Bombenfund am Magdeburger Hauptbahnhof

Nach dem Bombenfund am Magdeburger Hauptbahnhof hat die Stadt den Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) einberufen, um die von der Polizei angeordneten Evakuierungen vorzubereiten. Ab morgen (24. Okt.) 7.00 Uhr ist unter der Rufnummer 540 7777 ein Bürgertelefon geschaltet.

Hintergrund: Im Stadtzentrum von Magdeburg ist bei Bauarbeiten für den Magdeburger Citytunnel eine amerikanische Fliegerbombe gefunden worden. Die Fünf-Zentner-Bombe wurde in rund zwei Metern Tiefe am Damaschkeplatz entdeckt.

Die Bombe soll durch Spezialisten vor Ort entschärft werden. Die Polizei hat deshalb angeordnet, dass das Gebiet im Radius von 800 Metern um den Fundort der Bombe bis morgen 20.00 Uhr geräumt werden muss und die Stadt um Amtshilfe bei der Durchsetzung dieser Anordnung gebeten. Das betroffene Gebiet wird durch folgende Straßen begrenzt:
– Im Norden: Freiherr-von-Stein-Straße
– Im Westen: Schenkendorfstraße
– Im Süden: Maybachstraße
– Im Osten: Ulrichsplatz/Krügerbrücke

Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse bereitet in den nächsten Stunden die Evakuierung des im Gebiet liegenden Krankenhauses (Universitätsfrauenklinik) und der Altenpflegeheime im Adelheidring sowie in der Schenkendorfstraße und in der Stresemannstraße vor. Auch die Evakuierung von behinderten und hilfsbedürftigen Personen, die von Pflegediensten betreut werden, wird vorbereitet.

Alle weiteren Bewohner müssen das Gebiet im Laufe des morgigen Tages, spätestens bis 20.00 Uhr selbständig verlassen haben. Sie werden gebeten, bei Verwandten oder Freunden Unterschlupf zu suchen und sich darauf einzustellen, dort die Nacht zum Freitag zu verbringen. Für betroffene Anwohner, die nicht im Bekanntenkreis unterkommen können, bereitet die Stadt Unterkünfte in der Herrmann-Gieseler-Halle vor. Die Sporthalle ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar und steht ab 16.00 Uhr zur Verfügung. Die Bevölkerung wird um Unterstützung gebeten: Wer Betroffene aufnehmen will, kann sich direkt in der Ausweichunterkunft melden und dort Unterkunftsuchende in Empfang nehmen.

Die Stadt Magdeburg informiert laufend aktuell unter www.magdeburg.de sowie auf Facebook und Twitter. Ab morgen 7.00 Uhr ist unter 540 7777 ein Bürgertelefon geschaltet.

Hinweise für Bürger, die ihre Wohnungen verlassen

Was Sie unbedingt dabei haben sollten:
– lebenswichtige Medikamente
– wichtige Personaldokumente, wie z. B. Ausweise
– Geld, Kreditkarten
– die Chipkarte für die Krankenversicherung
– Handy (mit Ladegerät!)
– Hygieneartikel
– Verpflegung für mehrere Stunden

Kastelruther Spatzen live in Münster

Seit 30 Jahren auf der Bühne: Die Kastelruther Spatzen kommen als "Dauerbrenner der volkstümlichen Musik" 2014 auch nach Münster. Foto: Bernhard Sulzer
Seit 30 Jahren auf der Bühne: Die Kastelruther Spatzen kommen als „Dauerbrenner der volkstümlichen Musik“ 2014 auch nach Münster. Foto: Bernhard Sulzer

Sie gelten als Dauerbrenner der volkstümlichen Musik: Die Kastelruther Spatzen sind seit 30 Jahren erfolgreich und begeistern ihre Fans mit jedem Album und jeder Tournee aufs Neue. Am Freitag, 4. Oktober, erscheint die neue Doppel-CD „Planet der Lieder“, 2014 folgt dann schon die nächste Tour. Am Donnerstag, 13. Februar, gastieren die sieben Spatzen um 19.30 Uhr im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland.

Frontmann Norbert Rier und seine Mitstreiter bereiten derzeit ihr neues Programm vor, mit dem sie in 20 Städten in Deutschland gastieren werden. Die Fangemeinde darf sich auf viele neue Hits, aber auch auf beliebte Klassiker im typischen „Spatzen-Sound“ und auf einige Überraschungen freuen. Eine davon verraten die Kastelruther Spaten vorab: Norbert Rier wird gemeinsam mit seinem Sohn Alexander auf der Bühne stehen und einige Duette singen. Außerdem stellt der 26-Jährige, der in Vaters Fußstapfen getreten ist und bereits zwei Alben veröffentlicht hat, eigene Lieder vor.

Beständigkeit im Tun – so etwas schätzen die Fans. Auf 30 Jahre voller Erfolge blicken die Kastelruther Spatzen zurück. „Das Mädchen mit den erloschenen Augen“ hieß ihre erste Langspielplatte, damals veröffentlicht auf Vinyl und als Kassette für den Walkman. Jeder Spatz steuerte dafür einen Titel bei, die übrigen Lieder stammten aus der Feder von Albin Gross. Das Debüt wurde ein Erfolg, und so sollte es weitergehen.

Mehrfach haben die Kastelruther Spatzen die „Goldene Stimmgabel“ und die „Krone der Volksmusik“ erhalten, auch den „Grand Prix der Volksmusik“ haben sie gewonnen und sogar 13 Echos gesammelt. Die neue Doppel-CD „Planet der Lieder“ enthält neben 30 großen Hits der Band 14 neu aufgenommene Stücke. Hinzu kommen vier Titel aus dem Live-Programm, die erstmals auf CD erscheinen.

Karten für das Konzert in Münster gibt es ab 42,20 Euro an den bekannten Vorverkaufsstellen, bei Ticket to Go unter Tel.: 0251-1625817 sowie im Internet unter www.halle-muensterland.de.

„Landlady“ Astrid Bröker ist neue Miss Bullenball

Mister und Miss Bullenball 2013: Georg Schulze Forsthövel (mit Tanzpartnerin Anna) und Astrid Bröker. Foto: © Messe und Congress Centrum Halle Münsterland
Mister und Miss Bullenball 2013: Georg Schulze Forsthövel (mit Tanzpartnerin Anna) und Astrid Bröker. Foto: © Messe und Congress Centrum Halle Münsterland

Der Tanz mit der Mistgabel überzeugte die Landjugendlichen restlos: Astrid Bröker ist die neue Miss Bullenball, gekürt am Samstagabend (12. Oktober) im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland. Mit ihrem originellen Auftritt auf der Bühne der Großen Halle, wo die Forke während der Performance spontan zur E-Gitarre umfunktioniert wurde, sicherte sich die 21-Jährige aus Rhede-Krechting die Krone. Zuvor hatte sie schon beim Milchkannenstemmen und beim Ritt auf dem Provinzial-Bullen eine gute Figur abgegeben. Als „echte Landlady“ hat die Siegerin schon als Kind auf Opas Hof mit angepackt.

An der Seite der Pharmaziestudentin steht der neue Mister Bullenball: Der 25-jährige Georg Schulze Forsthövel ist in der Lüdinghauser Bauernschaft Aldenhövel aufgewachsen, besitzt aber – laut eigenen Angaben – „keinen Hof und keine Hektar“. Seine Aufgabe – ebenfalls ein Tanz, allerdings mit Partnerin Anna – löste der Maschinenbaustudent jedoch mit Bravour, wobei ihm seine Wettbewerbserfahrung sicherlich geholfen hat. Immerhin nahm er unter anderem schon erfolgreich an Badewannen- und Seifenkistenrennen sowie an einem Trecker-Geschicklichkeitsturnier teil.

Partyfreude pur. Foto: © Messe und Congress Centrum Halle Münsterland
Partyfreude pur. Foto: © Messe und Congress Centrum Halle Münsterland

Für die Sieger der Miss- und Misterwahl hat sich die Teilnahme gelohnt. Sie fahren mit Müller-Touristik auf dem Partyschiff nach Amsterdam. Doch auch die beiden anderen Finalisten, Robert Schulze Forsthövel (der vier Jahre jüngere Bruder vom neuen Mister Bullenball) sowie Carolin Altekemper (21 Jahre) aus Lüdinghausen, dürfen sich freuen, sie reisen mit dem Müller-Tanzzug zum Hafengeburtstag nach Hamburg. Die Wahlen waren nur ein Höhepunkt des Bullenballs, der wieder rund 4.000 Feierfreudige vom Land in die Stadt lockte. Die maßen sich zunächst beim Milchkannenstemmen, ritten den Bullen und zeigten Treffsicherheit im Jagd- und Schießkino der Jagdschule Waldfee. Gut angenommen wurden auch die Aktionen von Landflirt.de.

Die Show- und Partyband Royal Flash sang live im Congress Saal. Foto: © Messe und Congress Centrum Halle Münsterland

Die Show- und Partyband Royal Flash sang live im Congress Saal. Foto: © Messe und Congress Centrum Halle Münsterland

Volles Programm erwartete die Landjugend erneut in den Partyzonen: DJ GlenNRG füllte mit aktuellen Partyhits und Clubsounds die Tanzfläche, da wurde Peter Wackels Partyhit schnell zu „Bullenball ist nur einmal im Jahr“ umgedichtet. DJ Dirk Mertens legte die passende Musik für alle Freunde des Discoswings auf. Die Show- und Partyband Royal Flash heizte im Congress Saal den Partygästen ein. Die sollten sich schon den 25. Oktober 2014 vormerken. Dann rückt die Landjugend erneut in die Stadt ein, zum nächsten Bullenball. Mehr Infos unter www.bullenball.de.

Temporäres Memorial rekonstruiert Einweihungsfeier der Braunschweiger Synagoge

Aus Anlass des 75. Jahrestages der Reichpogromnacht 1938 veranstalten Stadt Braunschweig und Jüdische Gemeinde Braunschweig am 9. November 2013
um 19 Uhr im Großen Saal der Stadthalle die Gedenkveranstaltung „Zerstörte Hoffnung – Ein temporäres Memorial“. Das Memorial ist ein Projekt der Braunschweigischen Landschaft e. V. in Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Braunschweig.

1875 war die Braunschweiger Synagoge in der Knochenhauer Straße feierlich eingeweiht worden. In den Redebeiträgen der Feier kam eine große Hoffnung auf eine größere soziale und politische Teilhabe jüdischer Menschen, ihrer Gemeinschaften und sonstigen Einrichtungen im gerade gegründeten zweiten Deutschen Reich zum Ausdruck. Eine bis dahin nicht gekannte Integration in eine moderne, von Industrialisierung, bedeutenden wissenschaftlichen Entwicklungen und neuem Kunst- und Kulturbewusstsein geprägte Gesellschaft schien möglich. Nur 63 Jahre später wurden diese Hoffnungen in der sogenannten Reichspogromnacht 1938 beendet: Die Braunschweiger Synagoge wurde zerstört.

In diesem Jahr findet in einer Projekt-Aufführung die Rekonstruktion der Einweihung der zerstörten Braunschweiger Synagoge statt. Die Trauer und Enttäuschung über das Unrecht, das den Juden im Nationalsozialismus angetan wurde, soll mit dem Rekonstruktions-Projekt in ein temporäres Memorial einfließen.

Das Projekt steht konzeptionell in enger Verbindung mit dem Benefiz-Gedenk-Konzert anlässlich des 70. Jahrestages der Reichspogromnacht, das 2008 unter der Eisenbahnbrücke über die Helmstedter Straße stattgefunden hat. Entstehen wird im Großen Saal der Stadthalle nach der Konzeption von Orchesterdirektor Martin Weller ein „Raum im Raum“ mit rund 800 Sitzplätzen und einer Bühne. In dem dann komplett dunklen und maximal 18 Grad kühlen Raum sollen Rezitation, Chorgesang und konzertante Elemente den Besuchern des Memorials eine Annäherung an die feierliche Einweihungszeremonie von 1875 ermöglichen.

Maßgeblichen Anteil an dieser Rekonstruktion hat Jonah Sievers, Landesrabbiner in Niedersachsen. Er hat nicht nur den Impuls für die Rekonstruktion gegeben. Ihm ist auch der Fund der Original-Beiträge der Einweihungsfeierlichkeiten von 1875 zu verdanken, ohne die das Memorial nicht möglich gewesen wäre. „Ich hoffe, dass dieses Temporäre Memorial aufzeigt, wie die Hoffnungen der Juden in Braunschweig, die sie an ihre Heimat Deutschland hegten, auf das Schändlichste verraten wurden“, betont Sievers.

Die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Renate Wagner-Redding bekräftigt: „Die Enttäuschung der Mitglieder der Jüdischen Gemeinde in Braunschweig, aber auch generell in ganz Deutschland darüber war groß, dass nichts mehr gezählt hat, was die jüdische Gemeinschaft für ihr vermeintliches Vaterland seit der Verleihung des Bürgerrechtes getan hatte. Ich denke hier an die zahlreichen Beiträge für Kultur, Wirtschaft und Gemeinwesen.“

„Nach den furchtbaren Erfahrungen der Jüdischen Gemeinde in den Jahren des Nationalsozialismus und einer schwierigen Zeit des Neubeginns bin ich sehr dankbar für das gegenseitige Vertrauen, das unsere Zusammenarbeit seit vielen Jahren prägt. Auch in diesem Jahr kooperieren wir anlässlich des Gedenktages am 9. November. Mit dem Staatstheater haben wir in diesem Jahr einen Partner an unserer Seite, der das außergewöhnliche und besondere Projekt künstlerisch umsetzt,“ führt Bianca Winter, Fachbereichsleiterin Kultur der Stadt Braunschweig, aus.

Martin Weller, Orchesterdirektor des Staatsorchesters Braunschweig und Leiter der Arbeitsgruppe Musik in der Braunschweigischen Landschaft, obliegt die Dramaturgie der Veranstaltung. „Nach dem Gedächtnisraum unter der Eisenbahnbrücke über die Bundesstraße 1, der am 9. November 2008 für wenige Stunden als Konzertsaal eingerichtet worden war, handelt es sich hier um einen zweiten Versuch, Gedächtniskultur durch ein temporäres Memorial in bestimmter Weise zu entwickeln“, so Weller in seinen konzeptionellen Überlegungen. „Geprägt ist dieses Unterfangen von dem Bemühen zu verhindern, dass gesellschaftliche Erinnerungsnotwendigkeiten vornehmlich in die offenbar unwirksamer werdenden Ausformungen museal-statischer Denkmäler sowie ritueller und politischer Handlungen entsorgt werden. Stattdessen soll in zeitweiligen Anstrengungen zur Errichtung vergänglicher Erinnerungsräume eine ethische Verantwortung der sozialen Fürsorge und der Fähigkeit zum Mitleiden fühlbar werden.“

Und Joachim Klement, Generalintendant des Staatstheaters Braunschweig stellt abschließend zusammenfassend fest: „Zerstörte Hoffnung – Ein temporäres Memorial“ ist nicht allein historische Erinnerung sondern auch eine künstlerische und politische Intervention, die uns Mut macht, die Hoffnung nicht aufzugeben.“

Der Eintritt zu der Veranstaltung ist kostenlos. Wegen der begrenzten Plätze (freie Platzwahl) ist eine Einlasskarte erforderlich, die im Staatstheater Braunschweig oder in der Tourist-Information, Vor der Burg 1, erhältlich ist. Die Karten können auch online über die Internet-Seite des Staatstheaters reserviert werden.

Aufgrund der künstlerischen Konzeption wird während des Memorials im Saal der Stadthalle eine Raumtemperatur von maximal 18 Grad herrschen.

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