Die Zinsen sind im Keller, doch für Anleger gibt es noch attraktive Auswege. Die Stiftung Warentest hat bei einer Untersuchung von 41 Banksparplänen überraschend gute Konditionen entdeckt. Die besten Angebote bringen zwischen 2,5 und mehr als 3 Prozent Rendite. Doch Sparer müssen auf die Bedingungen der Verträge achten, so die November-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest.
Die Top-Angebote kommen von Tochterunternehmen russischer Banken, die der österreichischen Einlagensicherung unterliegen. Im Test gab es aber auch attraktive Angebote mit deutscher Einlagensicherung. So bietet die Edekabank zum Beispiel für eine 18-jährige Laufzeit eine Rendite von 2,5 Prozent. Allerdings ist hier ein vorzeitiger Ausstieg nicht möglich.
Bei Sparplänen mit Bonuszinsen sollten sich Anleger die Zins-, Bonus- und Ausstiegsbedingungen genau ansehen. Achtung bei Sparplänen mit variablem Zins: Es gibt Verträge, bei denen die Zinsanpassung nicht geregelt ist, manche verstoßen sogar gegen geltendes Recht.
Grundsätzlich eignen sich Banksparpläne laut Finanztest gut, um für eine größere Anschaffung zu sparen oder auch für Eltern und Großeltern, die Kindern ein kleines Vermögen ansparen möchten. Da die Sparpläne keinerlei Nebenkosten haben, sind sie deutlich sinnvoller als Ausbildungsversicherungen. Einen kostenlosen Renditerechner für Banksparpläne bietet die Stiftung Warentest unter www.test.de/sparplanrechner an.
Der ausführliche Test Banksparpläne erscheint in der November-Ausgabe 2014 der Zeitschrift Finanztest und ist unter www.test.de/sparplan abrufbar.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Exzellenzclusters „Entzündungsforschung“ und der Universität zu Lübeck haben ein Gen identifiziert, welches die Übertragungsgeschwindigkeit von Nervenfasern beeinflusst. Bei der Erkrankung Multiple Sklerose (MS) ist diese Nervenleitungsgeschwindigkeit verändert. Die neuen Erkenntnisse könnten zukünftige Therapien dieser Erkrankung beeinflussen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft finanzierte die Studie, die am 13. August 2014 in der internationalen Fachzeitschrift American Journal of Pathology veröffentlicht wurde.
Das Forschungsteam des Lübecker Instituts für Experimentelle Dermatologie und des Instituts für Medizinische Biometrie und Statistik untersuchte gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus München, Magdeburg, Spanien, Österreich und Schweden die genetischen Ursachen für veränderte Nervenleitungsgeschwindigkeiten. Die genetischen Informationen für den Aufbau sämtlicher Körperstrukturen sind in Chromosomen gespeichert. Bisher war bekannt, in welchem Abschnitt des Chromosoms die Informationen für Nervenleitungsgeschwindigkeiten liegen. Diesen Chromosomenbereich identifizierte Doktor Susanne Lemcke, Erstautorin der aktuellen Studie und Mitglied im Exzellenzcluster „Inflammation at Interfaces“, im Rahmen ihrer Promotionsarbeit. „In einer langwierigen Feinkartierung haben wir aus mehreren Hundert Genen die in Frage kommenden herausgesiebt“, berichtet Lemcke. Ein Chromosomenbereich enthalte zu viele Gene, als das man sie alle detailliert untersuchen könne.
Etwa zehn Gene, die für eine Steuerung der Nervenleitungsgeschwindigkeit in Frage kamen, wurden von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern genauer untersucht. Das sogenannte Kandidatengen, welches veränderte Leitungsgeschwindigkeiten in den Nerven verursacht, wiesen die Forscherinnen und Forscher schließlich im Mausmodell nach. „Wir konnten zeigen, dass kleine Varianten im Genom, sogenannte SNPs, die Ausbreitung der Signale entlang der Nervenfaser beeinflussen. Es ist faszinierend, dass solche genetischen Mutationen, die jeweils nur einen einzelnen ‚Genbuchstaben‘ an einer bestimmten Stelle des Erbguts verändern, Einfluss auf die Nervenleitungsgeschwindigkeit haben“, fasst Lemcke die neuen Erkenntnisse zusammen.
Bei einer zusätzlichen Studie, die gesunde und an MS erkrankte Personen verglich, konnte ein Zusammenhang zwischen dem Vorkommen der neu entdeckten Genvariante und dem Auftreten von MS nachgewiesen werden. „Unsere Ergebnisse könnten zu neuen Ansatzmöglichkeiten für die Prävention und Behandlung von MS führen“, erklärt Studienleiter und Clustermitglied Professor Saleh Ibrahim. „In unserem nächsten Schritt wollen wir erforschen, wie stark Veränderungen im Genom mit dem Schweregrad der MS Erkrankung assoziiert sind.“
Originalpublikation: Lemcke, S., Müller, S., Möller, S., Schillert, A., Ziegler, A., Cepok-Kauffeld, S., Comabella, M., Montalban, X., Rülicke, T., Kutty, S. N., Hemmer, B., Holmdahl, R., Pahnke, J., and Ibrahim, S.M. (2014): Nerve Conduction Velocity Is Regulated by the Inositol-Polyphosphate-4-Phosphatase II Gene, American Journal of Pathology, 185 (3), dx.doi.org/10.1016/j.ajpath.2014.05.021
Der Exzellenzcluster „Inflammation at Interfaces/Entzündungsforschung“ wird seit 2007 durch die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder mit einem Gesamtbudget von 68 Millionen Euro gefördert; derzeit befindet er sich in der zweiten Förderphase. Die rund 300 Clustermitglieder an den insgesamt vier Standorten: Kiel (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein), Lübeck (Universität zu Lübeck, UKSH), Plön (Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie) und Borstel (Forschungszentrum Borstel – Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften) forschen in einem innovativen, systemischen Ansatz an dem Phänomen Entzündung, das alle Barriereorgane wie Darm, Lunge und Haut befallen kann.
Das internationale Forschungsprojekt „PShapes“ hat seine Arbeit aufgenommen. Für die Dauer von zunächst drei Jahren soll erforscht werden, wie sich neue innovative Rohstoffe und Materialien auf der Basis von Holz gewinnen lassen. Eine Schlüsselrolle kommt dabei der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Thomas Heinze vom Institut für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie der Universität Jena zu.
„Wir wollen beispielsweise Cellulose-basierte Nanopartikel entwickeln, die Farbstoffe tragen und einfach mit Antikörpern gekoppelt werden können“, sagt Prof. Heinze. Diese neuen Stoffe sollen bei immunologischen Tests zum Einsatz kommen. Ziel sei es, die Nachweisgrenzen dieser Tests deutlich zu senken und damit die Genauigkeit zu erhöhen. Ein mögliches Einsatzfeld sei die Diagnose von Ebola-Infektionen, ergänzt Dr. Martin Gericke, der das deutsche Teilprojekt von „PShapes“ koordiniert.
PShapes steht für „Polysaccharide bioshapes – chemical design and shaping into new biomaterials“. Finanziert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. Internationale Partner sind die Universitäten in Turku (Finnland), Maribor (Slowenien), Graz (Österreich) sowie sechs Firmen aus den beteiligten Ländern. Hinzu kommt das Thüringische Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e. V. in Rudolstadt. Insgesamt wurden Projektmittel in Höhe von 1,3 Millionen Euro bewilligt. Die Chemiker der Universität Jena erhalten davon 225.000 Euro.
Wie Martin Gericke erläutert, wird es bei „PShapes“ darum gehen, für holzbasierte Rohstoffe ganz neue Anwendungsfelder zu erschließen. Bereits jetzt werden Produkte auf Cellulose- und Hemicellulosebasis vielfältig eingesetzt, etwa als Zusatzstoffe in der Bauindustrie, in Lebensmitteln und Kosmetika sowie in der Papier- und Textilindustrie. „Doch diese Anwendungen haben ein eher geringes Innovationspotenzial“, sagt Gericke.
Die neuen Stoffe sollen bei vergleichsweise geringem Materialeinsatz große Wirkungen erzielen. Um die Forschungsergebnisse tatsächlich in marktreife Produkte zu überführen, sind sechs Wirtschaftsunternehmen bei „PShapes“ involviert. Die Firmen kommen aus unterschiedlichen Bereichen, es sind Zellstoffhersteller darunter, Textilverarbeiter und Biotechnologiefirmen. „Wir hoffen, so die gesamte Wertschöpfungskette abdecken zu können“, sagt Dr. Gericke. Die reiche von der Gewinnung und Veredlung holzbasierter Rohstoffe, deren großtechnischer Verarbeitung zu Massen- und Spezialartikeln etwa im Medizin- und Hygieneartikelbereich bis hin zu sehr speziellen „High-end“-Produkten in der Sensorik und Diagnostik.
Ob Thaimassage, Saunagang oder Gesichtspflege – wer eine einzelne Wellnessanwendung oder Urlaub im Spa-Hotel bucht, sucht vor allem eines: Entspannung. Im Internet unter Hunderten Anbietern das passende Angebot auszuwählen kann jedoch stressig werden. Orientierung bieten die TÜV Rheinland-Siegel „Servicequalität“ und „Internationaler Spa Standard“.
In der Zertifizierung prüft der unabhängige Dienstleister unter anderem Qualität, Ausstattung, Ambiente und Service der Wellnessoasen. Einladende Außenanlagen, komfortable Zimmer, saubere und gut ausgestattete Bade-, Sauna- und Fitnessbereiche, gute Betreuung des Gastes in allen Bereichen sowie ein Restaurant mit leichter, ausgewogener Küche sind ein Muss. Als Gäste getarnte Prüfer bewerten zudem die Berücksichtigung der Gästewünsche, den Schutz der Intimsphäre bei den Behandlungen, die Qualifikation des behandelnden Personals, das Verhalten bei Reklamationen und die generelle Gastfreundlichkeit im Haus.
Gute Anbieter geben Empfehlungen ab
Dabei beginnt echte Wellness schon beim Beratungsgespräch. „Ein guter Anbieter fragt seine Kunden schon während der telefonischen Buchung nach den Zielen des Aufenthalts und empfiehlt geeignete Anwendungen“, erklärt Sonja Kretschmar, Tourismusexpertin und Auditorin von TÜV Rheinland. So wird klar, ob eher die Wohlfühlmassage oder die physiotherapeutische Behandlung gebucht werden sollte. Sonja Kretschmar empfiehlt Anbieter mit einem konkreten Wellnesskonzept und Spezialisierung: „Für die dort angebotenen Behandlungen steht dann meist genug qualifiziertes Personal bereit – böse Überraschungen durch ungeübte Hände bleiben aus.“ Auch der Standort spiele eine Rolle. „In einem Berghotel Thalasso-Anwendungen mit Meerwasser anzubieten ist wenig seriös“, so die Prüferin.
Vorabinformationen zur Behandlung
Wellnesseinrichtungen mit hohem Qualitätsstandard fragen vor der Behandlung die Erwartung des Gastes ab, klären, ob die gebuchte Behandlung dafür geeignet ist und informieren den Gast zu Beginn genau über den Ablauf seiner Behandlung. So kann er sich besser auf das Bevorstehende einstellen. Inhaltsstoffe der verwendeten Pflegeprodukte werden erklärt, um allergischen Reaktionen vorzubeugen. Bekommt der Gast dann noch individuelle Tipps mit auf den Heimweg – für die richtige Ernährung, ergänzende Anwendungen oder Pflegeprodukte –, kann er ganz entspannt der Rückkehr in den Alltag entgegenblicken und auch nachhaltig etwas von dem Wellnessurlaub profitieren.
Erfolgreich geprüfte Hotels finden sich unter www.certipedia.de bei TÜV Rheinland im Internet.