Der Biber, einst in Mitteleuropa ausgerottet, ist wieder auf dem Vormarsch. Er nagt, baut und staut und erobert sich immer neue Gewässersysteme. Nicht unbedingt zur Freude von Land- und Forstwirten, deren Kulturen durch Fraß- und Bauaktivitäten Schaden nehmen können.
Tragfähiges Bibermanagement kann nur länderübergreifend funktionieren, denn es ist weiterhin mit einer deutlichen Zunahme der Biber in Deutschland zu rechnen. „Die Bundesländer gehen sehr unterschiedlich damit um“, berichtete Dr. Clara Stefen, Sektionsleiterin Säugetiere am Dresdner Senckenberg Institut bei der Fachtagung „Biber – Quo vadis in Deutschland und angrenzenden Gebieten?“ Ende April 2013. 60 Experten diskutierten neue Forschungsergebnisse zum Biber aber auch Konfliktmanagementansätze.
Gemäß der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie ist der Biber streng geschützt und unterliegt nicht dem Jagdrecht. Das macht es kompliziert, seine Aktivitäten zu regulieren, falls Schäden an Flächen, Wegen, Gewässern oder Kulturen drohen: Weder das Tier noch seine Bauten dürfen geschädigt werden.
Dass er durch diverse Wiederansiedlungsprojekte zurück nach Mitteleuropa kam und daher z. B. in Luxemburg und Belgien auch Kanadische Biber leben und Unterarten des Europäischen Bibers sich ganz woanders als in ihrem einstigen Verbreitungsgebiet wiederfinden, stellt auch Forschung und Naturschutz vor Probleme. Unterarten, die sich ohne menschliches Eingreifen nie begegnet wären, kreuzen sich – was gleichzeitig Gewinn und Verlust für die Tierart bedeuten kann. Gezieltes Monitoring kann hier langfristig Aufschluss geben, ob und wie die Schutz- und Managementstrategien weiter angepasst werden müssen.
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