Convenience – schnell und gesund?

Wer hat da nicht schon zugegriffen? Das fix und fertig belegte Sandwich, die Würzmischung für die Pfanne oder die Bolognesesoße aus dem Glas – vorverarbeitete oder komplett fertige Mahlzeiten, auch Convenience-Produkte genannt, sind auf dem Vormarsch. Kein Wunder, ersparen sie doch angeblich jede Menge Arbeit und Zeit, benötigen keine umfassenden Kochkenntnisse und gelingen garantiert. Doch das Image mancher Fertigprodukte ist schlecht: zu wenig Vitamine, zu viel ungesundes Fett und zu viele Kalorien. Zudem zeigt sich, dass manche, wie Mischsalate aus der Tüte oder gekühlte Teigwaren, ein guter Nährboden für Keime darstellen können.

Fertigprodukte und gesunde Ernährung müssen jedoch kein Widerspruch sein. Wählen Sie Convenience-Produkte bewusst aus und kombinieren Sie diese mit frischem Gemüse, Salat oder Obst. Um Infektionen durch Keime zu vermeiden, sollten Sie bei gekühlten und tiefgekühlten Fertigprodukten unbedingt versuchen, die Kühlkette einzuhalten. Das heißt, dass die Produkte nach dem Kauf sofort in den Kühlschrank bzw. das Tiefkühlgerät müssen.

Achten Sie auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. Es gibt den Zeitpunkt an, bis zu dem der Hersteller eine einwandfreie Qualität des Produktes garantiert. Auch nach seinem Ablauf kann das Lebensmittel noch einwandfrei sein, wenn es richtig gelagert wurde. Doch einmal angebrochen, halten diese Lebensmittel nicht länger als die frische Variante. Anders verhält es sich mit dem Verbrauchsdatum bei leicht verderblichen Lebensmitteln, wie Mischsalaten aus der Tüte, Fleisch-, Fisch- und Geflügelprodukten. Essen Sie diese keinesfalls nach Ablauf des Verbrauchsdatums. Waschen Sie zerkleinerte Rohkostsalate gründlich unter fließendem Wasser. Damit wird ein Teil der Keime entfernt.

Gekühlte Teigwaren sowie andere Speisen, die vor dem Essen erhitzt werden, sollten Sie immer genügend lange bei hohen Temperaturen durcherhitzen. Das gilt besonders für das Erwärmen in der Mikrowelle. Wenden oder rühren Sie die Speisen mehrmals, damit sie gleichmäßig heiß werden. Zum Schluss noch ein paar Minuten zum Temperaturausgleich stehen lassen. / Beate Ebbers, www.aid.de

Weitere Informationen zu Lagerung und Haltbarkeit von Konserven und anderen Convenience-Produkten gibt es in der aid-Broschüre „Lebensmittelhygiene – Praxishandbuch zur Lebensmittellagerung im Haushalt“, 108 Seiten, Bestell-Nr. 3922, Preis: 8,00 Euro, www.aid-medienshop.de

Film und Talk-Runde

Das "Schwarze Paar" von Karl Manfred Rennertz in der Gebläsehalle der Henrichshütte. Foto: LWL/Holtappels
Das „Schwarze Paar“ von Karl Manfred Rennertz in der Gebläsehalle der Henrichshütte.
Foto: LWL/Holtappels

Mammutbäume ragen auf vor dem gewaltigen Schwungrad der Gebläsemaschine. Vor grauem Beton leuchtet eine rote Kugel aus Holz. Kegel aus rostigem Eisen balancieren auf ihren Spitzen. Die Skulpturen von Karl Manfred Rennertz setzen besondere Akzente im industriellen Ambiente der Henrichshütte. Rund 50 Objekte des renommierten Bildhauers präsentiert der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) seit April in der historischen Gebläsehalle seines Hattinger Industriemuseums. Am Sonntag (6.10.) endet die Ausstellung. Zur Finissage zeigt das Industriemuseum um 16 Uhr den vom Südwestfunk produzierten, 45-minütigen Film “ Karl Manfred Rennertz, baumsüchtig“ aus dem Jahr 1990.

Anschließend geht LWL-Museumsdirektor Dirk Zache im gemeinsamen Gespräch mit dem Künstler und dem Direktor der Recklinghäuser Museen, Prof. Dr. Ferdinand Ullrich, dem Schriftsteller und Filmemacher Otto Jägersberg sowie der Kuratorin Olge Dommer der Frage nach der Bedeutung von Kunst und künstlerischem Werkprozess im industriellen Raum nach.

Karl Manfred Rennertz mit einer seiner Skulpturen im Untergeschoss der Gebläsehalle. Foto: LWL
Karl Manfred Rennertz mit einer seiner Skulpturen im Untergeschoss der Gebläsehalle.
Foto: LWL

Mit der Schau auf der Henrichshütte endet zugleich der mehrjährige Ausstellungszyklus „Atelier.Industrie“, der den Bildhauer an alle acht Standorte des LWL-Industriemuseums geführt hat. Überall hat sich der Bildhauer intensiv mit den historischen Industrieräumen auseinander gesetzt und spezifische Materialien für seine Arbeit genutzt. „Das Arbeits- und Ausstellungsprojekt von Karl Manfred Rennertz war ein äußerst spannender und vielseitiger Prozess. Die besonderen Wechselwirkungen, die er zwischen Objekt und Raum erzeugt, haben überraschende Perspektiven auf die historischen Orte eröffnet“, erklärt Museumsdirektor Dirk Zache.

Die "Große Kugel" setzt einen farbigen Akzent in der Industriekulisse. Foto: LWL/Holtappels
Die „Große Kugel“ setzt einen farbigen Akzent in der Industriekulisse.
Foto: LWL/Holtappels

Auf der Zeche Zollern in Dortmund schuf der Bildhauer aus Stämmen der alten Lindenallee mit der Kettensäge Skulpturen, in Lage (Kreis Lippe) schichtete er zusammen mit Kunststudenten einen Turm aus Ziegeln auf, in der Glashütte Gernheim (Kreis Minden-Lübbecke) goss er Figuren aus farbigem Glas, im Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop (Kreis Recklinghausen) ließ er brennende Holzboote schwimmen, und im Textilmuseum Bocholt (Kreis Borken) druckte er mit einer Straßenwalze Holzschnitte auf Stoffbahnen.

Für die Ausstellung auf der Henrichshütte schuf Karl Manfred Rennertz Plastiken zum Thema „Balance“ in Eisen und ließ sich dabei von dem spezifischen Material wie auch von der Atmosphäre des ehemaligen Eisenhüttenwerkes inspirieren. 20 Figuren, nicht höher als ein Blatt Papier, balancieren neben seinen mächtigen Holz- und Bronzeskulpturen in der historischen Gebläsehalle. Die Besucher und Besucherinnen sind noch bis Sonntag dazu eingeladen, die Werke Rennertz zu entdecken und den Ort mit anderen Augen zu sehen.

Karl Manfred Rennertz
Karl Manfred Rennertz, 1952 in Eschweiler im Rheinland geboren, studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Professor Alfonso Hüppi und war Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Seit über 30 Jahren arbeitet er national und international als freier Bildhauer. Arbeitsaufenthalte führten ihn unter anderem nach New York, Neu-Delhi, Luxor, Rom und Salzburg. Rennertz erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen für seine künstlerische Arbeit, die der zeitgenössischen Bildhauerei wichtige Impulse gab. Seit 2004 hat er eine Professur für Bildhauerei an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Detmold. Er lebt und arbeitet in Baden-Baden und Detmold.

Katalog
Atelier.Industrie. Karl Manfred Rennertz. Hg. LWL-Industriemuseum, Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur, Essen 2013, 208 Seiten. 24,95 Euro, ISBN 978383750862-8

Atelier.Industrie – Karl Manfred Rennertz
13.4.-6.10.2013
LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen
Geöffnet: Di-So 10-18 Uhr, Fr 10-21.30 Uhr

LWL-Einrichtung:
LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen
Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur
Werksstr. 31-33
45527 Hattingen
Karte und Routenplaner

Nudelauflauf mit Kraut

Nudelauflauf mit Kraut Foto: Wirths PR
Nudelauflauf mit Kraut Foto: Wirths PR

Nudelauflauf mit Kraut
(für 4 Personen)

200 g Vollkornnudeln
2 EL Sonnenblumenöl
Salz
400 g Sauerkraut oder milchsauer eingelegtes Weißkraut
100 g Emmentaler
1 TL Kümmel
150 g saure Sahne
100 g magerer durchwachsener Speck
Selleriesalz
schwarzer Pfeffer

Nudeln mit etwas Öl in reichlich Salzwasser nach Packungsangabe „al dente“ kochen und mit kaltem Wasser abschrecken. Sauerkraut in einen Topf geben, kurz aufkochen und weitere 10 Minuten dünsten. Eine Auflaufform mit dem restlichen Öl ausstreichen und mit der Hälfte der Nudeln auffüllen. In eine zweite Schicht einen Teil des vorgekochten Weißkrautes füllen.

Die Hälfte des Käses würfeln und zusammen mit dem Kümmel auf das Kraut streuen. Die restlichen Nudeln und das Kraut miteinander vermengen und in die Auflaufform geben. Den restlichen Käse reiben. Den Speck würfeln. Saure Sahne mit geriebenem Käse und Speckwürfeln verrühren, mit Selleriesalz und Pfeffer abschmecken und über den Auflauf gießen. Im vorgeheizten Backofen bei 200 °C 15 Minuten backen.

Pro Person: 562 kcal (2350 kJ), 19,4 g Eiweiß, 37,1 g Fett, 34,2 g Kohlenhydrate

Jüdisches Frauenleben zwischen Halacha und Moderne

„Als Jüdin der sogenannten ‚zweiten Generation’ fühle ich mich dem liberalen europäischen Judentum zugehörig und wehre mich gegen eine Holocaust-Opfer-Rolle … Ich bin eine lebende jüdische Deutsche. Durch meine Arbeiten möchte ich mit jüdischem Leben heute in Deutschland bekannt machen und so Brücken der Verständigung schlagen. Mit meiner Dialogarbeit will ich die Anerkennung für den fremden Anderen wecken.“

Die bemerkenswerte jüdische Schriftstellerin Petra Kunik wird in ihrem Vortrag Einblicke geben in die Rolle der Frauen zu biblischen Zeiten, Veränderungen im Lauf der Geschichte aufzeigen und zu gemeinsamer Verantwortung aller für die Weitergabe religiöser Werte und Traditionen heute ermuntern. Sie beschreibt fröhlich und temperamentvoll ihren Weg in eine liberale jüdische Gemeinde, in der Frauen aus der Thora lesen und deren Gottesdienste von einer Rabbinerin geleitet werden. Schließlich tritt sie für eine gleichberechtigte Beteiligung von Frauen und Männern im jüdischen Gottesdienst ein.

Petra Kunik, geboren 1945, ist in Frankfurt a. M. aufgewachsen und aktives Mitglied der jüdischen Gemeinde. Sie ist Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Frankfurt a.M.. Die ausgebildete Schauspielerin begann 1963 ihre Karriere als „Kleiner Prinz“ im Kellertheater „Die Katakombe“. Neben verschiedenen Engagements am Theater führte sie auch Regie und trat als Autorin von Kindertheaterstücken in Erscheinung. Heute lebt Kunik als interreligiöse / interkulturelle Referentin und freie Autorin; als solche hat sie zahlreiche Bücher sowie Essays veröffentlicht. Petrau Kunik ist Vorstandsmitglied der interreligiösen Frauengruppe Sara-Hagar Hessen und Rheinland- Pfalz sowie des Egalitären Minjan in der jüdischen Gemeinde Frankfurt. Außerdem ist sie Mitglied im Gesprächskreis Juden und Christen im Zentralkomitee der deutschen Katholiken und im Deutschen Islamforum und Abrahamischen Forum, beide beim Interkulturellen Rat Deutschland.

Der Vortrag, im Rahmen der Veranstaltungsreihe 2013, findet am Sonntag, 20. Oktober 2013, um 14.45 Uhr, in der Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“, Bergstraße 9, 51570 Windeck – Rosbach, statt. Der Eintritt ist kostenfrei.

Link: www.rhein-sieg-kreis.de/gedenkstaette

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...