Vom Produzenten zum Konsumenten ging die Baumwolle schon zu Kolonialzeiten um die Welt. Heute haben sich lediglich ihre Routen verändert. Der Fotograf Hans Peter Jost und die Journalistin Christina Kleineidam bereisten zwischen 2006 und 2010 die wichtigsten Anbaure-gionen. Ihre Schwarz-Weiß-Fotos und Berichte zeigt die Ausstellung „Cotton Worldwide“ im LWL-Industriemuseum TextilWerk Bocholt. Am Sonntag, 13. Oktober, lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) um 16 Uhr ein, die Fotos und Berichte in einer öffentlichen Führung ge-nauer zu betrachten.
Die Ausstellung portraitiert die Lebensbedingungen in Indien, China, Brasilien, USA, Usbekistan, Mali und Tansania, die die Baumwolle „geschaffen“ hat. Im Mittelpunkt stehen die Menschen, die in Anbau, Ernte, Verarbeitung und Vermarktung der Baumwolle involviert sind. Angesichts des tödlichen Unglücks in einem Textilbetrieb in Bangladesch mit fast 400 Toten bekommt die Präsentation eine ungewollte Aktualität.
Die Arbeiten von Hans Peter Jost stehen in der Tradition sozialdokumentarischer Fotografie zum Thema Textilproduktion, die mit Lewis Hine Anfang des 20. Jahrhunderts begann. Berühmte Vertreter der Gattung sind Dorothea Lange und Walker Evans, die in den 1930er und 40er Jahren in Amerika fotografiert haben, und der Däne Jacob Holdt, der in den 1970er Jahren sklavenhalterische Produktionsbedingungen in amerikanischen Südstaaten belegte.
Ort: LWL-Industriemuseum Textilwerk Bocholt. Spinnerei, Industriestraße 5
Datum: Sonntag, 13. Oktober
Zeit: 16 Uhr
Eintritt Museum: 3 Euro
Die Teilnahme an der Führung ist kostenlos.
LWL-Einrichtung:
LWL-Industriemuseum – TextilWerk Spinnerei
Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur
Industriestraße 5
46395 Bocholt
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