Andrea Sawatzki liest „Die Judenbuche“

Es ist kein „verflixtes“ siebtes Jahr, sondern ein hochkarätiges: Mit Andrea Sawatzki kommt im siebten Jahr der Lesungsreihe „Dorfgeschichten“ eine der renommiertesten deutschen Schauspielerinnen nach Detmold. Am Dienstag, 12. November, liest sie im LWL-Freilichtmuseum Detmold um 19.30 Uhr aus der Novelle „Die Judenbuche“ von Annette von Droste-Hülshoff.

Andrea Sawatzki liest aus "Die Judenbuche" von Annette von Droste-Hülshoff. Foto: Markus Nass, T&T
Andrea Sawatzki liest aus „Die Judenbuche“ von Annette von Droste-Hülshoff.
Foto: Markus Nass, T&T

Für Schulklassen findet in diesem Jahr erstmals am Mittwoch, 13. November, um 11.30 Uhr eine Matinée zur „Judenbuche“ im Detmolder Sommertheater statt. Die Reihe „Dorfgeschichten“ ist eine Veranstaltung des Literaturbüros Ostwestfalen-Lippe in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), unterstützt durch die Sparkasse Paderborn-Detmold.

Das „Sittengemälde aus dem gebirgichten Westfalen“ von 1842 erzählt von den Menschen und Hintergründen, die zu dem Mord an dem Juden Aaron führen, und zeichnet ein detailliertes, eindrückliches Bild des Lebens im 18. Jahrhundert im westfälischen Dorfe B., in dem „die Begriffe der Einwohner von Recht und Unrecht einigermaßen in Verwirrung geraten“ sind. Für ihre „Kriminalgeschichte Friedrich Mergel“ griff Annette von Droste-Hülshoff auf eine tatsächliche Begebenheit zurück, die sich im Dorf Bellersen, das im Gutsbezirk ihres Großvaters Werner Adolf von Haxthausen gelegen war und heute in rund 35 Kilometern Entfernung von Detmold dem Kreis Höxter zugehört, ereignete. Der Knecht Hermann Georg Winkelhagen aus Bellersen erschlug im Februar 1783 den Juden Soistmann Berend.

Der Mörder flüchtete, geriet Gerüchten zufolge in algerische Sklaverei und kehrte 1806 in seine Heimat – an den Ort des Verbrechens – zurück und nahm sich das Leben. Im LWL-Freilichtmuseum Detmold wird diese Geschichte nicht nur in der Lesung lebendig: seit 2007 ist dort das Fachwerkhaus der jüdischen Familie Uhlmann aus Ovenhausen zu sehen, das von dem Sohn des Ermordeten, Bernd Soistmann, 1803 bis 1805 erbaut wurde. Er bewohnte es mit seiner Familie und seiner Mutter Jente, der Witwe des Ermordeten.

Andrea Sawatzki – Biografie

Die Schauspielerin ist nach Theaterengagements in München, Berlin, Wilhelmshaven und Stuttgart seit Anfang der 90er-Jahre in zahlreichen Fernseh- und Kinoproduktionen zu erleben. Dabei erspielt sie sich mit ein umfangreiches Repertoire und verkörpert neben komischen Rollen vielfach tragische Figuren in psychischen Grenzsituationen. Einem großen Publikum wurde sie 1997 durch den Kinofilm „Die Apothekerin“ (Regie Rainer Kaufmann) bekannt und stand danach für erfolgreiche Filme wie „Das Experiment“ (2000, Oliver Hirschbiegel) oder „Glück“ (2011, Doris Dörrie) vor der Kamera. Im Fernsehen war sie in von der Kritik gelobten Produktionen wie „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“ (2000, Heinrich Breloer), „Borgia“ (2010, Oliver Hirschbiegel) oder „Bella Vita“ (2010, Thomas Berger) zu sehen.

Von 2002 bis 2010 verkörperte sie in der Reihe „Tatort“ die Kommissarin Charlotte Sänger. Für ihre Arbeit erhielt Andrea Sawatzki wichtige Preise und Auszeichnungen, darunter den Grimme Preis (2005), den Hessischen Fernsehpreis (2006), den Montréal Filmpreis (2007), den Deutschen Fernsehpreis (2010) und 2011 den Bayerischen Fernsehpreis sowie den Preis für Schauspielkunst beim Festival des deutschen Films. Neben ihrer Schauspieltätigkeit liest Andrea Sawatzki Hörbücher (u. a. Glennkill oder Gut gegen Nordwind) und ist als Synchronsprecherin tätig. In der Region begeisterte sie ihr Publikum bereits bei Lesungen im Rahmen des Literatur- und Musikfestes „Wege durch das Land“ und dem Isländer-Sagas Lesefest auf Schloss Corvey.

Für ihre „Sprecharbeit“ wurden ihr die Goldene Schallplatte, der Lesewerkpreis und der Deutsche Sprecherpreis verliehen. Im März 2013 erschien ihr Debütroman „Ein allzu braves Mädchen“, zurzeit tourt sie auf deutschen Bühnen mit ihrem Liederabend „Irgendwas ist immer“.

Karten kosten 15 Euro (Kat A), 10 Euro (Kat B) und 5 Euro für Schüler und sind im Literaturbüro Ostwestfalen-Lippe telefonisch unter 05231-3080210, auf http://www.literaturbuero-owl.de oder an der Kasse des LWL-Freilichtmuseums erhältlich. Ab 18.45 Uhr ist ein Pendelverkehr vom Parkplatz eingerichtet, der letzte Bus fährt um 19.15 Uhr.

Andrea Sawatzki liest
„Die Judenbuche“ von Annette von Droste-Hülshoff
Dienstag, 12. November 2013, 19.30 Uhr
Museumsgaststätte „Im Weißen Ross“ (Haus Kuhlmeier), LWL-Freilichtmuseum, 32760 Detmold
Mittwoch, 13. November 2013, 11.30 Uhr
Detmolder Sommertheater, Neustadt 24, 32756 Detmold

Eine Veranstaltung des Literaturbüros Ostwestfalen-Lippe in Zusammenarbeit mit dem LWL-Freilichtmuseum Detmold und dem Detmolder Sommertheater,
unterstützt von der Sparkasse Paderborn-Detmold
Eintritt 15 Euro/10 Euro/5 Euro
Karten unter: 0 52 31/30 80 210, E-Mail info@literaturbuero-owl.de
oder online http://www.literaturbuero-owl.de

LWL-Einrichtung:
LWL-Freilichtmuseum Detmold
Westfälisches Landesmuseum für Volkskunde
Krumme Str.
32760 Detmold
Karte und Routenplaner

Baumwolle weltweit

Baumwollmarkt in Mali - eine der großformatigen Fotografien von Hans Peter Jost aus der Ausstellung "Cotton Worldwide". Foto: Hans Peter Jost
Baumwollmarkt in Mali – eine der großformatigen Fotografien von Hans Peter Jost aus der Ausstellung „Cotton Worldwide“. Foto: Hans Peter Jost

Vom Produzenten zum Konsumenten ging die Baumwolle schon zu Kolonialzeiten um die Welt. Heute haben sich lediglich ihre Routen verändert. Der Fotograf Hans Peter Jost und die Journalistin Christina Kleineidam bereisten zwischen 2006 und 2010 die wichtigsten Anbaure-gionen. Ihre Schwarz-Weiß-Fotos und Berichte zeigt die Ausstellung „Cotton Worldwide“ im LWL-Industriemuseum TextilWerk Bocholt. Am Sonntag, 13. Oktober, lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) um 16 Uhr ein, die Fotos und Berichte in einer öffentlichen Führung ge-nauer zu betrachten.

Die Ausstellung portraitiert die Lebensbedingungen in Indien, China, Brasilien, USA, Usbekistan, Mali und Tansania, die die Baumwolle „geschaffen“ hat. Im Mittelpunkt stehen die Menschen, die in Anbau, Ernte, Verarbeitung und Vermarktung der Baumwolle involviert sind. Angesichts des tödlichen Unglücks in einem Textilbetrieb in Bangladesch mit fast 400 Toten bekommt die Präsentation eine ungewollte Aktualität.

Die Arbeiten von Hans Peter Jost stehen in der Tradition sozialdokumentarischer Fotografie zum Thema Textilproduktion, die mit Lewis Hine Anfang des 20. Jahrhunderts begann. Berühmte Vertreter der Gattung sind Dorothea Lange und Walker Evans, die in den 1930er und 40er Jahren in Amerika fotografiert haben, und der Däne Jacob Holdt, der in den 1970er Jahren sklavenhalterische Produktionsbedingungen in amerikanischen Südstaaten belegte.

Ort: LWL-Industriemuseum Textilwerk Bocholt. Spinnerei, Industriestraße 5
Datum: Sonntag, 13. Oktober
Zeit: 16 Uhr
Eintritt Museum: 3 Euro
Die Teilnahme an der Führung ist kostenlos.

LWL-Einrichtung:
LWL-Industriemuseum – TextilWerk Spinnerei
Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur
Industriestraße 5
46395 Bocholt
Karte und Routenplaner

Baurecht: Baubegleitende Rechtsberatung stärkt Kommunen

Früher wurde erst geplant und dann gebaut. Heute ist die baubegleitende Planung üblich, vor allem bei öffentlichen Bauvorhaben, die sich mitunter über Jahre hinziehen und während dieser Zeit auch noch mehrfach umgeplant werden. Dabei sind viele Probleme nicht vorhersehbar, warnt die Arbeitsgemeinschaft für Bau- und Immobilienrecht (ARGE Baurecht) im Deutschen Anwaltverein (DAV).

Immer wieder kommt es zu Verzögerungen und Nachträgen und damit verbunden zu Schadenersatzforderungen. Durchsetzen muss diese der Baurechtsanwalt. Das fällt ihm umso leichter, je besser er mit der Materie vertraut ist. Die Erfahrung der ARGE Baurecht zeigt: Ist der Baurechtler von Beginn an in das Bauvorhaben eingebunden, dann kennt er Bauablauf und Verträge, und kann so die Interessen des kommunalen Bauherrn besser vertreten, als wenn er erst nachträglich hinzugezogen wird. Die baubegleitende Rechtsberatung wahrt die Interessen der öffentlichen Hand umso mehr, als die Rechtsabteilungen der Kommunen meist mit alltäglichen Problemen ausgelastet sind und sich nicht zusätzlich um langwierige Bauprojekte kümmern können.

www.anwaltverein.de

Kickender Bräutigam schreitet jonglierend zum Altar

Kickender Bräutigam schreitet jonglierend zum Altar: Daniel Cutting ist ein international bekannter Freestyle-Fußballer, der mehrere Weltrekorde im Tricksen hält. So jemand schreitet natürlich nicht auf gewöhnliche Weise zum Traualtar.

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