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Archiv für den Tag: Oktober 11, 2013
Pflegeeltern im Kreis Borken gesucht
Es gibt Situationen, in denen können Eltern nicht richtig für ihr Kind sorgen: Weil Mutter oder Vater krank sind, es familiäre Konflikte gibt oder sie einfach mit der Erziehung überfordert sind. Laut Gesetz hat aber jedes Kind das Recht, gefödert und zu einem eigenverantwortlichen Menschen erzogen zu werden. Wenn Eltern das nicht leisten können, dann sucht das Jugendamt oft passende Pflegeeltern. Mit Familie Müller (Name geändert) hat es welche gefunden.
Seit gut einem Jahr hat Familie Müller ein neues Familienmitglied, den kleinen Paul (Name geändert). Paul hat leibliche Eltern, bei denen er aber nicht leben kann. „Uns ist klar, dass sich die Eltern wegen ihrer Lebensumstände nicht um den Kleinen kümmern können“, sagt Petra Müller. Zwei ihrer drei Kinder sind bereits erwachsen, sie suchte eine neue Aufgabe. Eine Bekannte hatte ihr von der Aufgabe als Pflegemutter erzählt – und da war bei Petra Müller das Interesse bereits geweckt. Lange hat sie mit ihrem Mann und im Familienkreis über die Idee und die Aufgabe gesprochen und sich schließlich zu diesem Schritt entschieden.
„Man erlebt sich als Familie ganz intensiv und wächst noch näher zusammen“, berichtet Klaus Müller. Er habe die Entscheidung keinen einzigen Tag bereut: „Paul ist zu einer Bereicherung für uns alle geworden und wir nehmen ihn so an wie er ist.“ So gelte es im Alltag die Herkunft des Kindes nicht zu verleugnen, sondern sie als Teil des Kindes zu akzeptieren. Diese Aufgabe erfordert Einfühlungsvermögen, Toleranz, Konsequenz und Durchhaltevermögen.
Unterstützung bekommen die Pflegeeltern, die sich in Seminaren auf ihre Aufgabe vorbereiten, von den Sozialpädagoginnen des Jugendamtes. Jede Familie hat eine feste Ansprechpartnerin, die sie auch in schwierigen Zeiten begleitet. „Es ist nicht immer leicht, mit allen Erfahrungen, die die Kinder in ihren Herkunftsfamilien gemacht haben, umzugehen“, sagt Brigitte Watermeier vom Pflegekinderdienst des Kreises Borken. Damit die Pflegeeltern die Verhaltensweisen der Kinder richtig einordnen können, erfahren sie immer so viel wie nötig über deren Vorgeschichte.
Pflegeeltern sollten gesund sein, persönlich und pädagogisch geeignet und ausreichend Wohnraum haben. Voraussetzung für Pflegefamilien ist auch, dass sie zur Zusammenarbeit mit den Eltern des Kindes und dem Pflegekinderdienst des Jugendamtes bereit sind. Familien aus dem gesamten Kreis Borken, die sich für den Einsatz als Pflegeeltern interessieren, können sich an die Nebenstellen des Fachbereichs Jugend und Familie des Kreises wenden. In Gescher ist sie unter Tel. 02542/95670, in Stadtlohn unter Tel. 02563/96980 und in Rhede unter Tel. 02872/80970 zu erreichen. Interessierte Eltern aus Ahaus, Bocholt, Borken und Gronau können sich auch an ihre städtischen Jugendämter wenden. Bei Bedarf stellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreises auch gerne den Kontakt her.
Mit vitaminreicher Kost fit durch den Schultag
Gesunde Energie für konzentriertes Aufpassen und Lernen – das wird immer wichtiger, weil heute viele Kinder und Jugendliche auch nachmittags noch die Schulbank drücken. Um die Bedeutung dieses Themas zu unterstreichen, hat sich die AOK mit dem Sonderpreis „Aufgetischt oder abgefertigt? – Essen in der Schule“ am Schülerzeitungswettbewerb 2013 beteiligt.
Pizza, Pommes, Burger oder Obst, Gemüse, Vollkornprodukte: Im Kindes- und Jugendalter entwickeln sich Vorlieben für bestimmte Nahrungsmittel und Ernährungsweisen, die das spätere Leben häufig prägen. Die Ernährungsstudie des Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) des Robert-Koch-Instituts zeigt, dass viele Kinder und Jugendliche zu wenig Obst und Gemüse, zu viel Fleisch, Fleischwaren, Knabberartikel und Süßwaren essen und zu große Mengen zuckerhaltiger Limonaden trinken. Die Folge: In Deutschland bringen über alle Altersklassen hinweg 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen zu viele Pfunde auf die Waage.
Gesunde Ernährung stärkt die Konzentration
„Gesundem Essen und Trinken im Schulalltag kommt deshalb eine große Bedeutung zu“, sagt Anke Tempelmann, Ernährungswissenschaftlerin im AOK-Bundesverband. Wenn sich Schüler abwechslungsreich, fettarm und vitaminreich ernähren, wirkt sich dies positiv aus. Denn der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zufolge stärkt gesunde Kost die Aufmerksamkeit, das Erinnerungs- und Reaktionsvermögen und die Konzentrationsfähigkeit. Langfristig senkt eine vollwertige Ernährung auch das Risiko für ernährungsbedingte Krankheiten wie Diabetes mellitus und Bluthochdruck.
Zu einer vollwertigen Kost gehören laut DGE täglich Getreideprodukte, Kartoffeln, Obst und Gemüse sowie fettarme Milch und Milchprodukte. Ein- bis zweimal pro Woche sollte Fisch auf den Tisch kommen. Die DGE rät, nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche zu essen und Fette sowie fettreiche Lebensmittel sparsam zu verzehren. Empfehlenswert sind ungesättigte pflanzliche Fette und Öle, zum Beispiel Raps- und Sojaöl.
Ernährungsexpertin Tempelmann gibt Tipps, wie Schüler Kraft für den Schulalltag tanken:
- Mit einem gesunden Frühstück gelingt der Start in den Tag am besten. Müsli mit Früchten, Vollkornbrot oder Brötchen mit Frischkäse oder Fruchtaufstrich liefern Energie, die einige Zeit vorhält. Kinder und Jugendliche, die morgens nichts essen mögen, sollten zumindest eine Tasse Milch oder ein Glas Saft trinken.
- Zwischenmahlzeiten sind ebenfalls wichtig – besonders, wenn die Kinder oder Jugendlichen wenig gefrühstückt haben. Dafür eignen sich Obst, Gemüse, Vollkorn- oder Milchprodukte. Eltern können zum Beispiel ein Vollkornbrötchen oder Vollkornbrot mit fettarmem Käse, einem Salatblatt und Tomatenscheiben belegen. Lecker und gesund sind auch Obst und Gemüse – am Stück oder mundgerecht geschnitten -, Trinkmilch, Joghurt oder Quark.
- Süßigkeiten eignen sich nicht als Pausensnack. Sie steigern zwar schnell den Blutzuckerspiegel. Dieser fällt jedoch genauso rasch wieder ab und mit ihm die Konzentrationsfähigkeit.
- Immer mehr Schüler essen mittags nicht mehr zu Hause, sondern in der Schule. Der DGE zufolge sollten täglich Getreide, Kartoffeln oder Nudeln auf dem Speiseplan stehen, außerdem Rohkost, Salat oder gegartes Gemüse. Empfehlenswert ist es, dass die Schüler einmal pro Woche Vollkornprodukte und Seefisch essen. Pommes und Kroketten sollten innerhalb von vier Wochen höchstens vier Mal auf Tisch kommen.
- Insgesamt sollte die Mittagsmahlzeit rund ein Viertel des täglichen Energie- und Nährstoffbedarfs decken.
- Wichtig ist, dass Schüler etwa eineinhalb Liter am Tag trinken. Am besten sind Trink- oder Mineralwasser sowie ungesüßte Früchte- oder Kräutertees. Von Getränken mit hohem Energiegehalt wie etwa Limonaden, Fruchtsaftgetränken, Eistees, Energy-Drinks oder isotonischen Sportgetränken rät die DGE ab.
- Worauf es bei einem gesunden Schulessen ankommt, erläutert die DGE in der Broschüre „DGE-Qualitätsstandards für die Schulverpflegung„. Die Broschüre richtet sich an Verantwortliche und Entscheidungsträger sowie an alle, die die Schulverpflegung herstellen oder anbieten.