Ackerbohnen und Erbsen aus heimischem Anbau

Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) möchte den heimischen Anbau von Ackerbohnen und Erbsen weiter stärken. Der Schwerpunkt soll dabei vor allem auf einer systematischen Forschung und der Vermittlung von Wissen in die Praxis liegen. Hintergrund ist eine aktuelle Studie der Fachhochschule Südwestfalen in Soest. In diesem Projekt des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) analysierten die Wissenschaftler die bisherigen Forschungsprojekte zum Ackerbohnen- und Erbsenanbau zwischen 1986 und 2010.

Die Auswertung bestätigte, dass der Anbau beider Leguminosenarten eine nachhaltige Landwirtschaft unterstützt. So haben die Kulturen einen sehr hohen Vorfruchtwert und verbessern zudem die Bodenfruchtbarkeit und Nährstoffeffizienz. Auch die Kohlenstoff- und Energiebilanz wird durch den Anbau optimiert. Um Ackerbohne und Erbse vor allem im konventionellen Bereich wettbewerbsfähig zu machen, sei es jedoch notwendig, zukünftige Forschungsprojekte systematisch aufeinander aufzubauen und zu vernetzen. Großen Forschungsbedarf sehen die Wissenschaftler unter anderem bei der Züchtung (Ertrag und Qualität), bei der Optimierung der Stickstofffixierleistung und der Einordnung von Bohnen und Erbsen in die Fruchtfolge. Darüber hinaus gäbe es auch beim Pflanzenschutz, beim Einsatz von Leguminosen in der Nutztierfütterung und hinsichtlich der Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit des Anbaus viele Fragen zu klären.

Um den Wissenstransfer in die landwirtschaftliche Praxis weiter auszubauen, raten die Wissenschaftler dazu, verstärkt Modell- und Demonstrationsprojekte in regionalen Anbauzentren zu etablieren, wie sie zurzeit auch für die Sojabohne aufgebaut werden. Das BMELV möchte diese Empfehlungen aufgreifen und einen entsprechenden agrarpolitischen Rahmen schaffen.

Deshalb sollen die erarbeiteten Punkte der Studie in die 2012 gestartete Eiweißpflanzenstrategie des Ministeriums eingebunden werden. Die Strategie verfolgt das Ziel, den Leguminosenanbau in Deutschland durch intensive Forschung vom Anbau bis zur Verarbeitung auszuweiten. Zurzeit liegen die Anbauflächen von Ackerbohnen und Erbsen auf sehr niedrigem Niveau, nur im Ökolandbau spielen die Kulturen eine größere Rolle. Ursachen sind u. a. zu geringe Deckungsbeiträge im Vergleich zu anderen Kulturen, große Ertragsschwankungen beim Anbau und ein zu kleines Sortenspektrum aufgrund fehlender Züchtungsarbeit.

Jürgen Beckhoff, www.aid.de

Weitere Informationen:

Die Studie ist als Download unter Angabe des Förderkennzeichens „12NA118“ verfügbar unter www.bundesprogramm.de oder www.orprints.org

Fleisch nährstoffschonend zubereiten

Wer Fleisch wirklich genießen möchte, kauft lieber weniger, dafür aber in guter Qualität. Damit die Qualität und die wertvollen Nährstoffe erhalten bleiben, kommt es vor allem auf die Zubereitung an.

Eine nährstoffschonende und fettsparende Zubereitungsart ist Grillen. Die Speisen werden durch Strahlungs- oder Kontaktwärme bei etwa 250 Grad Celsius gegart, ohne zusätzliches Fett. Wichtig sind der sachgerechte Umgang mit dem Grill sowie die sorgfältige Auswahl geeigneter Fleischstücke. Im Hinblick auf einen hohen Genusswert sind leicht fettdurchzogene Fleischstücke optimal.

Beim Braten wird das Fleisch im eigenen Fett (ohne Fettzugabe) oder mit wenig Fett bei 170 bis 200 Grad Celsius gebräunt und gegart. Man unterscheidet zwischen Kurzbraten und lang dauerndem Braten. Um ein heftiges Spritzen zu vermeiden, sollte das Fleisch möglichst trocken sein.

Frittieren ist das Garen in 160 bis 175 Grad Celsius heißem Fett oder Öl. Das Fleisch kann natur frittiert werden oder mit einem Ausbackteig umhüllt sein. Der nimmt allerdings Fett auf. Nach einem gut durchgeführten Frittiervorgang ist das Fleisch außen goldbraun und knusprig, innen zart und saftig. Beim Niedrigtemperaturgaren wird das Fleisch zunächst angebraten, damit sich die gewünschten Röststoffe bilden und dann bei einer Temperatur von etwa 80 bis 90 Grad Celsius über längere Zeit im Ofen gegart. Die Kerntemperatur des Fleisches liegt zwischen 60 und 70 Grad Celsius. Vor allem große Braten, aber auch Steaks und Filets werden zart und bleiben saftig; das Fleisch verliert nur wenig Gewicht durch Austrocknen.

Rüdiger Lobitz, www.aid.de

Weitere Informationen:

aid-Heft „Fleisch und Fleischerzeugnisse“, Bestell-Nr. 1005, Preis: 4,00 Euro, www.aid-medienshop.de

Val McDermid liest aus ihrem neuen Thriller „Der Verrat“

Val McDermid liest in Dortmund aus ihrem neuen Thriller „Der Verrat“

Das Buch: Während sie auf dem Flughafen von Chicago eine Sicherheitsschleuse passiert, muss die Schriftstellerin Stephanie Harker hilflos mit ansehen, wie ihr fünfjähriger Adoptivsohn Jimmy von einem unbekannten Mann entführt wird. Als sie aus der Kabine ausbricht und Jimmy zurückholen will, wird sie von der Security überwältigt und für eine Attentäterin gehalten. Erst die FBI-Agentin Vivian McKuras glaubt ihr. Doch da ist der Entführer mit dem kleinen Jungen schon längst verschwunden…

McDermid(C)Mimsy Moller
McDermid(C)Mimsy Moller

Die Autorin: Val McDermid wurde 1955 in Kirkcaldy im Schottischen Fife geboren und wuchs dort in einer Bergarbeiterfamilie auf. Nach der Schulzeit studierte sie Englisch in Oxford. Nach Jahren als Literaturdozentin und als Journalistin bei namhaften Zeitungen lebt sie heute als freie Autorin in Manchester und in einem kleinen Ort an der englischen Nordseeküste.

Termin:

Dienstag, 29.10.2013, 20.15 Uhr, Mayersche Buchhandlung, Westenhellweg 37-41, 44137 Dortmund

Eintritt: 12,- € Eintrittskarten sind in der Mayerschen Buchhandlung erhältlich oder können unter 0231/80905-0 reserviert werden.

Der Schauspieler Boris Aljinovic (Tatort) liest den deutschen Text, Margarete von Schwarzkopf führt durch den Abend.

Kaffeeanbau in Indien: Bienen nur ein Produktionsfaktor unter anderen

Die Bestäubung durch Bienen und andere Insekten ist offenbar nur einer von vielen Produktionsfaktoren in der Landwirtschaft. Das ist das Fazit einer Fallstudie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) auf einer Kaffeeplantage in Indien. Die Ökologen hatten in der Provinz Kodagu in Südindien untersucht, welchen Einfluss Bestäuberinsekten auf den Kaffeeertrag in einem Waldfeldbausystem haben. Weitere Faktoren wie die Boden- und Waldbewirtschaftung, Wasserverfügbarkeit, Bodenfruchtbarkeit und die Beschattung der Kulturen durch Bäume wurden mit einbezogen.

Im traditionellen Waldfeldbau werden die Kaffeebüsche ins Unterholz des Waldes oder im Schatten großer Bäume gepflanzt, um sie vor direktem Sonnenlicht zu schützen. Die Kaffeebüsche blühen alle zur gleichen Zeit nach starkem Regen zwischen Februar und März und werden von drei Bienenarten bestäubt. Die Riesenhonigbiene Apis dorsata ist die wichtigste Bestäuberin, die große Kolonien bildet und für ihr schweres Nest hohe Bäume mit dicken Ästen braucht.

Bestäuber sind natürlich wichtig für die Kaffeebauern, betonen die ETH-Forscher. Die Auswertung der Daten hat gezeigt, dass mit der Größe der Bienenvölker auch der Ertrag steigt. Dennoch sind bestäubende Insekten nur ein Produktionsfaktor unter vielen, die sich gegenseitig beeinflussen. Der Ertrag lässt sich aber auch bienenunabhängig steigern – etwa durch eine Kalkdüngung. Zudem lohnt es sich, mit Hilfe von Bewässerung die Blütenbildung vorzeitig auszulösen und dadurch auf der jeweilgen Plantage mehr Bestäuber anzulocken. Durch das Fällen von Bäumen bekommen die Pflanzen mehr Licht und können besser wachsen.

Einzelbetrieblich führen diese Maßnahmen kurzfristig zu höheren Erträgen. Langfristig zerstört die schleichende Entwaldung aber den Lebensraum der Riesenhonigbiene. Das verringert letztlich die Bestäubungsleistung. Es ist unklar, ob die beiden anderen Bienenarten diesen Verlust ausgleichen könnten. Das Fallbeispiel des Kaffeeanbaus in Indien zeigt, wie Bienen die Anbaumethoden der Bauern und die natürlichen Gegebenheiten sich gegenseitig beeinflussen und voneinander abhängen. Kurzfristig sind höhere Erträge auch ohne Bienen möglich, langfristig verschwindet der Lebensraum für die Insekten. Hier gilt es, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen. Zehn Prinzipien wie das vor allem in ländlichen tropischen Gebieten gelingen kann, wurden in der Studie formuliert und in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.ethlife.ethz.ch/archive_articles/130604_kodagu_kaffee_per/index
www.aid.de/landwirtschaft/bienen.php

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