Stadtfeste und Kirmesveranstaltungen überprüft

„Es ist häufig Unwissenheit der Lebensmittelunternehmer, dass die Stände den baulichen Anforderungen nicht entsprechen“, erläutert Dr. Johannes Westarp, Leiter der Abteilung Verbraucherschutz beim Kreisveterinäramt. Viel Aufklärungsarbeit mussten die Mitarbeiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes des Rhein-Sieg-Kreises leisten, die an drei Wochenenden die Stadtfeste in Siegburg und Hennef, sowie die Kirmes in Eitorf überprüften.

Imbiss- und Grillstände, Verkaufsstände für Backwaren, Crepes, Backfisch, sowie zahlreiche Getränkewagen – insgesamt mussten sich 144 Stände, darunter viele, die von ortsansässigen Vereinen betrieben wurden, den Untersuchungen der Lebensmittelkontrolleure und Tierärzte unterziehen. Hierbei wurde – im Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher – ein besonderes Augenmerk auf die hygienischen und baulichen Zustände in den Verkaufsständen, die Einhaltung der vorgeschriebenen Kühltemperaturen und die ordnungsgemäße Kennzeichnung gelegt.

In allen Bereichen gab es Anlass zu Beanstandungen: So fehlten Handwaschbecken bzw. die vorhandenen waren defekt, Warmwasser war nicht vorhanden, Arbeitsflächen waren unsauber, Lebensmittel z.B. Fisch wurde bei zu hohen Temperaturen gelagert oder Bierwagen hatten keinen Nachweis, dass die Bierleitungen ordnungsgemäß gereinigt wurden. „Wichtig ist hier, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort sofort beraterisch tätig werden und beispielsweise die Folgen von nicht gereinigten Händen deutlich machen. Oft ist es den Betreibern der Stände gar nicht bewusst, welche Vielzahl von Keimen auf Lebensmittel übertragen werden können“, so Dr. Johannes Westarp.

Insgesamt wurden bei 108 Betrieben Mängel festgestellt, was mündliche Verwarnungen, Verwarnungsgelder und Bußgeldverfahren zur Folge hatte. Ein Imbissstand musste sogar aufgrund massiver Beanstandungen geschlossen werden. Positiv war, dass die Mehrzahl der Betreiber sofort alle Hebel in Bewegung gesetzt haben, um ihren Stand in Ordnung zu bringen.

Der Euterinfektion den Kampf ansagen

Die Gesundheit des Euters ist für das Wohlbefinden von Milchkühen von entscheidender Bedeutung. Deshalb gilt es, der Entzündung eines solch großen Organs besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Neben dem Leid für das Rind sind auch die ökonomischen Folgen für den Landwirt relevant. Schätzungen zufolge erkranken 15 Prozent der Rinderbestände an Mastitis. Allein bei Milchkühen wird in Deutschland der wirtschaftliche Schaden durch Mastitiden pro Jahr auf 255 Millionen Euro geschätzt.

Dabei ist Mastitis nicht gleich Mastitis. Die Infektion erfolgt zwar im Regelfall als aufsteigende, bakterielle Besiedlung der Milchdrüse über den Strichkanal. Doch der Krankheitsverlauf ist vor allem abhängig von der Spezies des Erregers. Das zeigte eine Untersuchung des Instituts für Genombiologie am Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN). Demnach werden zwei typische Infektionsverläufe unterschieden: Bei einer akuten Mastitis, ausgelöst durch Darm-Bakterien wie Escherichia coli, verläuft die Krankheit häufig mit starken Symptomen. Die Immunabwehr im Euter überwindet jedoch nicht selten die Eindringlinge vollständig und reinigt die Milchdrüse.

Der Befall mit Bakterien wie Staphylococcus aureus oder Streptococcus uberis führt hingegen oft nur zu einer schwachen Entzündungsreaktion, der sogenannten subklinischen Mastitis, bei der häufig dauerhaft hohe Zellzahlen in der Milch vorhanden sind. Der Krankheitsverlauf ist unauffällig, das Abwehrsystem greift nur verzögert und nicht in vollem Umfang. In der Folge können sich die Keime vermehren und sich auch in den Zellen des Euters einnisten. Auf diese Weise bleiben sie nicht nur über einen längeren Zeitraum unentdeckt, sondern sind damit einer nachhaltigen Antibiotikabehandlung entzogen. Neben dem nur geringgradigen Immunverhalten verhindern die Keime der S. aureus die sonst übliche Signalweiterleitung in weitere Körperzellen. S. uberis verursachen hingegen keinerlei Abwehrsignal, sie verfügen über eine Art Tarnkappe und bleiben daher unerkannt.

Ein weiteres Experiment zur Genomanalyse wurde anhand von Jungrindern und deren spezifischen Genom-Informationen vorgenommen. Nach dem ersten Abkalben zeigten Tiere mit der eher „unvorteilhaften“ Genom-Information sehr schnell erste Anzeichen für eine gestörte Eutergesundheit, während sich ihre Artgenossen mit der „vorteilhaften“ genetischen Ausstattung als völlig unauffällig erwiesen. Offenbar hat nicht nur die Art des Keims, sondern auch die genetische Prädisposition der Milchkuh Einfluss auf die Qualität des Immunverhaltens. Mastitis ist somit eine vielgestaltige Erkrankung, deren Heilung sowohl von der Art des Erregers, als auch vom Abwehrvermögen des Tieres abhängt.

Künftig könnte somit die Selektion und Zucht der Milchkühe gezielt anhand des genetischen Merkmals für ein verbessertes Abwehrvermögen erfolgen. Auch für die Therapie der Tiere mit der schlechteren genetischen Veranlagung sind diese Erkenntnisse von Bedeutung.

Anke Klabunde, www.aid.de

Weitere Informationen:

Die erregerspezifische Behandlung von Mastitis durch Streptococcus agalactiae, Staphylococcus aureus und Streptococcus uberis erläutert das aid-Heft „Eutergesundheit – Grundlage der Qualitätsmilcherzeugung“, Bestell-Nr. 61-1275, Preis: 4,00 Euro,
www.aid-medienshop.de

Gestillte Säuglinge haben offenbar bessere Chancen

Stillkinder haben bessere Chancen, Karriere zu machen und sozial aufzusteigen. Das lassen die Resultate einer britischen Studie vermuten, an der rund 34.000 Befragte beteiligt waren. Die Wissenschaftler hatten die Daten von zwei Jahrgängen (1958 und 1970) ausgewertet, die von Geburt bis zum mittleren Alter begleitet wurden. Bei allen Teilnehmenden war bekannt, ob sie im Säuglingsalter Muttermilch oder Flaschennahrung erhalten hatten.

Im Alter von 10 bis 11 Jahren wurden in psychologischen Tests die geistigen Fähigkeiten geprüft und anhand von Befragungen von Familie und Lehrern die Stressanfälligkeit eingeschätzt. Zudem verglichen die Wissenschaftler die soziale Schicht der Eltern mit der ihrer Kinder im Alter von 33 bis 34 Jahren. Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Position in der Gesellschaft wurde anhand einer 4-Punkte-Skala eingeschätzt, in die unter anderem Angaben zum Beruf eingingen.

Offenbar bringt das Stillen im späteren Leben Vorteile in Beruf und Alltag und eine gesteigerte soziale Mobilität: Gestillte Kinder hatten durchweg höhere Chancen für einen sozialen Aufstieg. Sie schafften es um 24 Prozent häufiger, ihre gesellschaftliche und wirtschaftliche Position gegenüber den Eltern zu verbessern. Das Risiko für einen sozialen Abstieg war um ein Fünftel geringer. Der Zusammenhang war in beiden Jahrgängen gleich stark ausgeprägt, obwohl die Stillhäufigkeit sehr unterschiedlich war. Im Jahre 1958 wurden deutlich mehr Kinder mit Muttermilch ernährt (68 Prozent) als im Jahr 1970 (36 Prozent).

Frühere Studien hatten bereits bestätigt, dass Stillen die geistigen Leistungen in der Kindheit und im Erwachsenenalter erhöht. Die Wissenschaftler führen mehr als ein Drittel der positiven Auswirkungen des Stillens auf die dadurch gesteigerte Intelligenz und geringere Anfälligkeit für emotionalen Stress zurück. Vermutlich ist es eine Kombination aus den speziellen für die Gehirnentwicklung notwendigen Nährstoffen der Muttermilch und dem engen Körperkontakt zur Mutter, die den gestillten Säuglingen im späteren Leben Vorteile verschafft. Weitere Studien sind erforderlich, um die genauen Zusammenhänge zu erforschen.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:

aid-Heft „Ernährung von Säuglingen – Empfehlungen für das erste Lebensjahr“, Bestell-Nr. 61-1357, Preis: 2,50 Euro, www.aid-medienshop.de

Ausführlich mit dem Schwerpunktthema „Stillen“ beschäftigt sich die Fachzeitschrift „Ernährung im Fokus“ in der aktuellen Ausgabe 7-8/2013, www.aid.de/fachzeitschriften/eif/eif.php

Fragen beantworten aid-Experten im Forum „Säuglings- und Kinderernährung“ auf www.was-wir-essen.de

„Menschen“

Das Bild "2" wurde beim Norddeutschen Fotowettbewerb ausgezeichnet. Foto: A. Tenzler
Das Bild „2“ wurde beim Norddeutschen Fotowettbewerb ausgezeichnet.
Foto: A. Tenzler

Die Hobbyfotografen des FotoForums Minden haben sich auf der Straße und im Fotostudio mit der Kamera ein Bild von anderen Menschen gemacht. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt am Sonntag, 13. Oktober, um 11 Uhr zur Eröffnung der Fotoausstellung im Herrenhaus der Glashütte Gernheim ein. Die Fotografen des FotoForums Minden präsentieren die Ergebnisse ihrer Auseinandersetzung mit dem Jahresthema „Menschen“. Die Ausstellung im LWL-Industriemuseum läuft bis zum 17. November.

Das Bild „2“ von Professor Andreas Tenzler wurde beim diesjährigen Norddeutschen Fotowettbewerb in der Kategorie freies Thema mit dem ersten Platz ausgezeichnet.

Hintergrund
Das Foto Forum Minden wurde 1969 gegründet und hat 20 Mitglieder. Sie beteiligen sich regelmäßig an Wettbewerben, führen Fotoexkursionen durch und richten Ausstellungen aus. Ein Erfahrungsaustausch und Diskussionen über Fotografien und Fotogeräte stehen im Mittelpunkt des gemeinsamen Interesses.

FotoForum Minden stellt im Herrenhaus aus. Foto: LWL
FotoForum Minden stellt im Herrenhaus aus. Foto: LWL

LWL-Einrichtung:
LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim
Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur
Gernheim 12
32469 Petershagen-Ovenstädt
Karte und Routenplaner

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