Enormer Anstieg bei ADHS-Diagnosen

Die Diagnose „Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung“ (ADHS) bei Kindern hat sich zwischen 2006 und 2012 verdoppelt. Dem Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) zufolge wurde 2012 bei fast fünf Prozent aller AOK-versicherten Kinder ADHS festgestellt. Zwischen 1999 und 2013 wuchs zudem die Verordnungszahl von ADHS-spezifischen Arzneimitteln, wie beispielsweise Ritalin (Wirkstoff: Methylphenidat), GKV-weit um mehr als 600 Prozent.

In der Oktoberausgabe des AOK-Forums „Gesundheit und Gesellschaft“ (G+G) gehen die WIdO-Experten Helmut Schröder, Katrin Schlüssel und Andrea Waltersbacher der Frage nach, ob es sich bei ADHS um eine Mode-Diagnose handelt oder ob es um den Seelenzustand Deutschlands Jüngster wirklich so schlecht bestellt ist.

Weitere Informationen und die Leseproben zur aktuellen Ausgabe unter:
http://www.aok-bv.de/mediathek/gg/index_12730.html

Frühwarnsystem Auge

Im Rahmen des regelmäßig stattfindenden Patientenkolloquiums „Uni-Medizin für Sie – Mitten im Leben“ lädt das Universitätsklinikum Bonn zu einem Informationsabend ein. Unter dem Motto „Das Auge als Spiegel des Körpers – ein Blick in die Augen verrät viel bei Allgemeinerkrankungen“ geben Vorträge einen Überblick über Chancen, die Augenuntersuchungen für die Früherkennung anderer Erkrankungen bieten. Die kostenlose Veranstaltung findet am Donnerstag, 30. Oktober, ab 18 Uhr im Hörsaal des Biomedizinischen Zentrums (BMZ), Sigmund-Freud-Straße 25, auf dem Venusberg statt.

Lange bevor erste körperliche Symptome auftreten, weisen oft  sichtbare Veränderungen im Auge auf Erkrankungen hin. Am häufigsten sind Auffälligkeiten an der Netzhaut und ihren Gefäßen. Bisweilen bemerkt der Patient dies durch Beschwerden wie Sehstörungen selbst – und kann schon bei einer Untersuchung der Netzhaut auf eine Diagnose hoffen. So sind bei etwa jedem Dritten während der Erstdiagnose von Diabetes Typ 2 schon deutliche Veränderungen feststellbar, die auf den Krankheitsverlauf hinweisen. In diesem Fall ist eine Früherkennung besonders wichtig, um schwerwiegende Schäden am Auge zu vermeiden. Ebenso kann das Auge ein Frühwarnsystem für Bluthochdruck, Arteriosklerose, bestimmte Nierenerkrankungen und Multiple Sklerose sein. „Dadurch können Augenärzte eine Vielzahl von Allgemeinerkrankungen erstmals diagnostizieren, denn das Auge lässt sich sehr gut untersuchen“, erläutert Prof. Dr. Frank G. Holz, Direktor der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn.

Zusammen mit Prof. Holz informiert Dr. Stephan Dunker, Augenarzt mit eigener Praxis in Troisdorf, rund um das Thema. Die beiden Ärzte gehen unter anderem den Fragen nach, welche Veränderungen des Auges auf Erkrankungen hinweisen und wie diese Aufschluss über den Krankheitsverlauf geben können. Zudem geben sie einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten der Früherkennung und Untersuchung. Nach den Vorträgen besteht die Gelegenheit, Fragen an die Referenten zu stellen.

Quelle/Text/Redaktion: www.uni-bonn.de

Welt-Diabetestag

Foto: AOK-Mediendienst
Foto: AOK-Mediendienst

Diabetes mellitus zählt zu den großen Volkskrankheiten in Deutschland. Insgesamt wurde laut der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland bei 7,2 Prozent der Erwachsenen jemals ein Diabetes diagnostiziert. Bei etwa 90 Prozent aller Diabetesfälle handelt es sich um Diabetes mellitus Typ-2, früher als Alterszucker bekannt. Knapp fünf Prozent der Betroffenen sind Typ-1-Diabetiker. Heutzutage sind immer mehr Jugendliche davon betroffen. Unzureichend betreuter Diabetes zieht häufig weitere Krankheiten nach sich. Mit schlimmen Folgen: Herzinfarkt, Schlaganfall, Erblindung oder Fußamputationen.

Um die medizinische Versorgung von Diabetikern zu verbessern, hat der Bundestag die gesetzlichen Grundlagen für strukturierte Behandlungsprogramme geschaffen. In diesen sogenannten Disease-Management-Programmen (DMP) arbeiten niedergelassene Ärzte, andere Heilberufe und Krankenhäuser Hand in Hand. Genauso wichtig: das aktive Einbeziehen des Patienten in den Behandlungsverlauf. Die AOK bietet Programme für Diabetiker bundesweit an.

Der Welt-Diabetes-Tag wurde 1991 von der International Diabetes Federation gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen, um den Kampf gegen Diabetes weltweit zu koordinieren.


Wie reagiert der Mensch auf Schlafentzug?

Wissenschaftler des Instituts für Psychologie der Universität Bonn führen eine Studie durch, inwieweit Schlafentzug zu Denkstörungen und Sinnestäuschungen führt. Hierfür suchen sie nach Probanden mit übersinnlichen Erfahrungen sowie Persönlichkeiten, denen es schwer fällt, soziale Kontakte aufzubauen. Für die Kontrollgruppe sind aber auch Menschen gefragt, die solche Wahrnehmungen bisher nicht gemacht haben. Interessenten sind unter der Internetadresse https://www.soscisurvey.de/ueber_dich_selbst/index.php herzlich eingeladen, an einer Online-Befragung teilzunehmen.

Manche Menschen haben den Eindruck, Gedanken lesen zu können oder Kontakte zum Jenseits zu haben. Solche übersinnlichen Wahrnehmungen, zu denen zum Beispiel auch Erfahrungen mit Geistern zählen, sind wissenschaftlich nur schwer zu erklären. Eine andere Gruppe von Persönlichkeiten hat Schwierigkeiten, soziale Kontakte aufzubauen und diese aufrecht zu erhalten.

Forscher des Instituts für Psychologie der Universität Bonn möchten mehr über die Eindrücke dieser Personengruppen erfahren. „Es geht uns darum herauszufinden, wie Menschen mit übersinnlichen Erfahrungen oder Kontaktschwierigkeiten nach einem 24-stündigen Schlafentzug reagieren“, sagt Prof. Dr. Ulrich Ettinger. Nach einer durchwachten Nacht kommt es bei vielen Menschen zu Wahrnehmungsstörungen. Die Forscher möchten nun herausfinden, ob dies bei Personen mit übersinnlichen Erfahrungen oder wenigen Sozialkontakten ausgeprägter als bei den meisten Menschen ist.

Die Wissenschaftler suchen deshalb Frauen und Männer im Alter von 18 bis 50 Jahren mit außersinnlichen Erfahrungen oder Kontaktschwierigkeiten und zum Vergleich Testpersonen, die solche Wahrnehmungen nicht gemacht haben. Interessierte werden gebeten, unter https://www.soscisurvey.de/ueber_dich_selbst/index.php einen Online-Fragebogen auszufüllen. Ausgewählte Personen werden dann zu einer Schlafentzugsstudie eingeladen. Nach einer normalen Nacht und einer durchwachten Nacht im Schlaflabor werden mit ihnen verschiedene Tests durchgeführt. Von den Ergebnissen versprechen sich die Forscher neue Erkenntnisse, wie unterschiedliche Wahrnehmungen die Denkprozesse des Menschen beeinflussen.

Quelle/Text/Redaktion: www.uni-bonn.de

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