Wer schlüpfende Küken, stolze Hähne und unterschiedliche Geflügelrassen sehen möchte, ist am Samstag und Sonntag, 19. und 20. Oktober, im LWL-Freilichtmuseum Detmold an der richtigen Adresse. Von 10 bis 17 Uhr präsentiert der Geflügelzuchtverein Detmold und Umgebung von 1894 e.V. im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) die nunmehr 14. Detmolder Residenzschau.
Ob Westfälische Totleger, Appenzeller Spitzhauben oder Bielefelder Kennhühner: In der Scheune Kroll und im Lauschhaus im Paderborner Dorf werden an beiden Tagen rund 20 verschiedene Geflügelrassen gezeigt. Fachkundige Experten stehen für Fragen rund um das Thema Geflügel zur Verfügung. Zudem erleben kleine Besucher live den Schlupf von Hühnerküken in einem Schaubrüter aus Glas und erfahren, wie überhaupt aus dem Ei ein Küken wird. Filmvorführungen runden das Programm ab.
„Wahrscheinlich konnte sie nicht kochen. Ein sozialistischer und anarchistischer Blaustrumpf“, urteilte ihr Enkel, der berühmte Maler Paul Gauguin, über seine Großmutter, ohne sie zu kennen. Gemeint ist die Schriftstellerin und Aktivistin Flora Tristan (1803-1844). Die Tochter eines reichen Peruaners und einer nach Spanien emigrierten Französin begründete theoretisch die Vereinigung von Feminismus und Sozialismus. Ihr widmet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) den nächsten Abend im Rahmen der Reihe Salon „Frauenbilder“ am Donnerstag, 17. Oktober, um 18.15 Uhr im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten.
Florence Hervé, renommierte Schriftstellerin und Wissenschaftlerin aus Düsseldorf, wird mit vielen Bildern den Lebensweg von Flora Tristan nachzeichnen und Ausschnitte aus ihren Werken vorlesen. Die Expertin ist Herausgeberin des aktuellen Buches „Flora Tristan oder: Der Traum vom feministischen Sozialismus“.
Flora Tristan hatte ein kurzes aber äußerst bewegtes und gefährliches Leben. Ihre Wege führten sie von Frankreich nach England, Italien, Deutschland, die Schweiz und Peru. Sie war Journalistin, Reporterin, Rednerin, Kulturvermittlerin, Reisende, Abenteuerin, Aktivistin, Feministin, Sozialistin und gilt als eine der faszinierendsten Gestalten der französischen und internationalen Frauenbewegung.
Im 19. Jahrhundert waren ihre Werke „Die Notwendigkeit, Ausländerinnen gut aufzunehmen“, „Fahrten einer Paria“, „Im Dickicht von London“, „Arbeiterunion“ und „Tour de France“ Bestseller – sie sind heute noch ein Lesegenuss. Ihre Reportagen beispielsweise über Peru und London beschäftigen sich in vielen Aspekten mit der Armut und dem sozialen Elend der Arbeiterklasse. Die gesellschaftliche Diskriminierung der Frauen aufgrund ihres Geschlechts stellt Tristan in ihren Schriften pointiert dar. Sie fordert deshalb „absolute Gleichheit des Mannes und der Frau“, zu ihrer Zeit noch eine gesellschaftliche Utopie.
Eine Anmeldung zu der Veranstaltung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei. Parkplätze stehen auf dem Gelände zur Verfügung.
„Wir haben unserer Tagung zum Thema Sterben, Tod und Trauer den Obertitel ‚Mitten im Leben‘ gegeben, weil dies die Zielrichtung der Tagung in geradezu idealer Weise auf den Punkt bringt. Bei näherer Betrachtung stellt sich nämlich heraus, dass Vorstellungen von Tod und Sterben aufs engste mit Vorstellungen vom Leben verknüpft sind“, sagte Prof. Dr. Ruth-E. Mohrmann, Vorsitzende der Volkskundlichen Kommission für Westfalen beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).
Mitten im Leben sollte der wissenschaftliche Diskurs um Tod und Sterben ansetzen, forderte auch LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale in ihrem Grußwort, die versammelten etwa 50 Wissenschaftler lösten diese Forderung in Referat- und Diskussionsbeiträgen ein. Von verschiedener Warte wurden Fragen nach dem individuellen und gesellschaftlichen Umgang mit Tod und Sterben gestellt. Ziel war es, den Tod als die vielzitierte ‚dunkle Schwelle‘ nicht im Dunkeln zu belassen. Die Forscher zogen unterschiedliche Quellen wie Sagen, Märchen, Fotografien oder Todesanzeigen für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Themenkomplex heran.
„Eine allgemeingültige Antwort auf Fragen nach dem individuellen und gesellschaftlichen Umgang mit Sterben, Tod und Trauer kann und wird es aber trotz allen Bemühens nicht geben. Doch es zeigt sich, dass eine wissenschaftliche Annäherung an verschiedene Aspekte des Themas tiefgreifende Erkenntnisse über die Gesellschaft in Geschichte und Gegenwart verspricht“, so Religio-Museumsleiter Thomas Ostendorf.
Der Tod ist nicht erst seit der ARD-Themenwoche ‚en vogue‘. „Die Jahrzehnte des Versteckens und Verdrängens des Unabwendbaren sind vorbei. Mit einer neuen Form von Abgeklärtheit scheint man sich gegenwärtig dem Thema zu stellen“, sagte Mohrmann. „Und dennoch: Oft stellt sich heraus, dass sich unter der dünnen Schicht vermeintlicher Rationalität Unsicherheit, Angst und Abwehrhaltung verbergen, die am Beginn des 21. Jahrhunderts durchaus erstaunen.
Ist der Tod wirklich wieder dort angekommen, von wo er in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit aller Macht vertrieben wurde: in der Mitte der Gesellschaft? Oder kann und muss der Umgang mit Sterben, Tod und Trauer in einer Gesellschaft, in der das Individuum einen derart hohen Stellenwert besitzt, zwangsläufig auch stark individualisiert sein?“. Immerhin habe es zu keiner Zeit eine derart große Vielfalt an Möglichkeiten, Gefühlen der Trauer und dem Wunsch nach Andenken und Erinnerung zu entsprechen gegeben. Gleichzeitig sei aber auch eine enorme Unsicherheit angesichts dieses Marktes der tausend Möglichkeiten festzustellen, so die Volkskundlerin weiter.
„Ein wichtiger Befund dieser Tagung mag zumindest sein, dass In einer säkularisierten Gesellschaft der Umgang mit Sterben, Tod und Trauer nicht mehr derselbe sein kann wie in einer Gesellschaft, die von religiösem Wissen und Handeln zutiefst durchdrungen ist“, stellte Rüschoff-Thale fest. „Es stellt sich angesichts der multikulturellen Durchmischung unserer Gesellschaft aber durchaus die Frage, ob dieser Befund auch in Bezug auf andere Religionsgemeinschaften Gültigkeit besitzt.“
Hintergrund
Die Volkskundliche Kommission für Westfalen und das Telgter Religio-Museum haben als gemeinsame Veranstalter den Tagungsort bewusst gewählt, spielt das Thema Tod und Trauer doch im Wallfahrtsort im Allgemeinen und im Religio-Museum im Besonderen eine nicht unerhebliche Rolle. „Wir haben uns auch in unserer neuen Dauerausstellung nicht um das Thema Tod herumgedrückt“, betont Ostendorf. „Ohne Versehkreuz und Totenzettel wäre die Ausstellung nicht komplett gewesen, wollten wir doch gerade zeigen, dass Religion im Idealfall eine Antwort auf die drängenden Fragen von Menschen bereit hält, die angesichts von Tod und Sterben nach Antworten suchen.“
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