Fenchel – Inhaltsstoffe und Wirkung

Fenchel (Gewürz-Fenchel)

Allgemeines

Wir kennen heute zwei Arten der Fenchelpflanze: Die eine ist der Gemüsefenchel, also die Fenchelknolle, die sich bei uns großer kulinarischer Beliebtheit erfreut. Für seine Heilkraft bekannt ist dagegen die zweite Art, der so genannte Gewürzfenchel. Beide Wuchsformen gehen auf den „wil­den“ Fenchel zurück – eine Heilpflanze, die ursprünglich in Vorderasien und im Mittelmeerraum beheimatet war. Fenchel ist eine mehrjährige Pflanze, die bis zu zwei Meter hoch werden kann. Die dekorativen Dolden stehen von Juli bis September in voller, gelbfarbener Blüte.

Fenchel (Gewürz-Fenchel) Foto: Wirths PR / Schoenenberger
Fenchel (Gewürz-Fenchel)
Foto: Wirths PR / Schoenenberger

Inhaltsstoffe und Wirkung

Fenchel wurde schon von den Kulturvölkern des Altertums sehr geschätzt. So erkannten ihn die alten Ägypter bereits vor 3.500 Jahren als blähungstreibend an, auch Plinius (23-79 n. Chr.) wusste um seine verdauungsfördernde Wirkung und im Mittelalter war er ein kaiserliches Hausmittel bei Verdauungsproblemen, Galle- und Leberleiden und vielen anderen Beschwerden. Auch heute wird Fenchel – längst wissenschaftlich anerkannt – wegen seiner wirksamen ätherischen Öle bei Magen-Darm-Beschwerden, Völlegefühl und Blähungen eingesetzt.

Verwendungsformen und Darreichung

Der Saft aus frischem Fenchel ist gut für die Verdauung (erhältlich in Reformhäusern und Apotheken). Er regt die Bildung von Verdauungssäften an und wirkt wohltuend auf den Darmtrakt. Zur Herstellung von Tee oder anderen Präparaten verwendet man ausschließlich die Samen des Gewürzfenchels, die besonders reich an den arzneilich wirksamen ätherischen Ölen sind.

Sonstiges

Fenchel findet man als wild wachsendes Doldengewächs auch häufig in unseren Regionen. Allerdings sollten sich nur geübte Sammler an die Wildpflanzen wagen, da es auch viele sehr ähnliche giftige Doldengewächse gibt.

Arzneipflanzen: Kamille und Lein haben die größte Bedeutung

Der Anbau von Arzneipflanzen hat in Deutschland eine lange Tradition. Bereits im Mittelalter wurden Pflanzen in Klostergärten gezielt für medizinische Zwecke kultiviert, informiert die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR). Die therapeutisch wirksamen Inhaltsstoffe werden aus Wurzeln, Blättern, Blüten oder Samen gewonnen.

Heutzutage sind 440 Arzneipflanzen in Deutschland heimisch, von denen etwa 75 Arten auf rund 13.000 Hektar erwerbsmäßig angebaut werden. Die größte Bedeutung hat die Kamille, gefolgt von Lein, Mariendistel, Pfefferminze, Sanddorn, Fenchel, Johanniskraut und Wolliger Fingerhut. Auch der Anbau von ursprünglich in China beheimateten Heilpflanzen nimmt zu. Hauptanbaugebiete in Deutschland sind Thüringen, Bayern, Hessen und Niedersachsen.

Auch wenn die Flächen vergleichsweise gering sind, kann der Anbau von Arzneipflanzen für spezialisierte Betriebe eine wichtige Einnahmequelle sein. Voraussetzung ist, dass sich der Landwirt intensiv mit den Arten beschäftigt und in die erforderliche Spezialtechnik investiert. Dann können auch auf kleinen Flächen hohe Erlöse erzielt werden. Der überwiegende Anteil des Anbaus erfolgt bedarfsgerecht – in enger Absprache mit dem Abnehmer.

Die Hersteller von Phytopharmaka bevorzugen die gleichbleibend hochwertige Ware aus kontrolliertem Anbau. Denn bei Wildsammlungen kann die Qualität der Inhaltsstoffe je nach Standort, Bodenbeschaffenheit und Verarbeitungsverfahren stark schwanken. Zudem fördert der Anbau von Arzneipflanzen die Artenvielfalt und bereichert die Kulturlandschaft.

Deutschland ist der mit Abstand wichtigste Markt für pflanzliche Arzneimittel in Europa: Im Jahr 2011 lag das Absatzvolumen bei mehr als einer Milliarde Euro. Rund 90 Prozent der verarbeiteten Arzneipflanzen werden jedoch aus dem Ausland eingeführt und stammen überwiegend aus Wildsammlungen. Über den „Aktionsplan zur stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe“ unterstützt das Bundeslandwirtschaftsministerium heimische Erzeuger dabei, die Anbauflächen für Heilpflanzen bis zum Jahr 2020 auf 20.000 Hektar auszuweiten.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:

http://arzneipflanzen.fnr.de
www.aus-natur-gemacht.de
aid-Heft „Heil- und Gewürzpflanzen aus dem eigenen Garten“, Bestell-Nr. 61-1192, Preis: 3,00 Euro, www.aid-medienshop.de

Rosenkohl-Cremesuppe

Leckere Rosenkohl-Cremesuppe Foto: Wirths PR
Leckere Rosenkohl-Cremesuppe Foto: Wirths PR

Rosenkohl-Cremesuppe
(für 4 Personen)

500 g Rosenkohl
1 Zwiebel
1 EL Butter
1 l klare Fleischbrühe
100 g Schmant
2 gestrichene EL Weizenstärke
Salz
Pfeffer
Thymian

Die äußeren Blätter der Rosenkohlköpfchen entfernen, am oberen Ende kreuzweise einschneiden, unter fließendem Wasser waschen. Die Zwiebel fein würfeln und in heißer Butter goldgelb andünsten. Brühe aufgießen und zum Kochen bringen. Den Rosenkohl hinein geben und ca. 10 Minuten kochen. 2-3 Rosenkohlköpfchen herausnehmen, zerpflücken und an die Seite stellen.

Die Suppe mit einem Pürierstab pürieren. Weizenstärke in etwas Wasser auflösen, einrühren und kurz aufkochen. Die Suppe vom Feuer nehmen, den Schmant einrühren und mit Salz, Pfeffer und Thymian abschmecken. Zum Servieren auf vorgewärmten, tiefen Tellern anrichten und mit den restlichen Rosenkohlblättchen garnieren.

Pro Person: 151 kcal (632 kJ), 6,3 g Eiweiß, 10,7 g Fett, 7,3 g Kohlenhydrate

 

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