Kudzu: In Deutschland auf der Warnliste

Eine Pflanzenart, die von der Weltnaturschutzunion als eine der 100 gefährlichsten Neobiota eingestuft wird, ist „Kudzu“ oder botanisch Pueraria lobata. Sie kommt zwar in Deutschland noch nicht wild lebend vor, das Bundesamt für Naturschutz (BfN) führt sie aber aufgrund ihres hohen invasiven Potenzials auf der Warnliste, der sogenannten Schwarzen Liste.

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet von Pueraria lobata liegt in Ostasien. Zur ersten offiziellen Weltausstellung der USA wurde die Pflanze 1876 nach Philadelphia eingeführt. Heute sind aus den USA bis zu 40 Hektar große Dominanzbestände in zahlreichen Waldtypen bekannt, die andere Pflanzen verdrängt haben. Vor allem im Süden der USA hat die Art aufgrund ihrer hervorragenden Kletter- und Wachstumseigenschaften zu enormen wirtschaftlichen Verlusten in der Forstwirtschaft geführt. In Europa wurde Pueraria lobata, die wie die Gartenbohne zu den Schmetterlingsblütlern gehört, in der Schweiz und in Norditalien gefunden. Diese kleineren Bestände bedeckten Bäume und andere Pflanzen mit bis zu zwei Meter dicken Matten. Außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebietes vermehrt sich Kudzu überwiegend vegetativ und überwindet Entfernungen von 10 bis 30 Metern pro Jahr. Samen werden kaum oder gar nicht ausgebildet.

Die krautige Pflanze überdauert mithilfe von Wurzelknollen. Sie bevorzugt Regionen mit milden Wintern, warmen Sommern und hohen Jahresniederschlägen. Wie viele Leguminosen kann sie Luftstickstoff binden und so auch auf nährstoffarmen Böden gut wachsen. In neu besiedelten Gebieten löst die Stickstofffixierung eine Reihe von Veränderungen im Boden und in der Atmosphäre aus. Diese führen unter anderem zu Versauerung, Aluminiumtoxizität und Stickoxid-Emissionen, wodurch heimische Arten gefährdet werden.

Die Sprossachsen der robusten Kletterpflanze sind behaart, erreichen Längen von bis zu 30 Metern und sind durchschnittlich 0,6 bis 2,5 Zentimeter dick. Die frostempfindlichen Laubblätter wachsen gegenständig und sind meist dreiteilig gefiedert. Aus den purpurfarbenen bis violetten Blüten wachsen rau behaarte flache Hülsenfrüchte, die etwa 4 bis 14 Zentimeter lang werden. In China blüht Kudzu von Juli bis Oktober, die Früchte reifen zwischen Oktober und Dezember. Blüten, Blätter, Stängel und Wurzelknollen sind essbar. Die Knollen enthalten bis zu 10 Prozent Stärke, können gegart verzehrt werden und sind zum Beispiel in Japan ein Hauptnahrungsmittel.

Aufgrund des hohen invasiven Potenzials sollte Kudzu auf keinen Fall ausgepflanzt werden. Zum Schutz der biologischen Vielfalt sollte ein wild lebendes Vorkommen unbedingt verhindert werden. Wer diese gebietsfremde beziehungsweise neue invasive Art in Deutschland in der Natur findet, sollte sich an das BfN wenden.

Quelle/Text/Redaktion:
www.aid.de

Kaffee ja, Pillen nein

Eine Pille einwerfen und bei der Prüfung brillieren: Dass man seine geistige Leistungsfähigkeit mit Medikamenten und anderen Substanzen steigern kann, ist den meisten Studierenden bekannt. Praktiziert wird das sogenannte Neuroenhancement allerdings nur von sehr wenigen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Nachwuchswissenschaftler der Universitätsallianz Ruhr im Rahmen der Global Young Faculty II durchgeführt haben. Sie befragten 1026 Studierende der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Duisburg-Essen und der Technischen Universität Dortmund. Rund die Hälfte der Befragten setzt zur Leistungssteigerung auf Kaffee. Nur 14 hatten jemals Amphetamine zu diesem Zweck eingenommen.

Medikamente sind vielen bekannt, nur wenige nehmen sie ein

In der aktuellen Umfrage des Forscherteams um PD. Dr. Jan Schildmann, Institut für Medizinische Ethik und Geschichte der Ruhr-Universität (Leiter: Prof. Dr. Dr. Jochen Vollmann) gaben 897 der Befragten an, dass sie von verschreibungspflichtigen Medikamenten oder illegalen Psychostimulanzien als Möglichkeit der Leistungssteigerung gehört hätten. Allerdings berichten nur 14 Studierende, dass sie bereits Amphetamine, wie beispielsweise das zur Behandlung von ADHS eingesetzte Ritalin, zur geistigen Leistungssteigerung eingenommen hätten; immerhin 39 Studierende nutzten Cannabis zu diesem Zweck. Spitzenreiter unter den Substanzen, die mit dem ausdrücklichen Ziel zur geistigen Leistungssteigerung eingenommen wurden, waren Kaffee (574 Studierende), Energy drinks (419), Nikotin (147) und Koffeintabletten (125).

Sorge vor negativen Konsequenzen

Mit Hilfe von Neuroenhancement erbrachte Leistungen beurteilen die Befragten eher kritisch. 548 empfinden die Einnahme als unfair. 505 befürchten, dass eine fehlende Regulierung von Neuroenhancement den Druck erhöhen wird, Substanzen zur geistigen Leistungssteigerung einzunehmen. 620 Befragte fordern eine entsprechende Regulierung des Zugangs. Investitionen in die Forschung zu Substanzen zur geistigen Leistungssteigerung hält die Mehrheit der Befragten (799) für weniger wichtig, dagegen schätzen 751 Studierende Investitionen in Schule und Ausbildung als sehr wichtig ein.

Zugang zu Medikamenten erhöht den Druck zur Einnahme

„Die aktuellen Daten bestätigen den großen Bekanntheitsgrad von Substanzen zur Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit bei Studierenden“, so Studienleiter Jan Schildmann. „Dass die Mehrheit der Nutzer zu Kaffee und Energy drinks greift, ist mit Blick auf den einfachen Zugang und die soziale Akzeptanz nachvollziehbar.“ Die geringe Einnahme von sogenannte „smart pills“, also Medikamenten zur (vermeintlichen) geistigen Leistungssteigerung wie z.B. Ritalin, könne Ausdruck von Skepsis angesichts fehlender wissenschaftlicher Belege sein. Die Sorge der Studierenden, dass bei einfachem Zugang zu Medikamenten zur geistigen Leistungssteigerung sich der Druck zur Einnahme auch auf jene erhöht, die solche Maßnahmen ablehnen, sollte in der gesellschaftlichen Diskussion berücksichtigt werden, fordern die Forscher der Global Young Faculty.

Global Young Faculty

In der Global Young Faculty treffen sich herausragende Nachwuchswissenschaftler der Metropole Ruhr, um in interdisziplinären Arbeitsgruppen Themen von gemeinsamem Interesse zu bearbeiten. Das Netzwerk ist eine Initiative der Stiftung Mercator in Zusammenarbeit mit der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) und wird vom Mercator Research Center Ruhr (MERCUR) in Essen koordiniert.

Titelaufnahme

Cynthia Forlini, Jan Schildmann, Patrik Roser, Radim Beranek, Jochen Vollmann: Knowledge, experiences and views of german university students toward neuroenhancement: an empirical-ethical analysis. In: Neuroethics. 2014 DOI 10.1007/s12152-014-9218-z

Quelle/Text/Redaktion: Meike Drießen (RUB)
Dezernat Hochschulkommunikation
Stand: 26.08.2014

Luxuriös verwöhnt werden in 47 Tophotels weltweit

Um sieben Spitzenhotels mit mindestens 5,5 Sternen erweitert Jahn Reisen im Winter 2014/15 sein Angebot. Damit hat der Veranstalter jetzt 47 Luxushotels weltweit im Programm. In den neuen Hotels unter anderem in Thailand, der Dominikanischen Republik und auf Mallorca fühlen sich Gäste mit höchsten Ansprüchen an Service, Ausstattung und Gastronomie wohl.

Mit ihren 5,5 bis 6 Sternen setzen die Hotels der
Jahn Reisen-Urlaubswelt „Select Finest“ höchste Maßstäbe an einen Luxusurlaub. In den internationalen Spitzenhotels überzeugen das besondere Ambiente bei der luxuriösen Ausstattung sowie der Service. Bestens ausgebildete Mitarbeiter kümmern sich rund um die Uhr zuvorkommend darum, dass die Wünsche der Gäste erfüllt werden. Das kulinarische Angebot aus Küche und Weinkeller ist durch exquisite Vielfalt und höchste Qualität gekennzeichnet.

An der Ostküste der Dominikanischen Republik ist etwa das
5,5-Sterne-Hotel Iberostar Grand Hotel Bávaro neu dabei. Auf Koh Samui können Jahn Reisen-Gäste im 5,5-Sterne-Bo Phut Resort & Spa ihren Luxusurlaub verbringen. Das Boutique-Resort direkt am langen Strand ist Mitglied bei den Small Luxury Hotels of the World. Die 61 großzügigen Zimmer und 32 Villen liegen in einer tropischen Gartenanlage mit großem Süßwasserpool und Poolbar. Leises Palmenrauschen begleitet die Behandlungen in den mit viel Holz gestalteten Räumen des Spas. Zum Träumen, Relaxen und einem erfrischenden Bad im klaren Meerwasser laden die Liegen am ruhigen feinen Bophut-Sandstrand direkt am Hotel ein.

Ein kurzer Bummel zu Fuß führt in das alte Fischerdorf Bo Phut mit Cafés und Restaurants. Sportlich Aktive können auf der Insel surfen, segeln oder tauchen. Per Kajak lassen sich die Höhlen im Ang-Thong-Marine-Nationalpark erkunden. Und Golfer finden auf dem hügeligen 18-Loch-Platz Santisburi Samui Country Golf Club Herausforderungen, kombiniert mit atemberaubenden Aussichten.

Quelle/Text/Redaktion: www.jahnreisen.de

Schlechte Karten für dünne Männer und mollige Frauen?

Mollige Frauen haben oft schlechtere Verdienstchancen als ihre schlanken Kolleginnen. Bei Männern hingegen wirkt sich ein zu geringes Körpergewicht im Job negativ aus. Das ist jedenfalls das Fazit einer Studie des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit (IZA). Die Informationen zu Körpermaßen, Gesundheit, Einkommen und Erwerbstätigkeit stammten aus dem Sozio-oekonomischen Panel, für das jährlich eine repräsentative Befragung durchgeführt wird. Daten von 18.000 Arbeitnehmern in Deutschland wurden ausgewertet. Die Wissenschaftler bestimmten den Körpermassenindex (BMI), wobei Menschen mit einem BMI von 20 bis 25 als normalgewichtig, von 25 bis 30 als übergewichtig und ab 30 als fettleibig gelten.

Frauen mit einem BMI von 21,5 verdienten demnach am meisten. Der Wert liegt im unteren Bereich des Normalgewichts. Diese Frauen verdienten bis zu 12 Prozent mehr als Frauen mit höherem BMI. Das gilt insbesondere für Dienstleistungsberufe, in denen der Kontakt mit Kunden und Kollegen ausschlaggebend ist – etwa in der Gastronomie oder im Vertrieb. Auch die Wahrscheinlichkeit, überhaupt einen Job zu bekommen, ist bei schlanken Frauen höher. Die Studienergebnisse legen nahe, dass diese Unterschiede nicht auf gesundheitliche Aspekte, sondern auf Schönheitsideale zurückzuführen sind, zumindest was die Kundenkontakt-Berufe angeht.

Männer mit einem BMI von 23 oder höher hatten die höchsten Einkommen. Untergewichtige dagegen erhielten ein bis zu 8 Prozent niedrigeres Gehalt. Der nachteilige Effekt war vor allem bei Arbeitern in der Produktion zu beobachten, bei denen körperliche Arbeit eine größere Bedeutung hat. Daher sei vermutlich nicht das Aussehen, sondern die fehlende Muskelmasse, Fitness und Stärke der ausschlaggebende Grund für die schlechteren Verdienstchancen der „dünnen“ Männer, so die Autoren.

Interessant wäre gewesen, wie sich die Einkommensstruktur im Verhältnis von BMI und Alter verhält. Dass junge, schöne Frauen als Kellnerin sattes Trinkgeld bekommen, verwundert nicht. Ob sie allerdings karrieretechnisch den „molligeren“ – so die Wissenschaftler – das Wasser reichen können, ist nicht beschrieben. Ebenso ist bei Männern zu beobachten, dass mit steigendem Alter auch ein steigender BMI einhergeht. Ob sich das verdiensttechnisch bei einem Fließbandarbeiter auswirkt, ist nicht dokumentiert.

Wie immer bei etwas diskussionswürdigen Korrelationen weisen die Autoren auch darauf hin, dass weitere Studien die genauen Zusammenhänge zwischen Körpergewicht und Einkommen bei beiden Geschlechtern aufdecken sollen.

Heike Kreutz und Harald Seitz, www.aid.de

Weitere Informationen:
IZA Diskussionspapier (www.iza.org)

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