01KX0807) gefördert.
Wissenschaftler der Universität zu Lübeck und des Max-Planck-Instituts in Bad Nauheim für Entdeckung der Wirkweise einer neuen Therapie bei Multipler Sklerose ausgezeichnet
Markus Schwaninger vom Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Universität zu Lübeck und Nina Wettschureck vom Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim haben für ihre Entdeckung des Wirkmechanismus eines neu zur Behandlung der Multiplen Sklerose eingesetzten Medikamentes den mit 10.000 Euro dotierten „Novartis-Preis für therapierelevante pharmakologische Forschung“ erhalten. Die beiden Mediziner erhielten die Auszeichnung am 12. März 2015 im Rahmen der Jahreskonferenz der Deutschen Gesellschaft für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie (DGPT) in Kiel.
Schwaninger und Wettschureck hatten in ihrem Forschungsprojekt den Wirkmechanismus von Dimethylfumarat bei Multipler Sklerose untersucht. Die Substanz ist seit rund einem Jahr für die Basistherapie zugelassen, nachdem ihre Wirksamkeit zuvor in klinischen Studien belegt worden war.
Die beiden Wissenschaftler fanden heraus, dass Dimethylfumarat seine schützende Wirkung über einen bestimmten Rezeptor auf der Oberfläche weißer Blutkörperchen vermittelt. Diese werden dadurch daran gehindert, in das zentrale Nervensystem einzuwandern und dort Nervenzellen anzugreifen.
Die in Schwaningers und Wettschurecks Studie gewonnenen Erkenntnisse könnten eine wichtige Grundlage für die Entwicklung neuer Therapeutika darstellen. Aus diesem Grund wurden sie nun von der Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung ausgezeichnet.
Die Studie wurde durch das EU-Projekt nEUROinflammation (FP7, Nr. 607962) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert (Sonderforschungsbereich TR-128)
Originalpublikation: Hui Chen, Julian C. Assmann, Antje Krenz, Mahbubur Rahman, Myriam Grimm, Christian M. Karsten, Jörg Köhl, Stefan Offermanns, Nina Wettschureck, Markus Schwaninger: Hydroxycarboxylic acid receptor 2 mediates dimethyl fumarate’s protective effect in EAE. The Journal of Clinical Investigation. doi:10.1172/JCI72151
Wenn es um das Backen mit Obst geht, so unterscheidet man im Allgemeinen zwischen Obstkuchen und Obsttorten. Bei Obstkuchen wird das Obst mitgebacken, während bei Obsttorten ein gebackener Boden mit Obst belegt und anschließend mit einem Tortenguss überzogen wird. Ob dabei frisches, gedünstetes oder Tiefkühlobst genommen wird, ist egal.
Beim Obstkuchen kann das Obst offen liegen, mit Teig bedeckt („gedeckte Obstkuchen“) oder auch eingebacken sein. Besonders beliebt sind heimische Früchte, die beim Backen nicht austrocken. Äpfel, Birnen, Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche, Mirabellen, Pflaumen und Zwetschgen sind deshalb bei Jung und Alt beliebt.
Bei Obsttorten werden gerne heimische Beerenfrüchte verwendet. Allen voran die Erdbeere, selbst wenn diese genau genommen zu den Scheinbeeren zählt. Aber auch Himbeeren, ob frisch oder aus dem Tiefkühlfach, Stachelbeeren und Johannisbeeren sind bei den Deutschen beliebt. Birnen, Pfirsiche, Aprikosen, Trauben und Kirschen sind ebenfalls Klassiker. Daneben hat exotisches Obst den Weg auf die Obsttorte gefunden. So sind Bananen, Kiwi, Orangen, Mandarinen und Ananas keine Seltenheit mehr auf dem heimischen Kuchenteller. Häufig wird auch Sahne, Creme oder Konfitüre verarbeitet, damit die Obsttorte noch saftiger wird.