Kinder werden zu oft zur Schule chauffiert

Dass aus gut gemeinten Absichten vieler Eltern oftmals unkalkulierbare Sicherheitsrisiken für Schulkinder entstehen, zeigt jetzt eine wissenschaftliche Studie der Bergischen Universität Wuppertal im Auftrag des ADAC. Laut Statistischem Bundesamt kamen allein im vergangenen Jahr 10 363 Kinder unter 15 Jahren im Auto ihrer Eltern zu Schaden – deutlich mehr als Kinder, die zu Fuß unterwegs waren. Die Studie zeigt, wie die konkrete Gefährdungssituation vor Grundschulen aussieht: Hier riskierten in vielen Fällen Eltern durch regelwidriges Anhalten oder riskante Wendemanöver die Sicherheit anderer Schulkinder und Verkehrsteilnehmer massiv. Die „Elterntaxi“-Studie beklagt zudem als weiteren negativen Nebeneffekt, dass durch regelmäßige Hol- und Bringdienste die selbständige Mobilität von Schulkindern immer mehr verloren geht.

Broschüre Elterntaxi 2013Im Rahmen der Untersuchung wurden Schüler, Lehrer und Eltern an rund 750 Grundschulen in Nordrhein-Westfalen befragt. Klares Fazit: Je weniger „Elterntaxis“ vor Schulen halt machen, desto weniger werden die Kinder gefährdet. Der ADAC appelliert daher an alle Eltern, ihre Kinder auf einem sicheren Schulweg so oft wie möglich zu Fuß zur Schule gehen zu lassen. Ferner spricht sich der ADAC auf Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Einrichtung sogenannter „Elterntaxi“-Haltestellen aus. Hier können Schüler gefahrlos ein- und aussteigen. Diese speziell ausgewiesenen Hol- und Bringzonen sollten etwa 250 Meter vom Schuleingang entfernt liegen und so den Verkehr unmittelbar vor der Schule entzerren. Der verbleibende Schulweg sollte sicher, frei von Sichthindernissen, ausreichend beleuchtet sowie im Winter geräumt sein. Den Eltern empfiehlt der Club, ihre Kinder stets an derjenigen Gehwegseite aussteigen zu lassen, an der die Schule liegt.

Weitere Informationen und Empfehlungen sind im ADAC Leitfaden „Hol- und Bringverkehr an Grundschulen“ nachzulesen. Die Broschüre kann mit Angabe der Artikelnummer 2830103 direkt beim ADAC e.V. bezogen werden (verkehr.team@adac.de). Die Schutzgebühr beträgt 5,00 Euro.

Teure Salze aus fernen Ländern sind nicht besser als Haushaltssalz

Fleur de Sel aus Ibiza, rosa Kristalle vom Himalaya, Blausalz aus dem Iran – teure Speisesalze werben oft mit wundersamen Versprechen. Doch zu stolzen Preisen bis zu 6,65 Euro pro 100 Gramm bieten viele nicht mehr als einfaches Haushaltssalz, das bei gleicher Menge nur 4 Cent kostet. Einige Exoten fallen sogar mit der Note „Mangelhaft“ durch. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift test, für die sie 36 Speisesalze geprüft hat.

© Stiftung Warentest
© Stiftung Warentest

Besondere Salze kosten zum Teil mehr als hundertmal so viel wie einfaches Speisesalz. Für die günstigen spricht neben dem Preis auch das Testergebnis. 15 der 21 einfachen Siede- und Meersalze schneiden insgesamt „gut“ ab, bei den Besonderheiten nur 4 von 15. Ob rosa aus Pakistan, blau aus dem Iran oder weiß aus Niedersachsen, ob unter Tage oder am Meer gewonnen: Die 36 Salze im Test unterscheiden sich chemisch wenig voneinander. Sie bestehen zu 93 bis 99,9 Prozent aus Kochsalz. Der Rest sind überwiegend schwerlösliche Verbindungen der Elemente Kalzium und Magnesium. Manche Anbieter werben mit besonders vielen Elementen, was die die Tester entlarven: Im Sal de Ibiza fanden sie nur einen Bruchteil der verheißenen „80 Mineralien und Spurenelemente“, auch im Kristallsalz Himalaya konnten keine 84 Elemente nachgewiesen werden.

15 der Salze sind angereichert – mit Jod und Fluorid oder nur mit Jod. Nach Ansicht der Stiftung Warentest ist die Aufnahme beider Zusätze über das Speisesalz für die meisten Menschen in Deutschland sinnvoll.

Der ausführliche Test Speisesalz ist unter www.test.de/salz abrufbar.

Renault Zoe erstes Elektroauto mit fünf Sternen

Renault Zoe: Der erste "Stromer" mit fünf Sternen. © Renault
Renault Zoe: Der erste „Stromer“ mit fünf Sternen. © Renault

Zwei Elektroautos erobern Spitzenpositionen im ADAC EcoTest, dem Umweltranking des Clubs. Der Renault Zoe ist das erste Elektroauto, das im ADAC EcoTest fünf Sterne erreicht (92 Punkte). Obwohl die Sportreiselimousine Tesla Model S mehr als zwei Tonnen wiegt, erreicht dieses Fahrzeug ebenfalls fünf Sterne, bei insgesamt sogar 98 Punkten. Dies ist in der oberen Mittelklasse ein bisher unerreichtes Ergebnis in Sachen Effizienz. Im Verbrauch liegt der neue Tesla gerade einmal 23 Prozent über dem Kleinwagen Renault Zoe (Gewicht 1503 kg). Auch in der Reichweite überzeugt das Model S: Der Renault Zoe schafft 120 Kilometer, der Tesla kommt im ADAC Test auf ganze 415 Kilometer.

Mit fünf Sternen und 98 Punkten ist das Model S, das in 4,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt, das beste Auto der oberen Mittelklasse und liegt nach Punkten sogar deutlich vor dem BMW 520d efficient dynamics edition (90 Punkte). Wird der Strommix aus deutschen Kraftwerken zugrunde gelegt, ergibt sich bei dem E-Fahrzeug aus Kalifornien ein CO2-Ausstoss von 136 g/km. Der Zoe hat einen CO2-Ausstoss von 120 g/km. Der Preis des Model S liegt bei knapp 100 000 Euro, der Zoe kostet 21 700 Euro.

Tesla Model S: Mit einer Reichweite zwischen 400 und 500 Kilometern setzt die E-Limousine neue Maßstäbe in der Elektromobilität Foto: ADAC
Tesla Model S: Mit einer Reichweite zwischen 400 und 500 Kilometern setzt die E-Limousine neue Maßstäbe in der Elektromobilität Foto: ADAC

Mit dem ADAC EcoTest unterstreicht der Club folgende Forderung an die Hersteller: Die bestehenden Möglichkeiten bei allen Fahrzeugklassen und bezüglich aller Antriebsarten müssen weiter optimiert werden, damit Autos noch „sauberer“ und verbrauchsärmer werden. Die Testergebnisse sind eine wichtige Orientierungshilfe beim Autokauf. 2011 verzeichnete der ADAC EcoTest eine Million Zugriffe über das Internet, 2012 stieg diese Zahl auf 1,29 Millionen. Mehr Informationen unter: www.adac.de/ecotest.

Original rekonstruierten VW T1 Bus

Wendig, praktisch, vielseitig, anspruchslos und über 100 km/h schnell – der VW T1 war der ideale Transporter für die ADAC Straßenwacht in den 1950er und 1960er Jahren. Ein besonderes Schmuckstück wurde jetzt bei Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer in Hannover-Limmer dem ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e. V. übergeben. In mühevoller Kleinarbeit wurde dort ein VW T1 Bus im Auftrag des Automobilclubs in einen originalen Straßenwachtbus rekonstruiert.

„Wir freuen uns, dass wir nun mit dem VW T1 Bus unsere Flotte der historischen ADAC Straßenwachtfahrzeuge komplettieren können. Der VW T1 als Straßenwachtbus ist ein echtes Unikat. Bundesweit gibt es davon nur noch einige wenige Exemplare. Dass wir vor Ort bei Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer, die besten Fachmänner für die Rekonstruierung gefunden haben, ist ein echter Glücksfall. In Zukunft wollen wir den Bus bei Veranstaltungen einsetzen“, sagte der komm. Vorsitzende des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e. V. und Vorstandsmitglied für Technik, Dipl.-Ing. Ulrich Krämer.

Der VW T1 Bus, Baujahr 1966, war 2011 vom ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e. V. in Kalifornien entdeckt und gekauft worden, um diesen in einen Straßenwachtbus umzuwandeln. Für die aufwendige Rekonstruierung musste das originale Fahrzeug in der Abteilung Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer einmal vollständig zerlegt werden. Aufgrund des trockenen, heißen Klimas Kaliforniens war die Karosserie relativ gut erhalten, lediglich Gummi- und Kunststoffteile hatten unter der Sonne sehr gelitten.

Die ADAC Straßenwacht gibt es seit 1928, hieß damals noch Straßen-Hilfsdienst und eilte den Autofahrern erst auf einem Motorrad-Beiwagen-Gespann, später dann mit dem Auto, zur Hilfe. Der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e. V. besitzt mit dem neuen ADAC Straßenwachtbus nun neun historische ADAC Straßenwachtfahrzeuge. Das älteste, ein Hanomag, im Volksmund aufgrund seiner Form auch Kommißbrot genannt, stammt aus dem Jahre 1926.

Der neue ADAC VW T1 Straßenwachtbus wird seine Jungfernfahrt am 3. Oktober 2013 beim Oldtimertag im ADAC Fahrsicherheits-Zentrum Hannover-Messe in Laatzen antreten.

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