Nordpark und Regiopark sind die Erfolgsmodelle

Der Kauf eines 18.000 Quadratmeter großen Grundstücks im Nordpark durch einen amerikanischen Investor ist auch Thema auf der Gewerbeimmobilienmesse „Expo Real“, auf der die Stadt Mönchengladbach bereits zum 13. Mal vertreten ist. W.P.Carey, ein US Real Estate Investment Trust hat von der Entwicklungsgesellschaft der Stadt (EWMG) die Fläche erworben, um ein weiteres Bürogebäude für die Santander Bank, die 2006 ihr Stammhaus an der Karmannstraße errichtet hat, zu errichten. Louis Guillo, Chef-Immobilienverwalter der Santander, präsentierte auf der Expo Real gemeinsam mit Jürgen Golde von der Santander Bank die Pläne für den Neubau.

“ Die aktuellen Pläne sind ein klares Bekenntnis der Bank für den Standort Mönchengladbach“, so Oberbürgermeister Norbert Bude. An dem neuen Standort entstehen 1.500 Arbeitsplätze. Bereits zum Jahresende soll mit dem Bau begonnen werden. Die Fertigstellung ist für 2015 vorgesehen. „Heute schon zählt der Nordpark rund 2.000 Arbeitsplätze. Hinzu kommen dann die zahlreichen Arbeitsplätze der Santander Bank. Und mit dem Business-Park II hat der Nordpark im Endausbau rund 5.000 Arbeitsplätze“, freut sich Dr. Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer von WFMG und EWMG, über die positive Entwicklung.

Der Business-Park II, der derzeit durch die WFMG und EWMG entwickelt und vermarktet wird, bildet mit einer Fläche von 240.000 Quadratmetern eine Ergänzung zum 165 Hektar großen Nordpark, der sich seit Beginn der 1990er Jahre von einem ehemaligen Militärgebiet zum einem gefragten Standort für Dienstleister und Kreative entwickelt hat. Zu dem Erfolg beigetragen hat vor allem auch die positive Entwicklung des Denkmalensembles, in dem sich zahlreiche junge innovative Unternehmen ansiedeln konnten und der heute keinen Leerstand mehr aufweist. „Der Nordpark ist ein Erfolgsmodell und Paradebeispiel dafür, wie Konversionsprozesse mit nachhaltiger Wirkung umgesetzt werden können“, betont Oberbürgermeister Norbert Bude.

„Dass sich nun auch amerikanische Investoren für Mönchengladbach und den Nordpark interessieren, ist ein gutes Zeichen für unseren Wirtschaftsstandort, der weit über die Stadtgrenzen hinweg ein immer stärkeres Gewicht erfährt“, führt er weiter aus. „Das gilt ebenso für den Regiopark im Süden der Stadt, zugleich einer der großen Logistik-Standorte in der Region. Der Boom in der Logistikbranche ist bei uns deutlich erkennbar und spürbar“, so Oberbürgermeister Norbert Bude.

Nach DHL und Esprit siedelt sich derzeit auch Deutschlands größter Online-Anbieter für Schuhe und Fashion, Zalando, mit dem Bau eines neuen Logistikzentrums auf einer Fläche von rund 110.000 Quadratmetern mit künftig 1.000 Mitarbeitern an. Der von der städtischen Entwicklungsgesellschaft vermarktete Regiopark bildet das größte zusammenhängende Gewerbegebiet in Mönchengladbach. Auf dem rund 120 Hektar großen Areal, das die Stadt mit der Nachbargemeinde Jüchen vermarktet und entwickelt, konnten bislang 2.300 Arbeitsplätze geschaffen werden. Weitere sollen folgen.

Rechtsextreme Gewalt in Deutschland 1990 – 2013

Sturm 34 © Foto: Gallup/gettyimages
Sturm 34 © Foto: Gallup/gettyimages

Im Studio des Dortmunder Museums für Kunst und Kulturgeschichte ist noch bis zum 27. Oktober die Ausstellung „Rechtsextreme Gewalt in Deutschland 1990 – 2013“ zu sehen. Gezeigt werden rund 20 Fotografien, darunter eine Aufnahme aus Dortmund, des US-amerikanischen Fotografen Sean Gallup. Jede Fotografie wird durch einen ausführlichen Text Gallups begleitet.

Opfer des NSU © Foto: Gallup/gettyimages
Opfer des NSU © Foto: Gallup/gettyimages

Mit seiner Kamera dokumentiert Gallup rechtsextreme Gewalt als ein gesamtdeutsches Phänomen. Seine Fotografien rücken den einzelnen Menschen in den Mittelpunkt: als Täter, als Opfer, als sich Wehrenden oder als Aussteiger aus der Szene, der selbst zum Opfer zu werden droht. Im Zentrum jeder Fotographie und somit auch Biographie steht eine Gewalttat oder ein Gewaltumfeld.

Dortmund © Foto: Gallup/gettyimages
Dortmund © Foto: Gallup/gettyimages

Die Vielzahl der individuellen Schicksale führt dem Betrachter die ganze Bandbreite und Komplexität der Thematik „Rechtsextremismus“ vor Augen.

Die Menschen auf den Fotografien scheinen direkt aus den Bildern zu schauen und sich an ihr Gegenüber zu wenden. Gallups Fotografien beziehen uns ein als Teil der Gesellschaft und als politisches Subjekt. Sie provozieren die Fragen, warum Menschen andere hassen und was sie dazu bringt, sie schwer zu verletzen oder gar töten zu wollen.

Sven © Foto: Gallup/gettyimages
Sven © Foto: Gallup/gettyimages

Sean Gallup geht es mit seinen Fotografien aber nicht nur darum, die Bösartigkeit in der Gesellschaft aufzuspüren, sondern auch darum, Auswege aus der Gewalt zu finden. Es geht ihm um die Ermutigung zur Zivilcourage und zu zivilbürgerlichem Engagement, dessen Kern Empathie und Mitgefühl für andere ist.

Lohmeyers © Foto: Gallup/gettyimages
Lohmeyers © Foto: Gallup/gettyimages

Sean Gallup wurde 1968 in Kalifornien geboren. Er studierte Politikwissenschaft am Williams College und später Journalismus/Fotojournalismus an der University of Texas in Austin. Nach einem Praktikum bei der Los Angeles Times zog Gallup 1995 nach Prag. Als freier Fotograf war er hier hauptsächlich für die Nachrichtenagentur Reuters und verschiedene US-Medien tätig. Seit 2001 arbeitet er mit der Bildagentur Getty Images zusammen und siedelte deshalb 2003 nach Deutschland (Berlin) über. 2011 wurde Sean Gallup Cheffotograf im Bereich News von Getty Images Deutschland.

Mehmet Cimendag © Foto: Gallup/gettyimages
Mehmet Cimendag © Foto: Gallup/gettyimages

Die Ausstellung ist eine Leihgabe des Militärhistorischen Museums Dresden. Sie wird gefördert im Rahmen des Bundesprogrammes „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“.
Die Dortmunder Präsentation wird gezeigt in Kooperation mit dem Respekt-Büro des Jugendamtes, der Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie sowie der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache.

Olaf Bonk © Foto: Gallup/gettyimages
Olaf Bonk © Foto: Gallup/gettyimages

Die Schau wurde im September eröffnet. Nach einer Begrüßung durch Oberbürgermeister Ullrich Sierau sprach Gamze Kubaşık, Tochter des NSU-Opfers Mehmet Kubaşık, ein Grußwort. Anschließend führte Dr. Gorch Pieken, wissenschaftlicher Direktor des Militärhistorischen Museums Dresden und Kurator, in die Schau ein.

Begleitet wird die Ausstellung durch öffentliche und individuell buchbare Führungen, Workshops für Schulklassen mit Jugendlichen für Jugendliche, Lehrerfortbildung, Vortrag und Film.

Nähere Info und Anmeldung unter Telefon (0231) 50-2 60 28 und per E-Mail an info.mkk@stadtdo.de.

Romy Bauer © Foto: Gallup/gettyimages
Romy Bauer © Foto: Gallup/gettyimages

Zur Ausstellung erschien ein 200 Seiten umfassender Katalog im Sandstein-Verlag, der in einen Katalogteil mit den Arbeiten des Fotografen und einen Essayteil gegliedert ist. Er ist im Museumsshop für 18 Euro erhältlich.

Öffnungszeiten des Museums für Kunst und Kulturgeschichte, Hansastraße 3, Dortmund: Di, Mi, Fr, So von 10 bis 17 Uhr, Do von 10 bis 20 Uhr, Sa von 12 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet fünf Euro, ermäßigt 2,50 Euro.

 

Ein gerader Rücken dank mitwachsender Implantate

Nour leidet unter einer Skoliose. Hilfe fand die Zehnjährige aus Libyen jetzt am Universitätsklinikum Bonn. Mit einer neuen Methode richteten Orthopäden ihre seitlich stark verkrümmte Wirbelsäule auf. Der Clou ist, dass die zwei implantierten Magnetstäbe von außen der Länge der Wirbelsäule angepasst werden können und so quasi mitwachsen. Dem jungen Mädchen bleiben Folgeoperationen erspart. Die Methode wendeten die Orthopäden erstmals in Bonn an – und das mit Erfolg.

Ein erfolgreicher Eingriff: Pflugmacher (re) mit seiner Patientin Nour und ihrem erleichterten Vater; © Katharina Wislsperger / UKB
Ein erfolgreicher Eingriff:
Pflugmacher (re) mit seiner Patientin Nour und ihrem erleichterten Vater; © Katharina Wislsperger / UKB

Mit vier Jahren wurde bei Nour eine Skoliose festgestellt. Die Ursache ist unbekannt. Die seitliche Biegung ihrer Wirbelsäule wurde mit der Zeit immer schlimmer und hatte zum Schluss einen Winkel von 40 Grad. Doch auch eine einjährige Behandlung in Tunesien mittels Korsett half der Zehnjährigen nicht. Hoffnungsvoll kam ihr Vater mit Nour nach Bonn.

„Hochgradige Skoliosen wie bei unserer Patientin sind nicht allein ein kosmetisches Problem“, betont Privatdozent Dr. Robert Pflugmacher, Leitender Oberarzt und Leiter der Wirbelsäulenchirurgie an der Bonner Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. Während des Wachstums nimmt die seitliche Biegung der Wirbelsäule weiter zu. Durch eine einseitige Abnutzung der Wirbelsäule haben die Betroffenen langfristig chronische Rückenschmerzen und sind durch eine immer stärker ausgeprägte Versteifung zunehmend in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt. Zudem kann es zu Beeinträchtigungen der Lungenfunktion und einem Rippenbuckel kommen.

Frühzeitige Operation im Kindesalter senkt Langzeitprobleme

Da die Korsett-Therapie nicht half, schlug Pflugmacher Nours Vater die neue Eingriffs-Methode als Option vor: „Damit können wir Kinder operieren, die noch im Wachstum sind. Zumal die Deformität im Kindesalter viel besser korrigierbar ist, da die Wirbelsäule der Betroffenen noch beweglich ist.“ Über zwei kleine Schnitte am Rücken implantierte der Bonner Orthopäde zwei Titan-Stäbe so dick wie ein Bleistift parallel zur Wirbelsäule. Dabei war er sehr vorsichtig, um die Muskeln nicht zu verletzten.

An den entgegensetzten Enden der ausziehbaren Stäbe befindet sich jeweils eine Induktionsspule. So kann deren Länge alle zwei bis drei Monate mittels eines externen Magneten dem Wachstum ihrer Wirbelsäule angeglichen werden. „Die Stäbe wachsen quasi mit. Das erspart Nour zwei Operationen pro Jahr, die sonst so lange sie wächst nötig wären“, sagt Pflugmacher.

Kurze und schmerzlose Stab-Verlängerung ohne Narkose

Das Prozedere dauert nicht mehr als fünf Minuten und ist für die Zehnjährige schmerzlos. Eine Fernsteuerung wird auf ihren Rücken platziert. Per Knopfdruck rotieren darin zwei externe Magnete und ziehen so die Teleskopspitzen mit der Magnetspule nacheinander aus. Ein Display zeigt jeweils an, wenn die gewünschte Verlängerung erreicht ist. Nach anschließender Röntgenerfolgskontrolle ist Pflugmacher mit dem Ergebnis dieser ersten Nachfolgebehandlung etwa drei Monate nach dem Eingriff sehr zufrieden: „Alles läuft wie geplant. Wenn Nour dann später ausgewachsen ist und sich die Wirbelsäule stabilisiert hat, entfernen wir die Stäbe wieder. Anders als bei einer Operation im Jugendlichen- oder Erwachsenenalter versteifen wir die Wirbelsäule nicht.“

Nach acht Monaten in Deutschland, heißt es jetzt für Nour erst einmal wieder nach Hause fahren zu können. Auch wenn die fünfjährige Schwester ihr hier in Bonn die Zeit als Spielkameradin erleichtert hat, ist das Heimweh nach dem Rest der Familie doch sehr groß. So hilft es allen, wenn es jetzt so schnell wie möglich in die Heimat geht.

Schüler reisen durch das Weltall

Wer sind unsere Nachbarplaneten? Wann ist unser Sonnensystem entstanden? Wie suchen Wissenschaftler nach außerirdischem Leben? Wie sieht das alltägliche Leben eines Sternguckers aus? Welche Asteroiden können dem Leben auf der Erde gefährlich werden? Solchen Fragen können Bonner Schüler im November während des Monats der Schulastronomie auf den Grund gehen. Das Argelander-Institut für Astronomie und der Sonderforschungsbereich 956 bringen Astronomie ins Klassenzimmer. Teilnehmen können alle Bonner Schulen – von der Grundschule bis zur Oberstufe.

Alles, was die Schulen vorweisen sollten, sind wissbegierige Schüler, einen abdunkelbaren Raum sowie einen Beamer, damit die Wissenschaftler ihre Themen präsentieren können. Unter der Internetadresse http://www.astro.uni-bonn.de/public/angebote-fuer-schueler/monat-der-schulastronomie-in-bonn/ können sich Lehrer informieren und aus einer Liste der verschiedenen Veranstaltungsangebote auswählen.

Der Sonderforschungsbereich 956 „Bedingungen und Auswirkungen der Sternentstehung – Astrophysik, Instrumentierung und Labor“ nutzt die neuesten astronomischen Beobachtungsmöglichkeiten, um die Sternentstehung zu erforschen. Sprecher ist Prof. Dr. Jürgen Stutzki von der Universität zu Köln, Koordinator der Projekte der Universität Bonn ist Prof. Dr. Frank Bertoldi.

 

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