Auch die Leber braucht mal Urlaub

Fast jeder zweite Deutsche fährt in diesem Jahr in den Urlaub. Und fast genauso viele geben an, im Urlaub mehr Alkohol zu trinken als sonst. Zum Beispiel verführen All-inclusive-Angebote in Urlaubsländern oft zum Trinken und zu viel Trinken. Alkohol birgt gerade bei hohen Temperaturen und viel Sonne besondere Gefahren.

  • Bei Hitze ist man schneller betrunken

Wenn die Sonne brennt, wirkt Alkohol im Körper schneller und intensiver. Besonders an heißen Tagen kann zu viel Alkohol zu Kreislaufproblemen oder sogar bis zur Bewusstlosigkeit führen.

  • Alkohol ist als Durstlöscher tabu

Bei Hitze schwitzt der Körper. Dabei verliert er Flüssigkeit, man verspürt also Durst. Wer diesen Durst mit Alkohol löscht, tut genau das Verkehrte, denn Alkohol erhöht sogar die Ausscheidung von Flüssigkeit. Der Körper wird noch mehr ausgelaugt, was einen Hitzschlag oder einen Kreislaufkollaps zur Folge haben kann. Sommer-Urlauber sollten deshalb lieber täglich drei bis vier Liter Flüssigkeit, wie Mineralwasser, verdünnte Fruchtsäfte oder isotonische Getränke trinken.

  • Alkoholabbau ist Schwerstarbeit für die Leber

Wer denkt, er könne den Alkohol unter der Urlaubssonne wieder ausschwitzen, täuscht sich. Die Hauptarbeit beim Alkoholabbau übernimmt die Leber. Sie kann aber nur 0,1 bis 0,15 Promille pro Stunde abbauen. Wenn ständiges Trinken den Alkoholspiegel hochhält, ist die Leber immer überlastet und kann trotz Urlaubsentspannung nicht regenerieren.

Bleiben Sie auch im Urlaub im Limit, sodass die schönste und erholsamste Zeit des Jahres auch für Ihren Körper zur Entspannung wird.

Weitere Tipps und Informationen zu risikoarmem Alkoholkonsum finden Sie unter: www.kenn-dein-limit.de.

Quelle/Text/Redaktion: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Stand: 17.07.2014

Besser mit rheumatischen Erkrankungen leben

Der Fachbereich Internistische Rheumatologie am Universitätsklinikum Bonn lädt gemeinsam mit dem Kooperativen Rheumazentrum Aachen Köln Bonn für Samstag, 13. September, zum 12. Bonner Patiententag Rheumatologie ein. Ärzte, Betroffene und Interessierte können sich über aktuelle Themen rund um diese schmerzhaften Erkrankungen informieren. Zudem stellen sich die Bonner Selbsthilfegruppen vor, denen der Eintrittsbeitrag von drei Euro in vollem Umfang zu Gute kommt. Die Veranstaltung findet von 9.30 bis 14 Uhr im Bonner Universitätsclub, Konviktstraße 9, statt.

Geschwollene und schmerzende Gelenke, steife Knie oder Rückenschmerzen: Etwa 20 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter rheumatischen Beschwerden. Häufig sind viele Krankheitsbilder des rheumatischen Formenkreises miteinander verbunden. Beispiel ist die Schuppenflechtenarthritis, hier richtet sich die Erkrankung nicht nur gegen die äußere Haut, sondern auch gegen die Gelenke. Beim Morbus Bechterew, einer chronisch verlaufenden entzündlich-rheumatischen Erkrankung vorwiegend der Wirbelsäule, kann zusätzlich auch ein Befall der Augen auftreten.

Selbsthilfegruppen als Bindeglied zwischen Arzt und Patient

Rheumatische Erkrankungen verändern das Leben der Betroffenen teilweise erheblich. „Für viele ist die Information über das Krankheitsbild oft der erste Schritt, sich mit der eigenen Erkrankung auseinander zu setzen und die daraus resultierenden Veränderungen anzunehmen“, sagt Privatdozent Dr. Matthias Seidel, Leiter des Fachbereichs Internistische Rheumatologie an der Medizinischen Klinik III des Universitätsklinikums Bonn. Nur so könne der Erkrankte mit seiner Situation besser umgehen und letztendlich eine erfolgreiche Bewältigungsstrategie entwickeln. „Hier leisten Selbsthilfegruppen einen nicht zu unterschätzenden Beitrag“, weiß Seidel aus Erfahrung. Durch Erfahrungs- und Informationsaustausch untereinander ermöglichen sie ein besseres Verständnis der Erkrankung. Darüber hinaus bieten sie Hilfestellung bei Problemen im sozialen und beruflichen Umfeld.

Am 12. Bonner Patiententag Rheumatologie gibt es vielfältige medizinische Vorträge, die von operativen Behandlungsmöglichkeiten bei bakteriellen Gelenkentzündungen bis hin zum sicheren Umgang mit der Sonne für Rheumapatienten reichen. Offene interaktive Sprechstunden informieren unter anderem über das Krankheitsbild der rheumatoiden Arthritis, Schuppenflechtenarthritis, der Kollagenosen, der Osteoporose sowie über die Möglichkeiten physiotherapeutischer Behandlungen. Nach den Vorträgen bietet sich die Gelegenheit zum Austausch untereinander.

Das Programm gibt es unter: www.rheumazentrum-ac-k-bn.de

Quelle/Text/Redaktion: Universität Bonn

Historische Friedensforschung digital

Wie entsteht Frieden? Der Westfälische Friedenkongress (1643-1649) ist ein prominentes Beispiel dafür, wie es verfeindeten Parteien gelungen ist, ein Instrumentarium zu entwickeln, nachhaltig Krieg zu beenden. Digitalisierte Dokumente zu den Verhandlungen sind nun unter http://apw.digitale-sammlungen.de auch online abrufbar. Auf diese Weise lässt sich komfortabel recherchieren, wie sich der Friedensprozess im Einzelnen vollzog. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Pilotprojekt wurde nun von Wissenschaftlern der Universität Bonn und der Bayerischen Staatsbibliothek abgeschlossen.

Gerade im Zeichen der aktuellen Krisen in der Ukraine, Israel, Syrien und Irak ist die brennende Frage, wie Frieden entsteht, wieder in den Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion gerückt. „Die europäische Geschichte der Frühen Neuzeit vermag hierauf auch für die Gegenwart relevante Antworten zu bieten“, sagt Privatdozent Dr. Dr. Guido Braun vom Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bonn. Die zahlreichen Konflikte vergangener Jahrhunderte seien von intensiven Friedensbemühungen begleitet worden, die grundlegende Formen und Mechanismen der Friedensstiftung entwickelten.

Als ein wichtiges Instrument des Friedenschließens bildeten sich die europäischen Kongresse heraus, besonders der Westfälische Friedenskongress (1643–1649), an dem fast alle wichtigen Mächte Europas beteiligt waren. „Er ist vorbildlich für Formen und Verfahren des Friedenschließens“, sagt Dr. Maria-Elisabeth Brunert vom Zentrum für Historische Friedensforschung (ZHF) der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn, das voriges Jahr gegründet wurde. Schon seit den 1950er Jahren wird er von Bonner Historikern intensiv erforscht.

Kernbegriffe der Friedensakten lassen sich bequem recherchieren

Nun kann das ZHF mit einem wichtigen Beitrag zur Friedensforschung aufwarten: In Kooperation mit der Bayerischen Staatsbibliothek (BSB) schlossen die Forscher die digitale Erschließung und Präsentation der zentralen Quellen zum Westfälischen Frieden ab, die bis 2008 als Printedition in 40 Bänden publiziert worden waren. Diese Quellen wurden digitalisiert und als maschinenlesbarer und durchsuchbarer Volltext im Netz bereitgestellt. „Damit lassen sich beispielsweise Kernbegriffe der Friedensakten bequem recherchieren“, sagt Dr. Braun.

So bestand beispielsweise ein grundlegendes Prinzip frühneuzeitlichen Friedensdenkens im gegenseitigen Vergeben und Vergessen der Vorkommnisse während des Krieges. Alle Belegstellen einschlägiger Begriffe wie „amnestia“ lassen sich nun einfach per Mausklick aufrufen, während in der Printversion erst mühsam über 28.000 Seiten Quellentext dafür zu lesen wären. „Dies ermöglicht einen erheblich schnelleren, fundierteren und differenzierteren Zugang zu den Grundlagen historischer Friedensvorstellungen“, sagt Dr. Brunert.

Das Online-Angebot bietet einen Mehrwert gegenüber der Printedition

Das Online-Angebot richtet sich keineswegs nur an Fachleute: Eine schlanke Chronologie bietet etwa einen ersten Überblick über zentrale Ereignisse des Kongressgeschehens für Einsteiger. Einen erheblichen Mehrwert gegenüber der Printedition bieten ferner Kurzbiographien zu den Hauptakteuren sowie einführende Texte zur Kongressgeschichte und eine Zeitleiste für Experten, die einen strukturierten Überblick über dessen Ablauf gestatten. Zur leichteren Nutzung des Quellenmaterials wurden außerdem auf der Basis der Register Orts- und Personenlisten erstellt. Die Orte wurden dabei mit Geokoordinaten versehen und kartographisch dargestellt, die Personen durchgehend eindeutig identifiziert, wodurch sie in Zukunft mit anderen Angeboten, die sich des etablierten Standards („GND“) bedienen, vernetzt werden können.

Das Vorhaben gilt als Pilotprojekt im Bereich der frühneuzeitlichen Quelleneditionen und wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Die Bayerische Staatsbibliothek sorgt für die Langzeitarchivierung und -pflege der Website und der ihr zugrunde liegenden Digitalisate, Dateien und Daten. APW digital ist dort unter der Adresse http://apw.digitale-sammlungen.de zu erreichen.

Quelle/Text/Redaktion: Universität Bonn

Exzessives Spielen – wo sind die Grenzen?

Computerspiele liegen im Trend. Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aus einer im vergangenen Jahr veröffentlichten Studie zeigen: In Deutschland geht man derzeit bei etwa 150.000 12- bis 17-Jährigen (3,2 Prozent) von einer exzessiven Nutzung von Internet- und Computerspielen aus. Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt es nicht. Eine exzessive Nutzung liegt vor, wenn Betroffene Probleme haben, ihre Internetnutzung zu kontrollieren, sich gedanklich übermäßig stark mit den Internetangeboten beschäftigen und unruhig oder gereizt reagieren, wenn sie nicht online sein können.

12- bis 17-j ährige Jungen verbringen im Durchschnitt mehr als 16 Stunden in der Woche mit Computerspielen und Internetangeboten. Bei den gleichaltrigen Mädchen sind es knapp 11 Stunden. Besonders attraktive Angebote für Jugendliche sind dabei soziale Netzwerke, aber auch Unterhaltungsangebote wie Video- oder Musikportale. Daneben sind Online-Spiele beliebt – insbesondere bei den Jungen: Rund 68 Prozent geben in der Studie an, in den letzten zwölf Monaten online Computerspiele gespielt zu haben.

„Die für Jugendliche attraktiven Internetangebote, die durch Smartphones und Tablets inzwischen überall und jederzeit verfügbar sind, können zu übermäßiger Nutzung verleiten“, warnt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA. „Die damit verbundenen persönlichen Probleme und Belastungen können massiv sein. Daher setzt unsere Präventionsarbeit früh an, spricht Jungen und Mädchen geschlechterspezifisch an und bezieht alle sozialen Schichten ein“, so Pott weiter.

Das Präventionsangebot der BZgA „Ins Netz gehen“ (www.ins-netz-gehen.de) richtet sich an Jugendliche ab 12 Jahren. Ziel ist es, eine kritische Einstellung zu Computerspielen und Internetangeboten zu fördern und so eine exzessive Nutzung zu verhindern. Mit dem speziell entwickelten Online-Beratungsprogramm „Das andere Leben“ bietet die BZgA individuelle Unterstützung, wenn eine Tendenz zur suchtähnlichen Nutzung von Computerspielen und Internetangeboten vorliegt.

Weitere Informationsangebote der BZgA:

  • Computerspiele find ich toll! Wo ist das Problem? – Flyer zum Thema „Computerspiele im Internet“ für Jugendliche
  • „Im Netz bin ich am liebsten! Wo ist das Problem?“ Flyer zur richtigen Nutzung von Internetangeboten für Jugendliche

Die Materialien können unter www.ins-netz-gehen.de bestellt werden.

Die Studie „Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2011“ – Teilband Computerspielen und Internetnutzung steht unter www.bzga.de/forschung/studien-untersuchungen/studien/suchtpraevention/ als Download zur Verfügung.

Quelle/Text/Redaktion: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Stand: 12.08.2014

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