Siegel für Lebensmittel: Viele von Vielzahl verwirrt

Knapp jeder vierte Verbraucher orientiert sich beim Einkauf von Lebensmitteln an Siegeln, Prüfzeichen und Gütezeichen – mit steigender Tendenz. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung des Warenprüfkonzerns SGS. Vermutlich hängt dieser Trend auch mit der großen Verunsicherung der Konsumenten zusammen.

Prüfsiegel bieten eine Orientierungshilfe, wenn man unentschlossen vor dem Supermarktregal steht. Rund 36 Prozent der Menschen, die beim Einkauf häufig verunsichert sind, richten sich vermehrt nach Qualitäts-Labeln.

Mit Güte- und Prüfzeichen werden Produkteigenschaften und Herstellungsverfahren unabhängig untersucht und bestätigt. Die verschiedenen Siegel unterscheiden sich in der Art und im Umfang der Kontrolle. Die Konsumenten wollen wissen, wer und was hinter der Auszeichnung eines Produkts steht. Sie ärgern sich über unbekannte Label auf der Verpackung, die sie nicht zuordnen können, so die Studienergebnisse.

Mindestens 400 Gütestempel, Prüfnachweise, Regionalmarken, Testlabels, Umweltzeichen und Siegel sind auf dem Markt. Fast vierzig Prozent der Deutschen sind bei dieser Vielzahl zumindest teilweise überfordert. Sie fragen sich, welches Label wirklich Qualität auszeichnet und welches nur ein Marketinginstrument ist. Sie haben Zweifel bei Kriterien wie artgerechter Tierhaltung, Bio-Ware, Fair Trade, Regionalität, dem Verzicht auf Gentechnik, vor allem aber auch bei der Qualität und den Inhaltsstoffen der Lebensmittel.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.sgsgroup.de/verbraucherstudie

 

Wasserwirtschaft in Murcia und Peru

Mehr als 3.000 Sonnenstunden und weniger als 380 mm Niederschlag im Jahr, in den vergangenen Jahren sogar weniger als 300 mm, sprechen nicht für eine Anbauregion für Obst und Gemüse. Dennoch hat es die spanische Region Murcia im vergangenen Jahr geschafft, mehr als 1,5 Millionen Tonnen Obst und Gemüse zu exportieren und sich damit vor Valencia und Almeria als die bedeutendste Anbauregion in Spanien zu etablieren. Der Preis ist hoch: „Wir exportieren Wasser“, sagte Don Joaquin Grinan vom Landwirtschaftsamt Murcia auf der Internationalen Messe Fruit Logistica in Berlin.

Damit Tomaten, Erdbeeren, Paprika und Co. gedeihen, setzt Murcia auf eine breite Wasserversorgung. Der Fluss Segura und Grundwasser sind die natürlichen Wasserquellen. Seit 30 Jahren leitet die Traverse vom 280 Kilometer weiter nördlich fließenden Tejo mit Aquädukten und Tunnel zwischen 30 und 300 Millionen Kubikmeter im Jahr zusätzlich Wasser nach Murcia. Die Regierung entscheidet nach Wasserverfügbarkeit über die umzuleitende Menge. Daher sichert sich Murcia noch Wasser über Entsalzungsanlagen aus dem Mittelmeer und Kläranlagen. Mit 98 Kläranlagen, die nicht älter als zwölf Jahre alt sind, sind es hocheffiziente Rückgewinnungsanlagen, beschreibt Grinan. In den Gewächshäusern wird Wasser zweimal aufgefangen und so insgesamt drei Mal verwendet.

Fast 90 Prozent der Felder arbeiten mit hocheffizienten Tröpfchenbewässerungssystemen und sogar die Wege in den Gewächshäusern sind asphaltiert, um Wasser nicht unnötig versickern zu lassen. Die optimale Bewässerung ist Teil von Ausbildung und Beratung.

Diese Bewässerung hat ihren Preis: Die Gartenbauer müssen je nach Standort zwischen 0,25 und 0,80 Euro je Kubikmeter Wasser bezahlen.

Seit die Landwirte auch in Peru für ihr Wasser bezahlen müssen, sind Erfolge beim sparsamen Umgang sichtbar, ergänzte Francesa Carnesella von der Firma Camposol im Norden von Peru. Erst vor zwei Jahren wurde das erstmals 1960 geplante Staudammprojekt Chavimochic für die Bewässerung verschiedener Regionen beendet. Mehr als 6.000 ha Wüste sind heute eine der wichtigsten Obst- und Gemüseflächen in Peru. Hier wächst ein großer Teil der Avocados, von denen Peru weltweit die meisten exportiert. 80 Prozent des Wassers wird in Peru von der Landwirtschaft genutzt. In vielen Regionen aber nur mit einer Effizienz von 35 Prozent. Daher gilt Chavimochic als Vorzeigeprojekt, das Wasser ausschließlich über Tröpfchenbewässerung verteilt und künftig vom Schweizer Entwicklungshilfeprojekt SuizAgua auf seinen „Wasserfußabdruck“ hin zertifiziert wird.

Roland Krieg, www.aid.de

Deutsche Ernährungsgewohnheiten besser als ihr Ruf

Besser geht es natürlich immer. Doch angesichts der fortwährend negativen Berichterstattung über unser Essverhalten und der anhaltenden Ermahnung zur Besserung, wirkt das Resümee, zu dem Wissenschaftler der Universität Halle nun kamen, wie ein lobendes Schulterklopfen: Die Ernährung der Deutschen ist heute gesünder und umweltfreundlicher als noch vor zwanzig Jahren. Ihrem Vergleich der nationalen Verzehrsstudien der Jahre 1985 bis 1989 und 2006 zufolge, treffen die deutschen Essgewohnheiten mittlerweile mehr den Kern der offiziellen Empfehlungen.

So stehen weitaus häufiger Obst und Gemüse auf dem Tisch, dafür aber weniger Fleischwaren und Eier. Für die Umwelt bedeutet dies eine deutliche Entlastung, da die Produktion tierischer Produkte Ressourcen zweifach beansprucht – zum einen durch die Tierhaltung selbst, zum anderen durch die Anbaufläche für Futtermittel. Pflanzliche Nahrungsmittel lassen sich hingegen ressourcenschonender anbauen. Der Trend zur bewussteren Ernährung geht laut den Berechnungen der Autoren mit einer geringeren Kohlendioxid- und Stickstoffemission, mit weniger benötigter Anbaufläche sowie einem allgemein niedrigeren Energieaufwand einher (1).

Dennoch dürfen die Ergebnisse nicht ohne ein großes Aber betrachtet werden, denn die Analyse berücksichtigt lediglich, was die Menschen in den untersuchten Jahren aßen. Für eine realistische Vorstellung, wie sich das Konsumverhalten der Deutschen auf die globale Umweltbelastung auswirkt, müssten weitere Faktoren wie unser allgemeiner aber auch der weltweite Umgang mit Nahrungsmitteln in die Betrachtung einfließen. So neigen die Deutschen mehr als noch vor 20 Jahren zur Lebensmittelverschwendung. Die hiermit einhergehende Mehrproduktion an Nahrungsmitteln geht auf Kosten der Umwelt. Auch wenn die Ernährungsweise selbst umweltfreundlicher ist, lässt dieser Faktor das gewonnene Plus für den Umweltschutz deutlich schrumpfen. Gleichzeitig greifen Deutsche heute häufiger zu Importwaren wie Gemüse, Früchte und Nüsse. Besonders in südlichen Ländern raubt die Bewässerung der für den deutschen Importmarkt bestimmten Anbauflächen wertvolle Wasserressourcen. Der sinkende Grundwasserspiegel verödet zunehmend die umliegende Landschaft.

Wer neben seiner Gesundheit auch der Umwelt etwas Gutes tun möchte, ist mit überwiegend regionalen beziehungsweise saisonalen Gemüse- und Obstsorten bestens beraten. Ein Salat im Frühjahr kann sicher ab und zu auf Tomaten und Paprika aus Spanien oder Marokko verzichten. Stattdessen bietet beispielsweise Chicorée aus heimischem Anbau derzeit eine gute Abwechslung. Dank des grenzenlosen Repertoires des Internets ist es mittlerweile leicht, für jede Saisonware leckere Rezepte zu finden. Und wer bei der Entdeckung neuer Gerichtvariationen direkt sein komplettes Wochenmenü plant, kann mit dem Einkaufszettel noch gezielter einkaufen. Das vermeidet weitgehend unnütze Nahrungsmitteleinkäufe, die den Geldbeutel gleichermaßen wie die Umwelt belasten.

Quelle:
1) Meier T, Christen O. Environmental impacts of dietary recommendations and dietary styles: Germany as an example. Environ Sci Technol; 47(2):877-88: 2013 [Abstract]

Redaktion: Dipl.troph. Christine Langer

Heidelbeerkuchen (laktosefrei)

Heidelbeerkuchen (laktosefrei) Foto: Wirths PR
Heidelbeerkuchen (laktosefrei)
Foto: Wirths PR

Heidelbeerkuchen (laktosefrei)
(ergibt 12 Stück)

150 g laktosefreie Butter
150 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Prise Salz
Saft einer halben Zitrone
4 Eier
200 g Weizenmehl
100 g Weizenstärke
3 TL Backpulver
1/2 TL Zimt
3-4 EL laktosefreie Vollmilch
250 g Heidelbeeren

Butter, Zucker, Vanillezucker, Salz und Zitronensaft in einer Schüssel gut verrühren. Die Eier zugeben und unterrühren. Mehl mit Weizenstärke, Backpulver und Zimt mischen. Nach und nach das Mehl und die laktosefreie Milch an die Eiermasse geben. Alles gut verrühren. Die Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streichen. Die Heidelbeeren waschen, auf einem Durchschlag gut abtropfen lassen. Den Kuchen mit den Heidelbeeren belegen und bei 180-190 °C im vorgeheizten Ofen 30-35 Minuten backen.

Pro Stück: 271 kcal (1134 kJ), 5,8 g Eiweiß, 13,1 g Fett, 32,5 g Kohlenhydrate

Alles über Laktose

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