MERS: Geringe Übertragbarkeit, gefährliche Krankheit

Das MERS-Coronavirus verbreitete sich von der Arabischen Halbinsel aus auch nach Europa und hat mittlerweile insgesamt mehrere Hundert Menschenleben gefordert. Seit längerem rätseln Wissenschaftler, wie leicht der Erreger übertragbar ist. Ein internationales Forscherteam unter Federführung von Virologen des Bonner Universitätsklinikums kommt nun durch direkte Beobachtung zu dem Ergebnis, dass die menschliche Ansteckungsrate gering ist. Es gibt jedoch keine Entwarnung, da die Krankheit sehr gefährlich ist: Ein Drittel der symptomatisch Infizierten stirbt. Die Ergebnisse werden nun in der angesehenen Fachzeitschrift „New England Journal of Medicine“ vorgestellt.

Im Labor des saudischen Gesundheitsministeriums in Riad:Sebastian Brünink, Mitarbeiter von Prof. Dr. Christian Drosten vom Institut für Virologie des Universitätsklinikums Bonn, bei der Durchführung des MERS-Antikörpertests. (c) Foto: Marcel Müller/Uni Bonn
Im Labor des saudischen Gesundheitsministeriums in Riad:Sebastian Brünink, Mitarbeiter von Prof. Dr. Christian Drosten vom Institut für Virologie des Universitätsklinikums Bonn, bei der Durchführung des MERS-Antikörpertests. (c) Foto: Marcel Müller/Uni Bonn

Das „Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus“ (MERS-CoV) wurde erstmals 2012 auf der arabischen Halbinsel festgestellt und verbreitete sich von dort unter anderem über Europa und Nordafrika weiter. Es handelt sich bei der Erkrankung um eine schwere virale Lungenentzündung. Insgesamt sind mittlerweile mindestens 856 Erkrankungsfälle registriert, wenigstens 241 Menschen starben an den Folgen der Infektion. Wissenschaftler rätseln darüber, wie ansteckend die Erkrankung und wie hoch die Dunkelziffer nicht erkannter Infizierter ist. Bislang gab es dazu nur theoretische Hochrechnungen.

Erstmals ist es nun einem internationale Wissenschaftlerteam unter Federführung von Prof. Dr. Christian Drosten vom Institut für Virologie des Universitätsklinikums Bonn gelungen, die Infektionsraten direkt zu beobachten. „Die Übertragbarkeit des Virus und die Dunkelziffer sind gering“, fasst Prof. Drosten das Ergebnis zusammen. In Saudi-Arabien verfolgten die Forscher nach Auftreten von Neuinfektionen, wie sich die Krankheit im häuslichen Umfeld der Patienten weiter ausbreitete. Insgesamt wurden 280 Menschen untersucht, die in den Haushalten von 26 Infizierten leben. Es kam gerade einmal in zwölf Fällen (vier Prozent) zu einer Ansteckung. „Da jeder Infizierte deutlich weniger als einen weiteren Menschen ansteckte, ist davon auszugehen, dass das MERS-Virus keine Pandemie hervorrufen wird“, folgert der Virologe des Bonner Universitätsklinikums. Eine schnelle Ausbreitung einer Krankheit erfolge nur, wenn jeder Infizierte mehrere andere Menschen anstecke.

Dromedare sind neben Menschen eine weitere Infektionsquelle

Die Wissenschaftler geben jedoch keine Entwarnung: „Auch wenn die Übertragungsrate gering ist: Die MERS-Infektion ist sehr gefährlich, rund ein Drittel der symptomatischen Patienten stirbt an den Folgen der Infektion“, sagt Prof. Drosten. Neben der Ansteckung von Mensch zu Mensch gibt es noch eine weitere wichtige Quelle: Wie ein Forscherteam um Prof. Drosten bereits vor einem Jahr publizierte, sind möglicherweise Dromedare an der Virusübertragung beteiligt. Sie sind im Mittleren Osten verbreitet und könnten durch ihren engen Kontakt mit dem Menschen für einen Teil der menschlichen Erkrankungen verantwortlich sein.

Für diese These spricht nach Ansicht des Virologen, dass im Frühjahr die MERS-Infektionsraten deutlich zunehmen. Zu dieser Zeit gibt es viele neugeborene Kamele, und die einjährigen Tiere werden ihren Muttertieren entzogen und zusammengetrieben, was jeweils ein erhöhtes Ansteckungsrisiko birgt. „Eine Infektion von Tier zu Tier und dann auf den Menschen zu unterbinden, ist nicht einfach“, sagt Prof. Drosten. Eine Möglichkeit wäre, wenn eine MERS-Impfung für Kamele entwickelt würde. In dem weitläufigen Land mit einer teils nomadischen Lebensweise sei eine Durchimpfung jedoch logistisch schwer umsetzbar.

Virologen des Bonner Uniklinikums entwickeln einen neuen Test

Die Virologen des Bonner Universitätsklinikums entwickelten zum Nachweis der MERS-Infektionen in den saudi-arabischen Haushalten auch erstmals eine verlässliche Methode, mit der sich serologisch Antikörper im Blut nachweisen lassen. Demnächst soll der neue Test durch eine deutsche Firma auf den Markt kommen und dann allen Ärzten zur Verfügung stehen. Der Zugang zu den Familien der Infizierten in dem arabischen Land war für das internationale Forscherteam aus Deutschland, Saudi-Arabien, den Niederlanden und England eine große Herausforderung. Dr. Ziad Memish, damals stellvertretender Gesundheitsminister in Saudi-Arabien und Mitautor der Publikation, half dabei, die Menschen zu überzeugen, sich für die Studie untersuchen zu lassen.

Publikation: Transmission of MERS-Coronavirus in Household Contacts, The New England Journal of Medicine, DOI: 10.1056/NEJMoa1405858.

Quelle/Text/Redaktion: Universität Bonn

Kartofffelgerichte: Apfel-Kartoffel-Pfanne mit marinierten Filetspießen

Kartofffelgerichte: Apfel-Kartoffel-Pfanne mit marinierten Foto: Wirths PR
Kartofffelgerichte: Apfel-Kartoffel-Pfanne mit marinierten
Foto: Wirths PR

Apfel-Kartoffel-Pfanne mit marinierten Filetspießen
(für 4 Personen)

1 kg fest kochende Kartoffeln
Salz
1 Schweinefilet (ca. 500 g)
6 EL Sonnenblumenöl (für die Marinade)
1 EL Aceto Balsamico
2 TL Paprikapulver, mittelscharf
1/2 TL Chilipulver
2-3 Salbeizweige
2-3 Rosmarinzweige
schwarzer Pfeffer
2 säuerliche Äpfel
4 Frühlingszwiebeln
8 EL Sonnenblumenöl
1/2 Bund Petersilie

Die Kartoffeln in Salzwasser garen, anschließend abkühlen lassen, schälen und in Scheiben schneiden. Inzwischen das Schweinefilet in 12 möglichst gleich große Scheiben schneiden. Aus Sonnenblumenöl, Aceto Balsamico, Paprika- und Chilipulver, Salbei, Rosmarin und etwas Pfeffer eine Marinade anrühren und die Filetscheiben darin 1 Stunde marinieren. Anschließend die marinierten Filetscheiben quer auf vier Spieße stecken. Die Äpfel vierteln, Stielansatz und Kerngehäuse entfernen. Die Viertel in dünne Scheiben, die Frühlingszwiebeln in dünne Ringe schneiden. 6 EL Sonnenblumenöl in einer großen Pfanne erhitzen und die Kartoffeln darin rundum braun anbraten. Apfelstücke und Frühlingszwiebeln zugeben und 5-7 Minuten mitbraten. Salzen, pfeffern und mit der fein gehackten Petersilie würzen. Inzwischen die Filetspieße in einer zweiten großen Pfanne in dem restlichen Öl von beiden Seiten ca. 2-3 Minuten braten, dabei leicht salzen.

Pro Person: 582 kcal (2437 kJ), 33,2 g Eiweiß, 28,4 g Fett, 47,2 g Kohlenhydrate

Tipp: Bei fettreichem Essen hilft Artischockensaft der Verdauung

Bei deftiger Hausmannskost, insbesondere fetthaltigem Essen, ist Artischocke ideal. Die Wirkstoffe der Artischocke regen den Gallenfluss an und unterstützen so die Entgiftungstätigkeit der Leber. Sie fördern zudem die Fettverdauung und verhindern Völlegefühl und Blähungen. Da Artischocken-Presssaft etwas bitter schmeckt, am besten mit Wasser oder Gemüsesäften mixen. Artischocken-Presssaft (z. B. von Schoenenberger) gibt es in Apotheken und Reformhäusern.

Fasten & Entschlacken mit Anleitung

Das Thema Fasten gewinnt in unserer Gesellschaft zunehmend an Interesse. Immer mehr Menschen verzichten über einen begrenzten Zeitraum von 7-10 Tagen auf feste Nahrung und erzielen damit eine beachtliche Wirkung für Körper, Geist und Seele.

Den bewussten und auf eine gewisse Zeit begrenzten Nahrungsverzicht gibt es in vielen Religionen der Welt. Ob der islamische Fastenmonat Ramadan oder die christliche Fastenzeit: Fastenzeiten kennt man.

Doch der befristete Nahrungsverzicht kann auch medizinisch genutzt werden. Heilfasten oder Fasten dienen der Entschlackung und der Entgiftung und somit der Reinigung des Organismus, der häufig ernährungsbedingte oder andere Beschwerden aufweist.

Fastende verzichten nach einer gewissen Einstimmung bewusst eine befristete Zeit auf alle festen Nahrungsmittel. Sie nehmen nichts bis auf warme Gemüsebrühen sowie frische Gemüse- und Obstsäfte und Kräutertees zu sich. Fasten ist somit eine gewollte Auszeit für den Körper.

Die Wirkungen sind häufig verblüffend. Denn Körper, Geist und Seele dürfen sich bei Fastenkuren eine Auszeit vom Alltag nehmen, sich reinigen, regenerieren und am Ende zu neuer Klarheit und Leichtigkeit finden. Altlasten werden entsorgt, es wird Platz für Neues gemacht.

In einer Fastenkur reinigt sich zunächst der Verdauungstrakt, anschließend der gesamte Körper. Manche Menschen fühlen sich nach einer Fastenkur wie neugeboren.

Der Boom der Fastenwanderungen und Fastenurlaube belegt, dass das Fasten in der heutigen Zeit Hochkonjunktur hat. Aber auch zuhause in gewohnter Umgebung läßt sich für viele ideal fasten. Je mehr Ruhe und Distanz vom Alltag man sich selbst in einer solchen Fastenzeit gibt, desto besser sind die gewünschten Effekte. Und das entdecken immer mehr Menschen.

Alle Informationen übers Fasten, Entschlacken und Entgiften (Inhalte, Abläufe, Anleitungen, Tipps) auf
www.fastenundentschlacken.de

Burnout bei Projektmanagern

Projektmanager haben ein deutlich höheres Risiko, an Burnout zu erkranken als andere Berufsgruppen. Und doch: Die Mehrheit der Projektmanager ist zufrieden mit ihrem Job. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie der GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V. in Zusammenarbeit mit dem Centrum für Disease Management der TU München. Die Studie liefert erstmals einen umfassenden Überblick über die Gefährdungslage einer stetig wachsenden Berufsgruppe.

„Wie Burnout-gefährdet sind Projektmanagerinnen und Projektmanager?“, wollte die GPM im Sommer 2013 wissen – und knapp 1.000 Beschäftigte in der Projektwirtschaft aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gaben Antwort, rund 70 Prozent davon mit Führungsverantwortung. Diese Rekordbeteiligung belegt laut Prof. Yvonne Schoper, Forschungsvorstand der GPM, „das immense Interesse“ an dem brisanten Thema.

Brandbeschleuniger Projektarbeit? Mehr als 35 Prozent der Teilnehmer zeigten zum Zeitpunkt der Untersuchung bereits ein erhöhtes Burnout-Risiko. Durch die berufliche Belastung langfristig „auszubrennen“, befürchten sogar 60 Prozent der Befragten. Im Vergleich mit anderen Branchen und Berufen sind Projektmanager damit besonders gefährdet. Trotzdem sind rund 60 Prozent der Studienteilnehmer mit ihrer aktuellen Arbeit zufrieden oder sehr zufrieden – und fast 100 Prozent schätzen an ihrem Job, dass sie immer neuen Herausforderungen begegnen.

Eine Erklärung für diese scheinbar widersprüchlichen Ergebnisse liefert die Untersuchung mit Blick auf spezifische Persönlichkeitsprofile der Studienteilnehmer. Denn neben äußeren Risikofaktoren, wie zu hohe Arbeitsbelastung oder mangelnde Wertschätzung durch Vorgesetzte, kann auch die persönliche Einstellung die Entstehung eines Burnouts begünstigen. In diesem Zusammenhang zeigt die Studie: Den größten Stress machen sich Projektmanager selbst. So gaben rund 90 Prozent der Befragten an, erst mit sich zufrieden zu sein, wenn sie ihr Bestes gegeben haben.

„Vielfach ist es der hohe Leistungsanspruch, den die Projektmanager an sich selbst stellen, der auf Dauer in die Burnout-Falle führt“, fasst Schoper zusammen. Sie fordert: „Hier besteht für Organisationen und Führungskräfte großer Handlungsbedarf. Es gilt Unternehmenskulturen und Führungsstil dahingehend weiterzuentwickeln, dass sie ihre Mitarbeiter deutlich besser bei der anspruchsvollen Projektarbeit unterstützen.“ Schließlich liege der wichigste Erfolgsfaktor für die immer stärker expandierende Projektwirtschaft in gut ausgebildeten, motivierten, gesunden und belastbaren Projektmanagerinnen und -managern.

Eine Kurzfassung der Studienergebnisse steht auf der Homepage der GPM zum kostenlosen Download bereit. Am 28. Oktober 2014 werden die Untersuchungsergebnisse im Rahmen des diesjährigen PM Forums 2014 in Nürnberg vorgestellt und diskutiert. Medienvertreter sind zur Berichterstattung herzlich eingeladen. Weitere Informationen unter: www.pm-forum.de

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