Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat begrüßt, dass im Berliner Koalitionsvertrag „die Kommunen im Rahmen der Verabschiedung des Bundesteilhabegesetzes im Umfang von fünf Milliarden Euro jährlich von der Eingliederungshilfe entlastet werden“. Damit werde eine Forderung aufgenommen, die von der ganzen kommunalen Familie und insbesondere auch von der Landschaftsversammlung bereits seit 2009 erhoben wird, heißt es in der einstimmig beschlossenen Resolution, die die Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe am Donnerstag (30.1.) in Münster verabschiedet hat.
Von den fünf Milliarden Euro Entlastung entfielen zirka 500 Millionen auf Westfalen-Lippe. Damit würde die Landschaftsumlage erheblich sinken und die kommunale Selbstverwaltung in den Städten und Kreisen deutlich gestärkt. „Die Landschaftsversammlung erwartet, dass diese Entlastung spätestens im Jahre 2015 bei den Kommunen auch tatsächlich ankommt. Der Landschaftsverband ist bereit, seine Erfahrungen bei der Vorbereitung und der Diskussion des Gesetzentwurfes einzubringen“, so die Resolution wörtlich.
„Gleichzeitig erwartet der Landschaftsverband, dass im Zuge einer Reform der Eingliederungshilfe die notwendigen Strukturveränderungen berücksichtigt werden. Diese sollen den Menschen mit Behinderungen mehr Selbstbestimmung und Teilhabe ermöglichen.“
Der Vorstandschef der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, hat sich zufrieden mit dem Einsatz der neuen ICE3-Züge geäußert. In hr-iNFO sagte er: „Die Erfahrungen mit dem neuen Zug in den ersten vier Wochen sind sehr gut.“
Nach Informationen von hr-iNFO ist der ICE3 der jüngsten Generation seit vier Wochen pannenfrei und ohne technikbedingte Verspätungen unterwegs. Er wird zwischen Köln und Stuttgart eingesetzt. Die Deutsche Bahn hatte Ende Dezember für vier Züge des Herstellers Siemens die Zulassung bekommen. „Bis April erwarten wir von Siemens vier weitere Züge“, sagte Grube weiter.
Zuvor hatte sich die Zulassung des auch als „Velaro D“ bezeichneten Zuges wegen immer neuer technischer Mängel um zwei Jahre verzögert. Deshalb war der praktische Einsatz der Züge mit Spannung erwartet worden.
Die Deutsche Bahn hat 16 Exemplare des „Velaro D“ zum Stückpreis von rund 30 Millionen Euro bestellt. Wegen der Verzögerungen muß Siemens der Deutschen Bahn einen 17. Zug gratis liefern.
„Minimal Art trifft Deep“ – Eine Begegnung packender urbaner Gegenwarts-trends der Musik von Klassik, House und Synthie-Pop bietet das nächste „Music Discovery Project“ am 31. Januar und 1. Februar 2014 in der Jahrhunderthalle Frankfurt. Neben Oliver Koletzki als Special Guest werden auch Fran und die Berliner Künstler Jan Blomqvist, Nagel sowie Leonhard Eisenach mit dem hr-Sinfonieorchester auf der Bühne stehen. Gemeinsam präsentieren und verschmelzen sie verschiedene musikalische Stile und kreieren einen neuen Sound. Das ungewöhnliche Konzertereignis unter der Leitung des Amerikaners John Axelrod wird von YOU FM – dem jungen Radioprogramm des Hessischen Rundfunks – präsentiert. Beide Konzerte sind ausverkauft. Sie sind jedoch unter www.hr-sinfonieorchester.de und www.YOU-FM.de per Video-Livestream und Stream on Demand zu erleben. hr2-kultur sendet das Konzert am 21. Februar, 20.05 Uhr.
Ausgangspunkte der beiden Konzertabende mit dem Titel „HouseBesuch“ sind diesmal die kontemplativen wie energetischen Welten der Minimal Music. Der Sogwirkung dieser Musik von Steve Reich, Philip Glass und anderer klassischer Komponisten der Gegenwart stellt Oliver Koletzki seine groovenden Titel gegenüber: von sample-basiertem lässigem Deep House zu Synth-Pop und zurück zu 70er Jahre Glam, gepaart mit Jazz-Rhythmen und Pophymnen für seine Partnerin Fran.
Dem Berliner DJ und Musikproduzent Oliver Koletzki gelang mit der Minimal-Techno-Produktion „Der Mückenschwarm“ 2005 der Durchbruch im Bereich der elektronischen Tanzmusik und House-Szene. („Newcomer des Jahres“, „Track des Jahres“). Er produzierte danach auf eigenem Label die erfolgreichen Alben „Großstadtmärchen“ (I und II) und zusammen mit seiner Frau Fran „Lovestoned“ sowie zahlreiche EPs und Singles wie „Hypnotized“.
Jan Blomqvists Credo lautet: Musik ist Emotion. Aus dem Grunge Rock kommend, entdeckte der norddeutsche Sänger, Bassist und Songschreiber in Berlin die elektronische Musik. Dabei arbeitet er immer wieder auch mit Oliver Koletzki zusammen. Thorsten Nagelschmidt alias Nagel hat seine Wurzeln in der deutschen Punk- und Hardcoreszene der neunziger Jahre und wird mit seinen Ausflügen in die literarische Welt einen weiteren Aspekt aktueller urbaner Kunst in das „Music Discovery Project“ einbringen.
Seit acht Jahren begeistert das „Music Discovery Project“ des hr-Sinfonieorchesters ein Publikum, das außergewöhnliche musikalische Erlebnisse sucht. In den vergangenen Jahren als Gäste mit dabei waren unter anderem bereits DJ Tom Wax und Boris Alexander, Mousse T., Paul van Dyk, Martin Grubinger, „Blumentopf“, „2raumwohnung“, „Ganz Schön Feist“, Martin O. und Lexy & K-Paul.
Das neue Stadtquartier Nördliches Ringgebiet soll nach dem Entwurf des Büros „Ackers Partner Städtebau“ Braunschweig gestaltet werden. Diesen Vorschlag legt Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer den Ratsgremien jetzt zur Entscheidung vor. Stimmt abschließend der Verwaltungsausschuss am 18. Februar zu, wird der Ackers-Entwurf Grundlage des in den kommenden Monaten aufzustellenden Bebauungsplans. Auf dem etwa 24 ha großen Gebiet um die Taubenstraße sollen ab 2015 etwa 500 Wohnungen entstehen. Das Projekt ist damit das wichtigste Vorhaben, innenstadtnahe Wohnungen zu schaffen. Insgesamt sollen im nördlichen Stadtbereich in den kommenden Jahren bis zu 1.000 Wohnungen entstehen.
„Der Ackers-Entwurf wird den komplexen Anforderungen an das neue Quartier am besten gerecht,“ so Leuer. Er überzeuge mit seiner Konzeption der Freiflächen, seiner gelungenen Einbindung der angrenzenden Bebauung und verspreche ein hohes Maß an Wohnqualität für die künftigen Bewohner. Insbesondere was die Quartiersplätze und die Einbindung ins umliegende Stadtgebiet betreffe, könne der Entwurf von „Ackers Partner Städtebau“ noch mehr überzeugen als der von „Gesamtkonzept Architekten“ Hannover, der sich ebenfalls in der engeren Auswahl befand. „Der Entwurf von Ackers Partner Städtebau“ ist insgesamt überzeugender und fügt sich mit größerer Selbstverständlichkeit in den neu zu bebauenden Stadtraum ein, ein Entwurf aus einem Guss. Wir können uns auf ein neues, attraktives und innenstadtnahes Quartier in Braunschweig freuen, das über die Stadtgrenzen hinaus für großes Interesse sorgen wird.“
So diene im „Ackers-Entwurf“ der zentrale Stadtanger als identitätsstiftender Freiraum für das Quartier und bilde darüber hinaus durch seine Lage entlang der von Fußgängern und Radfahrern schon jetzt stark genutzten Spargelstraße ein verbindendes Element über die Quartiersgrenzen hinaus. Mit dem angrenzenden Nordpark böten sich so attraktive Freizeitflächen für das gesamte Nördliche Ringgebiet. Der Nordpark sorge mit Spielplätzen, Aufenthaltsbereichen, Rodelhügel u.a. für Naherholungsmöglichkeiten in der Nordstadt.
Das gewählte Erschließungssystem sei ferner wirtschaftlich gut umsetzbar und erlaube eine gute Orientierung innerhalb des Quartiers. Die Baufelder ließen verschiedenste Wohnformen wie z.B. den angestrebten Geschosswohnungsbau, die gereihten Stadthäuser sowie freistehende Stadtvillen zu. „Somit kann den Anforderungen für eine durchaus heterogene Bewohnerstruktur Rechnung getragen werden. Wohnen für Familien, für Studenten, Senioren und auch Mehrgenerationenwohnen, all das lässt der Entwurf zu und reagiert damit hervorragend auf die Erfordernisse unserer Zeit“, sagte Leuer.
Darüber werde es einen Bereich mit Wohnen und Kleingewerbe geben, der sich gut einfüge. So entstehe ein Angebot, das die Attraktivität des Gebietes weiter erhöhe und Wohnen und Arbeiten auf angemessene Weise verbinde (Stichwort: „Stadt der kurzen Wege“).
Auch der Entwurf vom Büro „Gesamtkonzept“ aus Hannover verspreche vom Grundsatz her ein lebenswertes und abwechslungsreiches neues Stadtquartier, das flexibel auf die Anforderungen der unterschiedlichen Wohnbautypologien reagiere und somit der vorgesehenen Bewohnerstruktur Rechnung tragen könne, erläuterte Leuer. Das gewählte städtebauliche Grundmuster bleibe jedoch hinsichtlich der Orientierbarkeit innerhalb des Quartiers und der Differenzierung öffentlicher und privater Freiräume hinter dem Entwurf von „Ackers Partner Städtebau“ zurück.
Die Lage des Quartiersplatzes entwickle nur wenig Strahlkraft über das Quartier hinaus auf die angrenzenden Stadtteile. Die mosaikartige Bebauungsstruktur reagiere nicht so intensiv auf das vorhandene städtebauliche Umfeld. Schwierigkeiten seien hinsichtlich der Zuordnung und Einsehbarkeit der privaten Freiräume zu erwarten, auch wenn der Entwurf grundsätzlich interessante räumliche Bezüge biete.
Die Präferenz für den Entwurf von „Ackers Partner Städtebau“ sei auch durch den Gestaltungsbeirat der Stadt Braunschweig sowie durch zahlreiche Rückmeldungen von Bürgern, die in den vergangenen Wochen die ausgestellten Entwürfe begutachtet hatten, bestätigt worden. Der Gestaltungsbeirat, dem Vertreterdes Instituts für Städtebau der TU Braunschweig sowie namhafter Architekturbüros und der Bauverwaltung angehören, hat mit 4:1-Stimmen für den Ackers-Entwurf votiert.
Im vergangenen Jahr hatte eine Jury zunächst 27 im Rahmen des städtebaulichen Wettbewerbs eingereichte Arbeiten bewertet. Maßgeblich waren dabei die Kriterien städtebauliche Idee, Konzept und Umgang mit dem Bestand, freiräumliche Qualitäten, funktionale Mischung, Wohnqualitäten, Erschließungssystem, Wirtschaftlichkeit und Realisierbarkeit der Bauabschnitte beurteilt und nach ausführlicher Diskussion die Arbeiten der Büros „Ackers Partner Städtebau“, Braunschweig und „Gesamtkonzept“, Hannover, jeweils mit einem ersten Preis (dotiert mit je 16.000 Euro) ausgezeichnet.
Beide Büros wurden im Anschluss gebeten, ihre Planungen für den avisierten ersten Bauabschnitt zu konkretisieren. Diese Überarbeitungen waren nur die Grundlage für den abschließenden Vorschlag an die Ratsgremien. Nach der Entscheidung wird mit der Arbeit am Bebauungsplan begonnen, so dass dieser nach der Beteiligung von Öffentlichkeit und Trägern öffentlicher Belange voraussichtlich Ende 2014 abschließend dem Rat vorgelegt werden kann. Ab 2015 sollen die Baumaßnahmen in Kooperation mit den Wohnungsbauunternehmen NiWo, Wiederaufbau und Braunschweiger Baugenossenschaft zunächst mit der Erschließung des Baufeldes beginnen.
Er beobachte mit Interesse die lebhafte Debatte um den künftigen Namen des Quartiers, sagte Leuer. „Dies zeigt, dass wir mit diesem Projekt die Bürgerinnen und Bürger wirklich angesprochen haben.“ Im weiteren Planungsverlauf würde diese öffentliche Diskussion berücksichtigt.
Hintergrund: Das Gesamtprojekt
Braunschweigs größtes neues Wohnbauprojekt soll rund um den Nordbahnhof entstehen. In dieser innenstadtnahen Lage können bis zu 500 neue Wohnungen entstehen. Diese Planung ist das größte städtisch geprägte Wohnbauprojekt seit den 1970er Jahren in Braunschweig.
Das neue Stadtquartier „Nördliches Ringgebiet“ wird sich zwischen Weinbergweg und Wodanstraße im Norden, Bültenweg im Osten, der Hamburger Straße im Westen und dem Rebenring im Süden erstrecken. Der erste Abschnitt betrifft den Bereich nördlich der Taubenstraße. Zwischen Mittelweg, Mitgaustraße, Bültenweg und Taubenstraße sollen in den nächsten Jahren bis zu 500 Wohnungen entstehen. Weitere 500 Wohnungen sind für die Bereiche des bisherigen Geländes des Braunschweiger Zeitungsverlags und nördlich der Ludwigstraße vorgesehen.