Fallstricke bei Kreditvermittlung

Minimaler Papierkram, keine Sicherheiten, keine Schufa – im Internet ist das schnelle und diskrete Geld vermeintlich nur einen Mausklick entfernt. „Ob Wünsche schnell erfüllt, Löcher gestopft oder alte Schulden umgeschichtet werden sollen, windige Kreditvermittler versprechen individuelle Lösungen per Mausklick“, warnt die Verbraucherzentrale NRW davor, kostenträchtigen Fallstricken ins Netz zu gehen. Verbreitet ist, dass für Aufträge zur Kreditvermittlung zunächst ein Vorschuss kassiert wird. Antragsunterlagen sollen dann per Post gegen Nachnahme angefordert werden.

Der Postbote trägt aber häufig bloß einen Stapel wertloses Papier ins Haus, zum Beispiel für eine angeblich genehmigte Finanzsanierung, die überhaupt nicht gewünscht war. „Das Geld ist dann weg, ohne dass ein Kreditvertrag unter Dach und Fach ist“, mahnen die Verbraucherschützer zu besonderer Vorsicht bei der virtuellen Suche nach Geldquellen, wenn ein finanzieller Engpass existiert. Beim Seriositäts-Check helfen die folgenden Tipps:

  • Vorsicht bei Soforthilfe: Versprechen Angebote schnelle Soforthilfe, ist größte Vorsicht geboten. Denn Kreditvermittler vergeben selbst keine Darlehen, sondern reichen Anfragen bloß an Banken weiter. Sicher ist, dass diese Tätigkeit den Kredit verteuert – falls der überhaupt gewährt wird. Darüber entscheiden nämlich allein die Geldinstitute. Das gilt übrigens auch, wenn angeblich keine Sicherheiten gebraucht und die Schufa-Einträge ohne Bedeutung sind.
  • Kein blindes Vertrauen: Selbst wenn Vermittler wohlklingende und Vertrauen erweckende Namen tragen oder auf Mitgliedschaften in Verbänden hinweisen, ist das noch kein Grund, ihnen blind zu trauen. Das gilt auch, wenn Vermittler auf die Zulassung nach Paragraph 34c der Gewerbeordnung verweisen. Die behördliche Zulassung ist im Wesentlichen eine Formsache und sagt nichts über die Angebote eines Darlehensvermittlers oder über das Auftreten gegenüber dem Kunden aus.
  • Keine Vorauszahlungen: Grundsätzlich sollte Offerten die kalte Schulter gezeigt werden, bei denen etwas gezahlt werden muss, bevor das Darlehen gewährt wird. Kreditvermittler haben nur dann einen Anspruch auf Vergütung, wenn ein Darlehen aufgrund ihrer Bemühungen tatsächlich genehmigt und ausgezahlt wurde. Diese Vergütung muss in einem schriftlichen Vertrag geregelt sein und auch im Kreditvertrag ausgewiesen werden. Unseriöse Darlehensvermittler versuchen diese gesetzlichen Bestimmungen zu umgehen und verlangen angebliche Auslagen. Diese muss der Kreditsuchende nur zahlen, wenn sie nachweisbar bei der Darlehensvermittlung entstanden sind und tatsächlich notwendig waren.
  • Vorsicht bei Hausbesuchen: Darlehensvermittler sagen sich bei ihren Interessenten auch gern zum Besuch an. Meist haben sie Versicherungen oder Verträge über vermögenswirksame Leistungen im Gepäck. Mit dem Hinweis, dass die Bank Sicherheiten brauche, drängen sie zur Unterschrift. Die Folge: Die Schulden wachsen. Denn der Kunde hat jetzt auch noch eine teure Versicherung am Hals – und obendrein keine Gewissheit, dass das Darlehen gewährt wird.

Tipps und Hilfestellungen, wie rote Zahlen solide in den Griff zu bekommen sind, hat der Ratgeber „Geschafft: Schuldenfrei!“ der Verbraucherzentrale NRW parat. Für Selbstabholer zum Preis von 9,90 Euro in allen Beratungsstellen erhältlich. Zu bestellen (plus 2,50 Euro für Porto und Versand) beim Versandservice der Verbraucherzentralen, Himmelgeister Straße 70, 40225 Düsseldorf oder übers Internet: www.vz-nrw.de/shop oder telefonisch (02 11) 38 09-555.

Pädagogik auf dem Bauernhof

Bauernhofpädagogik ist ein noch junger Betriebszweig für landwirtschaftliche und gärtnerische Betriebe. Was sich hinter dem Begriff verbirgt, erläutert das neue aid-Heft „Bauernhofpädagogik als Einkommenschance“. Es gibt Tipps für tragfähige Konzepte, die Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene ansprechen. Dabei werden Zielgruppen und auf sie abgestimmte Angebotsinhalte und Angebotsformen beschrieben.

Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter erfahren, welche gesellschaftlichen Trends sie in ihren Angeboten aufgreifen können. Sie erhalten Anregungen für mögliche Kooperationen mit Partnern aus den Bereichen Tourismus, Umwelt- und Verbraucherschutz oder Betrieben des Lebensmittelhandwerks.

Das Heft informiert über finanzielle Fördermöglichkeiten und nennt zu beachtende rechtliche Regelungen. Rechenbeispiele zeigen die Wirtschaftlichkeit pädagogischer Angebote. Ein umfangreiches Adressen- und Literaturverzeichnis hilft bei der Suche nach individueller Beratung und zielgerichteten Weiterbildungsangeboten.
www.aid.de

aid-Heft „Bauernhofpädagogik als Einkommenschance“
60 Seiten, Erstauflage 2013, Bestell-Nr. 1583, ISBN 978-3-8308-1100-8, Preis: 3,00 Euro (Rabatte ab 10 Heften), zzgl. einer Versandkostenpauschale von 3,00 EUR gegen Rechnung

Link: www.aid-medienshop.de

Gewässerschau-Termine

In der Zeit vom 25. Oktober bis zum 28. November 2013 finden im Kreisgebiet die diesjährigen Gewässerschau-Termine statt. Darauf weist jetzt die Untere Wasserbehörde des Kreises Borken hin. Eine Gewässerschau, auch Wasserschau genannt, ist die behördliche Besichtigung von Gewässern. Bei diesen Terminen erhalten die Mitglieder der jeweiligen Wasser- und Bodenverbände sowie weitere Betroffene – insbesondere auch die Anwohner von Gewässern – Gelegenheit, die im laufenden Jahr durchgeführte Gewässerunterhaltung in Augenschein zu nehmen. Außerdem können sie sich dann über beabsichtigte Maßnahmen informieren und zu möglichen Problemen äußern.

Naturnah gestaltetes Gewässer in Ahaus-Alstätte Foto: Kreis Borken
Naturnah gestaltetes Gewässer in Ahaus-Alstätte Foto: Kreis Borken

„Bei der Gewässerschau geht es nicht allein um den Zustand des Wassers“, erläutert Friedel Wielers, Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde. Vielmehr wird das gesamte Gewässer mit seinem Bett, den Ufern sowie den baulichen Anlagen im und am Gewässer in den Blick genommen. „Wir müssen mit einer ökologischeren Pflege die natürliche Entwicklung des Gewässers fördern und gleichzeitig auch gewährleisten, dass das Wasser schadlos abfließen kann“, ergänzt seine Kollegin Judith Pelster
Zuständig für diese öffentlich-rechtliche Aufgabe sind die 31 Wasser- und Bodenverbände im Kreisgebiet, die von der Unteren Wasserbehörde des Kreises Borken betreut und unterstützt werden. Die Unterhaltung der Bocholter Aa und des Pleystranges obliegt dem Kreis selbst.

Die Schautermine finden sich im Internet unter www.kreis-borken.de – dort bitte den Suchbegriff „Schautermine“ eingeben.

Der Stille Hunger

Weltweit leiden Milliarden Menschen an einer Nährstoffunterversorgung, am sogenannten Stillen Hunger. Die vor allem in Entwicklungsländern starke Unterversorgung an Mikro-Nährstoffen wie Eisen, Zink und Vitaminen führt zu gesundheitlichen Problemen, zum Beispiel zu einer gestörten Organentwicklung oder zum Erblinden.

Im Rahmen des internationalen „Science Forum 2013: Nutrition and Health Outcomes: Targets for Agricultural Research� in Bonn diskutierten Wissenschaftler das Zusammenspiel von Landwirtschaft, Nahrungsaufnahme und Gesundheitskonsequenzen. Professor Joachim von Braun vom Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn und Vizepräsident der Welthungerhilfe thematisierte die Möglichkeiten der agrarwissenschaftlichen Forschung zur Bekämpfung von Ernährungsproblemen. Nährstoffreiche Nahrungsmittel könnten hierzu einen entscheidenden Beitrag leisten. Innovative Züchtungen bringen Pflanzen hervor, die mehr Nährstoffe enthalten als durchschnittliche Züchtungen.

Dabei arbeiten Wissenschaftler mit Sorten, die auch in Entwicklungsländern angebaut und konsumiert werden. Erste Ergebnisse erzielte das internationale HarvestPlus Programm durch Züchtung von Süßkartoffeln mit einem höheren Gehalt an Vitamin A. Auf diese Weise erhalten breite Bevölkerungsschichten in der Stadt und auf dem Land Zugang zu mikronährstoffreicher Nahrung. Von Braun betonte, dass für eine erfolgreiche Entwicklungshilfe Wissenschaftler aus allen Bereichen – Ernährung, Landwirtschaft, Sozialwissenschaft und Gesundheit – zusammenarbeiten müssen.

Annalena Schraut, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.harvestplus.org,
www.ifpri.org

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