Neue Regierung muss Finanzierung der Hochschulmedizin neu regeln

Die neue Regierungskoalition muss die Finanzierung der Universitätsmedizin ganz oben auf ihre Agenda setzen. Neben der angekündigten Krankenhausreform ist eine Neuordnung der Hochschul- und Forschungsfinanzierung dringend erforderlich. Dieses Fazit zog der Dachverband Deutsche Hochschulmedizin auf seinem diesjährigen Herbstforum in Berlin.

„Der Wissenschaftsrat, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und zentrale Akteure der Gesundheits- und Wissenschaftspolitik haben vor der Bundestagswahl festgestellt, dass wichtige Sonderaufgaben der deutschen Hochschulmedizin nicht ausreichend finanziert sind. Nach der Wahl müssen nun die Wissenschafts- und Gesundheitspolitiker in Bund und Ländern über konkrete Lösungen sprechen. Unser gesamtes Gesundheitssystem ist auf eine funktionsfähige Hochschulmedizin angewiesen“, sagt Prof. Dr. Heyo Kroemer, Präsident des Medizinischen Fakultätentages.

Die Experten der Hochschulmedizin und aus dem Wissenschafts- und Gesundheitsbereich waren sich einig: Das mit der Föderalismusreform verankerte Kooperationsverbot von Bund und Ländern muss wieder fallen. Die Föderalismusreform war ein verfassungsrechtlicher Flop. Das Kooperationsverbot ist eine Fehlkonstruktion, dessen negative Folgen deutlich spürbar sind.

Der Gesetzgeber muss nun die Frage beantworten, welchen Gestaltungsspielraum der Bund künftig in der Forschungs- und Bildungspolitik einnehmen will. Während sich die vorherige Bundesregierung auf die Förderung der außeruniversitären Forschung konzentriert hat, muss sich die neue Regierungskoalition endlich wieder auf die staatlichen Universitäten und Universitätskliniken fokussieren.

Neben der Wissenschaftspolitik muss daher auch die Gesundheitspolitik wichtige Reformschritte gehen: „Im Rahmen der angekündigten Krankenhausreform muss ein Systemzuschlag für die deutschen Universitätsklinika eingeführt werden. Neben den Erlösen aus dem DRG-System und der Finanzierung von Investitionen durch die Länder muss eine dritte Säule aus Bundesmitteln und einem Zuschlag die Sonderaufgaben der Universitätsmedizin abdecken. Andere Länder haben schon lange eine solche Zusatzfinanzierung für die besonderen Aufgaben ihrer Universitätskrankenhäuser. Dazu zählen neben der Ausbildung künftiger Ärztegenerationen vor allem die Versorgung besonders schwerer Erkrankungen und der Aufgabenverbund von Forschung, Lehre und Krankenversorgung“, so Professor Michael Albrecht, Erster Vorsitzender des VUD.

Das Herbstforum unterstrich noch mal die Bedeutung einer neuen Finanzierung der besonderen Aufgaben der Hochschulmedizin in Forschung, Lehre und Krankenversorgung.

www.uniklinika.de

 

Rainer Erler erhält den Deutschen Regiepreis für das Lebenswerk

Rainer Erler hat Ende August seinen 80. Geburtstag gefeiert. Jetzt ehrt ihn der BUNDESVERBAND DER FILM- UND FERNSEHREGISSEURE e.V. (BVR) mit dem Deutschen Regiepreis METROPOLIS 2013 für ein Lebenswerk. Der Preis ist mit 20.000 EUR dotiert und wird vom BVR zusammen mit der Stiftung Kulturwerk als Ehrenpreis der VG Bild-Kunst, der Verwertungsgesellschaft der Bildkünstler vergeben. Die feierliche Preisverleihung findet in einer Gala am 24.11. 2013 in München statt. Dort werden auch die Jahres-Preisträger des METROPOLIS 2013, einer Auszeichnung von Regisseuren für Regisseure, überreicht.

Rainer Erler hat das Filmemachen von der Pike auf gelernt. Er begann als Regieassistent bei den Regiegrößen des deutschen Nachkriegsfilms, wie Rudolf Jugert, Wolfgang Liebeneiner, Kurt Hoffmann und kam über Franz Peter Wirth bald auch zum Fernsehen. Für die satirische Komödie „Seelenwanderung” (1962) um den Handel mit einer als Ware verpackten menschlichen Seele erhielt er u.a. den Ernst-Lubitsch-Preis. In den Folgejahren machte sich Erler als Regisseur von zeitkritischen, dabei oft satirisch zugespitzten Filmen einen Namen, etwa „Orden für die Wunderkinder” (1963) oder „Das Bohrloch oder Bayern ist nicht Texas” (1965), einem Fernsehfilm, den der BR partout nicht ausstrahlen wollte.

Mit „Die Delegation“ (1969/70), einer fiktiven Reportage über die Suche nach Außerirdischen, vertiefte Rainer Erler eine Genrefarbe im deutschen Fernsehen, für die er wenig später synonym werden sollte: Science Fiction. Er hat sich zunächst gegen dieses Etikett gewehrt, wollte nicht als Fantast, Träumer oder Geisterseher gelten. Seine SF-Filme waren denn auch keine märchenhaften Utopien, sondern er begriff sie als „Extrapolationen von Entwicklungen der Gegenwart, als Auseinandersetzungen mit den Folgen aktueller Entwicklungen in Wissenschaft und Technik“ (Olaf Brill).

Angeregt durch den Club of Rome-Bericht zu den „Grenzen des Wachstums“ und den sich anbahnenden ökologischen Zukunftsproblemen entstand Erlers fünfteilige Science-Thriller-Reihe „Das blaue Palais” (1974-1976) über eine Forschergruppe und deren Auseinandersetzung mit industrieller Profitgier und persönlicher Geltungssucht. Erlers Plädoyer für eine neue Wirtschafts- und Wissenschafts-Ethik war wichtig für die breite ökologische Diskussion in Deutschland, lange bevor es die Partei der Grünen gab.

In der Mischung aus Thriller und Aufklärungsfilm machte er ein Millionenpublikum mit wissenschaftlichen und ökologischen Themen vertraut. Und dies in spannender Erzählung, mit irritierender Bildsprache, starken Figuren, die keine Helden (mehr) sind und bei allem wissenschaftlichen Erkenntnisinteresse nicht wirklich Lösungen bieten. Die gibt es nur in den vereinfachten Genreformen des Unterhaltungskinos, zu dem sich Erler zwar formal, aber nicht in der thematischen Vereinfachung bekennt. Trotz knapper Budgets atmen seine Filme in der intelligenten Adaption von Genreversatzstücken stets etwas von (erheblich teureren) Hollywood-Filmen.

Filme wie „Plutonium” (1978) über verschwundenes, hochangereichertes Spaltmaterial, „Das schöne Ende dieser Welt” (1983) über die fragwürdigen Machenschaften europäischer Chemiekonzerne in Afrika, „Operation Ganymed” (1977) über eine Weltraummission, die zu einer verwüsteten Erde zurückkehrt, „Fleisch” (1979) über die skrupellosen Methoden von Organhändlern und „Die Kaltenbach Papiere” (1990) über ein Intrigenspiel um nukleare Sprengsätze waren einprägsame Erkundungen zu Moral und ihrer fehlenden gesellschaftlichen Verankerung. Man müsse nur „extrapolieren”, erläutert Rainer Erler seine Erkenntnis-Methode, in der zuweilen schonungslos die Krisenszenarien zutage treten: „Wer sich informiert, die Facts kennt und dann hochrechnet, kommt zu solchen Ergebnissen”, erläutert der Regisseur, der keineswegs ein Pessimist ist.

Viele der Science-Thriller Erlers sind inzwischen Kultfilme, werden aber relativ selten im TV gezeigt. Glücklicherweise liegen die meisten auf DVD vor. Einige Erler-Filme werden in einer kleinen Werkschau im Rahmen des Münchner Filmgipfels Moviecom518 zu sehen sein. Der außergewöhnliche Regisseur wird zudem in einer Lecture am 23.11. im Münchner HVB-Forum über sein Werk sprechen.

www.regieverband.de

Szenarien für die Mobilität von morgen

Der Reisende selbst wird in Zukunft noch mehr im Zentrum der Bemühungen von Dienstreiseplanern und Leistungsanbietern im Geschäftsreisemarkt stehen. Bedarfsgerechte Mobilität heißt die große Herausforderung. Das ist das zentrale Ergebnis aus dem Zukunftsworkshop VDR-TrendsPort des deutschen GeschäftsreiseVerbands VDR.

„Der Travel Manager wird sich in Zukunft einigen neuen Herausforderungen stellen müssen. Datenflüsse, individualisierte Reiseprozesse und fragmentierte Vertriebskanäle erfordern ein Umdenken. Die bedarfsgerechte Mobilität muss als Folge der Neu-Positionierung des Reisenden auf die Agenda des Unternehmens gebracht werden“, fasst VDR-Präsident Dirk Gerdom zusammen. „Wenn der Geschäftsreisebereich durch die Themen altersgerechtes und sicheres Reisen sowie Nachhaltigkeit, Servicequalität und Datenschutz zu einem Querschnittsthema wird, sollte er sich auf eine funktionale und strategische Veränderung seiner Rolle einstellen. Das heißt: Für die Anforderungen an die bedarfsgerechte Mobilität von morgen müssen schon heute Kompetenzen im Travel Management geschaffen werden.“

Die Prognosen entstehen beim VDR-TrendsPort, zu dem einmal im Jahr 20 Experten aus allen Bereichen des Business Travel drei Tage lang zusammen kommen, um den Blick in die Zukunft der betrieblichen Mobilität zu richten. „Das Ergebnis sind visionäre Zukunftsszenarien, die aufzeigen, wie Geschäftsreiseplaner und Anbieter sich heute bereits auf morgen vorbereiten können“, sagt Ludger Bals (Innovative Business Concepts), der gemeinsam mit Nicole Habich-Pfeifer (a:head Servicepartner für Strategieforen) den Workshop leitet.

Laut Prognose der Business Travel Experten steht aufgrund der demographischen Entwicklung künftig das Individuum immer mehr im Mittelpunkt. Unternehmen müssen ihre Mitarbeiter so lange wie möglich mobil halten, indem sie Präventionsprogramme anbieten und die Sicherheit auf Reisen noch stärker in den Fokus nehmen. Sie verbessern damit auch ihr Image, was für den Recruitingprozess von morgen eine wichtige Rolle spielen wird.

Mobilitätsprozesse, die zu den Reisenden und ihren individuellen Bedürfnissen passen, prägen den Trend zu „Full Convenience“ – also eine „Rund-um-Versorgung“. Hilfreich sind dabei Informationen, die aus Buchungsdaten, aus Social Media Aktivitäten, aus dem GPS oder der freiwilligen Eingabe bezogen werden. Der Reisende selbst geht entspannt mit dem Thema Datenschutz um, weil er weiß, dass die Informationen dazu genutzt werden, seine Mobilität zu optimieren. Der Bewusstseinswandel im Hinblick auf Datenschutz und die Verschmelzung der Welten „Business-“ und „Leisure“-Travel verändern das Kauf- und Buchungsverhalten. Am Point of Sale stehen vielfältige Informationsquellen über den individuellen Bedarf zur Verfügung. Leistungsträger können auf dieser Basis individuelle maßgeschneiderte Konzepte und bedarfsgerechte Produkte vorlegen. Zahlreiche neue Vertriebsmöglichkeiten und -kanäle entstehen.

Details zu den Trends aus dem diesjährigen VDR-TrendsPort wird Szenario-Trainer Ludger Bals auf der D-A-CH Mobilitätskonferenz in München präsentieren. Informationen dazu unter www.vdr-service.de/d-a-ch-mobilitaetskonferenz.

Management Summary unter www.vdr-trendsport.de.

www.vdr-service.de

Trifft er sich mit den Produzenten von Shades of Grey?

Gestern trafen wir Patrick Dempsey am Flughafen von L.A. Da wollten wir natürlich wissen, was an dem Gerücht dran ist, dass er für Verhandlungen zu Fifty Shades of Grey in der Stadt ist.

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