Eltern-App für das 1. Lebensjahr: „Baby & Essen“

(aid) – Zugegeben: Es gibt bereits viele Apps für junge Eltern. Aber keine, die wissenschaftlich fundiert ist, keine Werbung beinhaltet und dazu noch extrem alltagstauglich ist. Mit der App „Baby & Essen“ haben Eltern erstmals einen ausführlichen Essens-Fahrplan für das 1. Lebensjahr griffbereit. Für die stillende Mutter gibt es Ernährungstipps und Väter können sich im „Papa-Modus“ Männer-Fakten holen. Entwickelt hat die App das Netzwerk Gesund ins Leben, eine IN FORM-Initiative des Bundesernährungsministeriums.

Durch Wischen entlang des Zeitstrahls bekommen Eltern jeden Monat Informationen und Tipps zur Ernährung und Bewegung ihres Babys. Alle wichtigen Fragen, vom Stillen über die Flaschennahrung bis zur Beikost und dem Familienessen, werden dabei beantwortet. Für stillende Mütter gibt es zudem Tipps für eine ausgewogene Ernährung in der Stillzeit.

Mit an Bord sind dabei viele praktische Werkzeuge. Zum Beispiel ein Allergie-Risiko-Check. Hier findet man heraus, ob das Baby ein erhöhtes Allergierisiko hat und was in dem Fall getan werden kann. Und wer den „Reif-für-Brei-Check?“ macht, weiß, ob sein Baby schon bereit ist für die ersten Löffel Brei. Schritt für Schritt wird erklärt, wie und mit welchen Zutaten die Gemüse-, Milch- und Getreide-Breie ganz leicht selbst zubereitet werden können. Mit dem „Breikalkulator“ können Eltern Abwechslung in den Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei bringen: dazu einfach Zutaten auswählen, die gewünschte Portionszahl einstellen und schon bekommt man das Rezept, mit dem direkt für mehrere Tage vorgekocht werden kann. Wer nicht selbst kochen will, erfährt natürlich, worauf beim Kauf von Fertigbreien zu achten ist.

Das Besondere an der App: der Papa-Modus, in dem frischgebackene Väter zusätzlich Männer-Fakten zum Stillen erhalten sowie Anregungen, wie sie die Bewegung ihres Babys von Anfang an fördern können. Wer die App gemeinsam mit seinem Partner nutzen will, kann das mit der Funktion „Partner einladen“ tun. Eigene Lieblingsinfos aus der App können über Facebook, Twitter und andere Kanäle geteilt werden.

Die App basiert auf den bundesweit einheitlichen und wissenschaftlich fundierten Empfehlungen zur Säuglingsernährung und Ernährung der stillenden Mutter vom Netzwerk Gesund ins Leben. Diese Empfehlungen gelten für gesunde, reifgeborene Säuglinge.

Neugierig? Dann testen Sie selbst. Die App ist kostenlos erhältlich unter:

https://itunes.apple.com/us/app/baby-essen-der-essens-fahrplan/id930524010?l=de&ls=1&mt=8

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.uniqueconceptions.babysessen

Die App läuft ab der iOS-Version 6.1 und der android-Version 2.3.

www.aid.de

Weitere Informationen:

Die Kooperationspartner Netzwerk Gesund ins Leben, Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) in Freising (www.kern.bayern.de) und Stiftung Kindergesundheit in München (www.kindergesundheit.de) entwickeln je eine App zur Ernährung in der Schwangerschaft, im 1. Lebensjahr und im Kleinkindalter von 1 bis 3 Jahren. KErn und Stiftung Kindergesundheit werden unterstützt durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF). Die drei Apps werden ab Mitte 2015 zur Verfügung stehen.

Über Gesund ins Leben: Das Netzwerk „Gesund ins Leben“ ist ein Projekt des Nationalen Aktionsplans „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ der Bundesregierung und wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft finanziell gefördert. Es vereint die führenden Institutionen, Fachgesellschaften und Verbände zur praxisnahen Unterstützung junger Familien. Im Mittelpunkt stehen einheitliche, verständliche und leicht umsetzbare Empfehlungen zur Ernährung und Allergievorbeugung von der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter. Mehr Infos: www.gesund-ins-leben.de.

IN FORM-Initiative des Bundesernährungsministeriums: www.in-form.de.

Energydrinks als Gesundheitsrisiko

(aid) – Der Konsum von Energydrinks birgt viele Risiken – vor allem für jüngere Menschen und in Kombination mit Alkohol. Das lässt eine Auswertung von mehreren Studien vermuten, die Mitarbeiter des Regional Office for Europe der Weltgesundheitsorganisation WHO durchgeführt haben.

Ein Energydrink ist ein nicht-alkoholisches Getränk mit Koffein, Taurin und Vitaminen, das für mehr Energie, Aufmerksamkeit und Leistung sorgen soll. In der Partyszene werden Energydrinks mit Alkohol gemischt. Weltweit boomt der Markt: Zwischen 2008 und 2012 haben sich die Umsätze der Hersteller um rund 60 Prozent erhöht. Nach einer Untersuchung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in 16 europäischen Ländern trinken 68 Prozent der 10- bis 18-Jährigen, 30 Prozent der Erwachsenen und 18 Prozent der unter 10-Jährigen Energydrinks.

Die gesundheitsschädlichen Wirkungen der Energydrinks sind überwiegend auf das enthaltene Koffein zurückzuführen, erklären die Wissenschaftler. Beispiele sind Herzrasen, Übelkeit und Krämpfe. Für Kinder und Jugendliche ist der Konsum von solchen Getränken besonders gefährlich. Bei Erwachsenen erhöht sich das Risiko für Erkrankungen wie Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes, da Koffein die Insulinsensitivität herabsetzt. Wenn Schwangere Energydrinks trinken, steigt die Wahrscheinlichkeit für Fehl- und Frühgeburten.

Die Kombination von Energydrinks mit Alkohol birgt besondere Risiken. Im Vergleich zu Personen, die nur Alkohol trinken, werden alkoholisiertes Autofahren, Drogenkonsum und Gewalt öfter beobachtet. Das Koffein im Getränk reduziert offenbar die alkoholbedingte Benommenheit und hält länger wach. Die Konsumenten haben das Gefühl weniger angetrunken zu sein und konsumieren dadurch möglicherweise auch größere Mengen Alkohol.

Einzelfälle lassen eine akute Gesundheitsgefährdung durch übermäßigen Konsum vermuten. So trank im Jahr 2007 ein Mann in Australien sieben bis acht Energydrinks unter heftiger körperlicher Anstrengung und erlitt einen Herzstillstand. Auch wenn solche Berichte kein Beweis sind, geben sie doch Anlass zur Besorgnis. In weiteren Studien sollen die negativen Folgen des Energydrink-Konsums genauer untersucht werden. Auch Langzeiteffekte durch die Aufnahme anderer Inhaltsstoffe wie Taurin sind nach wie vor fraglich. Die Wissenschaftler raten zu europaweit festgelegten Höchstmengen für den Koffeingehalt in Energydrinks und einer eingeschränkten Abgabe an Kinder und Jugendliche.

Heike Kreutz, www.aid.de
Weitere Informationen:

Frontiers in Public Health
http://journal.frontiersin.org/Journal/10.3389/fpubh.2014.00134/abstract

Vesikel spielen wichtige Rolle für Funktion von Nervenzellen

Neuronen (blau), die Exosomen (grün) aufgenommen haben, zeigen eine verstärkte Präsenz des Enzyms Katalyse (rot), das vor Peroxiden schützt. Foto: Uni Mainz
Neuronen (blau), die Exosomen (grün) aufgenommen haben, zeigen eine verstärkte Präsenz des Enzyms Katalyse (rot), das vor Peroxiden schützt. Foto: Uni Mainz

Für die Funktion von Nervenzellen spielen kleine Vesikel, die schützende Stoffe enthalten und sie an die Nervenzellen abgeben, offenbar eine wichtige Rolle. Wie Zellbiologen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) festgestellt haben, können Nervenzellen die Minivesikel von benachbarten Gliazellen anfordern und sich so gegen Stress und andere ungünstige Bedingungen wappnen. Die Vesikel, Exosomen genannt, scheinen dabei die Neuronen auf verschiedenen Ebenen zu stimulieren: Sie beeinflussen die elektrische Erregungsleitung, die biochemische Signalübertragung und die Genregulation. Exosomen sind damit multifunktionale Signalgeber, die einen bedeutenden Einfluss auf das Gehirn ausüben können.

Kultivierte Neuronen auf einem Chip zur Multi-Elektroden-Ableitung: Die Elektroden registrieren die elektrischen Impulse der Neuronen. Foto: Uni Mainz
Kultivierte Neuronen auf einem Chip zur Multi-Elektroden-Ableitung: Die Elektroden registrieren die elektrischen Impulse der Neuronen. Foto: Uni Mainz

Die Mainzer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben in einer früheren Studie bereits beobachtet, dass Oligodendrozyten nach entsprechender Stimulation Exosomen ausschütten, die von den Neuronen aufgenommen werden und die neuronale Stresstoleranz verbessern. Oligodendrozyten sind eine Art von Gliazellen, die um die Axone der Nervenzellen eine isolierende Myelinhülle aufbauen. Die Exosomen transportieren protektive Proteine wie Hitzeschockproteine, glykolytische Enzyme und Enzyme, die den oxidativen Stress abbauen, von einem Zelltyp zum anderen, übertragen aber auch genetische Informationen in Form von Ribonukleinsäuren.

„Wie wir jetzt in Zellkulturen festgestellt haben, agieren die Exosomen auf einer ganzen Bandbreite“, erklärt Dr. Eva-Maria Krämer-Albers den Prozess. Mit ihrer Versorgungsleistung regen die kleinen Bläschen die Nervenzellen nicht nur zu einer stärkeren elektrischen Aktivität an, sondern beeinflussen sie auch auf biochemischer und genregulatorischer Ebene. „Die Breite der Wirkungsweise der Exosomen ist beeindruckend“, so Krämer-Albers. Die Wissenschaftler hoffen, dass das Verständnis dieser Prozesse dazu beitragen kann, neue Wege für die Behandlung neuronaler Erkrankungen aufzuzeigen. Im nächsten Schritt soll die Wirkung der Vesikel im Gehirn von lebenden Organismen dargestellt werden.

An der Studie beteiligt waren zudem die Arbeitsgruppe um Univ.-Prof. Dr. Heiko Luhmann am Institut für Physiologie der Universitätsmedizin Mainz sowie Bioinformatiker des Instituts für Molekulare Biologie (IMB).

Veröffentlichung
D. Fröhlich et al., Multifaceted effects of oligodendroglial exosomes on neurons: impact on neuronal firing rate, signal transduction and gene regulation, Philosophical Transactions of the Royal Society B 369:1652, 18. August 2014,
DOI:10.1098/rstb.2013.0510

Historische Hofanlage

 Hauptgebäude der Historischen westmünsterländischen Hofanlage im Stadtpark von Vreden: der Hof Früchting. Im Vordergrund die großen Fenster der „guten Stube“. Hierbei handelt es sich um einen Anbau aus dem Jahr 1804. Foto: Hamaland-Museum/Kreis Borken
Hauptgebäude der Historischen westmünsterländischen Hofanlage im Stadtpark von Vreden: der Hof Früchting. Im Vordergrund die großen Fenster der „guten Stube“. Hierbei handelt es sich um einen Anbau aus dem Jahr 1804. Foto: Hamaland-Museum/Kreis Borken

Die Westmünsterländische Hofanlage im Vredener Stadtpark geht in die Winterpause. Am Freitag, 31. Oktober, ist sie zum letzten Mal in diesem Jahr geöffnet. Danach macht das Team des benachbarten Hamaland-Museums die Gebäude winterfest.

Wieder öffnen werden sich die Türen der historischen Hofanlage am 1. April 2015. Das Hamaland-Museum ist dann bereits wegen der Bauarbeiten für das Kulturhistorische Zentrum Westmünsterland geschlossen. Aber in der Hofanlage geht der Betrieb weiter. Das bedeutet, dass auch die pädagogischen Programme genutzt werden können. Zahlreiche Schulklassen und andere Gruppen kommen dafür jedes Jahr im Sommerhalbjahr nach Vreden. Zum Angebot gehören unter anderem „Backen nach Großmutters Art“, Buttermachen wie zu früheren Zeiten und vieles mehr. Weitere Informationen dazu gibt es unter Tel.: 02564 / 39180 und im Internet unter www.hamaland-museum.de
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Die Westmünsterländische Hofanlage liegt direkt am Ufer der Berkel im Vredener Stadtpark. Sie besteht aus elf Gebäuden, die allesamt einst an verschiedenen Orten im Kreis Borken standen. Die Anlage dokumentiert die frühere Bau-, Lebens- und Arbeitsweise eines Bauern mit mittelgroßem Anwesen im Westmünsterland.

Quelle/Text/Redaktion: Kreis Borken, Pressestelle

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