Kann man Tierwohl füttern?

Was die Futtermittelwirtschaft tun kann

Mit 18 Milliarden Euro Umsatz stellt die Futtermittelwirtschaft rund die Hälfte der Vorleistungen für die landwirtschaftlichen Betriebe. Die Futtermittelwirtschaft ist unmittelbar mit der Veredlung in Deutschland verknüpft und damit auch eng in die Diskussionen um das Tierwohl eingebunden. Das war ein Fazit der Jahrestagung des Deutschen Verbandes Tiernahrung (DVT) in Bremen.

Tierwohl steht derzeit auf allen politischen Agenden ganz oben. Dabei geht es um Anbindehaltung, nicht-kurative Eingriffe am Tier und um Platz im Stall und beim Auslauf. Weniger im Fokus steht dabei die Futterwirtschaft. Erste Auflagen und weitergehende Diskussionen haben in Weser-Ems die Zahl der Schweine und Anträge von Stallneubauten zurückgehen lassen, sagte Heinz Korte, Vizepräsident des niedersächsischen Landvolks. Reduzierte Gesamtbestände im Schweine- und Mastgeflügelbereich werden sich nach Angaben des DVT auch auf die Mischfutternachfrage auswirken. Nordostdeutschland könnte bei durchschnittlich 0,5 Großvieheinheiten je Hektar zwar noch mehr Tierhaltung in der Fläche aufnehmen, aber eine Neuorientierung der Standorte von Futtermittelwerken erfordere hohe Investitionskosten. Ein Futtermitteltransport von Niedersachsen an die Oder werde sich nicht rechnen, sagte DVT-Präsident Helmut Wulf.

Überschaubarer sind die Tierwohl-Effekte auf die Rezepturen. Nutztiere brauchen eine ihrer Leistung angepasste Nährstoffversorgung. Die bundesdeutschen Agrarminister haben sich auf ihrer Herbsttagung für den Erhalt des fünfprozentigen Einsatzes konventioneller Eiweißfuttermittel ausgesprochen, um die Öko-Monogastrier-Ernährung artgerecht sicher zu stellen. Einzelne Länder setzen sich auch für die weitere Verwendung von naturidentischen Aminosäuren in der ökologischen Eiweißfütterung ein.

Die bedarfsdeckende Futterversorgung ist auch Forschungsthema. Bernhard Kühnle, Leiter der Abteilung Lebensmittelsicherheit, Tiergesundheit im Bundeslandwirtschaftsministerium, kündigte in Bremen den Start des Forschungsverbundes „Optikuh“ für Oktober 2014 an. Eine hohe Milcheistung von Kühen müsse sich nicht negativ aus das Wohlbefinden der Tiere auswirken, wenn Haltung und die am Bedarf orientierte Fütterung stimmen. Außerdem sollen Messungen über die Methanausscheidungen und deren Beeinflussung durch die Fütterung untersucht werden. Möglicherweise können negative Umwelteffekte reduziert werden.

Das von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung koordinierte Projekt stellt beispielsweise der Universität Halle 188.000 Euro für die Beteiligung zur Verfügung. Die Abteilung Tierzüchtung wird sich mit Zuchtverfahren auf Futteraufnahme und Stoffwechselstabilität sowie Umweltverträglichkeit bei optimierter Fütterungsintensität und Nutzung von Stoffwechselindikatoren an dem Projekt beteiligen. Dabei sollen auch Sensoren für das praktische Herdenmanagement entwickelt werden.

Roland Krieg, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.aid.de/landwirtschaft/tierwohl.php

„Meisterhaft!“

Das Mongolian Tent von Nam June Paik ist eines von zwölf Meisterwerken, die auf der DVD vorgestellt werden. Foto: LWL
Das Mongolian Tent von Nam June Paik ist eines von zwölf Meisterwerken, die auf der DVD vorgestellt werden.
Foto: LWL

Zwölf Meisterwerke und der Neubau des Museums für Kunst und Kultur

Münster (lwl). Pünktlich zur Neueröffnung des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster bringt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die DVD „Meisterhaft! Spitzenwerke aus dem LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster“ heraus. Die vom LWL-Medienzentrum gemeinsam mit dem LWL-Museum für Kunst und Kultur produzierte DVD stellt zwölf herausragende Kunstwerke und den gerade eröffneten Neubau des Museums vor.

Unter dem Titel "Meisterhaft!" hat der LWL eine DVD herausgebracht, die besondere Kunstwerke aus dem LWL-Museum für Kunst und Kultur vorstellt. Foto: LWL
Unter dem Titel „Meisterhaft!“ hat der LWL eine DVD herausgebracht, die besondere Kunstwerke aus dem LWL-Museum für Kunst und Kultur vorstellt.
Foto: LWL

Regisseurin Christine Finger und das Filmteam konnten während der Vorbereitungen und Dreharbeiten auf die Unterstützung des Museums bauen. Kuratoren trugen mit wissen-schaftlicher Beratung zur Drehbuchentwicklung bei, standen für Interviews zur Verfügung und gaben vor der Kamera Auskunft zu den Künstlern und deren Werken. In 13 sieben- bis zehnminütigen Filmclips bietet die DVD einen Einblick in die Sammlung des LWL-Museums für Kunster und Kultur, dessen Themenspektrum vom Mittelalter bis zur zeitgenössischen Kunst reicht.

Vorgestellt werden unter anderem das „Bockhorster Triumphkreuz“, das zu den bedeutendsten Kunstwerken des Mittelalters in Westfalen zählt, und die „Überwasserfiguren“, die in neuer freier Anordnung in der Spitze des Neubaus platziert wurden. Aus der Zeit der Renaissance und des Barock fanden das „Familienbild Rietberg“ von Hermann tom Ring und die „Allegorie auf Gerechtigkeit und Frieden“ von Theodor van Thulden ihren Platz auf der DVD. Das 20. Jahrhundert ist gleich mit sechs Werken vertreten. Darunter das „Paradies“ – ein über 3,70 Meter hohes Wandbild, eine einzigartige Gemeinschaftsarbeit von Franz Marc und August Macke. Auch Werke zeitgenössischer Künstler werden vorgestellt – wie die „Familie Wende“ von Gerhard Richter, einem der einflussreichsten und international erfolgreichsten Künstler der Gegenwart, oder die „Geschichte des Feuers“, eine raumfüllende, aus vier Lichtskulpturen bestehende Installation des kürzlich verstorbenen Otto Piene.

Die DVD „Meisterhaft! Spitzenwerke des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster“ ist im Shop des LWL-Museums und online unter http://www.westfalen-medien.lwl.org erhältlich. Zudem ist sie dem neuen Ausstellungskatalog beigelegt, der ebenfalls im Museumsshop erhältlich ist.

„Meisterhaft! Spitzenwerke des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster“
DVD mit Begleitheft, Preis 14,90 Euro.
Bezug: LWL-Medienzentrum für Westfalen, Fürstenbergstr. 14 in 48147 Münster
E-Mail: medienzentrum@lwl.org, Fax: 0251 / 591-3982, http://www.westfalen-medien.lwl.org

LWL-Einrichtung:
LWL-Medienzentrum für Westfalen
Fürstenbergstr. 14
48147 Münster
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Das Leben, das Universum und Alles

Anja Bilabel ist mit ihrem Lauschsalon zu Gast im LWL- Planetarium. Foto: Siemon/Bilabel
Anja Bilabel ist mit ihrem Lauschsalon zu Gast im LWL- Planetarium.
Foto: Siemon/Bilabel

Münster (lwl). Der Lauschsalon von und mit Anja Bilabel ist am Dienstag (14.10.) um 19.30 Uhr zu Gast im Planetarium des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster. Anja Bilabel liest aus dem Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams, untermalt von Musikeinspielungen unter dem sich bewegenden Sternenhimmel.

Der blässliche Brite Arthur Dent überlebt die Vernichtungsstrahlen der vogonischen Bauflotte knapp – dank seines Freundes Ford Prefect, der sich zu Arthurs Verblüffung als Außerirdischer erweist. Ford war auf dem nun zerstörten Planeten hängengeblieben – nach Recherchen für das berühmteste Nachschlagewerk des Universums: Den Reiseführer „Per Anhalter durch die Galaxis“. Mehr und andere Geheimnisse aus den unerforschlichen Weiten des Raumes erfahren Besucher in dieser Lesung von Anja Bilabel.

Die Schauspielerin und Regisseurin wuchs in Berlin auf und lebt heute in Münster. Nach dem Abitur absolvierte Bilabel ihr Schauspielstudium in Berlin. Im Anschluss folgten Festengagements an verschiedenen deutschen Stadttheatern. Als Hörspiel- und Feature-Sprecherin spricht Bilabel regelmäßig für das Radio und Fernsehen. Sowohl in der Schauspiel- als auch in ihrer Sprechertätigkeit wurde sie mit Stücken und Hörspielen mehrfach nominiert und ausgezeichnet. Seit 1998 stellt sie für Gesellschaften, Vereine und Galerien literarische Hörstücke zusammen. Aus diesen Hörtheaterabenden gründete Bilabel 2008 ein musikalisch-literarisches Hörtheater, den Lauschsalon.

Eintrittskarten zum Preis von 10 Euro sind dienstags bis sonntags von 9 – 18 Uhr beim LWL-Museum für Naturkunde an der Sentruper Str. 285 erhältlich (Infos unter 0251 591-6050, Servicezeiten: Mo – Fr 8.30 – 12.30 Uhr, Mo – Do 14.00 – 15.30 Uhr) sowie bei Münster Information (Tel. 0251-492 2714).

LWL-Einrichtung:
LWL-Museum für Naturkunde
Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium
Sentruper Str. 285
48161 Münster
Karte und Routenplaner

Das nackte Leben

Euan Uglow (1932 London - 2000 London) - The Diagonal, 1977 Öl auf Leinwand, 118 x 167 cm - Privatbesitz © Euan Uglow, The Diagonal, 1971-77, Privatbesitz © The Estate of Euan Uglow. Foto: Courtesy of Browse & Darby Ltd
Euan Uglow (1932 London – 2000 London) – The Diagonal, 1977 Öl auf Leinwand, 118 x 167 cm – Privatbesitz © Euan Uglow, The Diagonal, 1971-77, Privatbesitz © The Estate of Euan Uglow.
Foto: Courtesy of Browse & Darby Ltd

Große Namen der britischen Kunst

Münster (lwl). Große Namen der britischen Kunst ziehen kurz nach der Neueröffnung in das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster ein: 120 Werke von Francis Bacon, Lucian Freud, David Hockney und 13 anderen Künstlern sind ab dem 8. November in der Ausstellung „Das nackte Leben“ zu sehen. Das zerstörte London nach dem Krieg und schonungslose Porträts stehen Motiven gegenüber, die die alltägliche Lebenswelt der Künstler widerspiegeln. Die Leihgaben kommen aus der ganzen Welt: Großbritannien, Frankreich und Spanien bis Australien und die USA. Mit der Ausstellung weiht der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die Sonderausstellungsräume in seinem neu eröffneten Museum ein. Eine Serie stellt die wichtigsten Kunstwerke vor.

Als Modell für das Bild „Die Diagonale“, das Euan Uglow 1971 begann und 1977 vollendete, diente dem Londoner Künstler eine amerikanische Künstlerin namens Jacques Rochester. Uglow hatte sie an einer Londoner Kunsthochschule kennengelernt. Jahre zuvor hatte Uglow dort studiert und sich eine Arbeitsweise angeeignet, die von Ausdauer und Akribie gekennzeichnet ist.

Für seine Bilder benötigte der Künstler Monate, oft sogar Jahre. Seine Modelle positionierte er in einem leeren, laborähnlichen Raum. Um die räumlichen Beziehungen korrekt festzuhalten, spannte er Fäden durch sein Atelier. Die Posen seiner Modelle sind häufig ungewöhnlich und gehen auf eine geometrische Grundform, etwa die eines Dreiecks, zurück. Jeder Pinselstrich ist bewusst gesetzt und durchdacht. Uglow selbst sprach von „einer kontrollierten Leidenschaft“.

Das Werk wurde zum ersten Mal in der Eröffnungsausstellung der Browse & Darby Gallery in London im Jahr 1977 gezeigt. Auf die Bemerkung, das Bild sei stark durchkomponiert, entgegnete Uglow: „Es hätte genauso gut ein Brett sein können, aber es war ein Mädchen. Ist ja auch viel interessanter anzuschauen. Aber es war auch eine Reaktion auf ihre Person, denn sie war sehr hochgewachsen und konnte lange so sitzen.“

Die in den 1970er Jahren entstandene Arbeit wird als exemplarisch für das Werk des Künstlers angesehen und fand vor allem bei seinen konzeptuell arbeitenden Kollegen großen Anklang.

Das nackte Leben. Bacon, Freud, Hockney und andere. Malerei in London 1950-80
8. November 2014 bis 22. Februar 2015

Öffentliche Termine
Eröffnung der Ausstellung „Das nackte Leben“: 7. November 2014, 19 Uhr

Informationen
LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10, 48143 Münster
Telefon +49(0)251 5907-01, Fax +49(0)251 5907-210
http://www.lwl-museum-kunst-kultur.de, museumkunstkultur@lwl.org
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